Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
Friedrich Nietzsche
Lieber Leo Navis, von mir Hochgeschätzter!
Unter „krassem Agnostizismus“ kann ich mir nichts vorstellen. Ich bin eine einfache Agnostikerin, die es mit Immanuel Kant hält: Über das Spaghettimonster läßt sich nichts in Erfahrung bringen. Dagegen sprechen natürlich die Schriftgelehrten und Hohepriester, deren Wohlleben und Wohlergehen allein davon abhängt, ob man ihren Märchen Glauben schenkt.
Ob und was jemand glaubt, sei jedem selbst überlassen. Daß jeder nach seiner Façon selig werden möge – dies gesagt zu haben erscheint mir genügend Rechtfertigung zu sein, Friedrich II. einen Großen zu nennen.
Dies alles sahen und sehen heute noch die gläubigen Anhänger (mindestens) zweier Religionen anders: Katholiken mordeten Andersgläubige, und Moslems morden Ungläubige.
Gruß von Leila
Wer sagte noch gleich, "Religion ist Opium fürs Volk!"?
"Wo Not du findest, deren nimm dich an; Doch gib dem Feind nicht Frieden." Loddfafnir's-Lied
„Europa ist heute ein Pulverfass, und seine Regenten agieren wie Männer, die in einer Munitionsfabrik rauchen.” Otto von Bismarck
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Nein, tu ich nicht. Mein erster Pfarrer zum Beisipel war ein rechtgläubiger Mensch, der lediglich das beste für uns wollte und bis heute will. Nachdem wir aber umgezogen sind hatten wir einen Extremisten, der komische Gruppen veranstaltete und in erster Linie seine narzisstische Persönlichkeitsstörung an der Gemeinde auszulassen schien. Damals verlor ich meinen Glauben.
Es gibt solche und solche. Ich spreche jedem, der ehrlich gläubig ist, also tatsächlich glaubt, weil es für ihn so richtig ist, und nicht, weil es ihm hilft, nichts ab. Allerdings stelle ich durchaus die These auf dass große Teile der heutigen Kirchen aus Menschen besteht, die nicht ehrlich gläubig sind.
Und eben hier liegt der Denkfehler. Das ist so ähnlich wie einen Migranten für den Holocaust verantwortlich zu machen.Zitat von Peel
Krasser Agnostizismus ist eine Wortschöpfung, die ich mir eben gerade ausgedacht habe.Unter „krassem Agnostizismus“ kann ich mir nichts vorstellen. Ich bin eine einfache Agnostikerin, die es mit Immanuel Kant hält: Über das Spaghettimonster läßt sich nichts in Erfahrung bringen. Dagegen sprechen natürlich die Schriftgelehrten und Hohepriester, deren Wohlleben und Wohlergehen allein davon abhängt, ob man ihren Märchen Glauben schenkt.
Mache aus dem Zweifeln Deine Religion. Dann erst erkennst Du den Kern jedes Glaubens.
Geändert von Leo Navis (04.03.2009 um 00:25 Uhr)
Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
Mitglied der Fraktion der Liberalen
Schöner Beitrag, besser sind die von Dir genannten Religionen kaum zu beschreiben.
Du hast aber vergessen:
Selbst wenn die Religionen auch heute noch missbraucht werden, sie sind für viele Menschen lebensnotwendig. Wie viele Menschen leben (müssen!) in Verhältnissen, die kaum erträglich sind? Die Religion ist da oft Halt und Hoffnung – auch wenn sie Lüge ist.
Ich bin übrigens Atheistin.
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
(Jean-Claude Juncker erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie - SPIEGEL 52/1999)
Lieber Leo Navis!
Ich versuche, Dir in diesem Beitrag mitzuteilen, was und wie ich, nach einem jahrzehntelangem Studium der Kunstgeschichte (welches erst mit meinem Tode aufhört) heute empfinde. Worüber ich ziemlich gut Bescheid weiß, ist die Kunst der Romanik, der Renaissance und des Barocks. Die Gotik interessierte mich nie – daher wüßte ich vieles über sie zu berichten.
Item. – Wäre ich eine Ignorantin, dann wären mir all die Belange, die das Religiöse betreffen, verborgen geblieben, und Du dürftest mich zurecht eine solche nennen. Nun stellte ich im Verlaufe meines Lebens fest, daß man vergoldete Altäre weder essen noch trinken kann. Hätte ich die Wahl, entweder in den Kölner Dom oder in eine Laubhütte einzutreten, dann würde ich den Laubhüttenwirt um Einlaß bitten. Für mein hart erarbeitetes Geld bekäme ich Speis und Trank, ein Nachtlager noch zudem, und könnte mich über jene abgemagerten, hungernden und dürstenden Gestalten, welche sich Gläubige nennen, amüsieren – oder sie bemitleiden, da ich weiß, daß ihre Kollekte zu nichts anderem als zur Mästung der Bäuche der Hohepriester dient.
Gruß von Leila
"Die Demokratie ist die politische Waffe des Großkapitals" (Oswald Spengler)
Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist,wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht.
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