Der Mensch erschuf sich Gott nach seinem Ebenbild.
Alles Hokuspokus, und die Welt wäre ohne Religionen besser dran.
Für Aufklärung, Bildung und Vernunft !!!
1. Es gibt Gott und damit haben die monotheistischen Bekenntnisse recht!
2. Nur meine Religion oder Konfession verehrt den wahren Gott und alle anderen sind Ketzer!
3. Es gibt keinen Gott, aber der Monotheismus ist für Herrschaft und Ordnung nützlich
4. Christentum, Judentum & Islam enthalten wichtige Gedanken, aber schaden mehr als sie nützen
5. Der Monotheismus ist von Anfang bis Ende eine nur schädliche Angelegenheit
6. Die ollen Römer machten es schon richtig, als sie Christen verfolgten
7. keine oder andere Meinung
Der Mensch erschuf sich Gott nach seinem Ebenbild.
Alles Hokuspokus, und die Welt wäre ohne Religionen besser dran.
Für Aufklärung, Bildung und Vernunft !!!
Deine Eröffnungsposts sind zwar meistens sehr gut, aber ich glaube, dass deine Fragestellung diesmal nicht so glücklich formuliert ist.
Das liegt zum Einen daran, dass ich es für falsch halte, Christentum, Judentum und Islam in den einen monotheistischen Topf zu werfen. Ich sage das nicht, um jetzt mit einer Polemik gegen den Islam zu beginnen, sondern nur deshalb, weil es nunmal große theologische Unterschiede zwischen diesen Religionen gibt und eine atheistische Religionskritik wird nicht stumpfer, wenn man diese Differenzierungen vornimmt, sondern sie wird im Gegenteil erst scharf, wenn man zu diesen Differenzierungen auch in der Lage ist. Aber naja. Darauf bin ich oft genug eingegangen und habe erstmal keine Lust, mich zu wiederholen.
Aber das führt auch zu dem Gedanken, dass Religionsgeschichte ja nicht einfach verschwindet, wenn man diese drei Religionen subtrahiert, sondern dass dann andere Glaubensvorstellungen entstanden wären oder eben bestanden hätten.
Heute wird der Monotheismus ja gerne als eine Art von Rückschritt interpretiert, und die "Mosaische Unterscheidung" (Jan Assmann) als Wurzel allen Übels gebrandmarkt. Mit dem Glauben an den einen Gott wäre der Hass auf die anderen Götter begründet und Moses ginge es nicht um Freiheit im Gegensatz zur Unfreiheit, sondern um richtigen Gott im Gegensatz zu falschen Göttern usw.
Damit setzt auch meistens eine Romantisierung von polytheistischen Religionen oder Naturreligionen ein, für die Kulturwissenschaftler wie ermatte Hausfrauen gleichermaßen empfänglich zu seien scheinen. Man könnte allerdings erwidern, und dieser Erwiderung würde ich zustimmen, dass der Monotheismus eigentlich ein Fortschritt war und den Ängsten, den Hoffnugen, die in den meisten Menschen so tief drin zu seien scheinen, dieser religiösen Musikalität, um Habermas mal umzudrehen, viel stärker entsprochen hat, als diese dekadente Seifenoper, die sich im Götterhimmel abzuspielen schien.
Man sieht ja auch in Afrika z.B., dass Zivilisation nur schwer erreicht werden kann, wenn man sich vor jedem Brunnenbau erstmal gegen Geister und Gespenster abzusichern versucht und eine irrationale Angst das ganze Leben bestimmt.
An dieser Stelle würde der durchschnittliche Alteuropäer allerdings einwenden, dass doch auch die monotheistischen Religionen irrationale Ängste geschürt hätten. Denn sei es nicht so, dass diese Religionen den Menschen ein viel zu enges Korsett aufgezwungen hätten, an dem soviele dann erstickt wären? Bestehen Religionen nicht in erster Linie aus einem Panzer von Verboten (vorallem aus dem Bereich der Sexualmoral), unter der Menschen zusammenbrechen müssen?
