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Thema: Chirac: Fusionsreaktor wird in Südfrankreich gebaut

  1. #1
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    Standard Chirac: Fusionsreaktor wird in Südfrankreich gebaut

    Paris/Garching (AFP) - Das internationale Milliarden-Projekt des Kernfusions-Forschungsreaktors ITER wird nach den Worten des französischen Präsidenten Jacques Chirac in Südfrankreich angesiedelt. "Frankreich ist im Begriff, den Zuschlag für den ITER zu bekommen, wir werden ihn in Cadarache haben", sagte Chirac. Japan erklärte dagegen, die Bewerbung für den eigenen Standort aufrecht zu erhalten. An dem Projekt mit geplanten Investitionen von zehn Milliarden Euro sind Atomphysiker des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching bei München beteiligt.

    Die Zuversicht des französischen Staatschefs beruht offenbar auf einem japanisch-europäischen Gipfeltreffen, bei dem Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi am Montag in Luxemburg gesagt hatte, er hoffe auf eine Einigung mit der EU "so schnell wie möglich". Am ITER-Projekt sind die Europäische Union, Japan, die USA, Russland, China und Südkorea beteiligt. Japan genoss bislang die Unterstützung durch die USA und Südkorea.

    "Unseres Wissens ist es noch nicht entschieden", sagte die Sprecherin des Max-Planck-Instituts in Garching, Isabella Milch, der Nachrichtenagentur AFP. "Die Fusionsforscher warten schon sehr lange, die Pläne waren im Sommer 2001 fertig." Nach den Äußerungen Chiracs "müsste es dann diesmal vielleicht doch klappen", fügte Milch hinzu. "Wir hoffen es zumindest."

    "Es ist nun sehr wahrscheinlich, dass der Reaktor im französischen Cadarache gebaut wird", meldete die japanische Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" unter Berufung auf Quellen in der Regierung in Tokio. Der zuständige Provinzgouverneur Shingo Mimura erklärte, Tokio werde nach seiner Erwartung die Verhandlungen für den japanischen Standort "hartnäckig fortsetzen".

    Kernfusion gilt als mögliche Energiequelle der Zukunft. Sie ahmt chemische Vorgänge nach, wie sie auf der Sonne fortwährend ablaufen. Falls sich das Projekt als sicher und wirtschaftlich erweist, würde der ITER eine unerschöpfliche Quelle zur Energiegewinnung erschließen. Das Projekt ist auf 30 Jahre angelegt. Dabei ist der ITER ausschließlich als Forschungsreaktor angelegt, der noch nicht zur Gewinnung von Strom für Verbraucher dienen soll.

    Paris (AFP) - Der Forschungsreaktor ITER (lateinisch "der Weg") soll die Kernverschmelzung von Atomen als Energiequelle der Zukunft erschließen. Dabei werden chemische Vorgänge nachgeahmt, wie sie in der Sonne fortwährend ablaufen. Die Nachrichtenagentur AFP stellt Eckdaten des Projekts zusammen:

    KERNFUSION

    Im Gegensatz zur Kernspaltung, die bereits seit 1942 mit Uran betrieben wird, wird die Verschmelzung von Atomen bislang technisch noch nicht beherrscht. Vorplanungen für den ITER gehen davon aus, dass mindestens drei Jahrzehnte erforderlich sind, um die physikalische und technische Machbarkeit zu beweisen. Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss der Brennstoff, ein extrem dünnes Plasma aus den Wasserstoffsorten Deuterium und Tritium, wärmeisoliert, in Magnetfeldern eingeschlossen und auf Temperaturen von rund 100 Millionen Grad erhitzt werden.

    FUSIONSREAKTOR

    Der Fusionsreaktor soll etwa 30 Meter hoch sein und einen Radius von 15 Metern haben. Nach Angaben von Frankreichs Präsident Jacques Chirac ist das südfranzösische Cadarache nördlich von Marseille als Standort ausgesehen. Das Herzstück bildet eine ringförmige Vakuum-Röhre, in die je Zündvorgang 73 Megawatt eingespeist werden, um im Idealfall 500 Megawatt herauszuholen. Das Plasma zirkuliert in der Röhre, die nach einem russischen Kunstwort als Tokamak bezeichnet wird. Der Radius des Plasmas beträgt 6,2 Meter, der Tokamak hat ein Volumen von 837 Kubikmetern.

