Unglaublich diese Lügnerei.
Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen - es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! - das bittet die alte Mutter. Töte den Deutschen! - das fleht das Kind. Töte den Deutschen! - das ruft die Heimaterde. Verfehle nicht das Ziel. Laß ihn nicht entgehen. Töte!”
Dieser Satz geistert seit der Debatte um die Verbrechen sowjetischer Rotarmisten an deutschen Frauen, die Max Färberböcks Verfilmung des anonymen Tagebuches einer deutschen Journalistin von 1945 ausgelöst hat, durch die Feuilletons.
Sein Urheber, der sowjetische Schriftsteller Ilja Ehrenburg (Bild) , erscheint darin meist als Kriegshetzer und Rachegott, der auch zur Vergewaltigung deutscher Frauen aufgerufen hat. Das ist falsch.
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Ilja Ehrenburg
Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg (russisch Илья Григорьевич Эренбург; zwischen 15. Januar und 27. Januar 1891 in Kiew, Ukraine; 31. August 1967 in Moskau) war ein sowjetischer Schriftsteller und Journalist.
Ehrenburg kam aus einer bürgerlichen jüdischen Familie deutscher Abstammung. 1895 zogen seine Eltern nach Moskau, Ilja besuchte dort das "Erste Moskauer Gymnasium". Er wurde 1908 nach einer Gefängnisstrafe wegen revolutionärer Umtriebe von der Schule verwiesen und verließ 1909 Russland. Er ließ sich in Paris nieder und veröffentlichte dort bereits 1910 seinen ersten Gedichtband. Er lebte dort mit einer deutschen Studentin Katharina Schmidt, am 25. März 1911 wurde ihre gemeinsame Tochter Irina geboren, doch statt zu heiraten trennte sich das Paar kurz nach der Geburt ihres Kindes in Freundschaft. 1919 kehrte Ehrenburg nach Russland zurück. 1921 heiratete Ehrenburg Lioba Kozintseva. 1922 verließ er Russland mit seiner Frau wieder, die Revolutionswirren und die Bolschewiki behagten ihm nicht. Ehrenburg lebte dann in Berlin und veröffentlichte dort seinen ersten Roman.
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“Von nun ab ist das Wort ‘Deutscher’ für uns der allerschrecklichste Fluch. Von nun ab entlädt das Wort ‘Deutscher’ das Gewehr. Wir werden nicht reden. Wir werden uns nicht empören. Wir werden töten. Wenn du im Laufe des Tages nicht einen Deutschen getötet hast, ist dein Tag verloren. Wenn du denkst, daß dein Nachbar für dich einen Deutschen tötet, dann hast du die Bedrohung nicht erkannt. Wenn du den Deutschen nicht tötest, wird der Deutsche dich töten. Er holt deine Nächsten und wird sie in seinem verfluchten Deutschland quälen.
[...] Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen - es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! - das bittet die alte Mutter. Töte den Deutschen! - das fleht das Kind. Töte den Deutschen! - das ruft die Heimaterde. Verfehle nicht das Ziel. Laß ihn nicht entgehen. Töte!” - Ilja Ehrenburg, 24.07.1942