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Thema: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

  1. #41

    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von -25Grad Beitrag anzeigen
    Hallo,

    viele Benutzer dieses Forums, und ich schließe mich dem durchaus an, verstehen sich ja als national und nationalistisch. Was dies nun genau bedeuten mag, soll nicht Thema dieses Stranges sein. In jedem Falle bezieht sich der Nationalist auf die Nation; sie sieht er befähigt, bestimmte politisch-kulturelle Zielsetzungen auch im Sinne der Nation selbst durchzusetzen. Ohne Nation ist kein Nationalismus und somit auch kein Nationalist denkbar.

    Nun, auf links haben wir das Problem, daß sich die Grenzen der ,,Klassen" seit Jahr und Tag immermehr vermischen; ein echtes Proletariat existiert heute meines Wissens nach im ,,Westen" nicht mehr. Alles verschwindet mehr oder minder in einem Wohlstandssumpf, der auch die unterste Unterschicht mit Privatfernsehen versorgt.

    Auf rechts scheint mir dies kaum anders sein. Nehmen wir einfach einmal an, die allgemeine sittliche und kulturelle Verwahrlosung in den Völkern Westeuropas, bitterbös kombiniert mit dem linksliberalen Wahn des Multikulturalismus geht in dem Maße weiter, daß in einigen Jahrzehnten keinerlei Volkssubstanz mehr vorhanden wäre, die ein Hoffen auf die Nation erlaubte : wie müßte sich die politische Rechte dann neu orientieren?
    So ist halt die Rechte:
    "Klassen" kennt sie nicht, Armutsberichte sind ihr ein Fremdwort, aber die Nation bzw. "das Volk" sind ihre Bezugspunkte.
    Warum?
    Weil in diesen Kategorien - so wie die Rechte sie aufbaut und verwendet - jede innere Differenzierung verschwindet und "das Volk" als naturhaft unterstellte Einheit konstituiert wird.
    Die Rechte wird sich also so orientieren wie immer:
    Als Hüterin der nationalen Wiegen, des Volksmythos und des anti-aufklärerischen Kulturpessimismus. Poltische Ökonomie und Historischer Materialismus sind ihre Sache ja nicht.

    Van
    „Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit“ Jean Jacques Rousseau.

  2. #42
    Mitglied Benutzerbild von Lincoln
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Das mal als Prämisse annehmend - wie sollte man jemandem widersprechen, der zum Thema Auschwitz achselzuckend feststellt: "Naja, der Planet ist ja eh überbevölkert..." ?

    das ist er auch: die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um ca. 80.000.000 Menschen, also alle 13 Jahre gibbet eine Milliarde mehr?( und das bei immer knapper werdenen Ressourcen.


    Wenn das so weitergeht wird man in 30-40 Jahren Atomwaffen* einsetzen müssen um der Überbevölkerung Herr zu werden.


    *Zyklon B ist zu uneffektiv !

  3. #43
    Paluten Benutzerbild von Rocko
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Lincoln Beitrag anzeigen
    das ist er auch: die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um ca. 80.000.000 Menschen, also alle 13 Jahre gibbet eine Milliarde mehr?( und das bei immer knapper werdenen Ressourcen.


    Wenn das so weitergeht wird man in 30-40 Jahren Atomwaffen* einsetzen müssen um der Überbevölkerung Herr zu werden.


    *Zyklon B ist zu uneffektiv !
    Oder es wird eine weltweite Geburtenkontrolle eingeführt.
    Irgendsowas in der Richtung wird es wohl sein, es scheint ziemlich Richtung Huxleys Schöne Neue Welt zu gehen.
    Free West Germany - Independence for the West German people!

