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Thema: Der freie Markt

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Der freie Markt

    Zitat Zitat von BRDDR_geschaedigter Beitrag anzeigen
    Mein Kampf gegen die Windmühlen. ....
    Lieber BRDDR_geschädigte, liebes Forum

    es ist glaube ich mal Zeit für ein Resümee, da ich Ihren "freien Markt" ständig in allen Beiträgen von Ihnen als einzig Glückseligkeit verbreitenden Ansatz lese.

    Punkt 1.: Liebeserklärung

    Ja, ich sehe in der Findung von Angeboten, Preisen und sonstigem auch keine Alternative, als über eine Marktfindung zu guten Konditionen zu kommen. Für allgemeine Anwendungen gehe ich da konform und sehe ihn als besten Kompromiss zu allen sonstigen in der Literatur beschriebenen Weg. Er scheint die Bedürfnisse der Menschen am besten zu decken; was auch immer die Bedürfnisse der Menschen denn nun genau sind. Da beginnt das Thema nämlich schon, denn der homo ökonomikus lebt noch nicht.

    Punkt 2.: Grenzen

    Ich bin mir immer noch nicht ganz klar, wie "frei" Sie Ihren Markt denn nun wünschen. Frei heißt für mich ohne alle Regeln.

    Das beginnt bei keiner Schulpflicht, denn ich entscheide für mich, wann und wo ich arbeiten möchte, also ist auch Kinderarbeit vernünftig. Auch völlig freie Schulwahl mit irgendwelchen Menschen die meinen, mich ausbilden zu können, gehört dazu. Der Preis regelt das und trennt die Spreu vom Weizen besser als Diplom, Staatsexamen oder Master. Also auch keine klaren Berufsbezeichnungen und Ausbildungen, denn ich entscheide, welche Fächer, Themen und Praktika für meine erfolgreiche Karriere wichtig sind. Also auch keine Berufsbeschränkungen für Handwerker, Ingenieure oder Ärzte, denn der Markt entscheidet, ob die gut sind und nicht die einschränkende "Zunftordnung".

    Banken, Versicherungen etc. können schalten und walten wie sie wollen. Warum regulieren? Die Polizei ist privat, weil natürlich billiger, ebenso wie jeder sich zur Wahl stellende Politiker natürlich sein gewünschtes Gehalt vorher bekannt gibt. Also gewählt werden dann natürlich die, die am meisten in die Staatskasse ZAHLEN. Dann sind wir auch dieses "Pack" von Berufspolitikern los und kommen zu erfolgreichen Menschen wie Berlusconi.

    Nationalitäten gibt es nicht mehr, denn jeder, der erfolgreich ist, darf hier überleben oder sterben. Wenn der türkische Kiosk läuft, dann bleibt die Familie, wenn nicht, dann macht man etwas anderes oder auswandert aus. Sozialhilfe? Warum denn!

    Und so können wir das beliebig fortsetzen über Baugesetze, Deiche etc.

    3.: Bewertung
    Lieber BRDDR_geschädigter, der freie Markt ist bisher nur ein theoretisch überlegtes Modell und ziemlich utopisch; ebenso wie viele andere Konzepte auch. Das kann gut gehen oder ebenso kann über Monopole und Konzentrationsprozesse die Macht einzelner so gigantisch werden, dass uns hören und sehen vergehen wird.Ich denke da so an römische Kaiser.

    Minderheiten interessiert der Markt nicht. Versager werden in unbekannter Weise abgestraft und von sozialer Wärme steht nix im Gesetz des freien Marktes. Ich halte das für hochgeradig unberechenbar. Dazu ist menschliches Verhalten zu wenig kalkulierbar und niedere Instinkte sind zu sehr ausgeprägt.

    4. Erweiterung des freien Marktes
    Ich halte eine stabile Ordnung für sehr vernünftig. Ebenso klare und restriktive Gesetze, die einen vergleichbaren Standard ermöglichen. Mir sind Basel IV Gesetze lieber als gar keine Regulierungen. Weiter bin ich gerne bereit auf Kosten der Effizienz Schlüsselbereiche der Gesellschaft unter reiner staatlicher Kontrolle zu belassen, wie natürlich Regierung, Juristerei, Armee, Polizei, Schule und Universitäten aber ebenso auch grundsätzliche Infrastrukturthemen wie Krankenhäuser, Wasser, Strom, Energieversorgung, Telefon, Post, Straßen, Eisenbahn, Kanäle und Deiche. Also alle übergreifenden Dinge, die die Möglichkeit der Zwangsenteignung haben, z.B. für neue Stromleitungen.

