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Thema: Türkei: Wiege der Zivilisation

  1. #1
    Turco Benutzerbild von Emirkan1989
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    Standard Türkei: Wiege der Zivilisation

    Ich habe das Buch vom renomierten Wissenschaftsjournalisten Michael Zick gelesen, dieser beschreibt in seinem Buch die beeindruckenden Stätte alter Kulturen in der Türkei und präsentiert zugleich einen großartigen Überblick über 10.000 Jahre Zivilisationsgeschichte von der Steinzeit bis zum Beginn der Antike.

    Die wichtigsten archäologischen Entdeckungen der Welt liegen in der Türkei so sagt er in seinem Buch. Das 12.000 Jahre alte Heiligtum am berühmten Göbekli Tepe, die ältesten Hochzeitsbilder der Menschheit unter den Felsüberhängen des Latmos-Gebirges oder die Ruinen von Hattuscha, der Hauptstadt des Hethiterreiches - nicht zu vergessen vom schönen Troja, der wohl sagenumwobensten Stadt an der türkischen Westküste.


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    Anatolien, so haben die Forschungen der letzten Jahre ergeben, lag nicht am Rande des fruchtbaren Halbmondes, sondern war lange Motor und Zentrum der kulturellen Entwicklung des Menschen. Der Autor schlägt in einer gewagten Überblicksdarstellung den Bogen von der Entstehung der ersten Grossbauten vor fast 12'000 Jahren bis zur Blüte der ionischen Küstenstädte im 6. Jahrhundert.


    Michael Zick begeht nicht den Fehler, die Lorbeeren ganzer Forschergenerationen einheimsen zu wollen. Sein Buch will keine bahnbrechende Kulturgeschichte menschlicher Frühgeschichte sein, sondern die Entwicklung im als Türkei definierten Raum übersichtlich darstellen. Über 10'000 Jahre in einem handlichen Buch sinnstiftend zusammenzufassen ist ein übermenschliches Unterfangen und wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt, hätte der Autor nicht tief in die stilistische Trickkiste gegriffen. Seine Krimi-artige Erzählweise und sein Jonglieren mit Expertenmeinungen zeugen von schriftstellerischem Talent, das bisher in archäologische Darstellungen selten Eingang gefunden hat. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise, die ihn vom heutigen Istanbul zurückführt in die „Morgenröte der Menschheit“, zu den Anfängen der Kultur im nördlichen Mesopotamien, im Südosten der Türkei.

    Zick beansprucht nicht, selber alle Details und Ausgrabungsstätten zu kennen. So treten im Laufe der Reise viele Experten auf, die die Fundstellen und deren Bedeutung diskursiv erläutern und dem Leser den Eindruck geben, selbst als Betrachter am Rande der Grabung zu stehen und sich direkt vom Grabungsleiter einen Überblick geben zu lassen. Überwältigende Landschaftsbilder, Luftaufnahmen von Grabungen, Pläne und Rekonstruktionszeichnungen ergänzen die abwechslungsreichen Besuche vor Ort.

    Am Beginn menschlicher Architektur stehen die Kultbauten auf dem Göbekli Tepe. Hier steht ein Kultkomplex des frühen vorkeramischen Neolithikums (PPN A) aus der Zeit um 9600 v. Chr., mit dem die Ansicht, dass Sesshaftigkeit Voraussetzung zu kultureller Leistung sei, widerlegt wird. Die Menschen der späten Jäger- und Sammlerinnenkulturen bauten runde, von verzierten T-Pfeilern gestützte Kulträume von 15-20 Metern Durchmesser. Als diese nicht mehr benötigt wurden, wurden sie absichtlich zugeschüttet und um 7500 v. Chr. endgültig aufgegeben. Der Autor lässt den Entdecker und Ausgräber der Siedlung, Klaus Schmidt des Deutschen Archäologischen Institutes in Berlin, die Forschungsgeschichte und Bedeutung erzählen. Dabei dürfen auch holzschnittartig formulierte Thesen nicht fehlen, wie die Voraussetzungen zum Bau des Kultzentrums, die Schmidt als „Teilzeit-Sesshaftigkeit mit Feierabend-Ackerbau“ verständlich bezeichnet. Es wird denn auch bewusst keine direkte Verbindung zwischen Kultbezirk und Siedlung (Nevalı Çori) des PPNA/B und der ersten stadtartigen Siedlungen von Çatal Höyük des 7./6. Jahrtausends hergestellt. Hier wohnten bis zu 8000 Menschen in gemauerten Häusern, deren Wände innen mit spektakulären Malereien geschmückt waren.

