Umfrageergebnis anzeigen: Haben die Osmanen/Türken an den Armeniern einen Völkermord begangen?

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Thema: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern / Sammelstrang

  1. #61
    Mitglied Benutzerbild von Ali Ria Ashley
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Zitat Zitat von Würfelqualle
    Hab selten solchen Schwachsinn gelesen.






    Gruss vonne Würfelqualle
    Schwach im Sinn sind nicht nur Deine Worte Würfelqualle, sondern sie sind obendrein auch noch peinlich. Und dennoch: Ich glaube Dir! Dass Du selten ließt jedenfalls… ab es Schwachsinn ist oder nicht.

    Aber sag doch mal was Konkretes zur Sache, ohne Deine plakativen Beleidigungen… vielleicht schaffst Du es ja. Versuch es mal… komm schon, Du schaffst das! Versuch mal ganz normal zu argumentieren… stelle eine Frage oder beantworte eine Frage…

    Ali

  2. #62
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    (Brief des Vorstandes der von Johannes Lepsius gegründeten "Deutsch-Armenischen Gesellschaft" vom 06.Januar 1918 an den Reichskanzler Graf Georg von Hertling, unterzeichnet u.a. von Paul Rohrbach, Ewald Stier und Martin Rade, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes zu Berlin, Akte Türkei 183/Armenien, Bd. 49, R14098, Microfiche 7172)

    „Die Wünsche der Armenier gehen auf innere Autonomie, Selbstverwaltung der 6 armenischen (ostanatolischen) Provinzen (...) Wie bereits betont, sind die Provinzen jetzt von Mohamedanern größtenteils entleert; die Armenier (...) bilden jetzt auch in diesen Gegenden, wo es früher keine armenische Mehrheit gab, die Mehrzahl der Einwohner. Die Frage der Autonomie ist daher erheblich leichter lösbar als früher."
    Der griechische Erzbischof Chrysantos wandte sich mehrfach mit eindringlichen Protesten gegen das wütende Vorgehen Bebudoffs an den Grossfürsten Nikolai Nikolajevitsch. Mit dem Erfolge, dass man schliesslich Bebudoff abberief. General Schwartz war zum Stadtkommandanten ernannt worden. In Trapezunt hörten die Verfolgungen auf. Das muselmanische Element erfreute sich sogar des ausgiebigen Schutzes unter dem veränderten Regime. Die Muselmanen selbst hoben das humane Verhalten dieses Generals, welches ihnen Sicherheit für Leben und Eigentum zurückgab, rührend hervor. Erst nach der russischen Revolution brach für die Muselmanen eine neue Schreckenszeit an. Zwei armenische in der Hauptsache aus Banden gebildete Regimenter erhielten Trapezunt als Standort. Willkürliche Hinrichtungen von Muselmanen standen bald wieder auf der Tagesordnung. Der tapfere Erzbischof wusste auch hier geschickt zu intervenieren. Nach einiger Zeit legte sich der Blutdurst der armenischen Regimenter.

    Ich hatte mehrfache Unterredungen mit dem griechischen Erzbischof. Erst zögernd, dann aber mit offenem Freimut versicherte er mir, dass das türkische Vorgehen in Trapezunt grundlos war. Die dortige armenische Bevölkerung hielt sich von den politischen Machenschaften fern. Sie war durchaus friedliebend, beschäftigte sich mit Handel und war oft türkischer gesinnt als die Türken selbst.

    Der Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" in Konstantinopel Paul Weitz über seine Reise durch den Nordosten der Türkei
    25.06.1918
    Der hiesige Wali mitteilte mir heute folgendes:
    Seit mehreren Tagen revolutionieren christliche Elemente Wilajet Wan. Begonnen hat der Aufruhr mit Plünderung muselmanischer Dörfer Umgebung Wan’s durch Armenier. In Wan selbst versuchten Armenier vergeblich Zitadelle zu stürmen wobei schwache türkische Garnison 300 Mann verlor. Stadt zum großen Teil in der Hand der aufständischen Armenier; täglich stattfinden Straßenkämpfe. Von Umgegend Wan Aufruhr besonders heftig in Gegend Schatach. Gleichzeitig mit Armenieraufstand hat Revolution der Tiari (Nestorianer) im Bezirk Baschkale eingesetzt. Etwa 2000 gut bewaffnete Tiari haben sich nach Plünderung muselmanischer Dörfer nördlich Dschulamerk verschanzt. Divisionen Chalil Bey und Kiazim sollen Truppen nach Baschkale beziehungsweise Wan entsandt haben. Über unsere Anstalten Wan bin ich da Verbindung unterbrochen ohne Nachrichten.

    Der Vizekonsul in Mossul (Holstein) an die Botschaft Konstantinopel

    Mossul, den 8. Mai 1915
    Es konnte nicht ausbleiben. In dem Maße, indem die Wahrscheinlichkeit dahinschwand, daß den verbündeten Feinden Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Türkei der endgültige Sieg zufallen werde, steigerte sich bei ihnen das Bedürfnis, Deutschland und seine Bundesgenossen moralisch zu vernichten. Die belgischen Greuel verfingen nicht mehr. Selbst in Amerika, wo man sich am längsten und am hartnäckigsten gegen die Wahrheit versperrt hatte, fing man an, die Berichte vom deutschen Blutdurst, von geschlachteten Kindern und langsam hingemordeten Weibern phantasielos und langweilig zu finden. Man merkte das Klischee und die ungeschickte ”Aufmachung”. Die ”managing editors” der gelben Blätter waren in Verlegenheit um neue ”spreads”, wie man drüben die zollgroßen Überschriften über die ganze Seitenbreite heißt. Die öffentliche Meinung war mit ”German atrocities” übersättigt. Die heilige Flamme der Entrüstung über die ”unaussprechlichen Deutschen”, die unsere Feinde im neutralen Auslande zu hellen Gluten entfacht hatten, drohte zu erlöschen.
    Da hieß es, für neue Flammenherde sorgen. Die Minderung des deutschen Ansehens in der Welt ist einer der wichtigsten Faktoren in den Berechnungen unserer Feinde. Und sie haben diesen Faktor, wie wir zu unserem großen Leidwesen erfahren mußten, nicht erst seit dem Kriegsbeginn wirksam ausgestaltet. Seit Jahrzehnten geht diese Wühlarbeit vor sich; ihre stärksten Werkzeuge sind der Konsularbericht und die Zeitung. Namentlich die Zeitung, das heißt die öffentliche Meinung, deren ungeheure Bedeutung wir so lange übersehen haben, bis uns die Augen gewaltsam geöffnet wurden.

    Die Engländer, auf dem von uns gering geachteten Instrument unübertroffene Meister, haben den Erlaß für die ”deutschen Greuel” bald gefunden. Ohne sonderliche Anstrengung. Sie griffen auf ein altes, bewährtes Repertoirestück zurück, das vor gar nicht langer Zeit eine sehr erhebliche Zugkraft auf die öffentliche Meinung ganz Europas ausgeübt hatte. Sie holten es aus ihren Archiven hervor und modernisierten es ein wenig. Nur ganz wenig, wie später eingehend nachgewiesen werden wird. Sie haben sich wirklich nicht in große Unkosten gestürzt. Wir kennen die Weise, wir kennen den Text, wir kennen auch die Herren Verfasser. Ganz genau kennen wir sie.

    Man hat lediglich die ”armenischen Greuel” aus den Geheimkammern der englischen Orientpolitik hervorgezogen und sie den Zeitumständen entsprechend appretiert.

    Die Kennzeichen dieser armenischen Greuel sind jetzt ganz genau dieselben wie in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Hier das Rezept:

    Die revolutionären Armenier werden von England oder Rußland zu Aufständen, zu Empörung und Landesverrat aufgestachelt. Die von tiefster Erbitterung erfüllten Türken, die seit Jahrzehnten diese Zettelungen vergebens zu unterdrücken suchen, nehmen furchtbare Rache. Im Orient reißt man die entfesselte Volkswut alle Schranken der Menschlichkeit, ja oft des Menschlichen nieder; die Rache fordert ungezählte Opfer, darunter viele Schuldlose. Und diese Ausbrüche einer wahnwitzigen Wut werden von den armenischen Verschwörern vorsätzlich und planmäßig provoziert, um die Aufmerksamkeit Europas auf die ”türkische Bestialität” zu lenken und Europa zum Einschreiten zugunsten der Armenier, das heißt zur Lostrennung eines erheblichen Gebietes der asiatischen Türkei von der ottomanischen Herrschaft, zu veranlassen.

    Das ist in der Regel der Ausgangspunkt, der Inhalt und der Zweck der ”armenischen Greuel” gewesen.

    Die jetzigen haben einen womöglich noch ernsteren Hintergrund. Und sie beleuchten womöglich noch schärfer die englisch-russische Infamie.

    Es wird in nicht allzu ferner Zeit aktenmäßig dargelegt werden, daß England mit Hilfe Rußlands und Frankreichs in Armenien eine weitverzweigte Verschwörung angelegt hat zu dem Zwecke, einen allgemeinen Aufstand in dem Augenblick hervorzurufen, in dem die Verbündeten in die Dardanellen eingedrungen wären. Die Engländer hatten den Aufruhr sehr sorgfältig vorbereitet. Die Armenier waren mit Waffen und Munition in großen Mengen, ja sogar mit Polizei-Uniformen für die von den Armeniern zu errichtende provisorische Regierung versehen. Es war die größte Verschwörung, die England je im Orient angezettelt hat, und das will viel sagen. Es war eine Verschwörung, die den Bestand des türkischen Reiches bedrohte, denn ihr Zweck war, Konstantinopel den Verbündeten in die Hände zu spielen. Zum Unglück für die Armenier brach der Aufstand vorzeitig los; gleichzeitig wurde die Verschwörung der türkischen Regierung verraten. Das Strafgericht war furchtbar, traf aber nicht ausschließlich die armenischen Verschwörer. Die Führer des Aufstandes in Arabien, sämtlich Mohammedaner, wurden ebenso grausam bestraft. Der Scheich Abdul Kerim und 21 seiner Anhänger wurden gehängt, 100 andere gepeitscht und zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt.

    Es wird in nicht allzuferner Zeit gleichfalls bewiesen werden, daß armenische Revolutionäre in diesem jetzigen Kriege eine Zeitlang die größten Städte des armenischen Hochlandes besetzten und sie den Russen auslieferten. Daß diese armenischen Banden überall mit russischen Waffen ausgerüstet waren, am Van-See mit russischen Truppen gegen die Türkei kämpften, so daß diese Kämpfe sogar in den amtlichen Petersburger Kriegsberichten als ”Siege” verzeichnet wurden. Daß die Mehrzahl der armenischen Bevölkerung in der Asiatischen Türkei sich in diesem Kriege neutral erklärte (!), anstatt für die Türkei gegen Rußland zu kämpfen.

    Es wird unter Beweis gestellt werden, daß der englische Konsul in Mersina den Armenier-Aufstand im Vilajet Adana im April 1909 angezettelt hat. Ebenso daß einige Jahre zuvor 40000 Armenier, die an einem Aufstande beteiligt waren, mit Erlaubnis und Hilfeleistung der russischen Regierung nach Kaukasien flüchteten.

    Es war die selbstverständliche Pflicht der ottomanischen Regierung, gegen die Landesverräter und Reichsfeinde mit der größten Schärfe vorzugehen. Daneben sind freilich viele, sehr viele Unschuldige mit getroffen worden. Die asiatische Tradition ist aber auch in diesen Dingen anders, als die europäische. Das weiß man in – Rußland ganz genau. Ebenso in England. Die Türken werden mit den armenischen Revolutionären nicht viel grausamer umgegangen sein, als die Engländer in ihrer Kolonialgeschichte häufig genug in Indien und Afrika, als die Russen noch bis in die jüngsten Tage mit den politischen ”Verbrechern” und den Juden verfahren sind. Und die Amerikaner, die eben jetzt wieder den Engländern behilflich sind, eine neue ”armenische Greuel”-Kampagne ins Werk zu setzen, täten besser, an das Märtyrertum ihrer Indianer, Neger und an ihre Sklavenschlächtereien zurückzudenken, an die Bestialität ihrer Lynchgerichte, an die Tausende von Arbeitern, die in den riesigen Lohnkämpfen, die sich drüben abspielten, von Polizei, Miliz und gedungenen Hilfstruppen unbarmherzig niedergeknallt wurden.



    II.

