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Thema: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

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  1. #1
    marc
    Gast

    Standard "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Vorhin eine interessante Seminararbeit über dieses Thema gefunden.

    Wer sie komplett lesen möchte:
    Teil 1: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Teil 2: [Links nur für registrierte Nutzer]
    Teil 3: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Den eigentlichen Grund für den militärischen Erfolg des Osmanischen Reiches sah Luther schon damals in der Sündhaftigkeit des Papsttums und der Menschen gleichermaßen. Nicht der Ablass, sondern innere Buße stellte für ihn die einzige Alternative dar. Ebenso kategorisch lehnte er auch einen Feldzug gegen die Türken ab, die in seiner Vorstellung ja als „Zuchtrute Gottes“ fungierten, folglich also ein Ankämpfen gegen sie einem Ankämpfen gegen Gott selbst gleichkäme:

    „Widder die Türken streiten ist nit andersz denn widder got streben, der durch den Turcken unszer sund strafft.“
    Spätestens ab 1526 jedoch zwangen die äußeren Umstände Luther seine Reflexionen bezüglich des Islams zu erweitern. Der junge ungarische König Ludwig II. fiel in der Schlacht von Mohasc gegen die Osmanen und es begann ein intensiv geführter Nachfolgestreit zwischen Habsburg und dem von den Osmanen gestützten Prätendanten Janos Zapolya. Eine kriegerische Intervention deutscher Truppen schien unvermeidlich, so dass Luther seinen Standpunkt bezüglich eines erfolgreichen Feldzuges noch einmal zu präzisieren suchte. Es dauerte jedoch noch drei Jahre bis Luther im Frühjahr 1529 seine erste, vorrangig der „Türkenfrage“ gewidmete, Schrift „Vom Kriege wider den Türken“ publizierte.

    Angesichts der aktuellen Lage bekräftigt er die Notwendigkeit eines Türkenkrieges, entflechtet jedoch sorgfältig die jeweiligen Motive und Aufgaben eines solchen Unterfangens. Das Motiv dabei kann kein Krieg im Namen des Glaubens im Sinne des traditionellen Kreuzzugsverständnisses sein, sondern ein weltlicher Verteidigungskrieg:

    „Denn ich widder den Tuercken nicht rate zu streiten seines falschen glaubens und lebens halben, sondern seines mordens und verstoren halben.“
    Hatte Luthers erste ausführliche Türkenschrift fast ein Jahrzehnt auf sich warten lassen, so erschien noch im selben Jahr 1529 ein weiteres Pamphlet des Reformators. Den Anstoß dazu bot die erste Belagerung Wiens, die den Zeitgenossen als bisheriger Höhepunkt der osmanischen Expansions- und Eroberungsbestrebungen erschien.

    In der im Herbst diesen Jahres publizierten „Heerpredigt wider den Türken“ nimmt Luther die bisher entscheidenste Modifikation seiner bisherigen Ansichten vor. Viel stärker als zuvor tritt in seiner Bewertung der Ereignisse der eschatologische Charakter zu Tage.
    Für Luther hat nun die Vergegenwärtigung des bevorstehenden Weltenendes Priorität, wobei er sich an den Voraussagungen der Daniel-Prophetie orientiert und meint, die entscheidenden Anzeichen für die Apokalypse zu erkennen. Beispielhaft hierfür ist die jetzt erstmals explizit auftauchende typologische Verbindung von „Papst“ und „Türke“. In diesen beiden Figuren erblickt Luther nunmehr die geistliche (Papst) und weltliche (Türke) Natur des Antichrists, wie er bei Daniel vorausgesagt wird:

    „Einer geistlich mit listen odder falschem Gotts dienst und lere widder den rechten Christlichen glauben und Euangelium, Davon Daniel schreibt am eylfften Capit. … Welchen auch Sanct Paulus nennet den Endchrist … Das ist der Babst mit seinem bastum… Der ander mit dem schwerd leiblich und eusserlich auffs grewlichst, des gleychen auff erden nicht gewest sey, das ist der Tuercke.“
    [Später] kommt Luther nicht daran vorbei, das unmittelbar bevorstehende Weltenende zeitlich nach hinten zu rücken und auch die Charakterisierung des Antichrists gemäß der Daniel-Prophetie erfährt eine weitere Modifikation.

    Stellten in der „Heerpredigt“ Papst und „Türke“ noch die zwei Naturen des Antichrists dar, so entflechtet Luther jetzt beide Figuren. Der Papst ist inzwischen sogar schlimmer als der Türke, weil er ja in Rom bewusst dem Evangelium zuwider handele, während der Türke ja nur als unbewusstes Werkzeug Gottes fungiere. Dementsprechend fülle der Papst die Hölle mit Christen, der Türke jedoch den Himmel mit Märtyrern:

    „Der babst reisset die edlen seelen von Christo durch seine lesterliche menschen lere und fueret sie auff eigen gerechtigkeit, welchs ist das recht geistliche morden… Vermoechte ers, on zweifel er solt wol groesser mord und blutvergiessen anrichten, denn der Tuercke.“
    Dabei charakterisiert er Muhammad als eher grobschlächtigen Häretiker, was in seinen Augen gleichzeitig einen Beweis für die perfide Rolle des Papstes darstellt:

    Und ich halt den Mahmet nicht für den Endechrist, Er machts zu grob und hat einen kendlichen schwartzen Teuffel, der weder Glauben noch vernunfft betriegen kann, Und ist wie ein Heide, der von aussen die Christenheit verfolget… Aber der Babst bey uns ist der rechte Endechrist, der hat den hohen, subtilen, schönen, gleissenden Teuffel, Der sitzt inwendig in der Christenheit.“

  2. #2
    עם ישראל חי Benutzerbild von uzi
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Verständlicherweise habe ich ein distanziertes Verhältnis zu den Werken Luthers.

    Doch zum Strangthema hat ein ein sehr passendes Zitat über den Islam geschrieben:

    …das man dem Mahmet oder Turcken nichts verdrieslichers thun, noch mehr schaden zufugen kann, denn das man yhren alcoran bey den christen an den tag bringe, darinnen sie sehen mugen, wie gar ein verflucht, schendlich, verzweivelt buch es sey, voller lugen, fabeln und aller grewel.

    Luther, 1541
    עין תּחת עין Auge für Auge (Ex 21,23–25)

  3. #3
    1,2,3 Freddy kommt vorbei Benutzerbild von Freddy Krüger
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von uzi Beitrag anzeigen
    Verständlicherweise habe ich ein distanziertes Verhältnis zu den Werken Luthers.

    Doch zum Strangthema hat ein ein sehr passendes Zitat über den Islam geschrieben:

    …das man dem Mahmet oder Turcken nichts verdrieslichers thun, noch mehr schaden zufugen kann, denn das man yhren alcoran bey den christen an den tag bringe, darinnen sie sehen mugen, wie gar ein verflucht, schendlich, verzweivelt buch es sey, voller lugen, fabeln und aller grewel.

    Luther, 1541
    Das stimmt, aber damals nichts besonderes. So haben damals alle Philosophen zum islam gestanden.
    Ignore: Alle
    Lieber Maria als Scharia! :bow:

  4. #4
    GESPERRT
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von uzi Beitrag anzeigen
    Verständlicherweise habe ich ein distanziertes Verhältnis zu den Werken Luthers.

    Doch zum Strangthema hat ein ein sehr passendes Zitat über den Islam geschrieben:

    …das man dem Mahmet oder Turcken nichts verdrieslichers thun, noch mehr schaden zufugen kann, denn das man yhren alcoran bey den christen an den tag bringe, darinnen sie sehen mugen, wie gar ein verflucht, schendlich, verzweivelt buch es sey, voller lugen, fabeln und aller grewel.

    Luther, 1541
    Lieber Teilnehmer mit dem psychopathisch klingen Namen "uzi",

    die alten Juden waren ja mal vor langer Zeit ein herrliches, vitales, kraftstrotzendes Volk, mit einer tiefgeistigen Religiösität, die von großer Weisheit zeugte. Deshalb galt bei ihnen der Rechtssatz "ajin tachat ajin", welcher besagte, dass bei begangenem Unrecht nicht über die Maße Vergeltung genommen werden sollte, da sich ansonsten eine nicht mehr enden wollende Gewaltspirale ergeben würde. Es wäre schön, wenn den Juden von heute diese Weisheit ihrer Väter wieder ins Herz gelangen würden und sie zudem erkennen, dass ihre Vorfahren den Maschiach, den Sohn Gottes(!), den Spross Davids, auf den sie 1600 Jahre warteten, getötet haben.

    Dann werden auch sie befreit, denn Gottes Liebe ist unendlich.

    Schalom.

  5. #5
    Oberfrangge
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von Florian Beitrag anzeigen
    dass ihre Vorfahren den Maschiach, den Sohn Gottes(!), den Spross Davids,?( auf den sie 1600 Jahre warteten, getötet haben.
    Sag bloß! Also wars doch nicht der "Heilige Geist" der das Maria schwängerte! Das hat sie dann nur gesagt weil sie fremdgegangen ist!
    "Jeder Muslim der daran glaubt dass die Erde rotiert, verliert sein Recht auf Leben und Besitz und soll getötet werden!"

    Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von Wahabiten Fan Beitrag anzeigen
    Sag bloß! Also wars doch nicht der "Heilige Geist" der das Maria schwängerte! Das hat sie dann nur gesagt weil sie fremdgegangen ist!
    Auch Dir wird Gott vergeben, so Du umkehrest, mein Sohn.

  7. #7
    Oberfrangge
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von Florian Beitrag anzeigen
    Auch Dir wird Gott vergeben, so Du umkehrest, mein Sohn.
    Meinst du etwa "Jesus liebt auch mich", Papa?
    "Jeder Muslim der daran glaubt dass die Erde rotiert, verliert sein Recht auf Leben und Besitz und soll getötet werden!"

    Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!

  8. #8
    עם ישראל חי Benutzerbild von uzi
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von Florian Beitrag anzeigen
    Lieber Teilnehmer mit dem psychopathisch klingen Namen "uzi",

    die alten Juden waren ja mal vor langer Zeit ein herrliches, vitales, kraftstrotzendes Volk, mit einer tiefgeistigen Religiösität, die von großer Weisheit zeugte. Deshalb galt bei ihnen der Rechtssatz "ajin tachat ajin", welcher besagte, dass bei begangenem Unrecht nicht über die Maße Vergeltung genommen werden sollte, da sich ansonsten eine nicht mehr enden wollende Gewaltspirale ergeben würde. Es wäre schön, wenn den Juden von heute diese Weisheit ihrer Väter wieder ins Herz gelangen würden und sie zudem erkennen, dass ihre Vorfahren den Maschiach, den Sohn Gottes(!), den Spross Davids, auf den sie 1600 Jahre warteten, getötet haben.

    Dann werden auch sie befreit, denn Gottes Liebe ist unendlich.

    Schalom.

    Erstens bin ich kein lieber Teilnehmer – zumindest nicht deiner – und zweitens ist der Name Uzi die Abkürzung von Uziel, was der hebräische Name für Gotthard im Deutschen ist. Uziel Gal (Gotthard Glas) war ein genialer Erfinder deutscher Abstammung.

    Ob dieser Name für dich psychopathisch klingt oder nicht, ist unerheblich.

    Bei Florian fällt mir spontan nur ein:

    „Heiliger Sankt Florian, verschon‘ mein Haus, zünd‘ andere an“

    was wohl entweder von einer zweifelhaften Heiligkeit dieses Scheinheiligen deutet – oder Derjenigen, die ihn anrufen. Zumindest die Art der Fürbitte läßt diese Vermutung zu.

    Und wenn du עין תּחת עין zitierst, dann solltest du auch einen konkreten Zusammenhang nennen und nicht nur schwafeln.

    Auf euren Gottes Gnaden können wir dankend verzichten. Wir haben einen eigenen.
    Geändert von uzi (29.01.2009 um 18:28 Uhr)
    עין תּחת עין Auge für Auge (Ex 21,23–25)

  9. #9
    Deutschland statt BRDDR Benutzerbild von Vril
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von uzi Beitrag anzeigen
    Erstens bin ich kein lieber Teilnehmer – zumindest nicht deiner – und zweitens ist der Name Uzi die Abkürzung von Uziel, was der hebräische Name für Gotthard im Deutschen ist. Uziel Gal (Gotthard Glas) war ein genialer Erfinder deutscher Abstammung.
    Die beste Erfindung von ihm wird auch heute noch bei der Bundeswehr und in einigen anderen Armeen verwendet. Mit einer Uzi habe ich übrigens noch 2005 geschossen (Truppenübungsplatz Münsingen), schade das man die nicht kaufen kann in Deutschland ich befürchte in ein paar Jahren wird man so ein Ding brauchen.

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  10. #10
    עם ישראל חי Benutzerbild von uzi
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    Standard AW: "'Türkengefahr' und Islam in Luthers Werk"

    Zitat Zitat von Vril Beitrag anzeigen
    Die beste Erfindung von ihm wird auch heute noch bei der Bundeswehr und in einigen anderen Armeen verwendet. Mit einer Uzi habe ich übrigens noch 2005 geschossen (Truppenübungsplatz Münsingen), schade das man die nicht kaufen kann in Deutschland ich befürchte in ein paar Jahren wird man so ein Ding brauchen.

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    Falls man passende Papiere hat, ist die Uzi auch hier zu haben.
    עין תּחת עין Auge für Auge (Ex 21,23–25)

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