    Ob sich bereits während dieser Phasen die neue Lebensweise allgemein durchgesetzt hatte, lässt der Autor offen. Er zitiert Harald Hauptmann, der die neolithische Revolution „ das neolithische Paket“ nennt, das sich aus festen Häusern (Sesshaftigkeit), Ackerbau und Viehzucht (produzierende Wirtschaftsweise) und Kochtopf zusammensetzt. Andreas Müller-Karpe rechnet die Kultivierung der Pflanzen hauptsächlich der Frau an: „Die Frau kannte die Pflanzen und hatte doch den weinenden Säugling am Hals, dem sie schnell eine Suppe kochen musste.“ Die brennende Frage, warum der Mensch nun wirklich sesshaft wurde, beantwortet Zick nicht. Er stellt dazu Theorien zur Ernährung und Gesellschaftsordnung vor. Mit weiterführenden Interpretationen hält er sich zurück; er legt sie entweder direkt den beteiligten Experten in den Mund oder äussert sie mit der dem Archäologen anstehenden Vorsicht. Das Buch bietet keine den archäologischen Funden vorgreifenden Hypothesen und scheut sich auch nicht, offene Fragen unbeantwortet zu lassen. Der Leser spürt, dass trotz der Fülle an Befunden und neuen Informationen die Forschung zur anatolischen Geschichte noch beträchtliche Lücken aufweist. So wird die Entwicklung Anatoliens zwischen der Aufgabe von Çatal Höyük um 5400 v. Chr. und den Anfängen der Bronzezeit um 3000 v. Chr. in wenigen Sätzen abgehandelt und der Graben (das ist schon keine Lücke mehr) mit einem Seitenblick auf die rasche Neolithisierung Europas und den Aufstieg Mesopotamiens umgangen. Als Begründung zieht er die Aussage von Ulf-Dietrich Schoop heran, der für die Kupfersteinzeit in Anatolien zugibt: „wir strampeln noch auf der untersten Ebene der archäologischen Erkenntnis herum“. Nachdem der über 30m hohe Hügel von Norşuntepe mit seiner Siedlung des 4./3. Jahrtausends in den Fluten des Atatürk-Stausees für immer entschwunden ist, kann Anatolien erst wieder für die frühe Bronzezeit einen bedeutenden Fundplatz vorweisen: Alaca Höyük, den bedeutenden Fürstensitz östlich Ankara, der ungefähr zwischen 2500 und 1200 v. v. Chr. besiedelt war und bedeutende Funde lieferte.

    Die Bronzezeit stellt Zick unter den Titel „Im Bannkreis der Hethiter“. Für diese Epoche malt der Autor das Bild einer frühen „globalisierten“ Gesellschaft mit weitreichenden politischen und wirtschaftlichen Kontakten. Entfaltung von Schrift- und Stadtkultur prägen das dritte vorchristliche Jahrtausend. Zwischen Euphrat und Tigris lag seit etwa 2700 v. Chr. die planmässig angelegte Stadt Urkisch (heute Tell Mozan in Syrien), später Zentrum des Reiches der eingewanderten indogermanischen Hurriter, Mitanni genannt. Wie ihre südlichen Nachbarn bildeten auch die Hethiter ein Netz von Stadtstaaten, über das sich ab ca. 1800 v. Chr. die Herren der Stadt Hattuscha erhoben. Fast 20'000 Tontafeln in Keilschrift geben Auskunft über den Staat der Hethiter, der im 16.-14. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Das ausgedehnte Reich der Hethiter, das von den Dardanellen bis zum Golan reichte, wurde ab ca. 1500 v. Chr. aus dem Westen bedroht. „Ahhijawa“ taucht in den hethitischen Tafeln als neue Macht jenseits des Meeres auf – Achäer nennt Homer seine Griechen, die mit den Hethitern um die kleinasiatischen Küstenstädte rangen. Den Kriegern aus Ahhijawa musste bereits die erste asiatische Stadt, als unendlich reich erscheinen.