    Als die türkische Regierung gegen die armenischen Hochverräter und Spione einschritt, hatten die Entente-Regierungen die unerhörte Dreistigkeit, in einer öffentlichen Kundgebung die türkischen Minister in aller Form zu ächten, ihnen öffentlich anzudrohen, man werde sie persönlich für alle Maßnahmen gegen die Armenier verantwortlich machen. Die Agence Havas verbreitete am 24. Mai 1915 die Mitteilung, daß Frankreich, Großbritannien und Rußland übereingekommen seien, folgende Erklärung zu publizieren:
    ”Seit etwa einem Monate begehen die kurdische und die türkische Bevölkerung Armeniens unter Duldung und oft mit Unterstützung der ottomanischen Behörden Massakers in Armenien. Derartige Massakers haben gegen Mitte des Monats Mai in Erzerum, Dertschun, Egene, Bitlis, Musch, Sassun und Zeitun, sowie in ganz Cilicien stattgefunden. Die Bevölkerung von etwa 100 Ortschaften in der Umgebung von Van wurde ermordet, und das armenische Viertel der Stadt ist von Kurden belagert. Gleichzeitig wütete in Konstantinopel die ottomanische Regierung gegen die harmlose armenische Bevölkerung. Angesichts dieser neuen Verbrechen der Türkei gegen Menschlichkeit und Zivilisation bringen die verbündeten Regierungen der Hohen Pforte vor der Öffentlichkeit zur Kenntnis, daß sie für die Verbrechen alle Mitglieder der ottomanischen Regierung ebenso wie jene ihrer Agenten, die sich derartiger Massakers schuldig gemacht hatten, persönlich verantwortlich machen werden.”
    Die türkische Regierung würdigte diese anmaßende Drohung keiner Entgegnung. Dagegen wandte sie sich, um einer neuerlichen Aufpeitschung der öffentlichen Meinung Europas durch englische Greuelberichte rechtzeitig entgegenzutreten, mit einer eingehenden Schilderung des Sachverhalts, so wie er sich aus ihren Untersuchungen ergeben hatte, an das neutrale Ausland. Der Einwand, daß diese Schilderung einseitig gefärbt sein könne, ist wenig stichhaltig. Die ausführlichen Angaben der türkischen Regierung sind gewiß nicht weniger vertrauenswürdig, als die knappe, ganz vage und unbewiesene Behauptung der drei verbündeten Regierungen, es hätten ”seit etwa einem Monat Massakers stattgefunden”. Die Entente, die um jeden Preis Material gegen die Türkei sucht, hat dem neutralen Auslande gegenüber sicherlich keinen begründeten Anspruch auf unbedingte Glaubwürdigkeit. Zudem kennt man die berüchtigte englische Praxis, ”Beweise” für eine vorgefaßte Anklage zu beschaffen, allerorten zur Genüge.
    In der türkischen Gegenerklärung heißt es:

    ”Die Armenier von Erzerum, Dertschun (Terdjan), Egin, Sassun, Bitlis und Musch, sowie Cilicien haben nicht den Gegenstand irgendeiner Maßnahme von seiten der kaiserlichen Behörden gebildet, da sie nichts begangen haben, was geeignet gewesen wäre, die Ordnung und die öffentliche Ruhe zu stören. Diese Wahrheit ist übrigens den Konsuln der neutralen Mächte bekannt. Die diesbezüglichen Anschuldigungen der Regierungen der Tripelentente sind demnach nichts als Lügen der Agenten der Tripelentente, insbesondere der Agenten Rußlands und Englands, die jede Gelegenheit benutzen, um die armenische Bevölkerung zur Auflehnung gegen die kaiserliche Regierung aufzureizen.
    Diese ständigen Umtriebe haben sich seit Beginn der Feindseligkeiten zwischen dem ottomanischen Reiche und den genannten Regierungen noch verstärkt. So haben ihre Konsuln und anderen Agenten in Bulgarien auf dem Weg über Barna, Sulina und Konstanza Banden junger ottomanischer Armenier nach dem Kaukasus entsendet, und die russische Regierung hat diese jungen Armenier in ihre Armee eingestellt oder sie in die armenischen Zentren des Reiches eingeführt, nachdem sie sie mit Waffen und Bomben, sowie mit revolutionären Proklamationen und Programmen versehen hatte. Sie hatten die Aufgabe, in den Zentren eine geheime revolutionäre Organisation zu schaffen und die Armenier dieser Gebiete, namentlich die Armenier von Van, Schatak, Havassur, Kewasch und Timar zu veranlassen, sich mit bewaffneter Gewalt gegen die kaiserliche Regierung zu erheben. Sie stachelten gleichzeitig zu einem Massaker der Türken und der Kurden auf. In dieser Hinsicht mag folgendes Beispiel angeführt werden:

    Infolge der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen dem ottomanischen Reich und Rußland schloß sich der ehemalige ottomanische Deputierte Karakin Pasdirdschjian, der unter dem Namen Garo bekannt ist, der von den Führern der armenischen Komitees ”Tro” und ”Hetscho” gebildeten Bande an. Er überschritt im Einvernehmen mit den beiden genannten armenischen Führern an der Spitze armenischer Freiwilliger, die von Rußland bewaffnet worden waren, die ottomanische Grenze. Bei der Besetzung von Bajasid durch die Russen zerstörte er muselmanische Ortschaften, die auf seinem Wege lagen, und massakrierte ihre Einwohner. Als die Russen aus diesen Gebieten vertrieben wurden, wurde er verwundet und Suren, der Delegierte der revolutionären Verbindung Taschnatzutiun von Erzerum, wurde an seiner Seite getötet. Pasdirdschjian ist jetzt an der Grenze des Kaukasus tätig. Das in Amerika erscheinende Organ der Taschnatzutiun ”Asbasez” bringt seine Photographie, die ihn im Verein mit den Führern des ”Tro” und Hetscho” darstellt, wie sie die religiöse Feier der Eidesleistung vor ihrem Abmarsch in den Krieg begehen.

    Diese separatistische Bewegung trat aber in noch schmählicherer Weise hervor durch die Aktion der Armenier, darunter des Toros Oghallou Aghop, bei dem man Papiere fand, die in unbestreitbarer Weise ihre verbrecherischen Ziele bezeugen, welche die englischen Behörden von Zypern unterstützten. Die auf diese Weise verbreitete Agitation hatte unter anderem den Erfolg, die Entgleisung von Eisenbahnzügen hervorzurufen.

    Andererseits traten die Befehlshaber der englischen und französischen Seestreitkräfte mit den Armeniern aus der Gegen von Adana, Dentyol, Yumurtalik, Alexandrette und anderen Ortschaften an der Küste in Verkehr und reizten sie zum Aufstand auf.

    Was insbesondere die Armenier von Zeitun betrifft, so trat gerade infolge dieser Propaganda die armenische revolutionäre Organisation in Zeitun in Aktion. Schon im Februar hatten die Armenier dieser Stadt die Waffen gegen die kaiserlichen Behörden erhoben und die Residenz des Gouverneurs eingeschlossen. Angesichts dieser Tatsache hatte die kaiserliche Regierung die Pflicht, den Aufstand zu untersuchen und die öffentliche Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Die Befugnis der Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen, welche die Unterdrückung einer derartigen revolutionären und separatistischen Bewegung notwendig macht, fließt unmittelbar aus den Souveränitätsrechten, was ihr niemand bestreiten kann. Übrigens haben in Kriegszeiten solche Maßnahmen einen besonders wichtigen und dringenden Charakter. Die kaiserliche Regierung sah sich daher genötigt, einerseits die Bewegung mit Truppengewalt zu unterbinden, andererseits die aufrührerischen Armenier zu verhaften, die mit den revolutionären Komitees im Auslande und mit den Agenten der Dreiverbandmächte in Verbindung standen.

    Entgegen den Behauptung der drei genannten Regierungen erfolgte die Repressivaktion der kaiserlichen Regierung ohne die geringste Teilnahme irgendwelcher Elemente der Bevölkerung. Die in den Wohnungen der armenischen Revolutionäre vorgenommenen Hausdurchsuchungen führten zur Entdeckung revolutionärer Fahnen und wichtiger Schriftstücke, aus welchen das separatistische Ziel dieser Bewegung hervorgeht. Diese Schriftstücke beweisen überdies, daß die revolutionären Komitees, welche gegenwärtig in Paris, London und Tiflis ihren Sitz haben, den tatsächlichen Schutz der englischen, französischen und russischen Regierung genossen. Die gleichzeitig in der Provinz vorgenommenen Hausdurchsuchungen führten auch zur Entdeckung von Tausenden von Bomben und russischen Gewehren, die sich im Besitz der Armenier befanden. Diese wurden selbstverständlich verhaftet und dem zuständigen Gerichte überwiesen, ebenso wie jene, welche auf Betreiben der englischen und französischen Agenten sich dem Heeresdienst entzogen und zu diesem Behufe auf die Gendarmen geschossen hatten. Die kaiserliche Regierung ist heute auch im Besitze von Schriftstücken, welche beweisen, daß diese Bewegung unter den Auspizien der russischen, englischen und französischen Regierung vorbereitet worden war, und daß der letzte revolutionäre armenische Kongreß in Konstanza beschlossen hatte, in geeigneten Momenten vorzugehen, obwohl er sich öffentlich den Schein geben wollte, als ob er auf die Aufstandsbewegung verzichtet hätte. Die Hohe Pforte wird seinerzeit alle diese Dokumente veröffentlichen, um die öffentliche Meinung aufzuklären.

    Dank den von der Regierung ergriffenen Maßnahmen konnte die revolutionäre Bewegung der Armenier unterdrückt werden, ohne daß ein Massaker erfolgte. Diese Maßnahmen bedeuten keineswegs eine Bewegung gegen die Armenier, was daraus hervorgeht, daß von den 77834 Armeniern, welche in Konstantinopel wohnen, bloß 235, die der Teilnahme an der genannten Bewegung beschuldigt sind, verhaftet wurden, während alle übrigen ruhig ihren Geschäften nachgehen und die größte Sicherheit genießen. Wenn gewisse Armenier von ihren Wohnorten entfernt werden mußten, so geschah dies, weil sie Örtlichkeiten bewohnten, die in der Kriegszone gelegen sind, wo ihre Anwesenheit mit Rücksicht auf die angeführten Vorgänge der kaiserlichen Regierung berechtigte Besorgnisse hinsichtlich der Landesverteidigung einflößten.

    Die Hohe Pforte betrachtet als ihre Pflicht, jene Maßnahmen zu ergreifen, welche sie für die Sicherung ihrer Grenzen zu Lande und zur See für notwendig hält, und über die sie keiner auswärtigen Regierung Rechenschaft zu geben hat. Ist es nicht paradox, wenn man hört, daß die englische, französische und russische Regierung an die Gefühle der Menschlichkeit appellieren, während die Kommandanten der englisch-französischen Seestreitkräfte vor den Dardanellen die Ambulanzen und Spitäler beschießen und die russische Regierung ihrerseits von den Armeniern tausend friedlich Muselmanen in der Umgebung von Kars massakrieren und sie unbarmherzig verhungern und verdursten oder die im Kaukasus gemachten türkischen Gefangenen von denselben Armeniern durch Kolbenschläge töten läßt? Nicht in der Türkei, sondern in Rußland wurden die Konsuln der kriegführenden Staaten den ärgsten Mißhandlungen ausgesetzt.

    Die englischen, französischen und russischen Staatsmänner begnügen sich nicht, den Aufstand der Armenier auf diese Weise vorzubereiten, sie unternahmen auch Versuche, daß muselmanische Element zum Aufstand gegen die Regierung Sr. Majestät des Sultans zu verleiten. Um ihr Ziel zu erreichen, haben sie sogar Verbrechen gegen Personen angestiftet, worüber die Beweise in die Hände der Hohen Pforte geraten sind. Diese unqualifizierbaren Umtriebe wurden selbst in den ältesten Zeiten, welche am meisten durch Greueltaten befleckt sind, nicht erlebt. Die englische, französische und russische Regierung, welche bei den Aufständen und Agitationen im Kaukasus, in Marokko, Ägypten, Indien usw. diese auf die gewaltsamste Weise, durch ein ungewohntes, unmenschliches Verfahren zu unterdrücken sich bemüßigt sahen, sind nicht berechtigt, der ottomanischen Regierung jene Unterdrückungsmaßnahmen vorzuwerfen, welche sie zu ergreifen sich gezwungen sah. Die ottomanische Regierung hat somit in diesen Maßnahmen nur die elementarste ihrer Herrscherpflichten ausgeübt. Die Drohung, daß die Mitglieder der Regierung und die anderen Beamten des Reiches für die erwähnten Unterdrückungsmaßnahmen haftbar gemacht würden, verdient keine Antwort. Viel eher lastet auf den Mächten der Tripelentente die große Verantwortung für die Ereignisse, über die sie glauben sich beklagen zu müssen, da es gerade diese Mächte selbst sind, welche die revolutionäre Bewegung organisiert und geleitet haben. Ihre Erklärung bedeutet nichts anderes als eine offene Unterstützung und Begünstigung der armenischen Unruhestifter.”

    Diesen Ausführungen ließ die türkische Regierung Mitte Juli 1915 die nachstehenden ergänzenden Mitteilungen folgen:
    ”Die kaiserliche Regierung hatte seinerzeit die Maßnahmen bezüglich der Entfernung der Armenier aus den Gehöften bekanntgegeben, wo ihre Anwesenheit als schädlich und als gefährlich für die innere Sicherheit und Ruhe und für die nationale Verteidigung betrachtet wurde. Unsere Feinde haben darin einen neuen Vorwand entdeckt, um die öffentliche Meinung gegen uns zu bearbeiten. Ihre Zeitungen, wie die der neutralen Länder, die sie für ihre Sache zu gewinnen vermocht haben, bemühen sich, die Wahrheit zu verschleiern, indem sie sorgfältig alle Tatsachen, die diese Maßnahmen betreffen, entstellen und behaupten, das armenische Element sei trotz seiner vollkommenen Unschuld in seinen elementarsten, natürlichsten und heiligsten Rechten geschädigt. Die dringende Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit der Haltung, die die Kaiserliche Regierung gegenüber den revolutionären Armeniern einzunehmen sich gezwungen gesehen hat, ist jedoch nicht zu bestreiten.
    Die Ereignisse geben unsern Militärbehörden täglich neue Beweise für das Vorhandensein eines seit langem vorbereiteten und geschlossenen Planes, den die Armenier pünktlich auszuführen fortfahren, indem sie auf der Seite der Russen gegen uns kämpfen.

