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Julius Robert Oppenheimer - der Vater der Atombombe
© Picture-Alliance Julius Robert Oppenheimer:"Wir wussten, dass die Welt danach nicht mehr dieselbe sein würde"
Er war für die Entwicklung der ersten Atombombe verantwortlich und später der schärfste Kritiker der amerikanischen Rüstungspolitik: Julius Robert Oppenheimer. Vor hundert Jahren wurde der Physiker geboren.
Sein Name ist schon fast ein Synonym für die Atombombe, gleichzeitig wurde er aber auch zum weltweiten Symbol des Wissenschaftlers, der Opfer einer "Hexenjagd" wurde: Julius Robert Oppenheimer.
Vor hundert Jahren, am 22. April 1904, wurde Oppenheimer als Sohn eines deutsch-jüdischen Einwanderers in New York geboren. Er studierte Klassische Philosophie, Orientalistik und Naturwissenschaften an der Harvard-Universität und ging 1925 zu Forschungszwecken nach England. Einige Zeit verbrachte er am Cavendish Laboratory in Cambridge, dem damals führenden Atomforschungs-Zentrum. Ein Jahr später zog es ihn nach Deutschland an die Universität von Göttingen, wo er andere prominente Physiker wie Niels Bohr, Maurice Dirac und Edward Teller kennenlernte. Nach seiner Promotion kehrte Oppenheimer wieder in die USA zurück, wo er bereits mit 25 Jahren zum Professor der Physik an der Universität von Berkeley und dem California Institute of Technology ernannt wurde.
Für seinen antifaschistischen Standpunkt erntete er viel Kritik
Oppenheimer galt immer als eine sehr anstrengende Person. Er war groß und dünn, nachdenklich und sehr neugierig, immer den Dingen auf den Grund gehend. Nach seiner mündlichen Prüfung bei der Promotion soll sein Professor gesagt haben: "Puh, ich bin froh, dass es vorbei ist. Er fing an mich auszufragen." Vertieft in seine Studien und der theoretischen Welt der Physik schien er oft in einer anderen Welt zu leben. Doch der aufkeimende Faschismus in den 30-er Jahren weckte sein Interesse: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Spanien vertrat er öffentlich einen kompromisslosen antifaschistischen Standpunkt - und erntete dafür in seinem Heimatland Kritik.
Wasserstoffbombe: Der entfesselte Schrecken"Manhattan Project": Postfach 1663 Santa FeUnumstritten dagegen war seine wissenschaftliche Arbeit: Er arbeitete auf dem Gebiet der Atomphysik und Quantentheorie. Er galt als theoretischer Physiker von einmaligem Intellekt, veröffentlichte mehrere Abhandlungen und wurde von vielen hervorragenden Wissenschaftlern aufgefordert, sich an ihren Forschungsarbeiten zu beteiligen. Oppenheimer hatte den Ruf eines brillanten Lehrers, der viele amerikanische Spitzenphysiker ausbildete.
Militärischer Wettlauf
Die Nachricht, dass die Nazis innerhalb kürzester Zeit eine Atombombe bauen könnten, veranlasste 1941 den damaligen US-Präsidenten Roosevelt, das so genannte "Manhatten Project" zu gründen, das die Atombombe entwickeln sollte. 1943 übernahm Oppenheimer den Posten als Direktor des amerikanischen Atomenergieprojektes. Er war auch derjenige, der Los Alamos als Standort für die Entwicklung der Bombe auswählte. Am 16. Juli 1945 beobachtete Oppenheimer in der Wüste von New Mexico die erste Explosion einer Atombombe. " Wir wussten, dass die Welt danach nicht mehr dieselbe sein würde".