+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 29 1 2 3 4 5 11 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 287

Thema: Milchboykott

  1. #1
    Bis auf weiteres abwesend Benutzerbild von Freikorps
    Registriert seit
    08.09.2006
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    16.622

    Standard Milchboykott

    Der Lieferboykott, den der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) initiiert hat, ist bundesweit angelaufen. Wie lange keine Milch mehr abgegeben wird, ist laut BDM unklar. Ziel des Verbandes ist es, die Vertreter der Molkereien erneut an den Verhandlungstisch zu bekommen, um einen höheren Milchpreis zu erwirken. Die Bauern fordern 43 Cent pro Liter (Grundpreis), um kostendeckend wirtschaften zu können. Derzeit werden zwischen 27 und 35 Cent bezahlt.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Mich würde mal interessieren, was ihr von der Sache haltet. Ich bin da noch etwas unentschlossen, zum einen gönne ich den Landwirten natürlich entsprechende Preise, damit sie kostendeckend arbeiten und Gewinne erwirtschaften können, damit das Hofsterben nicht weitergeht, andererseits werden die Lebensmittelpreise dadurch noch weiter in die Höhe getrieben. Es geht ja dann nicht nur um die Milch sondern auch um alle mit Milch erzeugten Produkte, wie Käse, Joghurt, Backwaren u.s.w.
    Weiterhin erhalten die Landwirte ja auch entsprechende Subventionen und die Milch-Kontingentierung wurde aufgehoben, so daß es eigentlich irgendwann auch mal reichen müßte.

    Wie denkt ihr darüber?
    Geändert von Freikorps (29.05.2008 um 06:56 Uhr)

  2. #2
    Ohneglied Benutzerbild von harlekina
    Registriert seit
    25.03.2006
    Beiträge
    24.273

    Standard AW: Milchboykott

    Es wird viel zu wenig boykottiert und zuviel akzeptiert.
    Heutzutage kann keiner mehr von der Landwirtschaft leben, schon gar nicht, wenn Angestellte oder Familie mitarbeiten; und die Defizite immer durch Subventionen aufzufüllen, kann auch nicht die Lösung sein.

    Das Argument mit "Milch wegkippen, obwohl Kinder hungern" ist meiner Meinung nach Gewäsch, da wir das Problem der Milchseen und Butterberge schon seit Jahrzehnten kennen.

    In Memoriam
    Henning 1960 - 2010

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Bratschnik
    Registriert seit
    07.06.2007
    Beiträge
    2.834

    Standard AW: Milchboykott

    Ich finde es nur schade das in dieser Gesellschaft immer nur die zu Ihrem Recht kommen die auch am Drücker sitzen. Sicher ich habe jetzt auch keine bessere Lösung parat, aber es geht immer nur mit Streik und Boykott. Und das können nur die tun die an wichtigen Adern der Gesellschaft sitzen. Alle anderen schauen in die Röhre und können selbst nicht auf die dadurch gestiegenen Preise reagieren.
    Für ein Miteinander ist das nicht förderlich und das benötigen wir unbedingt.

    Aber wie gesagt eine Patentlösung habe ich auch nicht. Gerechterweise müßte man jetzt wahrscheinlich sagen das die Bauern Ihr Recht auf einen freien Markt bekommen, dafür aber jegliche Subventionen gestrichen werden. Mit den Folgen müßen die Bauern dann eben klar kommen so wie es jeder muß der in Freiheit lebt.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
    Registriert seit
    18.07.2007
    Beiträge
    11.500

    Standard AW: Milchboykott

    Ich lebe ja im Saarland, und zwar in einem kleinen Dorf.
    Als ich ein kleines Kind war, da war mein Heimatort ein Bauerndorf. Lauter kleine Betriebe mit ein paar Milchkühen, dazu ein paar Schweinchen- und fertig war der Familienbetrieb.
    Schon in den Siebzigern begann ja dann das große Aussterben all dieser kleinen Betriebe, wer danach noch als Bauer überleben wollte - der brauchte einen Großbetrieb und die Spezialisierung auf Milchvieh, Geflügel oder Schweinehaltung. Was sich da am Anfang noch am Markt halten konnte- das ist auch längst verschwunden, statt dieser Betriebe halten nur noch ein paar Riesenunternehmen die Stellung. Die Landwirtschaft ist ja regelrecht industrialisiert worden. Wenn heute ein Traktor oder eine Mähmaschine durch die Straßen fährt, dann sind das Höllenmaschinen, die einem mit ihren Ausmaßen schon fast angst machen können.
    Von der Massentierhaltung, die ja eigentlich reine Tierquälerei ist, brauch ich sicher nicht zu reden. Schon vor vielen Jahren hat mir mal ein Bauer erzählt, dass er für eine Schwein abzüglich aller Haltungs- und Fütterungskosten etwa 10 DM verdient - ich denke mal, inzwischen ist der Gewinn noch mehr gesunken.
    In den 60ern haben meine Großeltern auch an Nachbarn Milch verkauft, damals schon hat 1 Liter Milch eine DM gekostet, wie teuer ist sie heute? Ich glaube, 65 Cent. Aber im Kühlregal des Supermarktes.
    Geändert von Mütterchen (29.05.2008 um 07:07 Uhr) Grund: Fehler