    Diese gesetzwidrige und umstürzlerische Losreißungsbewegung, die bis in die letzte Zeit nur bei der Front und in den benachbarten Gebieten festgestellt wurde, hat sich kürzlich bis in unsere Etappenlinien ausgedehnt. So überfielen am 2. Juni a. St. 500 bewaffnete Armeniern, denen sich Fahnenflüchtige desselben Stammes angeschlossen hatten, die Stadt Charki-Karahissis und griffen die muselmanischen Viertel an, wo sie sämtliche Häuser ausplünderten. Sie verbarrikadierten sich dann in der Zitadelle der Stadt und beantworteten die versöhnlichen Ratschläge der Behörden mit Gewehrfeuer und Bomben, wodurch 150 Zivil- und Militärpersonen getötet wurden. Der letzte Vorschlag der Regierung, der auf die Unterwerfung ohne Blutvergießen abzielte, ist erfolglos geblieben. Unter diesen Umständen sahen sich die Behörden gezwungen, Geschütze gegen die Zitadelle zu wenden, und dank dieser Zwangsmaßnahmen ist es gelungen, dieser Rebellen am 20. Juni Herr zu werden. Ähnlich revolutionäre Bewegungen, die hier und da ausbrechen, zwingen uns, an unseren verschiedenen Grenzen unseren Armeen Kräfte zu entnehmen, um sie zu unterdrücken. Um diese Unannehmlichkeit zu vermeiden und die Wiederholung von Ereignissen zu verhindern, bei denen neben den Schuldigen auch die unschuldige und friedliche Bevölkerung bedauernswerten Schaden erleidet, mußte die Kaiserliche Regierung gegen die revolutionären Armenier gewisse vorbeugende und einschränkende Maßnahmen treffen.

    Infolge der Ausführung dieser Maßnahmen sind diese Armenier aus den Grenzzonen und den Gebieten, wo Etappenlinien eingerichtet sind, entfernt worden. Somit sind sie dem mehr oder weniger wirksamen Einfluß der Russen entzogen und dadurch außerstand gesetzt, den höheren Interessen der Landesverteidigung zu schaden und die innere Sicherheit zu gefährden.”

    Einer der Haupträdelsführer der revolutionären Armenier ist Boghos Nubar Pascha, ein früherer ägyptischer Minister, Sohn des bekannten verstorbenen ägyptischen Ministers des Äußeren Nubar Pascha. Boghos, ein Armenier, wird von dem Konstantinopeler Kriegsgericht beschuldigt, unter Ausnutzung des Kriegszustandes sich in den Dienst der Mächte des Dreiverbandes gestellt zu haben, um aus den östlichen Provinzen der asiatischen Türkei ein unabhängiges Armenien zu schaffen, mit Genehmigung des armenischen Katholikos von Etschmiadzin bei den Armeniern Geldsammlungen veranstaltet zu haben, deren Ergebnisse er zur Anwerbung armenischer Freiwilliger für die im Kaukasus operierende russisch Armee und zur Unterstützung von Armeniern verwendete, die den Aufstand gegen die ottomanische Regierung verkündigt hatten. Ferner wird er beschuldigt, in den in Amerika erscheinenden armenischen Blättern Aufrufe an die gesamte armenische Nation veröffentlicht zu haben, in dem diese zum Aufstand aufgefordert wurde, und die durch den Balkankrieg verursachte Schwäche der Türkei benutzt zu haben, um sich in der Eigenschaft eines Delegierten der gesamten armenischen Nation an die Spitze der armenischen Komitees zu stellen und in den Hauptstädten der Mächte des Dreiverbandes Feindseligkeiten gegen die ottomanische Regierung zu unternehmen, um ein unabhängiges Armenien unter ausländischer Kontrolle zu schaffen. Daß die Fäden der von Boghos Nubar geleiteten Verschwörung im russischen Gouverneurspalast zu Tiflis zusammenlaufen, ist längst erwiesen.


    III.

    Ein besonders beachtenswerter Zug in dem armenischen Gesamtbilde ist die eigentümliche Art, in der Amerika die englisch-russische Hetze gegen die Türkei unterstützt. Daß dies nicht ohne eine ganz bestimmte tendenziöse Absicht geschieht, ist klar. Diejenigen Elemente in Amerika, die mit Bedauern feststellen mußten, daß die ”Lusitania”- und die ”Arabic”-Affäre den erhofften Bruch mit Deutschland nicht herbeiführten, griffen gierig die armenischen Greuelberichte auf, um auf dem Umwege über die Türkei deren Bundesgenossen, Deutschland, anzugreifen. Man berief sich auf die englischen Berichte, daß die Armenier-Massaker von ”deutschen Agenten” organisiert worden seien. So behaupteten amerikanische Blätter auf Grund englischer Meldungen schlankweg, der deutsche Konsul in Aintab, Rößler, habe die dortigen Massaker ”überwacht”. In Wirklichkeit ist ihm von ausgesprochenen Armenierfreunden (so in den ”Basler Nachrichten” vom 13. Oktober 1915) bekundet worden, daß er zugunsten der verfolgten Armenier alles getan hat, was in seinen Kräften stand. Noch viel höher hinauf reichen die amtlichen deutschen Versuche, sich der Armenier anzunehmen. Deutschland macht von seinem bundesgenossenschaftlichen Verhältnisse zu Türkei nicht den Gebrauch, den die Entente ihm andichtet. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Das amtliche Deutschland hat, soweit es sich überhaupt für befugt hielt, in eine innertürkische Angelegenheit einzugreifen, in Konstantinopel im Sinne weiser Mäßigung den Armeniern gegenüber eingewirkt. Das weiß man in London und in Washington ebenso gut wie in Berlin. Trotzdem hat die amerikanische Regierung nicht allein der Pforte mit dem Abbruch der Beziehungen gedroht, falls ”die Armeniermorde nicht aufhörten”; einer unwidersprochen gebliebenen Reutermeldung zufolge hat man es in Washington auch für angezeigt gehalten, in Unterredungen mit dem deutschen Botschafter mahnende Worte über die armenische Sache fallen zu lassen. Mit welcher Berechtigung dies geschehen ist, soll hier nicht erörtert werden. In Amerika hat man die englisch-russischen Verleumdungen hemmungslos auf sich wirken lassen, weil Amerika ein für derartige gegen Deutschland gerichtet Ausstreuungen günstiger Boden ist. Dasselbe gilt auch von anderen nominell neutralen Ländern. Daß aber jene Verleumdungen auch bei ruhiger denkenden Völkern Eindruck gemacht haben, beweist der nachfolgende, in den Schweizer Blättern veröffentlichte Aufruf:
    ”Während der Krieg die Aufmerksamkeit der ganzen Welt beschäftigt und alle Kräfte der europäischen Großmächte in Anspruch nimmt, gehen in der Türkei Dinge vor sich, die selbst in unserer an das Schreckliche gewöhnten Zeit furchtbar sind und das, was früher schon dort geschah, noch hinter sich lassen.
    Es handelt sich um nichts weniger als die systematische Ausrottung eines ganzen christlichen Volkes, der Armenier, welche jetzt ins Werk gesetzt wird, weil die vollständige Herrschaft des Islam im türkischen Reich durchgeführt werden soll.

    Schon Hunderttausende von Armeniern sind entweder hingemordet, oder müssen, aus ihrer Heimat verschleppt, in den Steppen Mesopotamiens oder anderer Gegenden elend verderben. Eine große Zahl namentlich von Frauen und Kindern ist gezwungen worden, den Islam anzunehmen.

    Diese Tatsachen sind festgestellt durch bestimmte Aussagen und Berichte von in jeder Hinsicht einwandfreien Personen, welche ihre Kenntnisse aus eigener Anschauung haben.

    Die Unterzeichneten wollen nicht nur das Schweizervolk um Gewährung tatkräftiger Hilfe bitten zur Linderung der Not, welche unter den Überlebenden des unglücklichen armenischen Volkes herrscht. Sie fühlen sich auch verpflichtet, vor aller Welt auf diese Vorgänge aufmerksam zu machen und sich an die öffentliche Meinung aller Länder zu wenden, damit zum Schutz der überlebenden Armenier unverzüglich getan wird, was gegenwärtig in Konstantinopel noch getan werden kann.”

    Der Aufruf trägt die Unterschriften von hundert Personen, zumeist Professoren und Geistlichen, aus der Schweiz, der Mehrzahl nach allerdings aus der uns feindlich gesinnten Westschweiz. Die Sammlung von Hilfsgeldern für die Armenier soll in der Schweiz unverzüglich in die Hand genommen werden. Es bestehen hierfür schon Komitees, und weitere werden noch gebildet.
    Nicht nur der Aufruf an sich, auch die besondere Art, wie auf das Gefühl der Massen eingewirkt, wie mit groben Pinselstrichen ein Schreckensbild entworfen wird, von dessen Wirklichkeitswert die Unterzeichner keine Ahnung haben, weisen auf England als den intellektuellen Urheber dieser Kundgebung hin. Woher wissen diese Herren das, was sie öffentlich behaupten? Aus welchen Quellen haben sie geschöpft? Wer und wo sind die ”einwandfreien Personen”, die das alles erzählen? Haben die Unterzeichner sich die Mühe genommen oder auch nur Gelegenheit gehabt, sich von der ”Einwandfreiheit” dieser Personen zu überzeugen? Und warum schenken die Unterzeichner dieses Aufrufs den Behauptungen unkontrollierbarer Persönlichkeiten mehr Glauben, als den amtlichen türkischen Erklärungen? Warum reden sie gedankenlos den Unsinn nach, daß es sich um die Ausrottung eines christlichen Volkes handle, daß also die Armenier-Greuel einen religiösen (oder besser gesagt konfessionellen) Hintergrund haben und lediglich dem Zwecke dienen, im ottomanischen Reich alles, was christlich ist, zu vertilgen? Wie viele der Unterzeichner haben von der Geschichte des Armeniertums in der Türkei hinlänglich Kenntnis, um sich ein Urteil erlauben oder gar um Europa gegen die Türkei aufwiegeln zu dürfen?

    Ich glaube, alle diese Fragen summarisch beantworten zu können. Diese Herren – und nicht nur sie – stehen, ohne es zu wissen, unter dem Einflusse der raffinierten englischen Stimmungsmache, die seit dreißig Jahren von Zeit zu Zeit einsetzt, so oft England eine türkenfeindliche Bewegung zu irgendwelchen politischen Zwecken braucht. Die ”armenische Frage” ist ein englisches Erzeugnis. Das hat sogar der berüchtigte Lepsius indirekt zugegeben. Der englischen Meisterschaft in der Kunst, in weitesten Kreisen auf das Gefühl und das religiöse Empfinden zu wirken, sich ”Beweise” für alles, was es gerade beweisen will, zu verschaffen, sich gerade in der Psyche der Gebildeten einzunisten und dort eine Saat des Mißtrauens und der Abneigung gegen das jeweilige Objekt auszustreuen: dieser Kunst sind schon vor den Unterzeichnern des Schweizer Aufrufes viele Tausende ausgezeichneter Männer erlegen. England, das den weitaus besten Geheim- und Kundschafterdienst in der Welt hat, verfügt auch über den weitaus besten Apparat zur eindringlichen, zähen und wirksamen Beeinflussung der Gemüter im Mutterlande und in der übrigen Welt. Kalten Herzens und berechnenden Sinnes entwirft es packende, flammende Aufrufe für diesen, gegen jenen, mit nie versagender Sicherheit des Ausdrucks, der Steigerung, der Beschwörung. Seine unzähligen Helfer auf dem ganzen Erdenrund, seine Diplomaten, Konsularbeamten und nichtetatmäßigen Werkzeuge liefern ihm Material für alles, was es braucht. Seine Presse, seine Ausland-Korrespondenten sind ein mit tausend Gehirnen ausgestatteter Kopf, dessen kolossale Gedankenenergie stets auf das jeweilige englische Interesse gerichtet ist, stets den Freund des Tages fördert, den Feind mit dem Arsenal von tausend Intelligenzen bekämpft, schmäht, in der Meinung der ganzen Welt herabsetzt. Und wenn gar, wie es in den Anfängen der pro-armenischen Agitation der Fall war, eine Bewegung von einer so überragenden Persönlichkeit wie Gladstone geleitet und mit gedanklichem Inhalt versehen wird, so begreift es sich, daß diese Bewegung Hunderttausende mit sich fortreißt, die, ohne zulängliche Kenntnis der Materie, die aufreizende Rhetorik und das Truggold einer falschen Sachlichkeit auf sich wirken lassen. Diese englische Meisterschaft hat nicht nur den Türken unermeßliche moralische Schädigung zugefügt. ...



    IV.

    Wenn gesagt und bewiesen wird, daß die beklagenswerten Armenier-Greuel durch Armenier selbst hervorgerufen wurden, so soll damit selbstverständlich kein Verdammungsurteil über das ganze armenische Volk ausgesprochen werden, das zu einem sehr großen Teile aus friedlichen, arbeitsamen und tüchtigen Elementen besteht. Die armenischen Kaufleute in den Städten sind vielfach als Betrüger und Wucherer verschrien, aber die Armenier in dem Gebiet des Van-Sees, in dem Quellgebiet des Euphrat und Tigris, in den Tälern des Taurus-Gebirges sind die intelligentesten und fleißigsten Ackerbauern der Türkei. Das Mißgeschick, das über diesem Volke waltet, liegt darin begründet, daß es, obgleich mit stark ausgeprägten nationalen Instinkten ausgestattet, nie imstande gewesen ist, eine lebenskräftige Nation aus sich zu machen, eine Nation, die stark genug ist, um sich gegen Feinde von außen und innen zu halten. Sie haben darin eine gewisse Ähnlichkeit mit den Polen. Diese Ähnlichkeit erstreckt sich sogar auf den Umstand, daß beide Völker Untertanen dreier Regierungen sind: es gibt Armenier türkischer, russischer und persischer Staatsangehörigkeit. In den sechs asiatischen Vilajets, die man gewöhnlich unter dem Sammelnamen ”Armenien” bezeichnet, bilden die Armenier nur 16 Prozent der Gesamtbevölkerung. Verhältnismäßig am dichtesten ist die armenische Bevölkerung in den russischen Provinzen Kars und Eriwan; dort liegt auch Etschmiadzin, der Sitz des armenischen Katholikos, des Oberhauptes der armenisch-gregorianischen Kirche, und die Ruinen der alten Armenierstadt Ani.
    Ein politisches Armenien gibt es ebenso wenig wie ein geographisches. Geschichtlich gehörte Armenien den Mazedoniern, Seleuciden, Parthern, Römern, Persern, Byzantinern und Türken. Nur kurze Zeit war es von eigenen Königen regiert; im übrigen ist seine Geschichte die Leidensgeschichte eines stets unterjochten Volkes, das wie ein Spielball aus der Hand eines Herrschers in die eines andern fliegt. Zum weitaus größten Teil lag die Schuld daran an den unausgesetzten inneren Streitigkeiten, die das Volk zerfleischten. Der weitaus größte Teil des armenischen Volkes bekennt sich zum gregorianischen Christentum; weit geringer ist die Zahl der katholischen, und noch geringer die der protestantischen Armenier. Die gregorianischen Armenier, wie es häufig geschieht, als ”griechisch-orthodox” zu bezeichnen, ist nicht ganz zutreffend, Sie stehen mit den griechischen Kirchen in Konstantinopel oder Rußland in keiner Verbindung. Der Grieche oder Slawe betrachtet den Armenier nicht als einen christlichen Glaubensgenossen, denn die armenische Liturgie weicht in manchen – allerdings nicht sehr erheblichen – Punkten von der orthodoxen ab. Zur Zeit der bulgarischen Greuel in den siebziger Jahren waren die russischen Bauern entsetzt und empört über die Ermordung so vieler ”Pravoslavnis” (orthodoxer Christen); aber die armenischen Massaker von 1895-1896 riefen in Rußland keine größere Entrüstung hervor als etwa die Ermordung einiger katholischer Missionare in China. Auch von seiten des Ökumenischen Patriarchen oder sonst eines hochgestellten Würdenträgers der orthodoxen Kirche erfolgte damals keine Protestkundgebung.