    Ich möchte, dass über die Verfügbarkeit dieser Dinge die Menschen gleichberechtigt entscheiden. Denn beim Markt geht es nur um die eigene Finanzkraft. Wer nix hat, kann nix entscheiden oder beeinflussen. Und das halte ich für hinterfragbar und einen klaren Schwachpunkt des freien Marktes.

    5. Ihre genauen Ansätze
    da ich noch ziemlich neu hier bin und noch nicht ganz alle Themen im Forum durchgearbeitet habe würde mich ein Link zu ihren genauen Gestaltungen des freien Marktes interessieren oder Sie schreiben hier ein wenig, was, wie, wann abgehen soll. Insbesondere der Übergang des heutigen Systems zum freien Markt würde mich interessieren.

    Liebe Grüße
    Querulant
    Geändert von Querulantin (12.11.2009 um 22:43 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Der freie Markt

    Das "Arbeitnehmer"Konstrukt gehört weg.
    Kein Gesetz, keine Institution und keine öffentl. Mittel dürfen Finanzbelange Anderer Unbeteiligten zuweisen.
    Man hat das Recht und die Pflicht, sie außen vor zu lassen.
    Ein freier Markt bedingt freies Angebot und freie Nachfrage.
    Marktwirtschaft hat dazu Kaufkraftmaximierung per Erwerbsphase zu bewirken.
    Es kann also nur darum gehen, den Profit mental leistungsadäquat vernetzungsoptimiert zu generieren und leistungsanteilig abzuschöpfen.
    Dazu geht user value völlig analog shareholder value, wo ebenfalls keinerlei Inhabertätigkeit erforderlich ist.
    User bezahlen abgabenrechtlich und aus dem Profitanteil für die Nutzung goldener Netzwerke.
    Diese Grundrechtspflicht ist jedem Gesetzgeber zumutbar.
    Zudem benötigen die Anbieter wirtschafts.wiss. und mit GroßrechnerKapazitäten flankierte aktive Wertschöpfungspolitik für ihre vollwertige Marktteilnahme.
    Anbieterstatus erfolgt per Berufsausbildung, Netzwerkeffizienz per RechtsraumsKonfiguration.
    Als Anbieter ist man Hersteller, die Wirtschaft und das Kapital.
    Die Netzwerke sind staatsfern privatwirtschaftlich selbsteignende rein jur. Personen.
    Nur sie können gegen Bezahlung für damit Anbietende profitmaximierend gemanagt werden.
    Teamfähige Managements haben per user value vernetzte Gruppenintelligenz zu moderieren.
    Damit gibts positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft, also eine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  3. #3
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    5. Ihre genauen Ansätze
    da ich noch ziemlich neu hier bin und noch nicht ganz alle Themen im Forum durchgearbeitet habe würde mich ein Link zu ihren genauen Gestaltungen des freien Marktes interessieren oder Sie schreiben hier ein wenig, was, wie, wann abgehen soll. Insbesondere der Übergang des heutigen Systems zum freien Markt würde mich interessieren.

    Liebe Grüße
    Querulant

    Es gibt keine genauen Ansätze. Das Grundprinzip, das freie Märkte von Planwirtschaft unterscheidet.

    Was freie Märkte sind, beschreibt am besten Milton Friedman. Dabei ist stets zu beachten, daß diese Gedanken absolut wertneutral sind, streng rational und nicht mit Gefühlsduselansätzen gekontert werden können wenn man sich vernünftig darüber auseinandersetzen will. Das übliche Kommunikationsproblem mit den berühmten zwei Ebenen.

    Die Regeln denen sich ein freier Markt zu unterwerfen hat werden bestimmt durch die Parameter, die sich eine politische Mehrheit NICHT antun will.
    Deshalb unterscheiden sich Märkte auch je nach Historie, Tradition, kollektivem Bewußtsein oder was man sonst anführen mag, der verschiedenen Nationen.

