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Thema: Kuba unter dem anderen Castro

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Kuba unter dem anderen Castro

    Ein interessanter Artikel in der neusten Ausgabe der Zeitschrift Le Monde diplomatique mit dem dem Titel: „Kuba unter dem anderen Castro. Die Revision der Revolution nach Fidel:

    Darin heisst es u.a.:

    Glasnost mit Fragezeichen

    Eliades Acosta war Direktor der Nationalbibliothek in Havanna, bevor er vor zwei Jahren zum obersten Kulturfunktionär der Partei aufstieg. Mit Schwung nimmt er Raúls Worte auf, redet über Zensur und Selbstzensur, über die Rolle der Medien und die ungenügenden Gehälter. Von sich aus greift er auch den Generalvorwurf auf, dem sich jedes Plädoyer für pluralistische Diskussion im sozialistischen Kuba ausgesetzt sieht: dass Kritik dem imperialistischen Feind, den USA, in die Hände arbeite. "Sicher, der Feind nutzt unsere Fehler und unsere Kritik", so Acosta, nur um fortzufahren: "Er nutzt aber auch all die weißen Flecken, die wir lassen. Kritik kann helfen, unsere Probleme zu lösen, Schweigen löst gar nichts. Vor die Wahl gestellt, wählen wir die Kritik. Die Praxis, Probleme zu verschweigen, sollten wir hinter uns lassen. Dahinter steckt ja nicht immer die gute Absicht, der Revolution zu helfen, sondern auch das Interesse, Ämter und Positionen zu sichern."
    Diese Sätze sind nicht improvisiert, es ist ein programmatischer Text mit sorgfältiger Formulierung. Über den Umweg der Zukunftspläne geht er mit der gegenwärtigen Situation hart ins Gericht: "Wir streben eine Gesellschaft an", heißt es dort unter anderem, "in der die Medien das Leben ohne übertriebenen Optimismus widerspiegeln", "in der die Leute sich ehrlich äußern können", und auch: "in der die Kubaner sich nicht als Bürger zweiter Klasse in ihrem eigenen Land fühlen". Starker Tobak im 50. Jahr der Revolution. Was man anstrebt, das meint ja, was man in der Gegenwart noch nicht hat.
    Inzwischen müssen sich die Funktionäre Fragen stellen lassen, die so direkt, selbstbewusst und respektlos formuliert werden, wie es noch vor kurzem kaum denkbar war. Prominent geworden etwa ist ein Treffen an der Informatikuniversität UCI, bei dem die Studenten Parlamentspräsident Ricardo Alarcón mit scharf formulierten Fragen konfrontierten, vom Verbot von Google und Yahoo über fehlende Reisefreiheit bis zur Einheitsliste bei den Wahlen.
    Doch ist nicht nur der Ton schärfer geworden, die Debatten werden auch öffentlicher. Ein Videomitschnitt der Diskussion mit Alarcón ist bei YouTube weltweit zu sehen. Und auch auf der Insel machen solche Ereignisse rasch die Runde. Während nur wenige Kubaner regelmäßigen Zugang zum World Wide Web haben, entwickeln sich E-Mails immer stärker zu einem horizontalen Medium, das die Top-down-Kommunikation der offiziellen Medien umgeht. Sah man das staatliche Medienmonopol als Grundpfeiler des Sozialismus, galt derart dezentrale Kommunikation, wenn sie sich nicht auf private oder berufliche Dinge beschränkte, als suspekt und potenzielle Bedrohung. Doch auch an diesem Punkt erhebt der Kulturchef der KP das Umdenken explizit zum Programm. Während er die Trägheit in den offiziellen Medien kritisiert, die den Aufruf zur neuen Offenheit nicht ausreichend umsetzen, bezeichnet Acosta die E-Mails als "jene große nichtinstitutionelle Presse", die eine "sehr begrüßenswerte Aktivierung des Bürgersinns der Kubaner" zeige
    .“

    Der ganze Artikel ist unter folgendem Link nachzulesen:

    ###Werbeverbot für andere Politikforen###

    Fragen:

    - Was denkt Ihr, wie momentan die Lage in Kuba ist?
    - Wie wird sich Kuba mittel- und längerfristig entwickeln? Kommt es zu einer demokratischen plurlalistischen Gesellschaft? Oder wird Kuba den Weg Chinas gehen? Oder den von Venezuela unter Chavez?
    Geändert von bernhard44 (28.09.2008 um 17:59 Uhr)

  2. #2
    GESPERRT
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    Daumen runter! AW: Kuba unter dem anderen Castro

    Wo hier Bernhard xyz bei Politikplattform ein Forum sieht, ist mir schleierhaft!
    Kann mir der voreilige Moderator bei Politkplattform zeigen, wo dort ein Forum ist? Oder wird nun jede Homepage, die der Moderation ev. nicht genehm ist, als Forum bezeichnet?:rolleyes:

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