    Unter türkischer Herrschaft waren die Armenier bis vor verhältnismäßig kurzer Zeit trotz drückender Feudalherrschaft und Steuerlast ganz zufrieden. Die Türkische Regierung erwies sich ihnen - wie auch den andern nicht-osmanischen Völkerschaften –- gegenüber sehr tolerant. Die Armenier hatten ihre eigenen Kirchen, Schulen und Hospitäler und waren bei den Türken sehr wohl gelitten. Diese ganze Zeit über waren die Armenier sehr treue und ergebene türkische Untertanen, und Rußland galt als der Erzfeind Armeniens. Die russische Herrschaft über die Armenier des eroberten Kaukasus war drückend, gewalttätig und unduldsam; sie ging auf die nationale Zerstörung des Armeniertums aus. ”Die Türken”, so pflegten die Armenier zu sagen, ”nehmen uns den Körper, die Russen aber die Seele.” Türken und Armenier vertrugen sich sehr gut. Die Armenier lebten sich ganz in türkische Gewohnheiten und Gedankengänge ein, weit mehr als die Griechen und Slawen der Türkei. Die Reicheren wurden Bankiers und Kaufleute und übten zum Teil einen beherrschenden Einfluß auf Handel und Wandel in der Levante aus; die ärmere fanden Beschäftigung in türkischen Haushaltungen, oder sie wurden Kapudjis (Portiers) oder Hamale (Lastträger). Die Türken sprachen von den Armeniern als dem ”millet-i-sadika”, der loyalen Gemeinde. Ein dunkler Punkt in diesem Bilde war freilich das Verhältnis zwischen Armeniern und Kurden, das sich im letzten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts immer feindseliger gestaltete in dem Maße, wie der herrenmäßige Feudalismus in den kurdisch-armenischen Wilajets drückender auf dem armenischen Kleinbauer und Krämer lastete. Dieses wirtschaftliche und soziale Übergewicht der Kurden verschärfte sich unter Abdul Hamid zum Schaden der Armenier ganz ungemein. In seiner Angst und seinem Grimm gegen die armenischen Revolutionäre bot Abdul Hamid alles auf, um die Kurden gegenüber den Armeniern zu stärken. Die von im organisierten Kurden-Regimenter, die Hamidie, eine zügellose Bande, die sich um ihre türkischen Vorgesetzten nicht im geringsten kümmerten, trugen viel zur Verschärfung der Feindseligkeit zwischen den beiden Völkerstämmen bei. Abdul Hamid befolgte das unselige System, den räuberischen Kurden fast völlig freie Hand gegenüber den Armeniern zu lassen; er glaubte dadurch die Armenier von jeder Beteiligung an revolutionären Bewegungen abschrecken zu können. Bei den zahlreichen armenischen Aufständen der letzten fünfundzwanzig Jahre wiederholte sich jedesmal derselbe Vorgang: während die türkischen Truppen gegen die Revolutionäre kämpften, verübten die Kurden, in erster Reihe die Hamidie, an der armenischen Bevölkerung Raub und Mord. So vollzog sich unter Abdul Hamid immer wieder derselbe unheilvolle Kreislauf: Aufstände der Armenier, Unterdrückung der Empörung und strenge Bestrafung der Rädelsführer, Raub- und Mordzüge der Kurden, Ermordung Unschuldiger und, dadurch hervorgerufen, neue Aufstandsbewegungen. Das jungtürkische Regime hat mit den Missetaten der Kurden aufgeräumt; daß aber die armenischen Revolutions- und Hochverratsneigungen geblieben sind, haben die Ereignisse des gegenwärtigen Krieges gelehrt.

    Selbst in der hamidischen Ära war das Treiben der armenischen Revolutionäre nicht nur dem türkischen Staat, sondern auch ihren eigenen Volksgenossen gegenüber in hohem Grade verwerflich. Ganz unter dem verhetzenden englischen Einflusse stehend, überhörten sie geflissentlich die Mahnungen wohlmeinender Freunde, insbesondere der Führer der jungtürkischen Bewegung, nicht dem wesenlosen Schatten eines selbständigen ”Königreichs Armenien” nachzujagen, sondern in Gemeinschaft mit dem ganzen türkischen Volke auf ein freiheitliches System hinzuarbeiten. Es wurden ihnen von vielen verständigen Leuten vorgehalten, daß keine europäische Macht ihnen helfen werde, ein Königreich Armenien zu gründen, weil keine Macht ein Interesse an einer solchen Staatengründung habe. Sie blieben hartnäckig bei ihrer Überzeugung, daß zum mindesten England ihnen helfen werde. Sie wußten, daß ihre Treibereien nur immer neue Härten gegen die Armenier, neue Metzeleien zur Folge haben würden. Das war aber, wie der armenische Revolutionär Garo einmal mit unvergleichlichem Zynismus offen bekannte, den Führern gerade recht; die Agitatoren erhofften von jedem Blutbade die Wirkung, daß Europa sich endlich tatkräftig der Armenier annehmen und ihnen zur Verwirklichung ihrer Unabhängigkeitsbestrebungen verhelfen werde.

    Es ist schon gesagt worden, daß Türken und Armenier sich bis vor wenigen Jahrzehnten recht gut miteinander vertrugen. In weit höherem Grade als die übrigen Christen in der Türkei haben die Armenier sich ihren türkischen Beherrschern anzupassen verstanden. Der Türke betrachtet den Armenier als eine Art Bindeglied zwischen sich und allen Nicht-Moslimen im osmanischen Reich, ein Verhältnis, das sich um so leichter gestaltete, als die Mehrzahl der Armenier die türkische Sprache bis zum Vergessen der eigenen angenommen haben. Die einzige feindselige Handlung, die die türkischen Behörden in früheren Jahrzehnten gegen einen Teil des armenischen Volkes vornahmen, geschah auf Veranlassung des – armenischen (gregorianischen) Patriarchen von Konstantinopel, der durch Bestechung der türkischen Behörden die Ausweisung von nicht weniger als 12000 katholischen Armeniern durchsetzte. Mitten im strengsten Winter wurden (1828) diese Zwölftausend, die aus der Umgebung von Angora stammten, mit Greisen, Kranken, Wöchnerinnen und Kindern gezwungen, nach Angora zurückzukehren; das Elend der Vertriebenen war grenzenlos. Es war dies derselben armenische Patriarch, der in einer Unterredung mit dem türkischen Staatsmann Pertew den römischen Papst als ”dieses Schwein” bezeichnete. An diese geschichtlichen Erinnerungen anknüpfend, könnte man mit Leichtigkeit ein ganzes Buch über die furchtbaren Fehden zwischen gregorianischen und katholischen Armeniern und unter den Gregorianern selbst schreiben, über die blutigen Verfolgungen der papistischen durch die ”nationalkirchlichen” Armenier, über die vielen Gegenpatriachate, die sich gegen das in Etschmiadzin residierende kirchliche Oberhaupt erhoben, über die erbitterten Kämpfe innerhalb dieser Patriarchate und Gegenpatriarchate um die ”rechte Hand des heiligen Gregor”, über die zahllosen Wanderungen dieser heiß umstrittenen Reliquie von einem Ende Armeniens zum andern und über manches andere, aus dem hervorgeht, daß die Armenier als christliches Volk weder unter sich noch gegenüber den Türken als geschlossene Einheit anzusehen sind. Der armenische Patriarch in Konstantinopel, der, wie eben erzählt, 1828 die türkischen Behörden gegen katholische Volksgenossen aufhetzte, ist beileibe keine vereinzelte Erscheinung gewesen. Eine ganze Anzahl gregorianischer Patriarchen haben ihre Machtstellung und ihren Einfluß bei der Pforte dazu mißbraucht, die türkischen Regierungsorgane gegen die katholischen Armenier scharf zu machen; von den furchtbaren Leiden, die diese letzteren auf Anstiften ihrer gregorianischen Landsleute von den türkischen Machthabern zu erdulden hatten, hat aber keine englische Propaganda, kein Schweizer Aufruf Europa unterrichtet. Wohlgemerkt: was hier gesagt ist, stellt nur die äußersten, dürftigsten Umrisse einer langen, schmerzensvollen Leidensgeschichte christlicher armenischer Opfer einer fanatischen christlich-armenischen Verfolgungswut dar. Und nun nochmals eine Frage an die hundert Unterzeichner des Schweizer Aufrufs: Was wissen Sie von allen diesen Dingen? Und warum faseln Sie von einem Vernichtungskampf der Türken gegen die christlichen Armenier, die sich im ganzen Verlauf ihrer nationalen Geschichte immer gegenseitig zerfleischt und dadurch zu Sklaven eines jeden Stärkeren herabgewürdigt haben?



    V.

    Wenn von ”armenischen Greueln” die Rede ist, so legt die ganze Welt in diese zwei Worte ganz automatisch den Begriff türkischer Bluttaten gegen die Armenier. Es gibt aber auch eine sehr stattliche Reihe armenischer Greuel, bei denen die Türken die Objekte, die Armenier die – Subjekt waren. Auch von diesen spricht keine englische Propagandaschrift, kein Schweizer Aufruf. Und es sei vorweg bemerkt, daß die jüngsten dieser armenischen Greuel sich nach dem Ausbruch des jetzigen türkisch-russischen Krieges, also erst seit einigen Monaten, ereignet haben, als türkische Truppen im Vansee-Gebiet und an den kaukasischen Grenzen teils von Armeniern selbst, teils durch Verrat an die Russen niedergemacht wurden.
    Die Geschichte derjenigen Armenier-Greuel, von denen jetzt die Rede ist, geht zurück bis in die Zeit, da Englands politische Wühlarbeit in Armenien begann.

    So lange Englands Einfluß in der Türkei stark war, interessierte man sich in London öffentlich nicht im geringsten für die Armenier. Der große Einfluß, den England sich 1878 durch den sogenannten Zypern-Vertrag in Kleinasien errang, wurde öffentlich fast gar nicht zugunsten der Armenier in Anspruch genommen. Es sei nochmals betont: nicht öffentlich. Denn insgeheim hat England schon Mitte der siebziger Jahre begonnen, sich sehr angelegentlich um die Völker in Kleinasien zu kümmern. Zunächst auf dem Wege, den man in London als den der ”moralischen Eroberung” zu bezeichnen liebte. Es war in Wirklichkeit ein Seelenfang mit ausgesprochen politischer Tendenz, und diese Tendenz ging dahin, die christlichen Völkerschaften in der Türkei als gebrauchsfertige Werkzeuge zur Hand zu haben, wenn England sie einmal gegen die Türkei benötigen sollte. England entsandte eine Legion von Missionaren nach Kleinasien und ließ dort allenthalben protestantische Schulen und Kirchen gründen, die nach außen hin der religiösen, in Wahrheit der politischen Propaganda unter den Armeniern dienten. Auch Amerika schickte, allerdings ohne politische Absichten, eine große Anzahl von Missionaren nach Kleinasien. Wie diese amerikanischen Sendlinge beschaffen waren, darüber urteilte sogar der ”New York Herald” folgendermaßen:

    ”Die Klasse von Männern, die als Missionare ausgesendet werden, ist imstande, jedes Land der Welt in Verwirrung zu bringen; enthusiastische, halbgebildete und unerfahrene Männer mit starken Vorurteilen gegen jede Regierungsform außer ihrer eigenen, mit wenigen Kenntnissen der Geschichte und des Charakters des Ostens. Man kann nur die Verschwendung von Geld beklagen, daß auf diese protestantische Propaganda verwendet wird, um ein ohnehin schon so gespaltenes Volk noch mehr zu teilen, ganz abgesehen von den enormen Aufwand für die Bureaus und Beamten in Neuyork.”
    Das waren die weit harmloseren Amerikaner. Über die englischen Missionare und ihre Wirksamkeit urteilte ein kundiger deutscher Beobachter, der die Verhältnisse an Ort und Stelle kennen lernte:
    ”Seit Jahrzehnten haben englische und anglo-amerikanische Missionare Schulen in Anatolien gegründet und mit reichen Mitteln versehen. Seit Jahrzehnten propagieren diese Sendlinge des Westens Ideen, welche allem, namentlich der englischen Politik, eher nützen als dem armenischen Volk, das mit ihnen beglückt werden soll.
    Das English Bible Hose, die Jewish Mission, die vielen Sailors Homes, in welche fast nie Matrosen hinkommen, das American Bible House, die Scotish Church mit ihren Bethäusern – sie alle sind nichts anderes als Brutstätten der Unzufriedenheit, sie alle verfolgen Ziele, welche ihren Namen widersprechen.

