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Thema: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Automobil-Geschichte
    Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward
    Bis zum Ende der 50er-Jahre war Borgward der drittgrößte Autohersteller in Deutschland, nur Volkwagen und Opel bauten mehr. Autofabrikant Carl Borgward war ein Unternehmerpatriarch der alten Schule und wollte hoch hinaus. Er plante sogar den Bau eines Hubschraubers. Doch dann kam das plötzliche Aus.

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    George Orwell

  2. #2
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Ich kann mich noch gut an meinen Lateinlehrer erinnern. Der fuhr immer morgens mit einem Borgward Cabrio in creme-weiß vor mit roter Inneneinrichtung. Ich hab das Bild jetzt noch im Kopf. Einfach genial das Teil. Schade, schade, daß das zu Ende ging.
    Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich,
    die anderen können mich. (K. Adenauer)
    Mit freundlichem Gruss
    ExAnimo

  3. #3
    GOTT MIT UNS Benutzerbild von McDuff
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Die Firma Borgward baute wirklich innovative und fortschrittliche Wagen, so gute sogar, daß sie von der Politmanagerkaste patt gemacht wurde:

    Anfang 1961 war die Winterkrise noch nicht überwunden. Der Kredit für Februar wurde Borgward überraschend gesperrt: 10 Mio. Mark. Man hatte ohne irgendwelche Hintergründe von einer bevorstehenden Pleite gesprochen! Allen voran natürlich die BILD-Zeitung, die unbestätigtes Blabla oft als Tatsache nimmt, aber auch die sonst reelle Tagesschau. (30.1.1961) Borgward hat davon nichts gewußt. Man verlangt, daß er gehen soll. Und jetzt kommt ein Fehler unseres Firmenchefs: Die Unterzeichnung der "entschädigungslosen (!!!) Abtretung der Werke an den Bremer Senat". Halt. So darf man das nicht sehen, man muß die Umstände kennen: Eine Verhandlung von morgens früh bis 23.30 Uhr, der der 70-jährige Carl Borgward nicht mehr richtig folgen konnte. Er glaubt, das beste für seine Werke zu tun, lieferte sie aber nur deren Henkern aus, die ihm pausenlos Vorwürfe machten. Auch hier gilt sein Gedanke nur den Automobilen. Aus. Dr. Borgward ist erledigt. Wie kam das? Warum? Der Bremer Senat hatte einen Wirtschaftsprüfer engagiert mit Namen "Dr." Johannes Semler, der aber gleichzeitig - man stelle ich vor! - Aufsichtsratsvorsitzender von BMW war! Wie der Bericht dieses Mannes ausfiel, kann man sich denken. 2 Wochen später bezeichnete er den Borgward-Komplex als "ungewöhnlich gesund", doch der Ruf und Dr. Borgward waren erledigt. Semlers Führungsmaßnahmen taugten nicht die Tinte, mit der sie geschrieben wurden, "Sanierung" schimpfte sich das. Es war eine lächerliche Parodie, die sich kaum den Anschein einer Sanierung gab. Dafür erhielt dieser "Dr." Semler 250.000 Mark. 1961. In München konnte man sich die Hände reiben. Dasselbe galt für den "Aufsichtsrat" in dem kein Fachmann saß.

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  4. #4
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Traurig, wirklich traurig das Ganze. Ich bin mir sicher, das Unternehmen hätte eine glänzende Zukunft gehabt. Borgward war unnachahmlich in seinem Design, BMW in der Tat wird sich die Hände gerieben haben. Mir scheint das deinem Beitrag folgend eine hinter den Kulissen abgekartete Sache unter den Konkurrenten gewesen zu sein.
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    ExAnimo