    Wer gerne im Korsett staatlicher Gängelung lebt muß eben die Druckstellen akzeptieren, wer sich lieber luftig kleidet kann erfrieren. Irgendwo dazwischen liegt vielleicht ein Optimum, vielleicht auch mehrere, problematisch daran ist die Erkenntnis daß auch diese nicht konstant sind sondern variieren. Panta rei.

    Was die Verfechter des freien Marktes tun ist nichts anderes, als an den Korsettstangen zu sägen, während die Regulierer dagegen halten. Auch das ist in gewissem Sinne Markt, und alleine dieser wird darüber entscheiden in welchem der verschiedenen Marktzustände es erfolgreicher zugeht.

    Ein weiteres Merkmal der Marktverfechter. Ergebnisoffenheit.

  4. #4
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    Standard AW: Der freie Markt

    Ein freier Markt bedingt goldene Anbieternetze zwecks marktwirtschaftlicher Profitmaximierung.
    Stattdessen schotten einen staatliche Funktionäre und sozialistische Arbeitsgesetze von der Marktwirtschaft ab.
    Gesetzgebungsverbrecher wollen einen für Fremdkredite und Fremdvermögen zuständig erklären.
    Das ist nationaler Sozialismus, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.
    Alles muß weg, was Anbieterprofit unterbindet.
    Für Villa&Porsche kaufkraftmaximierter Nachfrager gibts unermeßlich viel zu tun.
    Das Regime stranguliert die Marktwirtschaft per Leistungsunterbindung, Zwangsarbeit, Enteignung, Lehnswesen und Berufsverbot.
    Plansozialistischer StaatsfunktionärsTerror auch der kriminellen Politvereinigungen unterbindet die freie Entfaltung der Marktkräfte, den Anbieterprofit, die Netzwerkeffizienz.
    Dazu werden die Eink./Verm.-Verteilungskurven laufend unterschlagen.
    Das Regime will die Schädigung seiner Opfer nicht offengelegt sehen.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
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  5. #5
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
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    Standard AW: Der freie Markt

    Punkt 2.: Grenzen
    Ich bin mir immer noch nicht ganz klar, wie "frei" Sie Ihren Markt denn nun wünschen. Frei heißt für mich ohne alle Regeln.

    Das beginnt bei keiner Schulpflicht, denn ich entscheide für mich, wann und wo ich arbeiten möchte, also ist auch Kinderarbeit vernünftig. Auch völlig freie Schulwahl mit irgendwelchen Menschen die meinen, mich ausbilden zu können, gehört dazu. Der Preis regelt das und trennt die Spreu vom Weizen besser als Diplom, Staatsexamen oder Master. Also auch keine klaren Berufsbezeichnungen und Ausbildungen, denn ich entscheide, welche Fächer, Themen und Praktika für meine erfolgreiche Karriere wichtig sind. Also auch keine Berufsbeschränkungen für Handwerker, Ingenieure oder Ärzte, denn der Markt entscheidet, ob die gut sind und nicht die einschränkende "Zunftordnung".

    Banken, Versicherungen etc. können schalten und walten wie sie wollen. Warum regulieren? Die Polizei ist privat, weil natürlich billiger, ebenso wie jeder sich zur Wahl stellende Politiker natürlich sein gewünschtes Gehalt vorher bekannt gibt. Also gewählt werden dann natürlich die, die am meisten in die Staatskasse ZAHLEN. Dann sind wir auch dieses "Pack" von Berufspolitikern los und kommen zu erfolgreichen Menschen wie Berlusconi.

    Nationalitäten gibt es nicht mehr, denn jeder, der erfolgreich ist, darf hier überleben oder sterben. Wenn der türkische Kiosk läuft, dann bleibt die Familie, wenn nicht, dann macht man etwas anderes oder auswandert aus. Sozialhilfe? Warum denn!

    Und so können wir das beliebig fortsetzen über Baugesetze, Deiche etc.
    Es sollte keine Grenzen für den freien Markt geben, durch Regulierungen werden indirekt bestimmte Marktteilnehmer bevorteilt, was zu Verzerrungen führt. Ein 100% freier Markt ist eine Idealvorstellung, die Politik sollte aber bemüht sein möglichst nahe an diese 100% heranzukommen. Die Chancen das zu erreichen ist meiner Meinung nach höher als eine funktionierende regulierte Planwirtschaft zu realisieren, welche ja immer in der Geschichte versagt hat (siehe Immobilien USA).