    VORPLANUNGEN

    Das ITER-Projekt wurde 1985 durch den damaligen sowjetischen KPdSU-Chef Michail Gorbatschow, den französischen Präsidenten François Mitterrand und US-Präsident Ronald Reagan eingeleitet. 1990 legte eine internationale Studiengruppe mit europäischer, japanischer, russischer und amerikanischer Beteiligung einen ersten Entwurf vor. 1992 begann eine sechsjährige detaillierte Planungsphase mit einem Team von 210 Mitarbeitern. Eines der drei Fusionszentren wurde am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München angesiedelt. 1998 wurde der Entwurf des Testreaktors fertiggestellt.

    KOSTEN

    Die Baukosten werden auf 4,6 Milliarden Euro, die Betriebskosten auf jährlich 265 Millionen Euro veranschlagt. Darin sind Rücklagen für den späteren Abbau des Testreaktors eingeschlossen. Insgesamt soll das Projekt rund zehn Milliarden Euro kosten. Sie sollen zwischen den Partnern Europäische Union, Russland, China, Südkorea, Japan und USA aufgeteilt werden.




    Greenpeace fordert Bundesregierung auf, gegen EU-Kernfusionsprogramm ITER zu stimmen
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    Wien – Die Umweltorganisation Greenpeace lehnt die Kernfusion auf der Erde ab und wendet sich gegen den Kernfusionsreaktor ITER der EU und anderer Atomstaaten.
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    „Die Österreichische Bundesregierung darf dem Kernfusionsprogramm ITER heute in Brüssel auf keinen Fall zustimmen“, fordert Greenpeace Energieexperte Erwin Mayer. „Die Kernfusion findet bereits auf der Sonne ununterbrochen statt und diese Energie kommt ganz von allein auf die Erde.

  2. #2
    Progressiver Nationalist Benutzerbild von mggelheimer
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    Zitat Zitat von AndyH
    „Die Österreichische Bundesregierung darf dem Kernfusionsprogramm ITER heute in Brüssel auf keinen Fall zustimmen“, fordert Greenpeace Energieexperte Erwin Mayer. „Die Kernfusion findet bereits auf der Sonne ununterbrochen statt und diese Energie kommt ganz von allein auf die Erde.
    Greenpeace soll sich nicht lächerlich machen. Die sollen lieber eine schnelle Eingreiftruppe gründen, um mit allen zur Verfügung stehenden mitteln und mit brachialer Gewalt, die Rodung der Regenwälder zu bekämpfen.

    Ich persönlich würde hierzu eine Wehrwolf-Einheit bilden.

    Wird Zeit das es ein Vorankommen in der Fusionsforschung gibt.
    Dem Kühnen allein ist das Glück hold
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  3. #3
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Ich bin sehr stolz darauf (siehe Stolz-Thread ), daß eine ehemaliger Professor von mir bei dem Projekt leitend mitmischt.
    Sollte das Projekt jemals als endgültig gescheitert gelten, werde ich seine Bekanntschaft natürlich intensiv bestreiten, zumal nicht überliefert ist, ob er jemals stolz auf mich war
    (ich fürchte die Antwort zu kennen )
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  4. #4
    Klugscheißer Benutzerbild von DarkGod
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    Es wird Zeit, das die Fusionsforschung endlich voran kommt. Nach heutigen Maßstäben ist es die einzige Technik, die die Kernspaltung als Ernergiequelle ablösen kann. Theoretisch ist die Fusionsenergie um ein vielfaches Leistungsstärker, dabei ungefährlich und sauber.
    Die Fusion kann nicht außer Kontrolle geraten, da sie stoppt, sollte das Magnetfeld zusammenbrechen. Das Endprodukt strahlt nicht, es ist Wasser.
    Greanpeace sollte sich mit Sachen beschäftigen, die wirklich notwendig sind, und nicht sinnlos gegen alles sturmlaufen, nur weil "Nuklear" draufsteht. Oder aber endlich eine wirkungsvolle Alternative vorstellen. Staudämme greifen massiv in bestehende Ökosysteme ein, Windräder sind nicht ergiebig genug, Solarenergie ist zu teuer, Wasserstoff-Brennzellen sind noch schädlicher als Benzin, da sie zur Gewinnung des Wasserstoffes ein vielfaches der zu gewinnenden Energie benötigen. Keine brauchbare Alternative haben, aber auf allem rumhacken, so isses richtig, so ist man zukunftsorientiert... *lol*
    "Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick die Nation."
    J. Goebbels