    Die Eroberung und Zerstörung der im Schutze mächtiger Mauern gelegenen Residenz Wilusija (Troja) bildet den mythisch überhöhten Stoff zur Ilias Homers. Als Sprungbrett der Ahhijawa nach Osten diente die Stadt Millawanda (Milet). Die Theorie, dass die „Seevölker“ die ganze Region erschüttert hätten, ist heute allerdings überholt. Die Unruhen, die das Hethiterreich zu Fall brachten, beruhten wohl auf Wanderungen innerhalb Kleinasiens. Als Nachfolgereiche bildeten sich Phrygien, Tarhuntassa, Karkamissa, Urartu, etc., aus denen bis um 800 v. Chr. kaum schriftliche Nachrichten überliefert sind. Dafür sprudeln die Quellen für die nunmehr griechischen Küstenstädte Kleinasiens. Milet als Heimat der drei bedeutenden Philosophen Thales, Anaximander und Anaximenes stehen für einen Aufbruch der Menschheit in eine neue geistige Welt der Antike.

    Damit ist die Reise, auf die uns der Autor durch die Zeiten mitgenommen hat, an ihrem Ende angelangt. Harald Hauptmann ist zwar bereits zur Neolithisierung sinngemäss zitiert worden „die grosse Linie der Entwicklung bis heute war damit vorgegeben. Seitdem, so hat es den Anschein, haben sich nur noch Nuancen verändert“, die Darstellung von Zick beweist im Gegenteil, wie vielfältig und reich der Boden der Türkei an archäologischen Zeugnissen ist. Er versteht es, die Zitate seiner Gesprächspartner sinnstiftend in den Text einzubetten und so eine abwechslungsreiche Gesamtschau zu präsentieren, die spielerisch die Forschungsgeschichte einbindet und Desiderate benennt. Er hinterfragt angestammte Deutungen und setzt Fragezeichen, anstelle unreflektierter Wiederholung alter Doktrinen. Zick bedient sich einer erfrischenden, beinahe romanesken Art archäologischer Wissensvermittlung und wird dem Eingangs geäusserten Anspruch eines „Appettitmachers“ mehr als gerecht.

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    „Ich mag die Griechen. Sie sind nette Gauner, mit allen Lastern der Türken, aber ohne deren Mut.“

    George Gordon Noel Byron (Werk: Brief vom 3.V.1810)

  2. #2
    lovely Benutzerbild von I.Kant
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Schade eigentlich, daß in der Antike Schluss war mit dieser "glorreichen" Kultur.
    Heute gammeln die Ausläufer an den Arbeitsämtern herum wenn sie nicht gerade Handys klauen oder Frauen belästigen.
    Wie konnte sowas nur geschehen? Die Hellenen haben es doch auch geschafft!

  3. #3
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Das ist schön, das dort schon vor 12.000 Jahren Steine
    aufeinandergeschichtet wurden. Schade nur, dass sich
    diese Wesen seitdem nicht weiterentwickelt haben.


    Ausgebrannt erkenn' ich meine tatenlose unerfüllte Leere,
    Wie ein Wolf - als wenn ich etwas suchte, das zu finden sich noch lohnte

  4. #4
    lovely Benutzerbild von I.Kant
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zum Thema "Schweine" muß ich auch noch was loswerden, weil die Abkömmlige dieser großartigen Kultur zu Panne sind Abläufe zu verstehen:
    Schweine wälzen sich im Schlamm um sich danach an Bäumen etc. zu reiben. So reinigen sie sich. Es gibt kaum ein Tier, das so reinlich ist wie ein Schwein, wäre es ein Mensch müsste man ihm nicht erkären was Klopapier ist. Anders als den Nachfolgern "glorreicher Kulturen", obwohl Mensch (angeblich denkend) wird die Reinigung immer noch per Hand vollzogen. Das lässt sich nicht anders erkären, weil die linke Hand immer noch als "unrein" gilt obwohl dieser "Kultur" hierzulande schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erklärt wurde was Wasser, Seife und Toilettenpapier ist.

    Dem Reinen ist alles rein.

  5. #5
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zitat Zitat von Emirkan1989 Beitrag anzeigen
    Ich habe das Buch vom renomierten Wissenschaftsjournalisten Michael Zick gelesen, dieser beschreibt in seinem Buch die beeindruckenden Stätte alter Kulturen in der Türkei und präsentiert zugleich einen großartigen Überblick über 10.000 Jahre Zivilisationsgeschichte von der Steinzeit bis zum Beginn der Antike.

    Die wichtigsten archäologischen Entdeckungen der Welt liegen in der Türkei so sagt er in seinem Buch. Das 12.000 Jahre alte Heiligtum am berühmten Göbekli Tepe, die ältesten Hochzeitsbilder der Menschheit unter den Felsüberhängen des Latmos-Gebirges oder die Ruinen von Hattuscha, der Hauptstadt des Hethiterreiches - nicht zu vergessen vom schönen Troja, der wohl sagenumwobensten Stadt an der türkischen Westküste.
    Der Titel des Buches ist falsch gewählt.