    Thema Bildung:
    Bildung wie auch Gesundheitsfürsorge kann nach unserer freiheitlichen Auffassung kein Recht sein, sondern ist ein Gut. Wenn wir das als Recht deklarieren, dann müssen wir zwangsweise die Rechte und Freiheiten Anderer (Lehrer, Ärzte) beschneiden. Das passiert ja in unserem jetzigen System durch Gehaltsfixierungen (schlechte Lehrer verdienen genauso gut wie gute Lehrer, voraussgesetzt sie sind gleich lang im Beamtenstatus). Bei den Ärzten sind es Preisfixierungen der einzelnen Behandlungen, welche durch Bürokraten oder sogenannte "Experten" festgelegt sind. Ein Wettbwerb, welcher Behandlungen günstiger macht und Innovationen fördert ist somit nicht möglich.

    Wir kommen nun zu dem Ergebnis, das man Bildung als Gut bezeichnen MUSS. Ein freier Markt und der Profitgedanke (Nein Profit ist nicht böse, es ist ein Messinstrument um festzustellen ob meine Produkte nachgefragt werden) ist erwiesenermaßen um die Menschen mit dem Produkt Bildung bzw. Ausbildung zu versorgen. Das muß nicht zwangsweise heißen das die Jugendlichen zwangsweise für ihre Bildung zahlen müssten, es wird wahrscheinlich beide Modelle geben.

    Eine private Universität ist ein Profitunternehmen und hat kein Interesse daran, ausschließlich nur Bonzen auszubilden die dann schlechte Abschlüsse erziehlen. Das würde deren Ruf ruinieren, was zur Pleite führt. Ein Mangel an Studienbewerben (Durch zu hohe Studiengebühren z.B.) würde zur Senkung der Studiengebühren führen, da keine Universität es sich leisten kann die Hörsääle leer stehen zu lassen. Das private Modell hat bis in die 60ger Jahre in den USA funktioniert bis der Staat eingreif und Studiendarlehen subventioniert hat. Damals kostete ein Semester Studium an der Yale Universität ein Monatsgehalt eines Durchschnittsarbeiters.

    Berufsbeschränken durch Meisterzwang oder andere Zwänge sind abzulehnen, da es andere Handwerker benachteiligt. Ein Unternehmen kann viel besser beurteilen als ein trotteliger Staatsbürokrat, ob es jetzt nötig ist für die anfallenden Aufgaben einen Ingenieur oder einen Meister einzustellen.

    4. Erweiterung des freien Marktes
    Ich halte eine stabile Ordnung für sehr vernünftig. Ebenso klare und restriktive Gesetze, die einen vergleichbaren Standard ermöglichen. Mir sind Basel IV Gesetze lieber als gar keine Regulierungen. Weiter bin ich gerne bereit auf Kosten der Effizienz Schlüsselbereiche der Gesellschaft unter reiner staatlicher Kontrolle zu belassen, wie natürlich Regierung, Juristerei, Armee, Polizei, Schule und Universitäten aber ebenso auch grundsätzliche Infrastrukturthemen wie Krankenhäuser, Wasser, Strom, Energieversorgung, Telefon, Post, Straßen, Eisenbahn, Kanäle und Deiche. Also alle übergreifenden Dinge, die die Möglichkeit der Zwangsenteignung haben, z.B. für neue Stromleitungen.

    4. Erweiterung des freien Marktes
    Ich halte eine stabile Ordnung für sehr vernünftig. Ebenso klare und restriktive Gesetze, die einen vergleichbaren Standard ermöglichen. Mir sind Basel IV Gesetze lieber als gar keine Regulierungen. Weiter bin ich gerne bereit auf Kosten der Effizienz Schlüsselbereiche der Gesellschaft unter reiner staatlicher Kontrolle zu belassen, wie natürlich Regierung, Juristerei, Armee, Polizei, Schule und Universitäten aber ebenso auch grundsätzliche Infrastrukturthemen wie Krankenhäuser, Wasser, Strom, Energieversorgung, Telefon, Post, Straßen, Eisenbahn, Kanäle und Deiche. Also alle übergreifenden Dinge, die die Möglichkeit der Zwangsenteignung haben, z.B. für neue Stromleitungen.

