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Thema: Wie kann man Ideologien erkennen ?

  1. #11
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Standard

    Zitat Zitat von HeilsbringeR
    Wenn sich die Menschen der Idee anpassen müssen und nichtmehr die Idee den Menschen. Dann würde ich von einer Ideologie sprechen.
    Hut ab, sehr gut gesagt.

    mfg,

    Chester :-:
    "Common sense and a sense of humor are the same thing, moving at different speeds. A sense of humor is just common sense, dancing." -- Clive James

    "You can have your theories, because you never had the clearance to know the facts."

  2. #12
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    Standard

    Eine Ideologie bringt immer Vorteile.

    Der Kommunismus war das Ergebnis von Ideologien zuvor - wie dem Kapitalismus.
    Der Nationalsozialismus schwamm auf der Empörungswelle gegen Versailles und auf dem europäischen Geist des Kolonialismus.

    Ideologien sind immer das Produkt vorheriger Ideologien.
    So gesehen besteht eine Vergeltung "bis ins dritte und vierte Glied" (Bibel).

    Manche Ideologien sind sicherlich eher Skuril.
    Andere von vorn herein angelegt auf Inhumanismus, wie obige 2.

  3. #13
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    Zitat Zitat von Leyla
    Hallo Michael,

    Beim Liberalismus ist es schwer, weil das Wort schon mal sehr gegensätzlich ausgelegt wird. Eine liberale Sexualmoral bedeutet mehr Freiheit für jeden einzelnen Menschen und v.A. mehr Frauenrechte, als sie in vielen Ländern üblich sind. So gesehen kann, will und muss ich auch als Kommunistin liberal sein.

    Wirtschaftsliberalismus dagegen bedeutet in Schlangworten ausgedrückt: der Markt soll sich selber regulieren; alles wird von Angebot und Nachfrage bestimmt - und der einzelne Mensch muss sich so gut wie möglich verkaufen, sonst ist er selber schuld wenn er unter die Räder kommt.

    So gesehen sind Kommunisten gar nicht liberal.
    Es geht aber bei beiden um möglichst viel individuelle Selbstbestimmung. Für liberale Sexualität weil das Teil der Selbstbestimmung ist, gegen einen liberalen Markt, weil er die Selbstbestimmung des Individuums ad absurdum führt und zunichte macht.

    So gesehen sind Kommunisten die besseren Liberalen

  4. #14
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    Zitat Zitat von HeilsbringeR
    Wenn sich die Menschen der Idee anpassen müssen und nichtmehr die Idee den Menschen. Dann würde ich von einer Ideologie sprechen.
    Grundsätzlich richtig, aber es bedarf der Ergänzung.

    Komischerweise gehen mit vier der fünf die Moderne prägenden ideologischen Grundströmungen immer Hierarchien einher. Das ist bei:

    Faschismus, extremen Nationalismus
    bürgerlichem Liberalismus
    Staatssozialismus, Stalinismus
    religiösem Fundamentalismus

    der Fall.
    Im Faschismus herrscht ein Führer sowie eine faschistische Partei
    Im bürgerlichen Liberalismus teilen sich bürgerliche Politiker und kapitalistische Unternehmer die Macht
    Im Staatssozialis herrscht die jeweilige KP, d. h. ihre Funktionäre
    Im religiösen Fundamentalismus herrscht ein Klerus bzw. eine religiöse Bewegung

    Diese Nutznießer profitieren politisch und materiell von der Ideologie. Sie leben nicht für die Ideologie sondern passen sie ihren Zwecken an. Das einfache Volk, dass sich "der Ideologie anpassen soll", soll sich so letztendlich seinen jeweiligen Herrschen anpassen und ihnen noch besser dienen.

    Die fünfte Hauptströmung der Moderne ist ein demokratischer Sozialismus bzw. der Anarchismus (ich halte die Begriffe nicht so leicht und scharf trennbar). Da es in ihm weder die Herrschaft eine Klasse noch einer Partei oder Bewegung gibt, entfällt eine solche Ideologisierung.
    Geändert von Beverly (30.11.2004 um 14:27 Uhr)

  5. #15
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    Standard " ... und Moooooorgen die ganze Welt"

    Ich frage mich, ob zur Ideologie nicht auch der Wahn gehört, sie im jeweils eroberten Machtbereich über ein rigides Herrschaftssystem allen Menschen aufzwingen zu wollen. Natürlich will man darüber hinaus die gesamte Welt mit seinen Erkenntnissen beglücken. Da das mit dem Ideologie-Export nicht so gut klappt, setzt man uneinsichtige Völker und Staaten auf die Liste der "Klassenfeinde", "Schurkenstaaten" oder "Gottlosen" und schon ist der nächste Kalte Krieg am Laufen.

    Egal ob Nationalismus, bürgerlicher Liberalismus, Sozialismus oder religiöser Fundamentalismus - alle verfallen diesem holistischen Wahn und züchten sich damit ihre Feinde selbst. Hitler und Mussolini haben die Allianz zwischen der SU und der UdSSR ermöglicht, die Stalinisten machen sich sowohl Bürgerlich-Liberale als auch demokratische Linke zu Feinden.
    Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks entwickelten die USA unter der Bush-Dynastie einen derartigen Machtrausch, dass sie nicht merken, wie sie sich selbst bürgerlich-liberale Kreise außerhalb der USA zu Feinden machen.

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