BERGER IN DER TÜRKEI
"Eine geradezu gespenstische Erfahrung"
Jörg Berger hat schon einige Teams trainiert. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm seine Zeit beim türkischen Club Bursaspor. Dem Magazin "11 FREUNDE" erzählte Berger, wie die Vereinsbosse wild wurden, als es mit der Meisterschaft nicht klappen wollte.
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Das zeigte mir: Wenn man gewinnt, ist alles möglich; wenn man verliert, bricht alles zusammen.
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Prompt verloren wir zu Hause 2:5 - und die Hölle brach los. Meine Frau und meine Kinder mussten unter Polizeischutz aus dem Stadion geleitet werden.
In der Kabine erwarteten mich schon drei der 19 Präsidenten: "Das ist zu gefährlich, verlassen Sie besser das Land."
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Bei der nächsten Unterredung mit den 19 Präsidenten forderte ich auf Anraten meines Anwalts Christoph Schickhardt, dass man mir eine schriftliche Kündigung ausstellen solle.
"Warum?", riefen sie. "Wir sind Ehrenmänner." Das Gespräch zog sich über Stunden. Dass ich dabei so ruhig blieb, störte einen von den Clubbossen derartig, dass er plötzlich eine Pistole zog und sie auf den Tisch warf. "Das ist die Sprache, die wir sprechen", schrie er. "Jetzt geht ja gar nichts mehr", dachte ich und fuhr zu meinem Haus. Es war verwüstet.
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Am Abend fuhr auch noch ein Bus mit Randalierern vor. "Berger, verlasse Bursa!", sangen sie und rüttelten am Zaun. Tags darauf war dann ein neuer Trainer da. Der schlachtete erst mal eine Kuh im Mittelkreis. Ich hingegen wurde nicht mehr auf das Vereinsgelände gelassen.
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