    Ich möchte, dass über die Verfügbarkeit dieser Dinge die Menschen gleichberechtigt entscheiden. Denn beim Markt geht es nur um die eigene Finanzkraft. Wer nix hat, kann nix entscheiden oder beeinflussen. Und das halte ich für hinterfragbar und einen klaren Schwachpunkt des freien Marktes.
    Justiz, Polizei und Landesverteidigung sollten staatlich geregelt werden. Der Rest nicht. Die Baselregulierungen haben dazu geführt, das die Banken KEINE Rücklagen auf Kredite an andere Banken sichern müssen, was zum Dominoeffekt geführt hat. Es hat dieses moralisch verwerfliche Wirtschaften gesetzlich legitimiert. Der Bankensektor ist der am stärksten regulierte "Wirtschafts" Sektor. Wir brauchen daher keine Regulierungen sondern müssen nur dem GG folgen das besagt "Eigentum verpflichtet". Wer Scheiße baut geht pleite.
    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

  6. #6
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    Standard AW: Der freie Markt

    Betriebslose Anbieter benötigen vollwertige Marktteilnahme.
    User value geht analog shareholder value.
    Nunmehr wandern Profitanteile in dazu immer profitabler genutzte rein jur. Personen, weils erst damit um positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft geht.
    Es ist pure ökonomische Vernunft, die zudem voll grundrechtskonform das Leistungsprinzip herstellt.
    Statt Anlegerinstrument zu sein, statt Fremdkredite und Fremdvermögen zu bedienen, generiert man den Profit vernetzungsoptimiert mental leistungsadäquat, während man ihn leistungsanteilig abschöpft.
    Man sieht, wie massiv die Marktwirtschaft stranguliert wird.
    Analog dem Bedienen rel. anonymer Anteilseigner läßt sich mittels Managements Anbieterprofit generieren, die sich dafür zyklisch entlasten zu lassen haben.
    Mentale Leistungsadäquanz ist dabei Kern der Profitgenerierung, ökonomisches Prinzip einer Leistungsgesellschaft.
    99 % der Menschheit agiert mental völlig leistungsinadäquat, vegetiert meist zu Bonsais verstümmelt vor sich hin, richtet darauf auch noch Nachwuchs ab.
    Eigentum Anderer verpflichtet, es nicht anzutasten.
    EigentumsSchutz bedingt EigentumsGarantie.
    Anbieterprofit ist Eigentum der ihn Generierenden.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  7. #7
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    Standard AW: Der freie Markt

    Lieber Don, lieber BRDDR_geschädigter,

    danke, dass Sie so ausführlich auf meine fragen eingegangen sind. Auf der Basis wird die Diskussion fruchtbar werden. Ich werde mir aber erst heute Abend Zeit für eine fundierte Antwort und weitere fragen auf Basis meiner Erfahrungen und meiner Bedürfnisse geben können.

    Liebe Grüße
    Querulant

  8. #8
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Ein weiteres Merkmal der Marktverfechter. Ergebnisoffenheit.
    Das ist sehr schön verklausuliert für Egoismus + Gleichgültigkeit. :]
    Teilen ist das neue Haben.

  9. #9
    man kennt mich
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Er scheint die Bedürfnisse der Menschen am besten zu decken; was auch immer die Bedürfnisse der Menschen denn nun genau sind.
    Wo liegt das Problem?

    Jemand der die Planwirtschaft vertritt wird Dir das schon sagen. Jemand der die Planwirtschaft vertritt erklärt es wäre wichtig z.B. von A nach B zu gelangen.

    Auf diese womöglich abstruse Idee kommt ein Marktwirtschaftler nicht, denn dieser weiß das es auch darauf ankommt wie man von A nach B gelangt (wohnt, seinen Hunger stillt usw.).
    Da beginnt das Thema nämlich schon, denn der homo ökonomikus lebt noch nicht.
    Hat er auch nie. Es lebt jemand den man im Küchenlatein als "homo vergleichikus" bezeichnen könnte. Vergleiche Axel Ockenfels: [Links nur für registrierte Nutzer].