    Kleinasien war die Wiege der Zivilisation. Bis die Türken einfielen...

  6. #6
    Deutsche Gemeinde Benutzerbild von schmooch
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Der Titel des Buches ist falsch gewählt.

    Kleinasien war die Wiege der Zivilisation. Bis die Türken einfielen...
    Mein Vorschlag:
    Mohammedanern künftig statt Nahrungsmittel und sonstiger Rettungaktionen nur noch den KORAN abwerfen! Möge ALLAH ihnen das Fehlende herabsenden!

  7. #7
    Turco Benutzerbild von Emirkan1989
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Noch ein kleiner Auszug:

    Anatolien präsentiert sich in dieser hochkarätigen Ausstellung als eine Wiege der modernen Zivilisation. Sie erinnert die Menschen an die große historische und kulturelle Vielfalt, die dieses Land auszeichnet und zum Teil noch bis heute prägt", erklärten Ministerpräsident Günther Oettinger und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg anlässlich der Eröffnung der Großen Landesausstellung "Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit" (ka-news berichtete) am gestrigen Freitag in Karlsruhe.

    Die Schau präsentiert die sensationellen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in der Türkei, die die Menschheitsgeschichte neu schrieben. Spektakuläre Grabungen in Südost-Anatolien, unter anderem am Tempelberg Göbekli Tepe, in Neval1 Çori und Çayönü, sowie in Çatal Höyük auf der anatolischen Hochebene, weisen die ältesten monumentalen Kultanlagen und die frühesten menschlichen Großsiedlungen, den Beginn von Landwirtschaft und Nutztierhaltung nach. Hier machte die Menschheit vor rund 12.000 Jahren den bedeutendstenSchritt ihrer Geschichte: Der Mensch entwickelte sich vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter und wurde sesshaft.
    Sehen und Erleben: Wie lebten die Menschen vor 12.000 Jahren?

    So werden erst kürzlich ausgegrabene archäologische Funde gezeigt, die neue, grundlegende Einsichten in dieMenschheitsgeschichte geben. Die Ausstellung bietet dabei vielfältige Einblicke in die Themenbereiche Religion und Totenkult, Ernährung, Handel, Jagen und Sammeln, Ackerbau und Viehzucht, Handwerk und Wohnen. Zirka 450 Objekte, die zum Großteil noch nie zuvor öffentlich zu sehen waren, veranschaulichendie erstaunlichen Leistungen der steinzeitlichen Kulturen des elften bis sechsten Jahrtausends vor Christus in Anatolien. Zu sehen sind Aufsehen erregende Megalithpfeiler, Skulpturen, Reliefs mit schriftartigen Symbolen, Schmuck, Werkzeug und aufwändig verzierte Steingefäße.

    "Anatolien präsentiert sich in dieser hochkarätigen Ausstellung als eine Wiege der modernen Zivilisation. Sie erinnert die Menschen an die große historische und kulturelle Vielfalt, die dieses Land auszeichnet und zum Teil noch bis heute prägt", erklärten Ministerpräsident Günther Oettinger und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg anlässlich der Eröffnung der Großen Landesausstellung "Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit" (ka-news berichtete) am gestrigen Freitag in Karlsruhe.

    Die Schau präsentiert die sensationellen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte in der Türkei, die die Menschheitsgeschichte neu schrieben. Spektakuläre Grabungen in Südost-Anatolien, unter anderem am Tempelberg Göbekli Tepe, in Neval1 Çori und Çayönü, sowie in Çatal Höyük auf der anatolischen Hochebene, weisen die ältesten monumentalen Kultanlagen und die frühesten menschlichen Großsiedlungen, den Beginn von Landwirtschaft und Nutztierhaltung nach. Hier machte die Menschheit vor rund 12.000 Jahren den bedeutendstenSchritt ihrer Geschichte: Der Mensch entwickelte sich vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter und wurde sesshaft.

    Sehen und Erleben: Wie lebten die Menschen vor 12.000 Jahren?

    So werden erst kürzlich ausgegrabene archäologische Funde gezeigt, die neue, grundlegende Einsichten in dieMenschheitsgeschichte geben. Die Ausstellung bietet dabei vielfältige Einblicke in die Themenbereiche Religion und Totenkult, Ernährung, Handel, Jagen und Sammeln, Ackerbau und Viehzucht, Handwerk und Wohnen. Zirka 450 Objekte, die zum Großteil noch nie zuvor öffentlich zu sehen waren, veranschaulichendie erstaunlichen Leistungen der steinzeitlichen Kulturen des elften bis sechsten Jahrtausends vor Christus in Anatolien. Zu sehen sind Aufsehen erregende Megalithpfeiler, Skulpturen, Reliefs mit schriftartigen Symbolen, Schmuck, Werkzeug und aufwändig verzierte Steingefäße.