  5. #5
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Greenpeace fordert Bundesregierung auf, gegen EU-Kernfusionsprogramm ITER zu stimmen
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    Wien – Die Umweltorganisation Greenpeace lehnt die Kernfusion auf der Erde ab und wendet sich gegen den Kernfusionsreaktor ITER der EU und anderer Atomstaaten.
    Verdammt, irgendwie war es ja nicht anders zu erwarten, und es dürfte auch genügend Menschen geben, die für ein Verbot auf die Straße gehen werden.
    Ein absoluter Witz ist der Hinweis, daß eventuell in ferner Zukunft dies zu einer brauchbaren Energiegewinnung führen wird, und zu teuer ist, was also bedeutet, daß wohl auch bei Greenpeace mittlerweile das Gefühl - Nach mir die Sintflut! - Einzug gehalten hat. Denn solch ein Argument ist dumm und verantwortungslos.
    Wenn man sich vor Augen führt, daß wir, wenn wir die Fusion als Energielieferant bis zur Routine führen können, lohnt sich jede Anstrengung, denn dann ist die Energiefrage endgültig geklärt.
    Es sind Spinner und Bremser, so wie Grün-Alternaiv, ebenso, oder gerade Initiativen, wie Greenpeace, oder B.U.N.D., sich ständig präsentieren, und sie denken nicht nach. Sie wollen auf einer bisher erreichten Stufe den Fortschritt einfrieren, - das ist Konservatismus in höchster Vollendung.
    Gothaur
    Islam --> Jihad --> Islamisten Terror
    Ueberzeugung --> Konzept --> Implementierung.
    Bergauf und gegen den Wind, formen den Charakter.
    Hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!

  6. #6
    Klugscheißer Benutzerbild von DarkGod
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    @Gothaur
    Wow, das ist das erste Mal, das ich mit dir einer Meinung bin.
    "Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick die Nation."
    J. Goebbels

  7. #7
    Foren-Veteran Benutzerbild von Gothaur
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    Zitat Zitat von DarkGod
    @Gothaur
    Wow, das ist das erste Mal, das ich mit dir einer Meinung bin.
    Echt? - Hmm, Scheisse!
    Nein, im Ernst, ist mir eigentlich nie aufgefallen, daß das so ist, wie Du es sagst, aber macht ja auch nichts. :]
    Gothaur
    Islam --> Jihad --> Islamisten Terror
    Ueberzeugung --> Konzept --> Implementierung.
    Bergauf und gegen den Wind, formen den Charakter.
    Hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!

  8. #8
    Klugscheißer Benutzerbild von DarkGod
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    Echt? - Hmm, Scheisse!
    Mein reden.
    "Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick die Nation."
    J. Goebbels

  9. #9
    GESPERRT
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    Greenpeace bemängelt in dem Artikel die Entstehung von Atommüll.
    Wie kann das passieren? Gebe ja zu, in der Hinsicht bin ich technischer Laie.

  10. #10
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    Zitat Zitat von Scotty
    Greenpeace bemängelt in dem Artikel die Entstehung von Atommüll. Wie kann das passieren? Gebe ja zu, in der Hinsicht bin ich technischer Laie.
    Teile des Reaktors und z.B. Kühlflüssigkeit wird durch die enstehende Strahlung selbst radioaktiv.
    MfG LL

    Schreibt (als Mod)
    in Rot

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