    Der Rest den Sie referieren scheint im übrigen nicht der "freie Markt" sondern eine Form des Nachtwächterstaates zu sein.
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Da besteht ein großer Unterschied.

    Zitat Zitat von Wikipedia zu Nachtwächterstaat"
    Der Nachtwächterstaat ist eine von dem deutschen Arbeiterführer Ferdinand Lassalle (1825–1864) geprägte[1] polemische Bezeichnung für einen Staat, der ausschließlich für den Schutz der persönlichen Freiheit und des Eigentums zuständig ist – in Anspielung auf die Aufgabe eines Nachtwächters.[2] Lassalle benutzte den Ausdruck als „Kampfbegriff gegen das liberale Staats- und Gesellschaftskonzept“.[3]

    Der schottische Nationalökonom und Moralphilosoph Adam Smith, der als Begründer des klassischen Wirtschaftsliberalismus gilt,[4] wies dem Staat neben der Nachtwächterfunktion weitere Aufgaben zu, konkret: für öffentliche Einrichtungen wie Infrastruktur und Schulen zu sorgen, für die sich kein privater Investor finden ließe.
    Ich möchte, dass über die Verfügbarkeit dieser Dinge die Menschen gleichberechtigt entscheiden. Denn beim Markt geht es nur um die eigene Finanzkraft. Wer nix hat, kann nix entscheiden oder beeinflussen. Und das halte ich für hinterfragbar und einen klaren Schwachpunkt des freien Marktes.
    Das ist etwas vermischt was Sie da sagen. Es kann durchaus einen Markt für Briefzustellung geben. Das hat noch keine Aussagekraft über die Ausstattung aller Marktteilnehmer (Kunden) mit Geld. Das kann ein Staat (wie derzeit) auch gewissermaßen um den Markt herum regeln.


    Grüße
    ALOA
    Es muss doch in einer Demokratie möglich sein, für das richtige einstehen zu können, ohne, das man einer ansonsten verko(r)ksten Ideologie der "Linken", "Rechten" oder anderen zu folgen hat !!!

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Ahab
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    Standard AW: Der freie Markt

    Zitat Zitat von Querulant Beitrag anzeigen
    Lieber BRDDR_geschädigte, liebes Forum

    es ist glaube ich mal Zeit für ein Resümee, da ich Ihren "freien Markt" ständig in allen Beiträgen von Ihnen als einzig Glückseligkeit verbreitenden Ansatz lese.

    Punkt 1.: Liebeserklärung

    Ja, ich sehe in der Findung von Angeboten, Preisen und sonstigem auch keine Alternative, als über eine Marktfindung zu guten Konditionen zu kommen. Für allgemeine Anwendungen gehe ich da konform und sehe ihn als besten Kompromiss zu allen sonstigen in der Literatur beschriebenen Weg. Er scheint die Bedürfnisse der Menschen am besten zu decken; was auch immer die Bedürfnisse der Menschen denn nun genau sind. Da beginnt das Thema nämlich schon, denn der homo ökonomikus lebt noch nicht.

    Punkt 2.: Grenzen

    Ich bin mir immer noch nicht ganz klar, wie "frei" Sie Ihren Markt denn nun wünschen. Frei heißt für mich ohne alle Regeln.

    Das beginnt bei keiner Schulpflicht, denn ich entscheide für mich, wann und wo ich arbeiten möchte, also ist auch Kinderarbeit vernünftig. Auch völlig freie Schulwahl mit irgendwelchen Menschen die meinen, mich ausbilden zu können, gehört dazu. Der Preis regelt das und trennt die Spreu vom Weizen besser als Diplom, Staatsexamen oder Master. Also auch keine klaren Berufsbezeichnungen und Ausbildungen, denn ich entscheide, welche Fächer, Themen und Praktika für meine erfolgreiche Karriere wichtig sind. Also auch keine Berufsbeschränkungen für Handwerker, Ingenieure oder Ärzte, denn der Markt entscheidet, ob die gut sind und nicht die einschränkende "Zunftordnung".