    Die armenischen Kinder in Erzerum, Van und Bitlis, in Trapezunt, Amassia und Samsun, in Siwas, Karput, Djarbekir erhalten eine Erziehung, die keinesfalls für die unreifen Söhne des kleinasiatischen, von den Armeniern bewohnten Hochlandes paßt.

    Das armenische Kind kann die ihm von den englischen und amerikanischen Schulmeistern eingetrichterten Lehren nicht verdauen, seine Begriffe müssen sich verwirren, da alles, was es umgibt, alles, was es kennt und liebt, in so krassem Gegensatz steht zu den Worten seiner Meister.

    Der armenische Jüngling, der aus solcher Schule hervorgeht, kann in seinem Lande nimmer leben, er sieht alles dunkler, schlechter als seine Umgebung, fühlt überall Beengung, Knechtschaft, Unterdrückung, seine Heimat wird ihm zum Abscheu, er wandert aus.

    Aber auch für das festländische Europa, selbst für Europas Republiken, ist seine Bildung zu viel; er findet kein Verständnis für seine verwirrten Begriffe, denn auch in Europa und selbst in Europas Republiken gibt es Gesetze, - Gesetze, welche aller Schrankenlosigkeit, aller Umstürzlerei ein Halt gebieten. So muß er denn Anschluß suchen dort, wo man für seine Ideen Verständnis hat, Anschluß bei den Extrem-Sozialen und Anarchisten.

    Wenn das früher geschilderte armenische Volk, das sonst die meisten Eigenschaften besitzt, die einen ruhigen Staatsbürger auszuzeichnen pflegen, sich heute auf den Bahnen des Anarchismus bewegt, so soll man demnach dafür nicht bloß die revolutionäre Jugend dieses Volkes verantwortlich machen, sondern auch jene Engländer schonungslos an den Pranger stellen, welche in die Seele des armenischen Volkes das Gift getröpfelt haben, das nun dem unglücklichen Volke Not und Tod bringt.”

    Diese Missionare und Missionsschulen waren es, die tatsächlich aus den Armeniern Revolutionäre, ja Anarchisten machte, die einen tiefen Keil zwischen Türken und Armeniern trieben, die, um mit Schäffle zu sprechen, eine Blutsaat streuten, die eines Tages schrecklich aufgehen sollte. In diesen Schule wucherte das Trugbild des ”Königreichs Armenien” in den Köpfen der jungen Armenier empor, dort wurde der Grund zu dem anarchistischen Geheimbunde ”Hintschak” gelegt, dem später der nicht minder berüchtigte ”Troschak” folgte. Dort wurde beinahe offen gegen den Islam, gegen die türkische Regierung und das türkische Volk gehetzt. Und all das unter dem Schutz einer empörend mißbrauchten Immunität, die aus den sogenannten ”Kapitulationen” hervorging.
    Die verdienstvolle Tätigkeit dieser Missionare wurde aufs beste durch die große Schar der britischen Konsuln unterstützt und ergänzt, die England selbst in den entlegensten und wirtschaftlich unwichtigsten Orten Kleinasiens festsetzte.

    Der Erfolg dieser doppelten ”Bekehrungs”-Arbeit zeigte sich bald. In Marsowan, in Kum Kapu veranstaltete der ”Hintschak” Tumulte, die, wie durch eine amerikanische Enquete festgestellt wurde, ganz direkt durch die Missionare veranlaßt und geschürt worden waren. Die erwähnte Enquete wurde von dem amerikanischen Diplomaten Newbury durchgeführt, und sein Urteil über die englischen Missionare lautete geradezu vernichtend.

    Ein anderer Amerikaner, der scharf genug sah, um die Wahrheit zu erkennen, und ehrlich genug, um sie offen auszusprechen, war der hochangesehene Geistliche Cyrus Hamlin, der anfangs der neunziger Jahre (also vor dem Ausbruch der großen Massaker von 1893, zu einer Zeit, wo in Armenien scheinbar alles noch ruhig war) als Missionär unter den Armeniern weilte. In dem Bostoner Missionsorgan ”The Congregationalist” veröffentlichte er einen ausführlichen Artikel über seine Beobachtungen, eine Schilderung, die damals in ganz Amerika und Europa, nur nicht in England, aufklärend wirkte.

    ”Das Missionswerk,” schrieb Rev. Hamlin, ”wie die ganze christliche Bevölkerung gewisser Teile des türkischen Reiches leiden zurzeit schwer unter der Propaganda einer armenischen Revolutionspartei. Es ist dies ein mit raffinierter, echt orientalischer Geriebenheit und Falschheit geleiteter Geheimbund (Hintschak). So wird mir von einem hochintelligenten Armenier, beredetem Verteidiger der ”Revolution”, versichert, daß alle Hoffnung vorhanden sei, einer fremden Macht den Weg nach Kleinasien und die Besitzergreifung des Landes zu ermöglichen. Auf meine Frage, wie dies möglich, erwiderte er: ”Die Hintschakkomitees sind im ganzen Reiche organisiert und lauern nur auf die Gelegenheit, eine Anzahl Türken und Kurden zu töten, ihre Dörfer in Brand zu stecken und sich dann in die Berge zu flüchten. Voll Ingrimm werden sich darauf die Mohammedaner erheben, über die armenische Bevölkerung herfallen und sie mit solcher Barbarei niedermetzeln, daß eine fremde Großmacht im Namen der Humanität und der christlichen Zivilisation einrücken und das Land okkupieren wird.” Als ich dieses Projekt als mehr als entsetzlich und diabolisch bezeichnete, antwortete er mir ruhig: ”Es mag Ihnen ohne Zweifel so erscheinen, aber wir Armenier sind entschlossen, frei zu werden. Europa hat sich durch die bulgarischen Greuel erweichen lassen und hat Bulgarien frei gemacht. Es wir auch unsern Schrei hören, den Schrei, der sich aus dem Blut von Millionen unserer Frauen und Kinder erheben wird.”
    Vergebens suchte ich ihm begreiflich zu machen, daß ein solches Projekt den Namen ”Armenier” vor der ganzen zivilisierten Welt beflecken werde. Er antwortete mir nur: ”Wir sind verzweifelt, wir werden es tun.” Ich: ”Aber euer Volk will doch keinen fremden Schutz. Es zieht die Türkei mit allen ihren Mängeln vor. Gibt es nicht jenseits der Grenze ungeheure Gebiete, wohin die Armenier seit Jahrhunderten leicht hätten auswandern können? Zöge euer Volk eine fremde Regierung vor, es gäbe heute keine einzige armenische Familie mehr in der Türkei.” ”Ja,” antwortete er, ”und weil sie so töricht waren, sollen sie nun büßen.”

    Ich sprach noch mit andern Armeniern, die ganz dasselbe sagten, aber keiner von allen gab zu, der Revolutionspartei anzugehören: eine Heuchelei, die begreiflich ist, wo Mord und Brand herrschen. In der Türkei verfolgt die Partei den Zweck, die Türken gegen die protestantischen Missionare und die protestantischen Armenier aufzuhetzen. Alle Unruhen von Marsowan sind ihnen zuzuschreiben. Sie sind hinterlistig, prinzipienlos, grausam und terrorisieren ihre eigenen Landsleute, indem sie unter Todesdrohungen Geld von ihnen erpressen, Drohungen, die nur allzu häufig von ihnen ausgeführt werden.

    Was ich hier in sehr abgeschwächter Weise veröffentliche, betrifft übrigens nur einige wenige der vielen Schandtaten, welche der Hintschak plant. Mögen darum alle amerikanischen und ausländischen Missionare, alle protestantischen Armenier den Hintschak überall rückhaltslos brandmarken! Als aufrichtige Freunde der Armenier müssen wir vermeiden, diese abscheuliche Bewegung auch nur scheinbar zu billigen. Obschon gewiß mancher Armenier aus Unkenntnis der Ziele der Hintschakpartei und aus falsch verstandenem Patriotismus mit den Revolutionären gemeinsame Sache macht, müssen wir dennoch vor jeder Berührung mit einer Sache warnen, welche die Vernichtung der protestantischen Missionen, ihrer Kirchen und Schulen herbeiführen muß. Mögen sich darum alle amerikanischen und ausländischen Missionare jedes Verkehrs mit den Hintschakisten oder aller Beziehungen, welche als Begünstigung derselben erscheinen könnte, enthalten.”

    Man sollte meinen, daß diese eine Darstellung genügen müßte, allen denen, die nicht blindlings englische Arbeit besorgen wollen, die Augen zu öffnen. Hier wurde zum erstenmal auf die Tatsache hingewiesen, daß die eigentlichen Urheber der meisten an den Armeniern verübten türkischen Bluttaten die armenischen Revolutionäre waren, welche diese Bluttaten vorsätzlich und planmäßig provozierten. Auch der Hinweis des von Hamlin erwähnten Armeniers auf ”eine fremde Macht” ist doch sicherlich überaus beredt.
    Drei Wochen vor dem Armeniergemetzel von 1895 deutete das armenische Revolutionsorgan ”Haik” ziemlich unverhüllt die Aufstandspläne des Revolutionsausschusses an. Es galt, eine bewaffnete Erhebung ins Werk zu setzen, die, wie zugegeben wird, schon lange geplant war und bei der eine mindestens moralische und finanzielle fremde Hilfe mit tätig war. Das Blatt schrieb:

    ”In der Überzeugung, daß die (diplomatischen) Bemühungen Englands gescheitert sind, werden die Armenier sich nicht mehr zurückhalten dürfen. Es wird zunächst in Konstantinopel zu Unruhen kommen müssen, wo die Armenier ohne Furcht - denn eine erregte Menge kennt keine Furcht – die Offensive ergreifen werden. Bricht der Zorn dieser Masse (nämlich der aus dem Innern gekommenen armenischen Elemente) in seiner ganzen Furchtbarkeit gegen die türkische Regierung los, so werden die unmittelbaren Folgen davon sich nicht ermessen lassen. Das Einschreiten der Gendarmen wird die Menge gleichgültig lassen, man wird reguläres Militär aufbieten müssen, gegen das sie sich mit Verzweiflung schlagen wird. Der Kampf wird lange währen und möglicherweise mit der Besetzung Konstantinopels durch die Mächte endigen ... In der Provinz werden die Dinge indessen einen anderen Verlauf nehmen. Während in Konstantinopel die Armenier die Offensive ergreifen, müssen sie sich in der Provinz in der Defensive halten, und zwar aus folgenden Gründen: Konstantinopel liegt unter den Augen Europas; die Türken werden deshalb die Armenier daselbst nicht vollständig niederzumetzeln wagen. Die Mächte werden einschreiten, um so mehr, als sich eine bedeutende europäische Kolonie daselbst befindet. Anders in der Provinz, wo die türkische Bevölkerung ohne Furcht vor Europa über die Armenier herfallen kann. Trotzdem mögen sich die Armenier daselbst bewaffnen und bereit halten ...
    Auf alle Fälle werden in den bevorstehenden Aufständen viele Armenier, aber auch eine gehörige Anzahl Türken fallen, und die Anarchie in Konstantinopel, wie das Blutvergießen in den Provinzen werden schließlich Europa zur Intervention zwingen.”

    Diese Mordpläne des Revolutionsausschusses haben viele Tausende von Armeniern mit ihrem Leben bezahlen müssen. Ihr Blut fällt auf ihre revolutionären Volksgenossen und deren englische Verführer.
    Die beiderseitigen armenischen Greuel nahmen fast immer denselben Verlauf, den Verlauf, den der ”Hintschak” vorgezeichnet hatte. Armenische Banden tauchten auf, griffen die türkische Bevölkerung meuchlings an, verübten förmliche Massenmorde, steckten die Moscheen an, zwangen die Mohammedaner, das Kreuz zu küssen (der größte Schimpf den man einem Moslim zufügen kann) und schändeten türkische Frauen und Mädchen. Darauf setzte das türkische Strafgericht ein, wobei die zur rasenden Wut aufgepeitschte türkische Menge allerdings über Unschuldige wie Schuldige herfiel. Fast jedes einzelne der Armenier-Massaker, die in England bei jedem nützlichen Anlasse mit großer Umständlichkeit und handgreiflichen Übertreibungen aufgezählt werden, hat eine solche Vorgeschichte und ein solches Ende. Als der eigentliche Urheber dieser armenischen ”Propaganda der Tat” ist der berüchtigte Hampartzun anzusehen, ein Galgenvogel der übelsten Art, der jahrelang mit beredtem Hinweis auf ”englische Hilfe” den Aufruhr predigte und an der Seite von 3000 armenischen Bauern sengend, plündernd und mordend durchs Land zog. Er hatte in Konstantinopel Medizin studiert; vielleicht erklärt sich daraus sein sonderbares Gelüste, schwangeren Türkenfrauen den Uterus aus dem Leibe zu schneiden. Als er endlich von türkischen Truppen gefangen genommen wurde, fand man bei ihm englische Briefe, die die britische Urheberschaft des Aufstands von Zeitun (1894) klar beweisen.

