Die Türkei ist damals teilweise von den Alliierten besetzt worden, es waren auch Gebietsabtrennungen (Armenien, Kurdistan) geplant. Dabei ging es aber nicht um eine Bestrafung für den Völkermord, sondern um die Gelegenheit, das zusammengebrochene Osmanische Reich komplett aufzuteilen.
Die Besetzung wurde wieder aufgegeben, als die Sowjetunion sich wider Erwarten stabilisierte und der entstehende Nationalstaat Türkei als Verbündeter interessant wurde. Armenier und Kurden wurden verraten, die britischen und französischen Besatzungstruppen abgezogen. Dieser Abzug wird heute von nationalistischen Türken zu einem siegreichen "Befreiungskrieg" umgelogen - sollen sie, wenns dem Selbstbewusstsein hilft.
Da der französische Abzug viele armenische Zivilisten im Osten der Türkei schutzlos zurückließ, wurden noch einmal rund 100.000 von ihnen ermordet.