    Banken, Versicherungen etc. können schalten und walten wie sie wollen. Warum regulieren? Die Polizei ist privat, weil natürlich billiger, ebenso wie jeder sich zur Wahl stellende Politiker natürlich sein gewünschtes Gehalt vorher bekannt gibt. Also gewählt werden dann natürlich die, die am meisten in die Staatskasse ZAHLEN. Dann sind wir auch dieses "Pack" von Berufspolitikern los und kommen zu erfolgreichen Menschen wie Berlusconi.

    Nationalitäten gibt es nicht mehr, denn jeder, der erfolgreich ist, darf hier überleben oder sterben. Wenn der türkische Kiosk läuft, dann bleibt die Familie, wenn nicht, dann macht man etwas anderes oder auswandert aus. Sozialhilfe? Warum denn!

    Und so können wir das beliebig fortsetzen über Baugesetze, Deiche etc.

    3.: Bewertung
    Lieber BRDDR_geschädigter, der freie Markt ist bisher nur ein theoretisch überlegtes Modell und ziemlich utopisch; ebenso wie viele andere Konzepte auch. Das kann gut gehen oder ebenso kann über Monopole und Konzentrationsprozesse die Macht einzelner so gigantisch werden, dass uns hören und sehen vergehen wird.Ich denke da so an römische Kaiser.

    Minderheiten interessiert der Markt nicht. Versager werden in unbekannter Weise abgestraft und von sozialer Wärme steht nix im Gesetz des freien Marktes. Ich halte das für hochgeradig unberechenbar. Dazu ist menschliches Verhalten zu wenig kalkulierbar und niedere Instinkte sind zu sehr ausgeprägt.

    4. Erweiterung des freien Marktes
    Ich halte eine stabile Ordnung für sehr vernünftig. Ebenso klare und restriktive Gesetze, die einen vergleichbaren Standard ermöglichen. Mir sind Basel IV Gesetze lieber als gar keine Regulierungen. Weiter bin ich gerne bereit auf Kosten der Effizienz Schlüsselbereiche der Gesellschaft unter reiner staatlicher Kontrolle zu belassen, wie natürlich Regierung, Juristerei, Armee, Polizei, Schule und Universitäten aber ebenso auch grundsätzliche Infrastrukturthemen wie Krankenhäuser, Wasser, Strom, Energieversorgung, Telefon, Post, Straßen, Eisenbahn, Kanäle und Deiche. Also alle übergreifenden Dinge, die die Möglichkeit der Zwangsenteignung haben, z.B. für neue Stromleitungen.

    Ich möchte, dass über die Verfügbarkeit dieser Dinge die Menschen gleichberechtigt entscheiden. Denn beim Markt geht es nur um die eigene Finanzkraft. Wer nix hat, kann nix entscheiden oder beeinflussen. Und das halte ich für hinterfragbar und einen klaren Schwachpunkt des freien Marktes.

    5. Ihre genauen Ansätze
    da ich noch ziemlich neu hier bin und noch nicht ganz alle Themen im Forum durchgearbeitet habe würde mich ein Link zu ihren genauen Gestaltungen des freien Marktes interessieren oder Sie schreiben hier ein wenig, was, wie, wann abgehen soll. Insbesondere der Übergang des heutigen Systems zum freien Markt würde mich interessieren.

    Liebe Grüße
    Querulant
    Ein freier Markt ist mit ziemlicher Sicherheit das effizienteste mögliche System zur Produktion von Waren und Dienstleistungen.

    Die Frage um die es geht ist ob man denn gewillt ist die "Schwachen" einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Immerhin müsste man, um das Prinzip zu etablieren unsere Sozialsysteme abschaffen und durch private Vorsorge ersetzen in die nicht jeder ohne Weiteres aufgenommen würde.

    Man müsste zusehen wie wieder mehr und mehr Menschen mangels Alternativen zu Hungerlöhnen "niedere" Arbeiten übernehmen, da das Angebot an Leuten die solche Arbeit ausführen können naturgemäß unsagbar hoch ist.


    Außerdem müsste man sich nochmal der Frage stellen wie man mit Kartell- und Monopolbildung umgehen soll wenn die Politik ja nicht in Wirtschaftsprozesse eingreifen darf.

    Außerdem Fragen der Arbeitssicherheit und andere.

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