POTSDAM / SCHLAATZ - Einen „Aufruf zum Rassismus“ sieht Hala Kindelberger, Vorsitzende des Migrantenbeirates, in den Äußerungen des PBG-Vorstandes. „Ich bin empört über die haltlosen Vorwürfe gegenüber qualifizierten und gebildeten Menschen, die in ihren Ländern verfolgt wurden. Es sind Menschen mit Schicksalen und keine Verbrecher“, so Kindelberger. Der PBG-Vorstand hatte für den Fall der Umsiedlung des Asylbewerberheims vom Lerchensteig zum Schlaatz mit einem Investitionsstopp für seine umliegenden Plattenbaubestände gedroht. In seinem Brief unterstellt er, dass die Ansiedlung des Heimes wirtschaftlichen Schaden durch höhere Leerstände verursachen würd
Die städtische Ausländerbeauftragte Magdolna Grasnick sieht in dem Schreiben einen „Stein, der über den Zaun zum Schlaatz flog, ohne die möglichen neuen Nachbarn zu kennen“. Die PBG würde damit das Wohngebiet, das sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt habe, „herunterwürdigen“. Grasnick hofft, dass die Genossenschaft „ihre Einstellung überdenkt“. Sie bittet: „Gehen Sie den Flüchtlingen mit Brot und Salz entgegen.“ Es handle sich um „würdevolle Menschen, alt und jung, gebrechlich und gesund
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Die Bündnisgrünen finden die Argumentation der PBG „nicht haltbar“. Die Genossenschaft unterstelle, dass der Schlaatz mit der Ansiedlung eines Flüchtlingsheimes „kein gutes Wohnumfeld“ mehr sei. Damit würden die Heimbewohner in „übler Weise“ herabgewürdigt, erklärte Fraktionschef Nils Naber. Gesetzestreue liege im „ureigensten Interesse“ der Flüchtlinge, da sie durch Straftaten ihren Aufenthaltsstatus gefährdeten. Außerdem sei das bisherige Heim im Lerchensteig „nicht als Kriminalitätsschwerpunkt bekannt“