  4. #44
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Lincoln Beitrag anzeigen
    das ist er auch: die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um ca. 80.000.000 Menschen, also alle 13 Jahre gibbet eine Milliarde mehr?( und das bei immer knapper werdenen Ressourcen.
    Wenn das so weitergeht wird man in 30-40 Jahren Atomwaffen* einsetzen müssen um der Überbevölkerung Herr zu werden.
    *Zyklon B ist zu uneffektiv !
    Da wird es gar keiner künstlichen Maßnahmen bedürfen.
    Die Natur dünnt Überpopulationen aus.
    Betrachten wir das Zusammenwachsen der Verkehrswege, die immer stärkere Vernetzung der Welt und damit einhergehend die immer schwächer werdende Möglichkeit der Abriegelung, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die große Pandemie zuschlägt. Die Toten, die das mit sich bringt, sind der Anfang. Die jedoch potenzieren sich durch die gesellschaftlichen Folgeerscheinungen. Fluchtbewegungen, gegenseitiges Misstrauen, Destabilisierung, Aushebelung der sozialen Mechanismen.
    Und vielleicht, nur VIELLEICHT gelingt nach der Leerfegung der Metropolen und dem Verflackern der Seuche mangels ausreichend miteinander in Kontakt stehenden Trägern ein Neuanfang.
    Erinnern wir uns an das Europa der Pestzeit.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  5. #45
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Da wird es gar keiner künstlichen Maßnahmen bedürfen.
    Die Natur dünnt Überpopulationen aus.
    Betrachten wir das Zusammenwachsen der Verkehrswege, die immer stärkere Vernetzung der Welt und damit einhergehend die immer schwächer werdende Möglichkeit der Abriegelung, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die große Pandemie zuschlägt. Die Toten, die das mit sich bringt, sind der Anfang. Die jedoch potenzieren sich durch die gesellschaftlichen Folgeerscheinungen. Fluchtbewegungen, gegenseitiges Misstrauen, Destabilisierung, Aushebelung der sozialen Mechanismen.
    Und vielleicht, nur VIELLEICHT gelingt nach der Leerfegung der Metropolen und dem Verflackern der Seuche mangels ausreichend miteinander in Kontakt stehenden Trägern ein Neuanfang.
    Erinnern wir uns an das Europa der Pestzeit.
    Wir haben heute auch andere Moeglichkeiten der Seuchenbekaempfung - selbst die juengste Pestepedemie in Indien konnte relativ schnell und sicher eingedaempt werden.

  6. #46
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Van Moorrison Beitrag anzeigen
    So ist halt die Rechte:
    "Klassen" kennt sie nicht, Armutsberichte sind ihr ein Fremdwort, aber die Nation bzw. "das Volk" sind ihre Bezugspunkte.
    Warum?
    Weil in diesen Kategorien - so wie die Rechte sie aufbaut und verwendet - jede innere Differenzierung verschwindet und "das Volk" als naturhaft unterstellte Einheit konstituiert wird.
    Die Rechte wird sich also so orientieren wie immer:
    Als Hüterin der nationalen Wiegen, des Volksmythos und des anti-aufklärerischen Kulturpessimismus. Poltische Ökonomie und Historischer Materialismus sind ihre Sache ja nicht.
    Politische Ökonomie und historischer Materialismus im Sinne der Linken sind die Sache der Rechten nicht.
    Wo die Rechte -der Kritikpunkt trifft ja in der Tat zu- keine Klassen kennen will und eine bereits verwirklichte Gemeinschaft postuliert, die durch sozialen Protest gebrochen würde, kennt die Linke vielfach nicht ausser Klassen, kennt sie keine menschliche Gemeinschaftsform ausser der des materiellen Kalküls, womit sie -ich wiederhole es- im Grunde nur auf anderer, vielleicht langfristig tragfähigerer Grundlage den Kern des Liberalismus übernimmt.
    Natürlich wird sich die Rechte orientieren wie immer - das tut die Linke ja ebenfalls.
    Solange es Menschen gibt, die jede gewachsene Form vin Kultur als beliebig umformbares Durchgangsstadium betrachten, wird es Menschen geben, die das entschieden Verneinen.
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  7. #47
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Solange es Menschen gibt, die jede gewachsene Form vin Kultur als beliebig umformbares Durchgangsstadium betrachten, wird es Menschen geben, die das entschieden Verneinen.
    Nur ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Kultur sich nahezu beliebig formt, dass das was wir als "Jetzt" sehen, eben nur eine Durchgangsstadium war, wie fruehere Gesellschaften auch. Das Nationen, Voelker, Staatsverbanden entstanden, verschmolzen, ganze Gesellschaftsgefuege sich veraenderten, etc.

