Man muss ja nur mal Kästners Essay "Ist Politik eine Kunst" lesen. Wäre Hitler im Sommer 1939 friedlich verschieden, wäre er wohl als großer Staatsmann verabschiedet worden. Die "Wenn das der Führer wüsste"-Fraktion bekommt anscheinend überall die absolute Mehrheit, wenn nicht mehr. Der Karlspreis für Churchill fällt ja in dieselbe Kategorie, obwohl angesichts des Sachsenschlächters Karl der Preis für Churchill wie die Faust aufs Auge passt.
Wie viele jüdische oder sonstwie nichtarische Jungen waren damals enttäuscht oder beleidigt, dass sie nicht in die HJ durften? Die aus echter Korruptheit handelnden Kollaborateure sind ja noch die, deren Verhalten am ehesten nachvollziehbar ist. Aber die, die ihre Schlächter lauthals preisen, lassen einen doch gründlich am homo sapiens sapiens verzweifeln.
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
Liberal, du? Was hat das Thema damit zu tun?
Nicht nur befürchten müssen es die kleinen Leute. Das hat schon ganz konkrete Auswirkungen. Wie ja auch durch beide Personen ersichtlich ist. Klarsfeld wurde bestraft und Kiesinger war schon zu weit oben um ihn bestrafen zu können.
Kiesinger ist ein schönes Beispiel dafür, wie ungerecht es auf der Welt zugeht. Parteimitglied, noch bevor das 3. Reich sich etablierte, entzog er sich dem Wehrdienst und ging stattdessen zum Ribbentrop und machte Karriere unter den Nazis. Später gar machte er im neuen deutschen Staat noch eine größere Karriere. Typisch für jemand, der es nicht nötig hatte, Gewalt anzuwenden. Der ließ Gewalt anwenden. Und sogar rechtsstaatlich zweifelhafte und ihm von seiner Tätigkeit aus dem früheren Reich noch bekannte Methoden der Gestapo befürwortete er, wie aus dem Link hervorgeht. Er, der im neuen Staat hochgeehrt wurde.
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