    Der blutig unterdrückten Revolte von Zeitun folgte im Herbste 1895 die bewaffnete Kundgebung der Armenier in Konstantinopel, und dieser die Aufstände in Trapezunt, im Wilajet Hundavendigiar, im Wilajet Ismid, in Bitlis, im Wilajet Sivas, im Wilajet Djarbekir, im Wilajet Aleppo und eine nochmalige Revolte in Zeitun. Fast überall setzten die Aufstände mit der Ermordung von Türken und Überfällen auf die Moscheen ein. Mit Bomben und Petroleum vollendeten die Revolutionäre, was sie mit Flinten und Dolchen begonnen hatten. In Trapezunt, in Aka Hissar, bei Erzerum führten sie förmliche Kriege gegen die mohammedanische Bevölkerung; die Führer ließen im Wilajet Erzerum alle Armenier, die den Aufstand nicht unterstützen wollten, ermorden; den armenischen Notablen wurde bei Todesstrafe verboten, in die von dem türkischen Gouverneur zusammenberufenen Reformausschüsse einzutreten. In Bitlis hetzt der englische Missionar Georges die Armenier öffentlich gegen die Regierung auf, im Wilajet Djarbekr ist es das englische Konsulat, das die Revolte schürt; in beiden Fällen behaupten die Engländer, wenn die Aufstände siegreich seien, werde die britische Regierung dafür sorgen, daß die Türkei gezwungen werde, die sechs armenischen Wilajets an den armenischen Zukunftsstaat abzutreten. In Servet zündeten die Armenier den Basar an, so daß alle Türken, die sich in dem Gebäude befanden, bei lebendigem Leibe verbrannten. In Alexandrette gingen die Hintschakisten im britischen Konsulat ein und aus. Der schon genannte Mordgeselle Hampartzun ließ den in seine Hände gefallenen Türken die Ohren abschneiden oder die Augen ausreißen, oder er ließ sie an ein Kreuz schlagen. Ein würdiger Genosse dieses ”armenischen Patrioten“ war Daniel, der Führer der gefürchteten ”Bande vom Berge”, der im Wilajet Siwas wahre Schlächtereien unter den Türken verübte. Die Stadt Marasch wurde im November 1895 von den Armeniern gleichzeitig an drei Stellen angezündet; über 100 Mohammedaner kamen in den Flammen um. Alle diese Schandtaten werden aber tief in den Schatten gestellt durch die beispiellosen Greuel, die die Armenier um dieselbe Zeit in Zeitun verübten, und die allerdings von den Türken bitter gerächt wurden. Diese armenischen Scheußlichkeiten waren so furchtbar, die Beziehungen zwischen Hintschak und London so offenkundig, daß die britische Regierung es geraten fand, in ihrem Blaubuch einen warnenden Tadel auszusprechen und zum mindesten einzugestehen, daß die armenischen Revolutionskomitees einen unheilvollen Einfluß ausüben, die türkischen Behörden provozieren und ihre eigenen Landsleute terrorisieren. Man veröffentlichte sogar einen Konsularbericht aus Wan, in dem festgestellt war, daß ”die fanatischen Ausbrüche der letzten Jahre ohne Zweifel eine Folge der sinnlosen und verbrecherischen Handlungen einer Handvoll Revolutionäre” gewesen sind.

    Eine ganz und gar anarchistische Aktion war das armenische Attentat auf die ”Banque Ottomane” in Konstantinopel. Siebzehn mit englischen und russischen Pässen versehene Armenier trafen am 25. August 1896 in der türkischen Hauptstadt ein, um sich der Ottomanbank zu bemächtigen. Vom Dache der Bank aus warf ein Armenier, während seine Genossen in das Gebäude eindrangen, Dutzende von Bomben auf die Straße. Der Generaldirektor Sir Edgar Vincent flüchtete; der englische Botschafter wußte es zu verhindern, daß die sofort alarmierten Soldaten den armenischen Banditen, die sich im Bankgebäude verbarrikadiert hatten, zu Leibe gingen, und erwirkte später den Verschwörern freien Abzug. Während die Urheber des Anschlages, die Garo, Hratsch und Genossen, auf einem französischen Schiffe unterwegs nach Marseille waren, wütete der Konstantinopeler Mob drei Tage lang gegen die dortigen Armenier. Es war ein furchtbares Blutbad; aber Garo und Hratsch, in London von einem Mitarbeiter der ”Daily News” interviewt, brachen, wie es in dem Bericht hieß, bei der Schilderung des Anschlages auf die Ottomanbank in ein Gelächter aus, in das der Journalist einstimmte. Wenige Tage zuvor waren in Konstantinopel Hunderte ihrer Landsleute der Volkswut zum Opfer gefallen, der Volkswut, die durch die armenischen Anarchisten entzündet worden war. Aber die Herren Garo und Hratsch lachten, und der Herr von den ”Daily News” lachte mit ...

    Ein dem Sultan Abdul Hamid nicht minder als dem Jungtürkentum feindlich gesinnter freisinniger albanesischer Fürst, der jahrelang erster Mitarbeiter des mazedonischen Generalgouverneurs Hilmi Pascha (des jetzigen Botschafters in Wien) war, hat eine ”Analytische Geschichte der Regierung Abdul Hamids” geschrieben, in der natürlich auch die armenische Frage einen breiten Raum einnimmt. Dieses groß angelegte Geschichtswerk ist bis jetzt Manuskript geblieben, da seine Veröffentlichung aus politischen Gründen nicht opportun erschien. Auch dieser Geschichtsschreiber stellt – wie so viele vor und nach ihm – fest, daß England die ”armenische Frage” aus dem Nichts künstlich hervorgerufen hat zur Zeit, als der britische Einfluß in der Türkei stark gesunken war und das Ansehen Deutschlands zu steigen begann. Er schreibt sodann:


    ”Durch die Schuld einiger bestochener armenischer Fanatiker und Halunken mußte nun bald das ganze armenische Volk, das früher im osmanischen Reiches fast das herrschende war, da es die meisten hohen Stellen und die größten Reichtümer besaß, mit den paar Verbrechern identifiziert werden und unter schrecklichen Verfolgern leiden.
    Wir müssen uns angesichts des Angriffs auf die Ottomanbank (der ja nur einen Teil einer großen Verschwörung bildete) vorurteilslos fragen: hatten denn die Armenier irgendwelche Gründe, verfolgten sie irgendwelche verständlichen Zwecke, besaßen sie irgendwelche Vorwände, um in Konstantinopel eine Revolution anzuzetteln? Sicherlich nicht. Denn in Konstantinopel waren sie höchstens einer gegen zwanzig, und sie durften nicht die geringste Hoffnung hegen, sich der Stadt als eines ihren revolutionären Handstreichen offen stehenden Manöverfeldes zu bedienen. Und schließlich konnte man ihnen doch wirklich nicht gestatten, den Palast der Ottomanischen Bank mitten in der Hauptstadt in eine revolutionäre Festung zu verwandeln.

    Das größte Unglück bei ihrer verwerflichen revolutionären Unternehmung war aber, daß die Häuptlinge, die die Unruhen hervorgerufen, persönlich unter dem Schutze der Ausländer, die sie bezahlt hatten, unversehrt gerettet wurden, während eine große Zahl Unschuldiger an ihrer Stelle untergingen. Und wer weiß, ob die Zahl dieser unglücklichen Opfer der Revolutionäre und der britischen Provokatoren sich nicht verdoppelt und verdreifacht hätte, wenn nicht ehrliche Muselmanen in ihrem Entsetzen, dem heiligen Gesetz Mohammeds gehorchend, unzählige Armenier in ihren Häusern und in ihren Moscheen vor den todbringenden Knüppeln Kütschük Saids geschützt hätten.”


    Von den armenischen Revolten der letzten fünfzehn Jahre sei in diesem kurzen Überblick nur noch die von Hilmi Pascha und Serop im Jahre 1904 angezettelte Erhebung in Sassun und der Aufstand in der Umgebung von Zor erwähnt. Beide nahmen den typischen Verlauf. Die Armenier reizten in planmäßigem Vorgehen die türkischen Behörden und die Kurden zu immer neuen Rachezügen. Ganz ähnlich ging es in den Bezirken Alaschkert und Bajesid zu.
    Ein armenischer Revolutionär, Papkinsuni, der den Anschlag auf die Ottomanbank mitgemacht hatte, machte seinem Komitee den Vorschlag, ganz Konstantinopel niederzubrennen. Der Gentleman Hratsch verglich diesen Braven mit Marat und fügte hinzu, die armenischen Revolutionäre hätten das Wort Marats zu ihrer Devise gemacht:

    ”Das einzige, was man tun muß, ist zu töten, zu töten, zu töten.”



    VI.

    Man hat den Türken mit einem Anschein von Berechtigung den Vorwurf gemacht, sie hätten den wiederholten europäischen Bemühungen, Reformen in Armenien durchzusetzen, entweder passiv oder ablehnend gegenübergestanden. Richtig ist, daß die türkische Regierung des öfteren solche Reformen versprochen, das Versprechen aber sehr unvollkommen oder gar nicht gehalten hat. Ein Armenier, der auf der Hohen Pforte eine geachtete Stellung einnimmt, hat mir vor neun Jahren eine Erklärung dafür geboten. Er bewies mir an einer langen Reihe von Beispielen, daß die hartnäckigsten Feinde armenischer Reformen – die Armenier selbst sind. Der ganze große Anhang der Revolutionskomitees widersetzt sich heftig jedem Reformversuch und macht im Volke, teilweise durch Todesdrohungen, gegen jeden solchen Versuch Stimmung. Die Türkei darf eben um keinen Preis vor der Welt im Lichte einer wohlwollenden, um das Los ihrer armenischen Untertanen besorgten Regierung erscheinen. Mein Gewährsmann ist im Besitz einer langen Liste angesehener Armenier, die ihre Neigung, etwaigen Reformbestrebungen entgegenzukommen und Reformansätze zu unterstützen, mit dem Tode oder mit dem wirtschaftlichen Ruin bezahlt haben. Auf der anderen Seite haben die Mächte zwar wiederholt Reformen in Armenien von der türkischen Regierung verlangt, haben es aber bei dem papiernen Verlangen bewenden lassen. Sie haben dadurch in Stambul den Eindruck verstärkt, daß es ihnen mit den armenischen Reformen nicht sonderlich ernst sei; und speziell die Haltung Englands hat den Türken mehr als einmal bewiesen, daß die ”armenische Frage” einzelnen Mächten gerade gut war, um sich ihrer als Pressionsmittel zur Förderung bestimmter politischer Ziele zu bedienen. Mit dem Schlagwort der ”armenischen Reformen” wird eben von den Feinden der Türkei ein ebenso unehrliches Spiel getrieben, wie mit den Tendenzberichten über armenische Greuel. In beiden Fällen wird ein sehr erheblicher Teil der Wahrheit einfach unterdrückt, und in beiden Fällen ist dieser unterdrückte Teil gerade derjenige, der geeignet ist, das Verhalten der Türken verständlich zu machen und in einem nicht geringen Maße zu rechtfertigen. Ihre stärkste Rechtfertigung in der armenischen Sache liegt darin, daß sie zumeist in der Notwehr gehandelt haben. Legt man an die Massaker europäische Maßstäbe an, entsetzt sich der zivilisierte Europäer über die grauenhaften asiatischen Schlächtereien, so soll er auch an die politischen Ursachen dieser furchtbaren Vorgänge den europäischen Maßstab legen. Welcher europäische Staat würde es sich gefallen lassen, daß ein Volksbestandteil sich im fortwährenden Zustande des Aufruhrs befindet, einen Teil des Staates vom Reichsganzen loslösen will, also unausgesetzt Landesverrat schlimmste Art begeht, und seine Bestrebungen nach den Blutmethoden des ”Hintschak” zu verwirklichen trachtet?
    Und nun noch eine allerletzte Frage an die Schweizer Herren: Als Lord Kitchener die entsetzlichen Greuel an wehrlosen Burenfrauen und Burenkindern beging, an den unschuldigen Frauen und Kindern eines tapferen Volkes, das seine Freiheit gegen die Übermacht der englischen Einbrecher heldenhaft verteidigte – warum sind damals keine Aufrufe gegen England in den Schweizer Blättern erschienen? Warum wertet man die südafrikanischen Freiheitskämpfer, deren ehrenvolle Geschichte und edle Art man in Europa kennt, niedriger, als die Armenier, die man weit weniger und nur sehr einseitig kennt? Diese Frage aufwerfen, heißt, an einem schlagenden Beispiele die Macht der britischen Suggestion, die vollendete Kunst der britischen Stimmungsmache erweisen.
    1915-12-31-DE-001
    C. Adolf Bratter: Die armenische Frage.

    Man muss sich schon extrem stur stellen, um sowas zu übersehen.

  3. #63
    sticht zu Benutzerbild von Würfelqualle
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Ick fass mal zusammen, damit ist doch der Völkermord an den Armeniern durch die Türken bewiesen.



    Gruss vonne Würfelqualle

  4. #64
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Zitat Zitat von Würfelqualle
    Ick fass mal zusammen, damit ist doch der Völkermord an den Armeniern durch die Türken bewiesen.



    Gruss vonne Würfelqualle
    Gut, ihre Meinung, nicht meine.

  5. #65
    Tastaturdesinfizierer
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Ich kann nicht ganz verstehen, wie Deutsche, die doch ganz intensiv an den geschichtsmanipulatorischen Aktivitäten der Siegermächte zu leiden haben, in Sachen "Armenier" ein geradezu grenzdebiles Vertrauen in die Festlegungen und Faktensicht eben dieser Siegermächte zeigen.

    Die hierzuforums angesagte "lustige Türkenhatz" kann der Problematik so nicht gerecht werden.

  6. #66
    Extra Scharf Benutzerbild von emire
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Zitat Zitat von Würfelqualle
    Hab selten solchen Schwachsinn gelesen.






    Gruss vonne Würfelqualle

    Ja,ja einiges übersteigt deine Vorstellungskraft.

  7. #67
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Zitat Zitat von Quo vadis
    ...die Türken werden nicht gerne drauf angesprochen und Gutmenschenberlin fragt auch nicht gerne an....