  5. #5
    INFOKRIEGER Benutzerbild von scanners
    Registriert seit
    13.10.2004
    Ort
    Nürnberg
    Beiträge
    3.811

    Standard AW: Milchboykott

    Das war schon lange nötig.
    Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
    Mal ehrlich , ob die Milch nun 50 cent oder 1€ kostet, ich würde deswegen weder mehr noch weniger kaufen.
    Es geht nicht an , das man für ehrliche gute Arbeit kein Geld bekommt.
    www.wahrheitskrieg.de

    -------------------------------------------------------------
    Ignor: PeterH, pV

  6. #6
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
    Registriert seit
    13.11.2006
    Ort
    London - UK
    Beiträge
    14.696

    Standard AW: Milchboykott

    Zitat Zitat von scanners Beitrag anzeigen
    Das war schon lange nötig.
    Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
    Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!

    Lndwirtschaft ist ein Geschaeft wie jedes andere - zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und Schrauben besteht kein grundsaetzlicher Unterschied.

    Keine Zoelle auf irgentetwas!

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Bratschnik
    Registriert seit
    07.06.2007
    Beiträge
    2.834

    Standard AW: Milchboykott

    Zitat Zitat von scanners Beitrag anzeigen
    Das war schon lange nötig.
    Ich finde der Staat sollte deutsche Bauern unterstützen, indem er billig importe unter Steuer (früher unter Zoll bekannt) stellt.
    Mal ehrlich , ob die Milch nun 50 cent oder 1€ kostet, ich würde deswegen weder mehr noch weniger kaufen.
    Es geht nicht an , das man für ehrliche gute Arbeit kein Geld bekommt.
    Billigimporte unter Steuer ist ne gute Idee, denn dafür müßtest Du das Lobbysystem abschaffen und folgerichtig die komplette deutsche Regierung auswechseln.

  8. #8
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
    Registriert seit
    13.11.2006
    Ort
    London - UK
    Beiträge
    14.696

    Standard AW: Milchboykott

    Zitat Zitat von harlekina Beitrag anzeigen
    Es wird viel zu wenig boykottiert und zuviel akzeptiert.
    Heutzutage kann keiner mehr von der Landwirtschaft leben, schon gar nicht, wenn Angestellte oder Familie mitarbeiten;
    Soll sich jeamnd einen anderen Job suchen - wo ist das Problem?

  9. #9
    INFOKRIEGER Benutzerbild von scanners
    Registriert seit
    13.10.2004
    Ort
    Nürnberg
    Beiträge
    3.811

    Standard AW: Milchboykott

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Nur damit im Lande etwas teuer erzeugt werden kann, was billiger importiert werden, soll der Staat von allen Buerger Geld verlangen!
    Keine Zoelle auf irgentetwas!
    Statt dessen lieber Subventionen und kaputte Betriebe und steigende Arbeitslosigkeit .. schon klar..
    www.wahrheitskrieg.de

    -------------------------------------------------------------
    Ignor: PeterH, pV

  10. #10
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
    Registriert seit
    13.11.2006
    Ort
    London - UK
    Beiträge
    14.696

    Standard AW: Milchboykott

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich lebe ja im Saarland, und zwar in einem kleinen Dorf.
    Als ich ein kleines Kind war, da war mein Heimatort ein Bauerndorf. Lauter kleine Betriebe mit ein paar Milchkühen, dazu ein paar Schweinchen- und fertig war der Familienbetrieb.
    Und uneffektiv!

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Schon in den Siebzigern begann ja dann das große Aussterben all dieser kleinen Betriebe, wer danach noch als Bauer überleben wollte - der brauchte einen Großbetrieb und die Spezialisierung auf Milchvieh, Geflügel oder Schweinehaltung.
    Das ist so, wenn man effektiv Nahrung produzieren will - im Grossbetrieb mit hohen Kapitaleinsatz geht es besser.

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Schon vor vielen Jahren hat mir mal ein Bauer erzählt, dass er für eine Schwein abzüglich aller Haltungs- und Fütterungskosten etwa 10 DM verdient - ich denke mal, inzwischen ist der Gewinn noch mehr gesunken.
    So er halt die Bude dicht machen.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben