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WALL-STREET-WAHNSINN
Krisenbanker gönnen sich 70-Milliarden-Belohnung
Wo kann man pokern, alles verlieren und trotzdem kassieren? In der Bankenwelt. Wie der "Guardian" berichtet, zahlen Wall-Street-Firmen ihren erfolglosen Managern noch einmal 70 Milliarden an Gehältern und Sonderprämien - bevor sie in Washington um Hilfe betteln.
Hamburg - Während Politiker in Europa und Amerika Rettungspakete für den Finanzsektor schnüren, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat, stellen manche Banker schnell noch ihre eigenen und großzügigen Notfallpläne auf. Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" recherchiert hat, verteilen alleine die Geldhäuser an der Wall Street noch einmal 70 Milliarden Dollar an ihr Spitzenpersonal, das meiste davon in diskreten zusätzlichen Bonuszahlungen. Die Manager belohnten sich damit für ein Geschäftsjahr, schreibt der "Guardian", in dem sie das globale Finanzsystem in die schlimmste Krise seit dem Börsencrash von 1929 führten.
............... Vielleicht waren dann Leute wie Lehman-Brothers-Boss Dick Fuld oder Merrill-Lynch-Chef Stan O'Neal und ihre Kollegen die letzten einer Generation, die dank der Boni oder großzügigen Abfindungen - die sie in Amerika gerne auch den "golden parachute" nennen, also den goldenen Fallschirm - steinreich wurden.
Dick Fuld verdiente in den Jahren von 2000 und 2007 Gehälter und Sondervergütungen in einer Höhe von 485 Millionen Dollar. Stan O'Neal verkündete noch einen Verlust von acht Milliarden Dollar, bevor er mit einem Abschiedsgeld von 161 Millionen privatisierte. Citigroup-CEO Chuck Prince musste zig Milliarden abschreiben - und verabschiedete sich mit 38 Millionen Dollar in Boni, Aktien und Optionen aus dem Geschäft.
Wann knüpft das Volk die Stricke ? germane