Die Hartz-IV-Reform hat bereits zum Jahresende 2004 erste Schatten auf den deutschen Arbeitsmarkt geworfen und die Zahl der Arbeitslosen auf Rekordhöhe getrieben. aber auch ohne diesen Schub gäben die Zahlen keinen Anlass zur Freude: Auch saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen deutlich stärker angestiegen als befürchtet.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist die Zahl der Erwerbslosen im Dezember um 206.900 auf 4.464.200 gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit 1997. Unter Berücksichtigung nicht mehr erfasster Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen erreichte die Arbeitslosigkeit sogar den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Erwerbslosenzahl um 149.200 zu. Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 10,8 Prozent.
(...)
"Skandal der Arbeitslosigkeit geht weiter"
Umgekehrt habe die BA im Laufe von 2004 ihre Arbeitsförderung deutlich zurückgefahren. Die Zahl der Teilnehmer an Um- und Fortbildungen habe im Jahresdurchschnitt um 200.000 niedriger gelegen als 2003, was statistisch die Erwerbslosigkeit erhöht. Der Grund sei eine stärkere Erfolgskontrolle bei Fortbildungen und Umschulungen.
Unverändert bleibt die Kluft zwischen den Arbeitsmärkten in West- und Ostdeutschland. In Westdeutschland waren Ende des vergangenen Jahres 2.860.300 Männer und Frauen ohne Beschäftigung. Das waren 133.400 mehr als im November und 110.000 mehr als im Dezember 2003. In Ostdeutschland gab es zum Jahresende 1.603.900 Arbeitslose, 73.500 mehr als im Vormonat und 39.200 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag im Westen bei 8,7 Prozent, im Osten bei 18,5 Prozent.
(...)