Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!Mitglied der FDL
Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!Mitglied der FDL
"Meine Weltanschauung enthält Anteile verschiedener Ideologien"
Ich glaube, das ist die einzige richtige Antwort für die Gesammtheit der Menschen die sich mit soetwas befassen. Es gibt eben nie einfach nur schwarz oder weiß, sondern oft muss man einen Mittelweg suchen oder einen Fehler eingestehen. Auch ist es mindestens genauso wichtig, politische Gegner nicht gleich abzustufen sondern in jeder Ideologie die Teilwahrheiten zu erkennen und was natürlich auch sehr wichtig ist, man muss unbedingt aus der Geschichte der eigenen Ideologie und der anderen Ideologien lernen.
Jeder der diese Antwortmöglichkeit nicht angekreuzt hat ist ein Schachkopf. :]
Das ist nicht so leicht zu beantworten, wie es im ersten Moment den Anschein hat.
Ich habe mich lange Zeit für den größten politischen Synkretisten unter der Sonne gehalten, allerdings weniger aus Absicht als aus der Not heraus, noch an jeder Lehre Punkte entdeckt zu haben, die mir widersprüchlich zum Rest der Lehre und/oder in anderen Lehren besser gelöst schienen. In diesem Sinne würde vermutlich, auch wenn ich jemals zu einer abschließenden Weltanschauung gelangen würde, wonach ich im Grunde immer noch strebe, diese inhaltlich höchstwahrscheinlich wieder synkretistischen Charakter haben.
Andererseits bin ich irgendwann darauf verfallen, dieses Problem weniger von der inhaltlichen Lehre her zu denken, sondern mehr vom eigenen Charakter, soweit der sich einer der genannten Richtungen zuordnen lässt und erkennbar wird, wie der in Wechselwirkung mit den Umständen jeweils bestimmte inhaltliche Stellungnahmen hervorbringt.
Der Versuch, die Lehre vom Inhalt der zu verstehen, führt mich persönlich tendenziell in ein undurchschaubares Chaos aus einander widersprechenden Ansätzen. Ein Agnostizismus, der säkulare Universalismen nicht zu akzeptieren bereit ist, sich aber gleichzeitg an den des Katholizismus rückanzunähern beginnt, ein völkischer Nationalismus, der sich mit einem übernationalen Reichsgedanken verbindet, eine Sozialismus auslösene moralische Empörung über soziales Elend dezidiert NICHT nur innerhalb des eigenen Volkes, die in Kombination steht mit einer schroffen Ablehnung des Fortschrittsgedankens oder eines grundsätzlich egalitären Menschenbildes (diese Liste ließe sich lange fortsetzen) - wie soll das jemand begreifen?
Wenn ich jedoch meine grundsätzliche Mentalität anschaue, so erkenne ich darin bei gründlicher Selbstprüfung einen reinen und mitunter ziemlich radikalen Konservativen, von dessen Grundhaltung sich dann Ansichten ableiten, die man im Einzelfall mit etwas gänzlich anderem als dem Konservatismus assoziieren wird.
Der unter Nationalisten eher unübliche Hang zum starken Föderalismus etwa macht plötzlich Sinn, wenn man den Nationalismus nicht als eigenes Absolutum setzt sondern auch nur versteht als Ausdruck einer Haltung, die angesichts eines Trends zu immer größeren Ballungen auf der Bewahrung von Partikularitären besteht.
Diese Festschreibung erkenne ich auch an dem Gedankenexperiment, was wäre, wenn ich dereinst sämtliche Größen, die mir bewahrenswert und wichtig scheinen, endgültig zerstört vorfände. Eine progressistischer Linker etwa könnte dann immer noch neu ansetzen, immer noch an die Verwirklichung guter Zustände glauben. Wenn ich mir selbst jedoch Rechenschaft über meine Haltung gebe, wäre ich in einem solchen Fall fertig mit der Menschheit, und eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber ihrem weiteren Schicksal wäre noch die freundlichste Haltung.
Geändert von Sauerländer (24.06.2008 um 16:42 Uhr)
Mitglied der nationalbolschewistischen Front
"Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
-Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht
Komische Umfrage. 100% gibt es doch sehr selten.
Mitglied der Linksfraktion
Crossover, genau wie in der Musik."100% pur oder gemischt" - eure ideologische Orientierung?
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich,
die anderen können mich. (K. Adenauer)
Mit freundlichem Gruss
ExAnimo
Da ist ewtas dran. Ohne Konkurrenz, ohne Gegenbild beginnt offenbar jedes System mit seiner Selbstdemontage durch Übertreibung.
Deshalb darf es nie so etwas wie eine Weltregierung geben.
Der Liberalismus ist gegen die Übertreibung noch am ehesten gefeit, weil er der Zentralisierung der Macht generell misstraut, es sozusagen zur Grundausstattung gehört, zu jedem Machtzentrum ein Gegengwicht einzubauen.
Dein Problem ist, dass Du die heute in D herrschende Ordnung als ultraliberal empfindest. Das von einem Staat zu behaupten, der ca. 1/3 des Sozialprodukts umverteilt, in dem Steuern und Abgaben fast die Hälfte desselben ausmachen, in dem die Regulierungsdichte dicht an der Grenze zur Paralyse der Wirtschaft liegt - man nehme nur etwa den Antrag zum Bau einer Garage als Beispiel - und in dem 10% der Bevölkerung von nicht versicherungsähnlichen Transfereinkommen lebt, ist schon ein wenig kühn.
In diesem Sinne ist dem Lineralismus noch ein sehr langes Leben beschieden, da sein derzeit immer noch größter Feind, der Sozialismus, in seiner alltäglichen Form durchaus noch lebendig ist.
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