    Es ist schwierig in die Zukunft zu sehen - aber wir haben in Europa seit Jahrhunderten eine Tendenz zu immer liberalen und freien Gesellschaften in immer groesseren politschen Einheiten (der Nationstaat und die Nation selber ist das Ergebnis eines solchen Prozesses).

    Ich zumindest sehe keinen Grund warum diese Tendenz nun ploetzlich enden sollte.

  8. #48
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Wir haben heute auch andere Moeglichkeiten der Seuchenbekaempfung - selbst die juengste Pestepedemie in Indien konnte relativ schnell und sicher eingedaempt werden.
    Die Pest ist ja mittlerweile auch eher ein alter Hut für die Menschheit.
    Warten wir auf den Tag, wo jemand, der sich mit irgendwas infiziert hat, was wir noch nicht kennen, aufgrund seiner Tödlichkeit aber fürchten müssen, irgendeine Metropole dieser Welt durchwandert.
    Der muss nur jemanden anniesen, der später zum Flughafen fährt um ans andere Ende der Welt zu fliegen - und schon haben wir den Salat.
    Mehr als Isolation ist in solchen Fällen nicht zu machen - und das hat nur dann einen Sinn, wenn die Gefahr rechtzeitig erkannt wird und die Maßnahmen noch greifen.
    Ist erstmal jemand mit etwas Hochansteckendem in New York ein-, in Heathrow um- und in Frankfurt wieder ausgestiegen, hat sich das Problem allein während dieser Reise erheblich verfielfacht.
    Internationaler Flugverkehr ist ein seuchenpolizeilicher Alptraum.
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  9. #49
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Nur ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Kultur sich nahezu beliebig formt, dass das was wir als "Jetzt" sehen, eben nur eine Durchgangsstadium war, wie fruehere Gesellschaften auch. Das Nationen, Voelker, Staatsverbanden entstanden, verschmolzen, ganze Gesellschaftsgefuege sich veraenderten, etc.
    Die Geschichte ist nicht statisch, das behauptet auch niemand. BELIEBIG formbar jedoch sind Kulturen nicht. Das zeigt das ewigen Scheitern des Versuchs, Gesellschaften am Reißbrett zu planen.
    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Es ist schwierig in die Zukunft zu sehen - aber wir haben in Europa seit Jahrhunderten eine Tendenz zu immer liberalen und freien Gesellschaften in immer groesseren politschen Einheiten (der Nationstaat und die Nation selber ist das Ergebnis eines solchen Prozesses).
    Ich zumindest sehe keinen Grund warum diese Tendenz nun ploetzlich enden sollte.
    Die Liberalität wird an sich selbst zugrunde gehen, weil sie ihre Substanz aufgezehrt hat.
    Möglicherweise werden wir im Zuge dessen auch die Nation im heutigen Sinne verwerfen und auf Regional- oder Stammesebene zurückgehen.
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  10. #50
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Nationalist ohne Nation? Oder : die politische Rechte des 21. Jahrhunderts?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Die Geschichte ist nicht statisch, das behauptet auch niemand. BELIEBIG formbar jedoch sind Kulturen nicht. Das zeigt das ewigen Scheitern des Versuchs, Gesellschaften am Reißbrett zu planen.
    Was in schoenster Regelmaessigkeit gescheitert ist, ist der Versuch Gesellschaften zu planen - da gebe ich Dir recht.

    Aber: sage mir einmal, was wir mit z. B. der Gesellschaft des Hochmittelalter oder der Gesellschaft um 1600 noch gemein haben?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Die Liberalität wird an sich selbst zugrunde gehen, weil sie ihre Substanz aufgezehrt hat.
    Möglicherweise werden wir im Zuge dessen auch die Nation im heutigen Sinne verwerfen und auf Regional- oder Stammesebene zurückgehen.
    Das wuerde aber einen Zusammenbruch der jetzigen Zivilisation bedeuten, da diese zum Funktionieren auf diese grossraeumigen staatlichen Strukturen angewiesen ist. Das waere fuer Mrd. von Menshcen eine schlichte Katastrophe.

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