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Thema: Darf unsere Demokratie "wehrhaft" sein?

  1. #1
    Eiskalter Engel Benutzerbild von Roter engel
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    Standard Darf unsere Demokratie "wehrhaft" sein?

    So, das ist jetzt eher für die Philosophen unter uns gedacht:

    Darf unsere Demokratie "wehrhaft" sein? Eigendlich impliziert unsere Demokratie ja nur eine Volksherrschaft, wird aber entgegen der historischen Bedeutungen mit dem Demokratieverständnis zusammengeworfen.
    Darf die Demokratie sich wehren, um angeblich so hohe Werte wie Freiheit zu verteidigen? Darf unsere Demokratie das Verhalten von Menschen sanktionieren und ein Stück Freiheit rauben, um Freiheit herzustellen? Widerspricht sich unsere Demokratie nicht selbst?
    Gibt es nur diese eine wahrheit, die uns die Demokratie predigt und maßgeblich indoktriniert?
    darf sich die Demokratie, die Moral oder wie man sie noch nennen möchte, über das Volk hinwegsetzen und Gesetze erlassen, die Teile der Bevölkerung in ihrer Freiheit einschränken? Oder ist die Demokratie doch nicht mehr so wundervoll, wenn sie unantastbar wird???

    mfg, roter engel

  2. #2
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    Standard

    Da muss ich direkt mal nachfragen.

    "wehrhaft" wogegen?

    Meinst Du mit Freiheit einschraenken, dass individuelle Freiheiten eingeschraenkt werden duerfen, um die Demokratie als solche zu schuetzen, oder um andere Werte/ Tatbestaende zu verteidigen (ich denke an die Diskussion um innere Sicherheit z.B.)?

  3. #3

    Demokratie der herrschenden Klasse

    Demokratie heisst ja übersetzt Volksherrschaft.
    Ich kann jedoch damit die bürgerliche Demokratie nicht kennzeichnen.
    Denn diese Demokratie ist trotz vielen Freiheiten und Rechte (solange diese noch in Zukunft gibt, was ich für unwahrscheinlich halte) de fakto der ökonomischen Macht (genauer: der herrschenden Klasse) unterordnet.
    Kurz: Wer die ökomische Macht hat, hat damit letztendlich auch die politische Macht.

    Wie es in Zukunft mit unseren bürgerlichen Demokratie passiert, kann momentan nicht sagen.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  4. #4
    Stimme der Vernunft Benutzerbild von Ein deutscher Jäger
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    Unsere "Demokratie" (ich setzte mal voraus, dass man unser Modell als solche bezeichnen kann) muss wehrhaft sein. Der innere und äußere Friede muss gewährleistet werden. Wie sagt man so schön: "Meine Freiheit hört da auf, wo ich die Freiheit eines anderen einschränke". Das muss immer wieder neu erstritten und angepasst werden. Die Demokratie ist ein ständig sich im Wandel befindliches System. Historische Beispiele wie die Weimarer Republik zeigen was passieren kann, wenn sich die Demokratie nicht wehrt. Wichtig ist aber der Primat der Politik gegenüber der Ökonomie, der ist in unserer Gesellschaft nicht mehr gegeben und muß wieder erstritten werden. Ein Zurücklehen kann es nicht geben.

    mfG
    Johann Gambolputty de von Ausfern- schplenden- schlitter- crasscenbon- fried- digger- dingel- dangel- dongel- dungel- burstein- von- knacker- thrasher- apple- banger- horowitz- ticolensic- grander- knotty- spelltinkle- grandlich- grumbelmeyer- spelterwasser- kurstlich- himbeleisen- bahnwagen- gutenabend- bitte- ein- nürnburger- bratwurstl- gerspurten- mitz- weimache- luber- hundsfut- gumberaber- schönendanker- kalbsfleisch- mittler- aucher von Hautkopf von Ulm

  5. #5
    Eiskalter Engel Benutzerbild von Roter engel
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    Zitat Zitat von Roter Amboss
    Demokratie heisst ja übersetzt Volksherrschaft.
    Ich kann jedoch damit die bürgerliche Demokratie nicht kennzeichnen.
    Denn diese Demokratie ist trotz vielen Freiheiten und Rechte (solange diese noch in Zukunft gibt, was ich für unwahrscheinlich halte) de fakto der ökonomischen Macht (genauer: der herrschenden Klasse) unterordnet.
    Kurz: Wer die ökomische Macht hat, hat damit letztendlich auch die politische Macht.

    Wie es in Zukunft mit unseren bürgerlichen Demokratie passiert, kann momentan nicht sagen.
    der Aspekt stimmt schon und man könnte weiterführend behaupten, dass die angebliche Demokratie, die die Interessen der herrschenden Klasse widerspiegelt, ihre Feinde bevormunden muss und die Freiheit der anderen einschränken muss, um sich selbst zu erhalten.
    Deswegen würde ich auch sagen, dass der Kapitalismus zerbrechen würde, wenn unsere Demokratie demokratisch wird und die Demokratie völlige Freiheit akzeptieren würde.
    Denn, damit die Unmündigen mündig werden können bedarf es Freiheit und da wird mir selbst Kant Recht geben...

    Aber gehen wir mal nicht zu weit...was hälst du davon, dass unsere Demokratie, Verfassung oder wie man es nennen möchte, die Freiheit einschränkt im Namen der Sicherheit, weil unsere Demokratie "wehrhaft" ist und sich gegen die Schädlinge wehren muss, weil sie die Demokratie angreifen. Doch wie kann das Volk oder Teile des Volkes die volksherrschaft schädigen? Wird nicht eher unsere Verfassung geschädigt?

    Und inwiefern ist es legitim, eine einzig gültige Wahrheit aufzudiktieren.

  6. #6
    Eiskalter Engel Benutzerbild von Roter engel
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    Zitat Zitat von Ein deutscher Jäger
    Unsere "Demokratie" (ich setzte mal voraus, dass man unser Modell als solche bezeichnen kann) muss wehrhaft sein. Der innere und äußere Friede muss gewährleistet werden. Wie sagt man so schön: "Meine Freiheit hört da auf, wo ich die Freiheit eines anderen einschränke". Das muss immer wieder neu erstritten und angepasst werden. Die Demokratie ist ein ständig sich im Wandel befindliches System. Historische Beispiele wie die Weimarer Republik zeigen was passieren kann, wenn sich die Demokratie nicht wehrt. Wichtig ist aber der Primat der Politik gegenüber der Ökonomie, der ist in unserer Gesellschaft nicht mehr gegeben und muß wieder erstritten werden. Ein Zurücklehen kann es nicht geben.

    mfG
    Ist Hitler etwa nicht demokratisch gewählt worden?
    Die Demokratie(Volksherrschaft) muss das Volk vor sich selbst bewahren?
    Denn wenn ein Volk einen Führer möchte und braucht, warum sollte er ihn nicht bekommen. Man sollte das nicht Demokratie nennen, denn mit Demokratie hat das nichts zu tun...

  7. #7
    GESPERRT
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    Zitat Zitat von Roter engel
    Ist Hitler etwa nicht demokratisch gewählt worden?
    Die Demokratie(Volksherrschaft) muss das Volk vor sich selbst bewahren?
    Denn wenn ein Volk einen Führer möchte und braucht, warum sollte er ihn nicht bekommen. Man sollte das nicht Demokratie nennen, denn mit Demokratie hat das nichts zu tun...
    Das wiederum bedeutet, dass Demokratie in sich selbsmoerderische Tendenzen hat. Und somit streng genommen nicht ueberlebensfaehig waere.

  8. #8
    Eiskalter Engel Benutzerbild von Roter engel
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    Zitat Zitat von MorganLeFay
    Das wiederum bedeutet, dass Demokratie in sich selbsmoerderische Tendenzen hat. Und somit streng genommen nicht ueberlebensfaehig waere.
    ja, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe...eigendlich schon, aber eigendlich auch nicht

    die demokratie kann nur selbstmörderische tendenzen haben, wenn der mensch antidemokratisch handelt
    warum darf die "demokratie" menschen das Recht aberkennen zu wählen?
    Ist ein Mensch unter bestimmten umständen kein Mensch mehr oder gehört dann nicht mehr zum volk?

    aber wenn man antidemokratie unter Demokratie verkaufen kann, dann gibt es doch kein Problem, oder??? die Demokratie wurde dann durch "Demokratie" ersetzt.

  9. #9
    Stimme der Vernunft Benutzerbild von Ein deutscher Jäger
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    Zitat Zitat von Roter engel
    Ist Hitler etwa nicht demokratisch gewählt worden?
    Die Demokratie(Volksherrschaft) muss das Volk vor sich selbst bewahren?
    Denn wenn ein Volk einen Führer möchte und braucht, warum sollte er ihn nicht bekommen. Man sollte das nicht Demokratie nennen, denn mit Demokratie hat das nichts zu tun...

    Nein, Hitler ist nicht demokratisch gewählt worden. Die deutsche Gesellschaft war nicht demokratisch. Demokratie heisst nicht einfach nur ein System, dass man der Gesellschaft überstülpt. Die Gesellschaft muss eine demokratische Gesinnung haben. Alle staatlichen Institutionen, wie z.B. Schule, müssen dies transportieren. Das war in der Weimarer Republik nicht der Fall. Überall wurde gegen die Demokratie gewettert. Wenn "das Volk" einen Führer will, heisst das dass 100% aller Menschen dies wollen? Wohl kaum, was ist mit den anderen? Demokratie heisst vor allem auch Schutz der Minderheit vor der Mehrheit! Also nicht das Volk vor sich selbst bewahren sondern die Minderheit vor der Mehrheit.

    Abgesehen davon heisst Demokratie nicht "Volksherrschaft" sondern Herrschaft des "Demos". Und der "Demos" beeinhaltet nur erwachsene Männer die Vollbürger sind. Keine Frauen, keine Fremden, keine Sklaven usw.. Wenn man den Begriff schon wörtlich nimmt, muss man auch die ursprüngliche Gesellschaft in der er "erfunden" wurde mit berücksichtigen.

    mfG
    Johann Gambolputty de von Ausfern- schplenden- schlitter- crasscenbon- fried- digger- dingel- dangel- dongel- dungel- burstein- von- knacker- thrasher- apple- banger- horowitz- ticolensic- grander- knotty- spelltinkle- grandlich- grumbelmeyer- spelterwasser- kurstlich- himbeleisen- bahnwagen- gutenabend- bitte- ein- nürnburger- bratwurstl- gerspurten- mitz- weimache- luber- hundsfut- gumberaber- schönendanker- kalbsfleisch- mittler- aucher von Hautkopf von Ulm

  10. #10
    Leyla
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    Zwischenfrage: was ist überhaupt "unsere" Demokratie?

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