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Thema: Die Endlösung und ihre Widersprüche in der Darstellung

  1. #11
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Es beginnt schon am Anspruch. Es wird gerne betont das der Holocaust das größte Menschheitsverbrechen war und unvergleichbar ist. Doch wie kann etwas das Größte von irgendetwas ist, wenn man sich weigert Vergleiche anzustellen?
    Die Fixierung auf den Holocaust als DAS Nazi-Verbrechen überhaupt, beinhaltet schon eine Relativierung dieser. Viele Menschen denken nur an die getöten Juden, bzw. an die Menschen, welche die NS-Rassenideologie dazu erlärte.

    Dabei wird gern unterschlagen, dass es viel mehr Menschen waren, die unter den Nazis umgebracht wurden.
    Geändert von LuckyLuke (05.01.2005 um 16:17 Uhr)
    MfG LL

    Schreibt (als Mod)
    in Rot

  2. #12
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von dbddhkp
    Die Nazis haben die Gründe für Ihren Judenhaß immer wieder genannt.

    Wenn ich die Gründe der Nazis hier aufzählen würde, dann würden die Moderatoren meinen Beitrag vermutlich wegen "antisemitisschen Inhalten" löschen. Aber im Internet werden Sie sicher die einschlägigen Seiten mit den Gründen finden.
    ir ist es letztlich ziemlich wurscht, ob du den NS-Judenhaß nachvollziehen kannst.

    Aber ich hätte ganz gerne mal erklärt bekommen, inwieweit der Otto Normaljude, der als Lehrer, Ladenbesitzer oder Angestellter sein ganz normales deutsches Leben führte, in Verbindung mit den abstrusen Vorwürfen der Nazis stand. Und inwieweit sich daraus eine Verantwortung dergestalt ableiten ließ, die jeden einzelnen als in diesem Sinne schuldig ansah und damit die antijüdischen Maßnahmen rechtfertigte.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  3. #13
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Rorschach
    Dann nimm dir selber den Spaß und akzeptiere den HC als das große Verbrechen das er war....

    Besser reden kann man so etwas nicht, auch wenn andere spektakulärere Opferzahlen erreicht haben sollten....
    Ich ziehe es vor Dinge und ihren Sinn zu Hinterfragen statt einfach irgendetwas vorgekautes zu "akzeptieren".

    Du etwa nicht?
    Siegen heißt Leben

  4. #14
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    ir ist es letztlich ziemlich wurscht, ob du den NS-Judenhaß nachvollziehen kannst.

    Aber ich hätte ganz gerne mal erklärt bekommen, inwieweit der Otto Normaljude, der als Lehrer, Ladenbesitzer oder Angestellter sein ganz normales deutsches Leben führte, in Verbindung mit den abstrusen Vorwürfen der Nazis stand. Und inwieweit sich daraus eine Verantwortung dergestalt ableiten ließ, die jeden einzelnen als in diesem Sinne schuldig ansah und damit die antijüdischen Maßnahmen rechtfertigte.
    Gab es je gute Gründe für einen Massenmord?
    Siegen heißt Leben

  5. #15
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    Zitat Zitat von Lucky Strike
    Die Fixierung auf den Holocaust las DAS Nazi-Verbrechen überhaupt, beinhaltet schon eine Relativierung dieser. Viele Menschen denken nur an die getöten Juden, bzw. an die Menschen, welche die NS-Rassenideologie dazu erlärte.

    Dabei wird gern unterschlagen, dass es viel mehr Menschen waren, die unter den Nazis umgebracht wurden.
    Ja da hast du recht. Wieviel sind im 2.WK gefallen?

    Holocaust ist das eine - und die Toten des Krieges und der Verfolgung das andere.
    Holocaust steht für sich. Kriegstote stehen für sich. Tot ist tot.
    Der Unterschied ist nur der, dass Krieg eben Krieg ist und Massenvernichtung, geplant und industriell durchgeführt unbeschreiblich ist.

  6. #16
    nie wieder "Reich"! Benutzerbild von Rechtsaussen
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    Die Frage war, wie man Deutschland für immer als zentraleuropäischen Machtfaktor und potentiellen Unruheherd ausschalten konnte, und nachdem schon der Versailler Vertrag mit seinen utopischen Reperationen und horrenden Gebietsabtrennungen keine Erfolge zeitigte, man den Deutschen ihren "Nationalismus" und "Millitarismus" austreiben wollte (Churchill: "Macht die Deutschen fett und träge!") kam nun die Moral- und Psychokeule, die ist während des Krieges an sich nichts Ungewöhnliches, wurde bei den Deutschen jedoch in diesem Falle auch nach dem Kriege weiter angewandt und gedroschen und das in einer derart infamen und perfektionistischen Weise, dass die Nachgeborenen selber sich schon um die Aufrechterhaltung des alliierten Psychoterrors kümmern.


    Es war eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts, ohne Frage, aber die Singularität liegt evtl. eher in der Aufarbeitung des Genozids, es war einer, den man politisch ausbeuten konnte, so wie heute aus politischen Gründen kein Druck wg. Armenien auf die Türkei ausgeübt wird, um nicht wegen solchen "Nichtigkeiten" die Mitgliedschaft zu gefährden.


    An der Stelle frage ich mich auch immer, warum Hitler als der "größte aller Verbrecher" tituliert wird? ...Ist mir beim dieswöchigen Spiegel wieder ins Auge gefallen: "Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Gewaltherrscher, doch er übertraf sie alle, Adolf Hitler". (sinngemäß...)