    Aber die Osmanen waren ja Teil der Mittelmächte im WW I und so war an diesem Genozid natürlich Wilhelm II Schuld....:rolleyes:
    Ja was sonst und Roosevelt ist an den Verbrechen der Roten Armee Schuld.:rolleyes:

  8. #68
    Mitglied Benutzerbild von Allemanne
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Ali, kannst du auch mal Argumente bringen, wieso der Genozid nicht stattfand? Bisher las man von dir lediglich dumpfe Hetze gegen die Armenier oder Pöbeleien gegen die Forenschaft hier. Stattdessen kommst du mit Sozialhilfe-Empfangenden Armenier ... ich bin noch nicht einmal Deutscher, aber ich weiss, dass bei den Türken, nicht nur auf die Sozialhilfe bezogen, hier die Anzahl wohl um einiges Grösser ist. Und überhaupt ... was hat das mit dem Thema zu tun?

    Jetzt bring endlich Argumente, weshalb es nicht geschah, und "bashe" nicht mehr die ganze Zeit gegen die "Verfechter" des Genozids.

  9. #69
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Zitat Zitat von Allemanne
    Ali, kannst du auch mal Argumente bringen, wieso der Genozid nicht stattfand? Bisher las man von dir lediglich dumpfe Hetze gegen die Armenier oder Pöbeleien gegen die Forenschaft hier. Stattdessen kommst du mit Sozialhilfe-Empfangenden Armenier ... ich bin noch nicht einmal Deutscher, aber ich weiss, dass bei den Türken, nicht nur auf die Sozialhilfe bezogen, hier die Anzahl wohl um einiges Grösser ist. Und überhaupt ... was hat das mit dem Thema zu tun?

    Jetzt bring endlich Argumente, weshalb es nicht geschah, und "bashe" nicht mehr die ganze Zeit gegen die "Verfechter" des Genozids.
    Was sagte Norman Stone:

    von Boris Kalnoky

    Welt: Dennoch hat man vielerorts in Europa Angst, daß es zum Beitritt kommen könnte. Teilweise verlegt man sich auf Zusatzforderungen wie ein Schuldbekenntnis zum armenischen Genozid. Gab es einen solchen Genozid überhaupt - und wenn ja, war er vergleichbar mit dem Holocaust?

    Stone: Die Antwort darauf ist, daß diese Frage nie ein ordentliches Gericht erreicht hat, wo die Beweise gesichtet und bewertet worden wären. Als Juristen sich mit der Materie befaßten, zur Zeit der britischen Okkupation Istanbuls 1919 bis 1922, hatten die Briten die osmanischen Archive zur Verfügung gestellt, konnten verhören wen sie wollten und haben nie irgendwelche Beweise für einen Genozid gefunden. Als sie gebeten wurden, mehrere Dutzend Türken, die als potentielle Kriegsverbrecher auf Malta gefangen gehalten wurden, wegen Genozids anzuklagen, sagten sie unter größtem Bedauern: Sorry, wir finden keine Beweise gegen diese Leute. Sie fragten die Amerikaner, und die Amerikaner sagten, wir haben auch keine Beweise. Also wurden sie freigelassen und gezwungen, ihre Rückfahrt nach Istanbul selbst zu bezahlen.

    Welt: Geschichtswissenschaft ist aber nicht nur ein juristisches Verfahren.

    Stone: Es sollte nicht vergessen werden daß unter den Historikern eine beträchtliche Anzahl die Genozid-These nicht akzeptieren, angefangen bei Bernard Lewis. Es gibt auch Historiker, die die These akzeptieren. Aber wenn die Fachleute derart uneins sind, dann kann es überhaupt keinen Anlaß für die türkische Regierung geben, sich für irgend etwas zu entschuldigen.

    Welt: Was ist mit den deutschen Dokumenten?

    Stone: Ich glaube nicht, daß die deutschen Dokumente die These stützen, daß da jemand die Armenier vernichten wollte, Männer, Frauen und Kinder. Viele deutsche Zeitzeugen waren gewiß schockiert von dem, was sie sahen, und es war ja auch ziemlich schockierend. Es war sehr häßlich und die meisten diplomatischen Beobachter - und auch viele Türken - verabscheuten den ganzen Vorgang. Aber es gibt einen Unterschied zwischen all dem und einer hypothetischen Entscheidung in Konstantinopel, die armenische Nation auszurotten. Ich nehme an, was die Jungtürken damals dachten, war ungefähr: Diese Flüchtlingsströme mit all ihrem Leid und dem Sterben - das haben wir seit Jahren: die Türken aus dem Kaukasus, aus dem Balkan, von der Krim. Als dann der Erste Weltkrieg ausbrach haben sie sich entschlossen, die Armenier aus der Region zu deportieren. Das Entscheidende ist natürlich daß sie die Armenier in Aleppo oder Istanbul nicht angerührt haben. Wenn man das mit dem Holocaust vergleicht, ist das so, als wenn man sagt: Hitler wollte die Juden töten, aber er ließ jene von Berlin, Frankfurt und Köln in Ruhe.

    Was sagte mal Claire Price:

    [...]The Armenians among whom most of the missionaries worked, were the farthest East of all the Ottoman peoples and among the non-Moslem communities they were the last to respond to the Western lure. For centuries they have lived generally in peace under the Caliph's rule. Themselves an Eastern people, they had lived under their Eastern masters in the enjoyment of the autonomy of their community institutions. The terms under which the Ermeni community conducted its own affairs in its own way, were the only terms under which they could have enjoyed the degree of autonomy which they did enjoy, for they had a majority in no province* and the Western idea presupposes a majority as the first requisite of independence. If Christian worship as it was practiced in the Ottoman Empire was ever to command the respect * My authority for this statement is "Reconstruction in Turkey," a book published for private distribution in 1918 by the American Committee of Armenian and Syrian Relief, the predecessor of the Near East Relief. "The estimate of their (the Armenians') number in the empire before the war," says Dr. Harvey Porter of Beirut College on page 15, "ranges from 1,500,000 to 2,000,000, but they were not in a majority in any vilayet".[1]

    [...]They administered Westernism as well as Protestantism to the Armenians, and the result of the administration of Westernism was bloodshed. The example of Nihilism in Russia lured the Armenians on into the secret society craze. Armenian revolutionary societies answered bloodshed with more bloodshed, and the tragedy began whose ghastly fruition we have seen.[...][2]

    [...]The Armenian population before the late war consisted of about 1,500,000 in the Ottoman Empire, about 1,000,000 in the Russian Empire, about 150,000 in Persia and about 250,000 in Egypt, Europe and the United States. Although small colonies of them were to be found in all parts of the Ottoman Empire, the bulk of them lived in the eastern provinces, a mountainous tableland on which, with their Turkish neighbors, they formed a sedentary peasantry among a nomadic population of Kurds. In none of these eastern provinces did they constitute a majority of the population and in this respect they differed sharply from the Greeks and Bulgarians of the old Balkan provinces.[...][3]

    [...]Under the 1908 Constitution, the Enver Government had a right to mobilize Armenians of military age as well as Turks, but armed opposition broke out at once, notably at Zeitun, a town of Armenian mountaineers who had long enjoyed an almost complete local independence. Along the eastern frontier, Armenians began deserting to the Russian Armies and the Enver Government, distrusting the loyalty of those who remained, removed them from the combatant forces and formed them into labor gangs whose commissariat, to put it mildly, worked even more decrepitly than that of the combatant troops. With this situation in his rear, Enver Pasha crossed both the Russian and Persian frontiers but in January, 1915, he was thrown back behind his own frontier by the Russian victory at Sarykamish. This victory fired the annexationist hopes and armed bands of Armenian volunteers began operating behind the Ottoman Armies. In April, Lord Bryce and the "Friends of Armenia" in London appealed for funds to equip these volunteers, and Russia also was presumably not uninterested in them. Seeing that both Great Britain and Russia were at war with the Ottoman Government, it would have been surprising if so obvious a move had been overlooked. These volunteer bands finally captured Van, one of the eastern provincial capitals, late in April and, having massacred the Turkish population, they surrendered what remained of the city to the Russian Armies in June. The news from Van affected the Turks precisely as the news from Smyrna affected them when the Greeks landed there in May, 1919. The rumor immediately ran through Asia Minor that the Armenians had risen. By this time, the military situation had turned sharply against the Enver Government. The Russian victory at Sarykamish was developing and streams of Turkish refugees were pouring westward into central Asia Minor. The British had launched their Dardanelles campaign at the very gates of Constantinople, and Bulgaria had not yet come in. It does not seem reasonable to assume that this moment, of all moments, would have been chosen by the Enver Government to take widespread measures against its Armenians unless it was believed that such measures were immediately necessary. Measures were taken.[...][4]
    Was sagte einst Klaus Kreiser:

    Die Armenier bildeten nach den Griechen und vor den orthodoxen Arabern die größte christliche Gemeinschaft im Osmanischen Staat. Sie konzentrierten sich in einigen Provinzen des Ostens wie Erzurum, Van, Bitlis und Diyarbekir und dem zentraleren Sivas. Auch in den meisten größeren Städten Zentral- und Westanatoliens bildeten sie eine unübersehbare Bevölkerungsgruppe. Das gilt vor allem für die Hauptstadt İstanbul, aber auch für Orte wie Kastamonu, Kütahya oder Bursa. Obwohl es Armenier in so gut wie allen Berufszweigen gab, war der größte Teil von ihnen (Schätzungen erreichen 70 Prozent) in der Landwirtschaft beschäftigt. Da ein beachtlicher Teil der Stadtbewohner Türkisch in Wort und Schrift beherrschte, nahmen zahlreiche Armenier im 19. Jahrhundert Positionen in der Staatsverwaltung ein. Armenier in Ministerämtern waren bis zum Weltkrieg keine Seltenheit. Die »christlichen Türken« (Helmuth von Moltke) leisteten unverzichtbare Beiträge zur gemeinsamen spätosmanischen Kultur, vor allem im Bereich der Baukunst (die Familie Balyan), im Theater - (Güllü Agops Théatre Ottoman) und ganz Besonderes im Musikwesen. Im Jahr 1914 geboten der osmanische Sultan und der russische Zar über fast gleich viele armenische Untertanen. Vor dem Weltkrieg lag die Zahl der Armenier Anatoliens bei 1 700 000 Menschen, das entspricht etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts traten durch Binnenmigration und Auswanderung in einigen Städten (z. B. Erzurum) Bevölkerungsverluste auf. In keiner Provinz übertraf jedoch ihre Zahl die der Muslime, welche im Osten überwiegend aus Kurden bestanden.



    Die armenische »Frage« war eng mit dem russisch-osmanischen Gegensatz verbunden. Russland bemühte sich, seit es die vorherrschende Macht in den Kaukasusländern war, die armenische Bevölkerung jenseits der Grenze zur Destabilisierung des osmanischen Staates zu benutzen. Das orthodoxe Russland übte zunächst nur eine geringe Attraktion auf die gregorianischen Armenier aus, von der wachsenden Zahl an Katholiken ganz zu schweigen. Die armenische Unabhängigkeitsbewegung setzte auch auf die Unterstützung westeuropäischer Staaten. Ihre Exilpolitiker sahen ein »Erfolgsrezept« bei den südosteuropäischen Nationen, die am Ende eines langen Kampfes ihre vollständige Souveränität erlangten. Wenn armenische Revolutionäre zunehmend auf die Hilfe Russlands vertrauten, bedeutet das nicht, dass sie die Eingliederung ihrer Siedlungsgebiete in den russischen Herrschaftsbereich anstrebten. Vielmehr wünschten sie sich eine »bulgarische Lösung« (aus Bulgarien hatte sich das russische Heer 1878 nach der Befreiung wieder zurückgezogen). Auch strukturell hatte die Lage der christlich-slawischen Bevölkerung auf dem Balkan (vor allem Montenegro, Makedonien und Bulgarien) zwischen lokalen und zentralen Kräften manche Gemeinsamkeit mit der der Armenier in Anatolien.



    Die Unterzeichner des Berliner Vertrags hatten versucht, die Lage der ostanatolischen Armenier durch eine Reihe von Maßnahmen zu verbessern. Die Situation der bäuerlichen Bevölkerung war in einigen Provinzen, in denen sowohl kurdische Stammeschefs als auch die Zentralregierung auf Abgaben bestanden, besonders angespannt. 1891 nutzten Aktivisten der revolutionären Huntschak-Bewegung diese Ausgangslage in Sasun/Süleymanlı (südlich von Muş) zur Anstiftung eines Aufstands, der 25 Dörfer erfasste. 1894 wurde die Revolte durch lokale Truppen blutig unterdrückt. Ein Jahr später beschloss Abdülhamîd II. auf Veranlassung der Mächte, einen umfassenden Bericht über die ostanatolischen Provinzen in Auftrag zu geben. Eine Reforminspektion unter dem angesehenen Ahmed Şâkir Pascha legte im Herbst 1895 eine Denkschrift vor, die fast kein Problem der Region (Erzurum, Van, Bitlis, Mamûratü'l-Azîz/Elazığ und Sivas) unberührt ließ. Das 32-Artikel-Papier kann zumindest als Dokument des good will eines hochrangigen Bürokraten gelesen werden. Gleichzeitig weist es unverblümt auf vorhandene Missstände hin. Es erinnert an die Provinzialverordnung von 1871, in denen der christlichen Bevölkerung der Posten des stellvertretenden Gouverneurs eingeräumt wurde. Beamte, einschließlich Polizisten, Gendarmen und Dorfwächter, sollten entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil eingestellt werden. Die vielleicht nach dem Vorbild der Kosaken im Jahr 1891 gegründeten Hamîdîye-Regimenter, eine halb-reguläre kurdische Reitertruppe, sollte einer stärkeren Disziplin unterworfen werden. Den Steuereinnehmern sollte untersagt werden, sich auf Kosten der Landbevölkerung zu ernähren.