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Ich wohnte damals mit meinen Eltern am Stadtrand in Bremen/Neue-Vahr, eine der ersten Neubausiedlungen (sog. Trabantenstadt), dort wohnten auch sehr viele Borgward-Arbeiter. Da herrrschte ein bunter Mix aus Menschen unterschiedlichster Schichten (war durch sozialdemokratische Wohnlenkung so als Zukunftsmodell gewollt und ging natürlich voll in die Hose, war aber natürlich gut gemeint). Neben Borgwardleuten auch sehr viele Klöckner-Arbeiter, der Rest Lehrer, Studienräte, Schulleiter, kleine Beamte, Angestellte, etc. Mein vater war angehender Studienrat und ein Mitbegründer dieses sozialdemokratischen Paradieses. Das Ganze ging vielleicht zwei Jahre gut. Dann zogen Vertriebene, die vorher in Bundeswehrkasernen untergebracht waren zu hauf in diese Siedlung ein, überwiegend aus Ostpreußen und Schlesien, herzensgute Menschen, aber mit eben ganz eigner kultureller Prägung, die eher bäuerlich war. Da gab es dann die Ziege auf dem Balkon der Neubauwohnung und die Hühner im Keller oder dem Dachboden, der eigentlich auch als Wäscheraum gedacht war.
    Jedenfalls gelang es ihnen das schöne sozialdemokratische Modell vom neuen Menschen, der sich seiner auf dem Reißbrett ausgedachten Architektur freudig unterwirft, in kürzester Zeit zunichte zu machen.
    Da ich als Kind von Anfang an in dieser Umgebung mich nicht wohl fühlte, war ich instinktiv auf der Seite der Vertriebenen, mit ihren scheinbar skurillen Sitten. Sie brachten da einfach das Gewürz Menschlichkeit hinein. Die Borgward- und Klöcknerarbeiter hatten damit nicht so ihre Probleme, aber die Lehrer, Studienräte, Schulleiter und Beamte machten sich nach und nach vom "Acker" und erwarben nun Reihenhäuser, wo man wieder mehr unter sich war.
    Als Borgward dicht machte, zogen auch viele Arbeiter von dort fort. Zuvor hatte der olle Borgward ab Mittags bei seinen Arbeitern gesessen und mit ihnen gemeinsam Karten gespielt, es gab nichts mehr zu tun, aber er wollte auch niemanden entlassen. Lange hat er es nicht durchgehalten. Leider.
    Geändert von Bärwolf (05.06.2008 um 15:50 Uhr)
    BÄRWOLF
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  6. #6
    INFOKRIEGER Benutzerbild von scanners
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Na ja, über Geswchmak lässt sich ja nicht streiten, ich finde der schaut scheisse aus :-)
    www.wahrheitskrieg.de

    -------------------------------------------------------------
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  7. #7
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Die "Isabella TS Coupe`" mit "Amerikaflossen" ist das schönste je gebaute deutsche Auto. 6 Stück gibts noch. Eins davon 7 km von mir in einem gesicherten Komplex. In cremeweiß mit roten Lederpolstern und Lenkrad mit Perlmuttauflage. Die Maschine ist ein 1,5 Liter Vierzylinder mit 75! PS. Für die damalige Zeit ein Wunder. Nur Alfa hatte noch sowas. Dabei klein und kompakt. Etwa so groß wie ein Barebone-PC. In diesem Teil der Block vollvernickelt! Den könnte man sich auch ins Wohnzimmer in eine Vitrine stellen. Außerdem flüsterleise mit einem geilen, sauberen 5-Gang-Getriebe. Klack-klack machts da nur. Der Konkurrenz um Lichtjahre voraus! Sabber.....
    Geändert von Geronimo (21.06.2008 um 03:43 Uhr)
    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
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  8. #8
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Was ist Borgward?

    Bis heute in immer neuen Variationen und weltweit beliebt - den hab ich bis vor 2 Jahren selbst gefahren :]



  9. #9
    Antichrist Benutzerbild von Ruepel
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Zitat Zitat von Thauris Beitrag anzeigen
    Was ist Borgward?

