Georgien -Europas Nemesis!
Der russische Präsident Dimitri Medwedew hat sich gegenüber Gorden Brown über die weitere Vorgehensweise in Georgien geäußert:
Des Westens Rechnung sah offensichtlich so aus, daß sich Rußland -wie man es in der Vergangeheit gewohnt war- dem Druck wieder einmal fügen wird. Doch zur großen Überraschung der Merkels und Bushs bleibt man im Kreml dieses Mal hart, womit man wie gesagt nicht gerechnet hat. Die russischen Behörden sind zur Zeit damit beschäftigt, genug Beweise für die Greueltaten der georgischen Militärmaschinerie zu sammeln, um sie dann der Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Und alle Unterstützer und Mitwisser dieses Verbrechens werden aufgedeckt werden. Da sollen sich einige schon mal warm anziehen.MOSKAU, 30. August (RIA Novosti). In einem Telefongespräch mit dem britischen Premier Gordon Brown hat der russische Staatschef Dmitri Medwedew für starke OSZE-Präsenz im georgischen Krisengebiet plädiert und die EU zu einem „konstruktiven Dialog“ aufgerufen.
„Es wurde betont, dass die von Michail Saakaschwili entfesselte Aggression gegen Südossetiens Volk auf eine radikale Änderung der Verhältnisse hinauslief, unter denen seit 17 Jahren versucht worden war, Südossetiens und Abchasiens Beziehungen zu Georgien zu regeln“, teilte der Kreml-Pressedienst am Samstag mit.
Auch vor dem Hintergrund der georgischen „Remilitarisierung“ habe Russland sofort reagieren müssen, um „die Sicherheit und das Überleben des südossetischen und des abchasischen Volkes zu gewährleisten“.
Der Kreml halte nach wie vor am in Moskau vereinbarten Sechs-Punkte-Plan zur Kaukasus-Regelung fest.
„Die russische Seite setzt sich für Erhöhung der Zahl der OSZE-Beobachter in der Sicherheitszone ein, aber auch dafür, dass das Vorgehen der georgischen Führung unvoreingenommenen internationalen Kontrollen unterzogen wird. In diesem Zusammenhang rechnet Russland mit einem konstruktiven Dialog mit der EU, weiteren internationalen Organisationen sowie einzelnen Staaten“, hieß es.
Auch Wladimir Putin hat Europa dazu aufgefordert, seinerseits im Rahmen der OSZE Beobachter und Experten zu entsenden, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. All die Sanktionsdrohungen gegenüber Rußland dienen nur dem Zweck, genau das zu verhindern, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, Georgien als eindeutigen Aggressor zu identifizieren. Aber es wird daran kein Weg vorbeiführen. Die einseitige Parteinahme für Saakaschwili entwickelt sich zum größten außenpolitischen Gesichstverlust der EU und der Nato seit ihres Bestehens. Der Westen hat sich in eine Sackgasse manövriert, aus die er nicht ohne Blessuren herauskommen wird. So viel steht fest.
Am Ende wird Europa nicht umhinkommen, sich seinen gewaltigen Irrtum einzugestehen, was wiederum ernsthafte Konsequenzen nachsichziehen wird. Die EU-Osterweiterung wird ihnen schwer auf die Füße fallen, denn Polen und die baltischen Republiken werden nicht einen Jota von ihrer antirussischen Haltung abweichen, während man im Westen Europas gar nicht anders wird handeln können, als sich in diesem Konflikt auf die Seite Rußlands zu stellen (man wird das zwar diplomatisch gut verpacken, um das Gesicht zu wahren). Damit wäre die Spaltung sowohl der EU als auch der Nato beschlossene Sache. Man wird sehen, wie Brüssel damit umgehen wird.Zitat von Putin
Putin ließ es in seinem zensierten ARD-Interview anklingen, wohin die Reise des Westens gehen könnte:
Rußlands eindeutige Botschaft, vor einer Isolation nicht mehr zurückzuschrecken, hat einige im Westen sehr kalt erwischt. Es ist offensichtlich, daß man Putin bis heute vollkommen unterschätzt hat -wenn ich an seine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz im Jahre 2007 erinnern darf. Man hat das als das wütende Poltern eines an Machtverlust leidenden Russen abgetan, und nicht glauben wollen, daß dieser Rede konkrete Taten folgen werden. Und nun ist der Katzenjammer groß.Zitat von Putin
Wir müssen Saakaschwili irgendwie dankbar sein. Er hat die sich längst angekündigte Entwicklung des Zerfalls einer aufgeblähten EU und Nato nur noch beschleunigt, denn eines ist sicher: Wenn dieser Konflikt wie auch immer beigelegt ist, wird man nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren können, dafür werden schon die Wadenbeißer und Schießhunde in Warschau und dem Baltikum sorgen.
Die postsowjetische Ära eines schwachen Rußlands, mit dem man "spielen" konnte, wie man wollte, ist vorbei. Endgültig! Auch wenn noch einige ökonomische und militärische Vorraussetzungen fehlen, so darf es keinen Zweifel an der Großmachtfähigkeit Rußlands geben. Und je schneller man das im Westen begreift, um so besser. Es nicht zu tun, käme dem Versuch eines Hundes gleich, die Sonne wegbellen zu wollen.