Einseitige Antworten auf diese Fragen finde ich allerdings nicht überzeugend, worauf ich aber eigentlich hinauswill, ist dass ... lange verdrängt wurde, dass sich Religionen eben nicht nur in irgendeinem Franz von Assisi manifestieren, der den Armen hilft und sogar den Vögeln predigt, oder in Wellesley Bailey, der das Leben von ausgestoßenen Leprakranken teilte, um ihnen helfen zu können, dabei in Kauf nahm, selber an Lepra zu erkranken und daran auch schließlich starb, oder in Mutter Teresa, in der Musik von Bach bis Messiaen, in Bonhoeffer und den Märtyrern, sondern eben auch in Gestalten wie Konrad von Marburg, der das negative Clichee der Inquisition verkörpert und schon vorher mindestens ein Leben zerstört hat, das der später heiliggesprochenen Elisabeth nämlich, die er einmal so lange geprügelt haben soll (natürlich nur aus pädagogischen Zwecken) dass sie sich bis in den dritten Chor der Engel entrückt gefühlt hätte, woraufhin er trocken bemerkte: "So mus es mich ymer rewen, das ych sy nit schlug bis in den nündten chor."
Es war notwendig daran zu erinnern, dass religiöse Gestalten nicht immer nur Heilige im umgangssprachlichen Sinne des Wortes waren, und dass die Beschäftigung mit Theologie nicht zwangsläufig zu einem gerechteren und besseren Leben führt - heute allerdings müsste man daran erinnern, dass Religionen nicht nur aus Mord, Totschlag und Unterdrückung bestehen.
Und wie es auch mit der Religionskritik notwendig war zu mahnen, dass mit der Fixierung auf das Jenseits das Diesseits oft vernachlässigt wird und dass es durchaus zutreffend seien kann, dass "die profane Existenz des Irrtums" auf einer "himmlischen oratio pro aris et focis" fußt, so ist es heute wichtig daran zu erinnern, dass die totale Fixierung auf das Diesseits ebenfalls unangenehme Begleiterscheinungen haben kann, die sich in menschenfeindlicher Gier z.B. ausdrücken kann.
Ausserdem heißt Glauben auch, daran zu glauben, dass wir eben nicht die "Ewige Wiederkehr des Gleichen" erfahren, dass die Geschichte nicht diesem Penepole-Teppich entspricht, den man immer wieder neu weben muss und dann geht ja doch wieder alles schief und es ist ja sowieso alles sinnlos - sondern es heißt auch, diese Ängste überwinden zu können und an eine Erlösung glauben zu können, die mit ihrer Ablehnung von Untergangswahn und Gier es auch heute noch sinnvoll macht, das Band zu den Religionen nicht vollends zu kappen.
Mag sein, aber das ist dann Ausdruck eines Denkfehlers. Die Religion besitzt generell kein politisches Konzept und hat auch keinen Anspruch darauf rational vollständig erklärbar zu sein (, was etwas anderes ist als irrational zu sein). Bezüglich der Politik gibt es Ausnahmen, z.B. den Islam, den Calvinismus, sicherlich auch einen pervertierten Katholizismus, aber anhand einer Degeneration kann man nicht ein Phänomen erklären. Gehen wir also von dem Normalfall aus, daß eine Religion keine politischen Ambitionen besitzt und auch keinen Anspruch darauf hat sich in der irdischen Rationalität zu erschöpfen, so gibt es keinen Grund jemanden zu foltern oder zu töten. Denn Glaube basiert auf Gnade. Er ist eine unverdiente, unerhörte Gnade. Es macht schlichtweg keinen Sinn jemanden zu foltern, weil ihm eine Gnade nicht zuteil geworden ist.
Der Glaube wird dann zur Legitimation der Folter herangezogen, wenn er darauf bedacht ist auf Erden Ordnung zu schaffen, wenn der Glaube für eine irdische Ordnung unabdingbar ist etc. pp; daraus spricht dann aber nicht das Wesen der Religion, die nach oben hin ausgerichtet ist, sondern das Wesen des Rationalismus und der Erdgebundenheit.