    Bis heute in immer neuen Variationen und weltweit beliebt - den hab ich bis vor 2 Jahren selbst gefahren :]


    Du hast einen Brezelkäfer gehabt?
    Warum soll ich ehrlich sein,wenn ich von Banditen regiert werde?!

  10. #10
    in memoriam Benutzerbild von lupus_maximus
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    Standard AW: Die Traumwagen der 50er stammten von Borgward

    Zitat Zitat von Bärwolf Beitrag anzeigen
    Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Ich wohnte damals mit meinen Eltern am Stadtrand in Bremen/Neue-Vahr, eine der ersten Neubausiedlungen (sog. Trabantenstadt), dort wohnten auch sehr viele Borgward-Arbeiter. Da herrrschte ein bunter Mix aus Menschen unterschiedlichster Schichten (war durch sozialdemokratische Wohnlenkung so als Zukunftsmodell gewollt und ging natürlich voll in die Hose, war aber natürlich gut gemeint). Neben Borgwardleuten auch sehr viele Klöckner-Arbeiter, der Rest Lehrer, Studienräte, Schulleiter, kleine Beamte, Angestellte, etc. Mein vater war angehender Studienrat und ein Mitbegründer dieses sozialdemokratischen Paradieses. Das Ganze ging vielleicht zwei Jahre gut. Dann zogen Vertriebene, die vorher in Bundeswehrkasernen untergebracht waren zu hauf in diese Siedlung ein, überwiegend aus Ostpreußen und Schlesien, herzensgute Menschen, aber mit eben ganz eigner kultureller Prägung, die eher bäuerlich war. Da gab es dann die Ziege auf dem Balkon der Neubauwohnung und die Hühner im Keller oder dem Dachboden, der eigentlich auch als Wäscheraum gedacht war.
    Jedenfalls gelang es ihnen das schöne sozialdemokratische Modell vom neuen Menschen, der sich seiner auf dem Reißbrett ausgedachten Architektur freudig unterwirft, in kürzester Zeit zunichte zu machen.
    Da ich als Kind von Anfang an in dieser Umgebung mich nicht wohl fühlte, war ich instinktiv auf der Seite der Vertriebenen, mit ihren scheinbar skurillen Sitten. Sie brachten da einfach das Gewürz Menschlichkeit hinein. Die Borgward- und Klöcknerarbeiter hatten damit nicht so ihre Probleme, aber die Lehrer, Studienräte, Schulleiter und Beamte machten sich nach und nach vom "Acker" und erwarben nun Reihenhäuser, wo man wieder mehr unter sich war.
    Als Borgward dicht machte, zogen auch viele Arbeiter von dort fort. Zuvor hatte der olle Borgward ab Mittags bei seinen Arbeitern gesessen und mit ihnen gemeinsam Karten gespielt, es gab nichts mehr zu tun, aber er wollte auch niemanden entlassen. Lange hat er es nicht durchgehalten. Leider.
    Durch diesen Rufmord der Roten mußte Borgward Konkurs anmelden!

    Bei einem Konkurs bleibt nichts übrig, bei Borgward wurden alle Gläubiger befriedigt und es blieb sogar noch Geld übrig!
    Dies war ein abgekartetes Spiel.
    Der Konkurs wurde vom Land herbeigeredet. Borgward war derselbe Typ wie ich, er konnte anscheinend die Beamten auch nicht leiden.
    Die Me 262, war die letzte reindeutsche Technik-Meisterleistung! Unsere befreundeten Feinde haben uns 1945 von jeder Zukunft befreit! Ich bin gegen das GE in Germany, sondern mehr für das IR in Irrmany! Letzter Akt in der Trilogie: Planet der Affen! Der letzte Deutsche zündet die Kobaltbombe und es gab keine Affen und keine Menschen mehr. Lupus-Clan Projekt Neugermanien

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