    Im vollen Licht der Öffentlichkeit fanden im Herbst 1895 von der Huntschak-Partei organisierte Proteste im Herzen von İstanbul statt. Sie wurden von einem Mob niedergeschlagen, gegen den die Behörden nicht einschritten und den sie wahrscheinlich mit Waffen ausgerüstet hatten. Bis zum Jahresende folgte eine ganze Serie von Pogromen an Armeniern in anatolischen Städten. Die Besetzung der Osmanischen Bank durch Revolutionäre der Daschnak-Partei im Spätsommer 1896 war ein weiteres spektakuläres Ereignis dieser Jahre, wenn auch die Zahl der Pogrom-Opfer im Osten ungleich höher war. Der Armenier-Aufstand von Zeytun/Ulnia (heute Süleymanlı bei Maraş) konnte nach monatelangen Kämpfen erst im Februar 1896 durch Vermittlung der Großmächte beendet werden. Rund 1500 Bewaffneten war es gelungen, ein zahlenmäßig überlegenes türkisches Armeekorps zu dezimieren. Wenige Tage zuvor hatte Lord Salisbury noch einmal versucht, die Signatarmächte des Berliner Vertrags zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Türkei im Sinne von Artikel 61 zu bewegen. Zu keinem Zeitpunkt war die Stellung Abdülhamîds II. stärker bedroht. Selbst der deutsche Kaiser hielt seine Absetzung für opportun. Allerdings überwog im deutschen Auswärtigen Amt die Meinung, die Blutbäder seien auf armenische »Provokationen« zurückzuführen und ein kleineres Übel als eine Schwächung des Verbündeten.



    Die Konfliktlinien im ländlichen Anatolien verliefen allerdings nicht nur zwischen Muslimen und Armeniern. Es gibt auch Beispiele von Zusammenarbeit, um gemeinsam gegen die Steuerpolitik der Regierung zu protestieren (so im Jahr 1906). Auch nach 1908 blieb die Situation an vielen Orten gespannt. Die so genannten »kilikischen Massaker« (Adana und Umgebung, 1909) zeigten, dass nach der Entmachtung von Abdülhamîd II. keine stabilen Verhältnisse eingetreten waren. In Kilikien waren Anfang April 1909 mehr als 25000 armenische Opfer zu beklagen. Besonders tragisch ist der Umstand, dass Kriegsschiffe von sieben europäischen Nationen vor dem nahen Mersin lagen, ohne zu intervenieren. Die Istanbuler Regierung verurteilte die Pogrome mit Schärfe und sandte 124 muslimische und 7 armenische Beschuldigte auf den Galgen.



    Die von den Jungtürken angekündigte Integration der Nichtmuslime war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Bei Ausbruch des Weltkriegs gab es zwar eine geringe Anzahl armenischer Soldaten in osmanischer Uniform, doch wurden sie wie ihre griechischen Schicksalsgenossen bald in Arbeitsbataillone eingereiht. Nur Ärzte und Techniker konnten bis zum Kriegsende im Heer bleiben. Ausgespart wurden auch katholisch und protestantisch getaufte Armenier. Ende April 1915 wurde 235 prominente Armenier in Istanbul verhaftet. Ihr Schicksal ist bis heute nicht restlos geklärt. Unmittelbarer Auslöser war der Aufstand der armenischen Bevölkerung von Van (20. April – 17. Mai 1915). Die Einwohner der ostanatolischen Stadt hatten sich in Erwartung des vorrückenden russischen Vierten Armeekorps, das durch eine aus armenischen Freiwilligen gebildete »Araratlegion« verstärkt war, erhoben. Kurz nach der Einnahme von Van wurden die Russen, die auch in anderen Städten bedrängte Armenier befreien wollten, von der osmanischen Armee zurückgeworfen. Van wurde am 31. Juli 1915 von den Russen evakuiert, wobei sich fast 200 000 Armenier auf russisches Territorium retteten.



    Das »Gesetz über Bevölkerungsumsiedlung« (27. Mai 1915) erlaubte die kollektive Deportation der Nichtmuslime aus den frontnahen Gebieten im Osten. Das Verschickungsziel anfangs unklar, später wurden die war Flüchtlingskarawanen in die Städte des nördlichen Syrien gelenkt. Sehr schnell wurde deutlich, dass nicht nur Armenier vertrieben werden sollten, sondern die (mit wenigen Ausnahmen) gesamte armenische Zivilbevölkerung Anatoliens. Die hohe Priorität dieses »gigantischen Plans der ethnischen Umgestaltung Kleinasiens« (Hans-Lukas Kieser) geht schon daraus hervor, dass man kriegswichtige Einrichtungen wie Eisenbahnwagons für die Massentransporte von Menschen gebrauchte. Der Verdacht der Zusammenarbeit mit revolutionären Komitees und den Kriegsgegnern erstreckte sich auf einzelne Armenier, doch gab es keinen nachvollziehbaren Grund, Alte, Frauen und Kinder tagelangen Fußmärschen auszusetzen. Allein über die »Umschlagplätze« Eskişehir und Konya wurden Zehntausende deportiert.



    An diesem Schicksal änderten auch wiederholte Einsprüche des Parlamentspräsidenten Ahmed Rızâ im Herbst 1915 nichts. Zahlreiche Armenier versuchten vergeblich, durch den Übertritt zum Islam von den Deportationen ausgenommen zu werden. Die Interventionen des deutschen Pfarrers Lepsius waren wirkungslos, auch weil die deutsche Regierung, bei weitreichender Kenntnis der Vorgänge, ihrem Verbündeten nicht in den Arm fallen wollte. Von offizieller türkischer Seite werden heute 300 000 Deportationsopfer genannt, andere Schätzungen bewegen sich von 700 000 bis zum Doppelten dieser Zahl. Ein historisch arbeitender Demograph (Justin McCarthy) errechnete, dass in den Kriegsjahren mindestens 40 Prozent der armenischen Bevölkerung Anatoliens zu Tode kam. In den »sechs Provinzen« war die Rate noch höher. Es ist sicher, dass Hunger, Krankheit und Epidemien in vielen, vielleicht in der Mehrheit der Fälle, die Hauptursache des armenischen Massensterbens waren, trotzdem musste in İstanbul allen Verantwortlichen, ob sie förmliche Anordnungen erteilten oder nur mündliche Befehle ausgaben, klar sein, dass die »Delokalisierung« (tehcîr, teb'îd) unter den Bedingungen des Jahres 1915 einem Todesurteil sehr nahe kam. Das galt sowohl für die Fluchtwege als auch für die als Ziel ausgewählten Orte in der syrisch-mesopotamischen Steppe.



    Aus osmanischer Sicht wurde den Armeniern nicht mehr zugefügt als den aus dem Kaukasus, der Krim und den Balkanländern vertriebenen Muslimen der vergangenen Jahrzehnte. Darüber hinaus traf es ja durchaus zu, dass seit Jahrzehnten eine armenische Guerilla aktiv war, die sich aus dem Lande nährte. Dass dieser Unabhängigkeitskampf auch mit und parallel zu gewöhnlichen kriminellen Methoden wie Straßenraub, Erpressung und Entführungen geführt wurde, hat die Situation weiter kompliziert. Die Bilanz der Gräueltaten armenischer Kämpfer, vor allem im Zusammenhang mit dem Rückzug der russischen Truppen, ist nicht gering. Es gab zwar eine Fülle von Anordnungen, die den osmanischen Militärbefehlshabern eine geordnete und humane Abwicklung der Transporte vorschrieben. Man muss aber gleichzeitig berücksichtigen, dass im Jahr 1915/1916 selbst muslimische Rekruten hungernd und in Lumpen gehüllt bei ihren Einheiten eintrafen. Die Annahme, das İstanbuler Regime hätte neben seinem »demographischen Krieg« von Anfang an auf eine Beseitigung der wirtschaftlich mit Muslimen konkurrierenden christlichen Bevölkerung gesetzt, geht sicher zu weit. Dass sich viele Kurden und Türken durch die Vertreibung bereichern konnten, liegt auf der Hand. Diese »Transfers« waren sicher bedeutender als die von Wegelagerern gemachte Beute. Zur Aufarbeitung des Themas gehört auch die Zusammenstellung von Interventionen türkischer Muslime, um ihre armenischen Nachbarn vor der Deportation zu bewahren. Ein bleibendes Ergebnis der »armenischen Frage« ist nicht nur die weitgehende Vernichtung der westarmenischen Kultur, sondern auch die Verstärkung einer weltweiten armenischen Diaspora vor allem im Nahen Osten, Frankreich und den Vereinigten Staaten.



    Klaus Kreiser und Christopf K. Neumann, Kleine Geschichte der Türkei, Stuttgart 2003, S. 371-377
    und als Schlusspunkt zitiere ich eine Rede des Bernard Lewis:

    Die Ansichten, die Bernard Lewis in seinem Gespräch in Le Monde vom 16. November über das Drama der Armenier in der Türkei am Ende des Ersten Weltkrieges zum Ausdruck brachte, haben lebhafte Reaktionen, besonders die einer Gruppe von Historikern (Le Monde vom 27. November) hervorgerufen. Der Orientalist präzisiert hier seine Gedanken.



    Ich möchte meine Ansichten über die Deportationen der Armenier von 1915 in einer klareren und präziseren Weise erklären, als dies in einem notwendigerweise selektiven Gespräch möglich war. Zahlreiche Ereignisse sind immer noch sehr schwer mit Gewissheit zu beweisen. Mein Hinweis auf den Libanon zielte nicht darauf ab, irgendeine Ähnlichkeit zwischen den beiden Fällen herzustellen, sondern auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, die es gibt, den Gang der Ereignisse in einer komplexen und konfusen Situation zu bestimmen und zu bewerten. Der Vergleich mit dem Holocaust ist währenddessen in mehreren wichtigen Aspekten schiefgelaufen:



    1. Es gab keinerlei Hasskampagne, die direkt auf die Armenier abzielte, keinerlei Dämonisierung, vergleichbar mit dem Antisemitismus in Europa.



    2. Die Deportation der Armenier, obgleich von großen Ausmaß, war nicht vollständig und im Besonderen erstreckte sie sich nicht auf die beiden Großstädte Istanbul und Izmir.



    3. Die Aktionen der Türken gegen die Armenier, obgleich unverhältnismäßig, entstanden nicht aus dem Nichts. Die Angst vor einem russischen Vormarsch in die osmanischen orientalischen Provinzen, das Wissen um die Tatsache, dass zahlreiche Armenier die Russen als ihre Befreier gegen das türkische Regime ansahen, und der Bewusstwerdung der revolutionären armenischen Aktivitäten durch das Osmanische Reich: All dies trug dazu bei, eine Atmosphäre der Unruhe und des Misstrauens zu schaffen, die durch die zunehmend verzweifelte Situation des Reiches und durch die Ängste in den Kriegszeiten – was sehr gewöhnlich ist – verstärkt wurde. Im Jahr 1914 haben die Russen vier große Einheiten aus armenischen Freiwilligen und 1915 drei weitere ins Leben gerufen. Diese Einheiten umfassten zahlreiche osmanischen Armenier, von denen einige sehr bekannte Personen waren.



    4. Deportationen aus kriminellen, strategischen oder anderen Gründen wurden im Osmanischen Reich jahrhundertelang betrieben. Die osmanischen Deportationen zielten nicht direkt und ausschließlich auf die Armenier. Beispiel: Unter der Bedrohung des russischen Vormarsches und der bevorstehenden Besetzung der Stadt Van evakuierte der Gouverneur dieser Stadt hastig die moslemische Bevölkerung und schickte sie ohne Transportmittel und Nahrung auf den Weg, anstelle sie unter russische Herrschaft fallen lassen. Sehr wenige dieser Moslems haben diese „freundschaftliche" Deportation überlebt.



    5. Es ist nicht anzuzweifeln, dass die Leiden, die die Armenier erduldeten, eine schreckliche menschliche Tragödie waren, die die Erinnerung dieses Volkes wie die der Juden durch den Holocaust prägt. Eine große Zahl von Armeniern kam durch Hunger, Krankheit, durch Aufgabe und auch Kälte ums Leben, da sich das Leid der Deportierten während des Winters fortsetzte. Ohne jeden Zweifel gab es auch schreckliche Grausamkeiten, obgleich nicht nur von einer Seite, wie uns die Berichte amerikanischer Missionare vor der Deportation, besonders was das Schicksal der moslemischen Dorfbewohner in der Region Van angeht, die in die Hände armenischer Freiwilligen-Einheiten gefallen sind, zeigen. Aber diese Ereignisse müssen im Kontext des sicherlich ungleichen, aber gerechtfertigen Kampfes und der unverfälschten türkischen Unruhe– ohne Zweifel in hohem Maß übertrieben, aber nicht gänzlich unbegründet – hinsichtlich einer hilflosen armenischen Bevölkerung, die bereit war, den russischen Invasoren zu helfen, gesehen werden. Die Regierung der Jungtürken in Istanbul entschied, diese Frage auf die alte – oft angewendete – Weise der Deportation zu lösen. Die Deportierten mussten schreckliche Leiden ertragen, erschwert durch die schwierigen Bedingungen des Krieges in Anatolien, durch die mittelmäßige Qualität ihrer Eskorte – aufgrund des Fehlens praktisch der Gesamtheit der gesunden Männer, die von der Armee mobilisiert wurden – und durch die verheerenden Folgen der Räuber oder aller anderen, die von der Gelegenheit profitierten. Aber es existiert kein zuverlässiger Beweis für eine Entscheidung und einen Plan der osmanischen Regierung, welche darauf abzielten, das armenische Volk auszulöschen.

  10. #70
    sticht zu Benutzerbild von Würfelqualle
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    Standard AW: Völkermord der Türken an den christl. Armeniern

    Daraus erkennen wir, das die Türken die Schlächter an den Armeniern waren.
    Ganz klare Verhältnisse.


    Gruss vonne Würfelqualle

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