    Wodran macht man das fest? Dies geht meines Erachtens nur, wenn man die Toten abzählt, die die jeweiligen Despoten verursacht haben, solcherlei "Kill-Rankings" sind zwar pietätlos, aber wenn dt. Medien so selbstsicher davon ausgehen, dass er "über allem stand", dann hätte ich gerne mal deren Vorgehensweise, soetwas zu ermitteln. Ist wohl eher die Maso-deutschzentrische Sicht, arrogant und herrenmenschelnd gegenüber anderen Kulturkreisen die unter anderen Herrschern in ähnlicher Weise zu leiden hatten. Im Übrigen auch eine Form der Relativierung, weil so Opfer anderer Diktatoren scheinbar im Schatten Hitlers stehen, "weniger wert" zu sein scheinen. Zudem wertet man so andere Tyrannen systematisch wieder auf.
    "ich war immer ein Anhänger der Kollektivschuldthese"

    Ralph Giordano

  7. #17
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    aiser, ich stimme dir zu, was du über absolute bzw. relative Opferzahlen sagst. Zumindest Zahlen zu vergleichen oder noch schlimmer, sie gegeneinander aufzurechnen, bringt überhaupt keinen Ertrag.

    Auch in Bezug auf die "Vermarktung" kann ich dir im Prinzip folgen, auch wenn ich vielleicht eine andere Vokael vorzöge.

    Was aber in meinen Augen die Shoah wirklich einzigartig macht, ist der geplante Versuch, ein ganzes Volk mit Stumpf und Stiel auszurotten, nicht um irgendwelche Gelände- oder Geldgewinne (letztere waren ein gern gesehener Nebeneffekt, aber nicht das Motiv) zu realisieren, sondern einzig infolge eines völlig verstiegenen und hirnrissigen Begriffes von "Rasse", "Herrenmensch" und "Untermensch".

    Wie gesagt, Rassismus und Antisemitismus sind ein alter Hut, das ist ein durch die Zeiten und überall anzutreffendes Phänomen, aber niemnad war bis dato auf die Idee der völligen Auslöschung einer Volksgruppe gekommen.

    Und dann natürlich auf richtig deutsche, d.h. effiziente Weise. Die Beispiele der Völkermorde in der Geschichte sind schrecklich und können einem das Blut gefrieren lassen, aber der Terror, der Haß, die Brutalität, das Archaische, das sich in solchen Aktionen für gewöhnlich Bahn brach: All das fehlt bei der Shoah.

    Hier sehen wir nüchterne Bürokraten des Todes am Werk, die ganz fabrikmäßig eine kontinentale Logistik aufbauten, leidenschaftslos die "Endlösung" exekutierten und Menschen wie Ungeziefer auslöschten.

    Das ist in der Tat einzigartig, in der Geschichte ohne Beispiel.


    Allerdings macht diese Einzigartigkeit für mich die Shoah nicht schlimmer, jeder Massenmord ist in sich schlimm. Wie gesagt, gegenseitige Aufrechnerei mag ich nicht
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
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    Umberto Eco

  8. #18
    nie wieder "Reich"! Benutzerbild von Rechtsaussen
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    Bei aller Bürokratie und Nüchternheit und typisch deutschen Tugenden, @Der Gelehrte, wenn wir mal etwas Vergleichendes nehmen; wie hätten Sie es denn gerne? Von Einsatzgruppen per Kopfschuss in die Schlucht von Babi Jar geschleudert zu werden oder von rachsüchtigen, betrunkenen Russen in Regimentsstärke vergewaltigt werden, dann Geschlechtsteil im Mund gesteckt und Kot vom "Iwan" in die Augen gerieben bekommen, die dir dann auch sogleich "entfernt" werden?

    A oder B, du darfst wählen.

    Die Frage ist, bei aller berechnenden Grausamkeit, was letztlich schlimmer ist, und vorallem, ob so eine Tat von oben angeordnet und nur von kleinen ausgewählten Gruppen verübt wurde, oder ob in aller Öffentlichkeit ohne Anweisung von oben Durchschnitts-Russen mit "asiatischer Kreativität" nicht nur aufhängen oder Kopfschüsse verteilen, sondern noch weitaus tiefer in die Zauberkiste greifen...
    "ich war immer ein Anhänger der Kollektivschuldthese"

    Ralph Giordano

  9. #19

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    Zitat Zitat von Benny
    Ja da hast du recht. Wieviel sind im 2.WK gefallen?

    Holocaust ist das eine - und die Toten des Krieges und der Verfolgung das andere.
    Holocaust steht für sich. Kriegstote stehen für sich. Tot ist tot.
    Der Unterschied ist nur der, dass Krieg eben Krieg ist und Massenvernichtung, geplant und industriell durchgeführt unbeschreiblich ist.

    Krieg wird auch geplannt und industriell durchgeführt.

  10. #20
    nie wieder "Reich"! Benutzerbild von Rechtsaussen
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    Zitat Zitat von trib996
    Krieg wird auch geplannt und industriell durchgeführt.

    Die Alliierten haben aufgrund ihrer industriellen Überlegenheit den Krieg gewonnen, ich finde, dass ist wahrlich singulär.

    Industrielle Verbrechen oder industrielle Kriegsgewinne - es ist und bleibt ein einzigartiger Schweinkram. :rolleyes:
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    Ralph Giordano

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