Zitat von
marc
Ich glaube (auch) nicht, daß zum Beispiel eine dezente Lockerung des deutschen Waffenrechts die Kriminalitätsrate senken würde, weil weniger Raubüberälle begangen würden etc., aber ich glaube, daß Menschen tendenziell glücklicher sind, wenn sie in der Lage sind (oder sich dazu in der Lage fühlen), für ihre eigene Sicherheit zu sorgen - und daß sie tendenziell unglücklicher sind, wenn sie und ihre Sicherheit von einem abstakten Apparat abhängig sind.
Und gegenwärtig ist man in Deutschland in höchstem Maße abhängig.
Deshalb sollte sich diese Debatte, meines Erachtes nach, etwas weniger um den Einfluß auf die Kriminalitätsrate drehen, und mehr um die Frage, wieviel Abhängigkeit man dulden möchte. Immerhin ist das Bedürfnis nach Sicherheit ein Urinstikt unserer Spezies, und es zählt nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch das Gefühl des Vertrauens in unsere eigene Fähigkeit, für diese verantwortlich zu sein. Dazu kommt, daß mit dieser Einschränkung der Autonomie und dem stärkeren Maß an Abhängigkeit von einem beinahe "kafkaesken" Apparat aus Sozialarbeitern, Staatsanwälten etc., auch die Mobilität eingeschränkt wird. Wer das Gefühl hat, selber für seine Sicherheit sorgen zu können, ist mobiler und hat größere Bewegungsfreiheit als jemand, der nur von der nächsten Polizeistation abhängig ist.
Natürlich fällt es schwer, diese Zusammenhänge zu beweisen, weil das Glück des Menschen auch von vielen anderen Faktoren abhängig ist, Länder, in denen es sehr leicht ist, eine Waffe zu kaufen, häufig auch Länder sind, in dene Bürgerkriege herrschen - und: es auch eine wohlig, kuschelige Abhängigkeit gibt, die viele Menschen gar nicht aufgeben möchten.
Was im Grunde das Schlimmste ist. Abhängig und glücklich...