,,Glauben Sie nicht , daß ich in Tröstungen schwimme. O nein : mein Trost hienieden ist, keinen Trost auf Erden zu haben. " - Therese von Lisieux
Glaube basiert auf Einschüchterung, nicht auf Gnade. "Wenn du nicht machst, was Gott will, schmorst du in der Hölle".Und wer legt fest, was Gott will? Der religiöse Machtpolitiker, der sich einen Vorteil von diesen Vorschriften erhofft. Der kleine Gläubige, der natürlich nach dem Tod nicht ewigen Qualen ausgesetzt sein will, folgt den Anweisungen von oben. Er hat auch keine Möglichkeit irgendwie nachzuprüfen, ob das stimmt, was ihm von oben befehligt wird.
User, die durch ihr schändliches Verhalten das Recht verloren haben, von mir beachtet zu werden: Praetorianer, Makkabäus, Nettaktivist, Gurkenglas,Xarrion,Trantor,Rolf1973
Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt. - Sigmund Freud
"Jeder Muslim der daran glaubt dass die Erde rotiert, verliert sein Recht auf Leben und Besitz und soll getötet werden!"
Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!
Darum geht es nicht. Es geht darum, daß - aus religiöser Sicht - Foltern aus religiösen Gründen heraus schlichtweg Unsinn ist. Wird die Religion als Machtmittel mißbraucht, dann hat das Foltern einen Zweck, ansonsten nicht. In diesem Zusammenhang ist die Religion aber nur eine Form vieler denkbarer und existenter Verblödungsmechanismen.
Sie wird auch nur dann zur Folter mißbraucht, wenn - wie gesagt - das eigentliche Ziel aus dem Himmel auf die Erde geholt wird. Etwas solches ist aber bei der Religion schwieriger als z.B. bei einer Ideologie, weil die Religion auf das ausgerichtet ist, was hier nicht verwirklicht werden kann.
Daß Glaube auf Einschüchterung beruhe, ist auch falsch. Der Glaube ist schlichtweg ein bestimmtes Erklärungsmodell bezüglich unserer und einer weitreichenderer Wirklichkeit, der sich auch in der Verneinung des Fürwahrhaltens eines Jenseits oder dergleichen äussern kann. Der religiös Glaubende glaubt, daß mehr existiert, als das, was wir hier vor uns haben und die Religion trifft darüber bestimmte Aussagen. Man muß nicht eingeschüchtert sein, um diese Aussagen für wahr zu halten.
,,Glauben Sie nicht , daß ich in Tröstungen schwimme. O nein : mein Trost hienieden ist, keinen Trost auf Erden zu haben. " - Therese von Lisieux
Ich glaube, Religionen erfüllen einen wichtigen Zweck, indem sie quasi den Leim des sozialen Miteinanders darstellen. Sie vermitteln Moral und die ist auch wichtig für die, die schon bei Nennung der Vokabel die Nase rümpfen. Da nicht alle Menschen dazu gebaut sind, das rein kognitiv zu erfassen, sind Religionen von großem Wert, auch für Atheisten, die sich das nicht eingestehen.
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
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Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!
Machtmißbrauch hat es im Monotheismus schon immer gegeben und es wird ihn auch immer geben. Das lässt sich nicht als kleine Nebenerscheinung wegschließen.
Es mag keine religiöse Grundlage für Folter geben, trotzdem wurde sie und wird auch noch immer angewendet. Wird im Iran eine Frau gesteinigt weil sie kein Kopftuch tragen will, ist das Folter bis zum Tod - aus religiösen Gründen. Wenn in den USA ein Abtreibungsarzt ermordet wird, ist das Mord aus religiösen Gründen. Wenn in Deutschland ihre Kinder nicht in die Schule geschickt werden, weil dort die Evolutionslehre gelehrt wird, ist das geistiger Kindesmißhandlung aus religiösen Gründen. Ich denk mal du weißt, worauf ich aus will.
Wenn du religiös bist, glaubst du wahrscheinlich daran, das Petrus, oder wer auch immer nach deinem Tod entscheidet ob du ein guter oder ein schlechter Mensch warst. Bist du denn Wertevorstellungen deine Religion gefolgt, kommst du in denn Himmel, wenn nicht mußt du in der Hölle schmorren - das ist für mich Einschüchterung.
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