    Bereits vor 12.000 Jahren schufen Menschen in Anatolien monumentale Kultanlagen, wie die am Tempelberg Göbekli Tepe in Südost-Anatolien
    "Im Mittelpunkt der Präsentation stehen die Interessen des breiten Publikums", stellte Wissenschaftsminister Frankenberg das vom Badischen Landesmuseum verfolgte besucherorientierte Ausstellungskonzept heraus. Die Exponate würden in der Ausstellung in Zusammenhängen dargestellt werden, die die Lebensbedingungen und Lebenswelten der vergangenen Kulturen für die Besucher erlebbar machten. Das Publikum ist eingeladen, vielfältige Einblicke in die Themenbereiche Religion und Totenkult, Ernährung, Handel, Handwerk und Wohnen zu nehmen. Inszenierungen und Modelle der Siedlungen, begehbare Wohnräume und nachgebildete Kultanlagen in Originalgröße sowie virtuelle Rekonstruktionen, die teilweise mit modernster Technik erstellt wurden, sollen die Lebensweise der Menschen vor 12.000 Jahren erfahrbar machen.


    Besonders hervorzuheben sei auch die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft. In der Ausstellung gezeigte Stelen haben Diplomanden am Ausgrabungsort mittels Lasertechnik millimetergenau vermessen und rekonstruiert (ka-news berichtete). "Modernste Technik und Archäologie gingen dabei eine besondere Verbindung ein - sie betonen den Zusammenhang von Geschichte und Moderne in besonderer Weise", erklärten Oettinger und Frankenberg. Die Ausstellung ist ab heute im Badischen Landesmuseum zu sehen. Die Steinzeit-Schau dauert bis zum 17. Juni 2007.

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  8. #8
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zitat Zitat von Emirkan1989 Beitrag anzeigen
    Ich habe das Buch vom renomierten Wissenschaftsjournalisten Michael Zick gelesen, dieser beschreibt in seinem Buch die beeindruckenden Stätte alter Kulturen in der Türkei und präsentiert zugleich einen großartigen Überblick über 10.000 Jahre Zivilisationsgeschichte von der Steinzeit bis zum Beginn der Antike.
    ir ist natürlich klar, daß die Begrifflichkeit "Türkei" im von dir angesprochenen Kontext nichts weiter als eine rein zufällige Ortszuweisung darstellt, die nichts, aber auch überhaupt nichts mit der Bevölkerungsmajorität zu tun hat, wie sie sich dortselbst erst seit dem Spätmittelalter darstellt.

    Ansonsten stelle ich mich demnächst neben einen granitenen Findling aus der letzten Eiszeit, klopfe darauf und sage bewundernd: "deutsche Wertarbeit!".

    :nido:
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

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  9. #9
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    ir ist natürlich klar, daß die Begrifflichkeit "Türkei" im von dir angesprochenen Kontext nichts weiter als eine rein zufällige Ortszuweisung darstellt, die nichts, aber auch überhaupt nichts mit der Bevölkerungsmajorität zu tun hat, wie sie sich dortselbst erst seit dem Spätmittelalter darstellt.

    Ansonsten stelle ich mich demnächst neben einen granitenen Findling aus der letzten Eiszeit, klopfe darauf und sage bewundernd: "deutsche Wertarbeit!".

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  10. #10
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    Standard AW: Türkei: Wiege der Zivilisation

    Zitat Zitat von Emirkan1989 Beitrag anzeigen
    ... Anatolien, so haben die Forschungen der letzten Jahre ergeben, lag nicht am Rande des fruchtbaren Halbmondes, sondern war lange Motor und Zentrum der kulturellen Entwicklung des Menschen ...
    Ja, recht lange. Sogar noch bis in die Blütezeit Konstantinopels.

    Aber dann kamen die Türken und haben das Land nun bald wieder in der Steinzeit.
    Seit der Zwangs-Umstellung auf Win 10 durch Telekom klappt nix mehr mit Dateien von meiner Web-Seite:
    Muß nun Alles ändern auf Max-Breite 500 px und hier im HPF den viel zu knappen Anhangspeicher nutzen.
    Und dazu hab ich Null Bock ... obwohl ich gar nicht zu den Nullbock-Generationen gehöre.

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