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Thema: Der freie Wille - eine Illusion?

  1. #11
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von Siran
    Wenn es aber keinen freien Willen gäbe, dann wäre die Zukunft komplett vorherbestimmt...
    Ist er auch, rein physikalisch kannst Du mit Hilfe der Mathematik beweisen, dass sich das Universum mit all seinen Teilchen seit Beginn des Urknalls verhalten, wie Beispielsweise eine Ansammlung an Tischtennisbällen im Ruhezustand, in die ein plötzlicher Bewegungsmoment alles in Bewegung setzt!!!!!!!!

  2. #12
    Werbeträger Benutzerbild von LuckyLuke
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    großes Grinsen

    und mit der Mathematik lässt sich natürlich auch bestimmen, an welchem Punkt im System sich drei Minuten später Ball xyz befindet...

    Sischar.
    Geändert von LuckyLuke (26.11.2004 um 22:28 Uhr)
    MfG LL

    Schreibt (als Mod)
    in Rot

  3. #13
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    Standard

    ... die Frage ist nicht Mal, ob wir es Beschreiben können, denn das können wir garantiert. Jedes Mal, wenn die Physik etwas entdeckt, was nicht in ihr System passt, dann... wird sie um dieses etwas erweitert. Alles, was wir machen, MUSS auf physischer Ebene erklärbar sein. Bzw.... wir werden es erklären, irgendwie.
    Ich neige dazu, eine unbeweisbare, metaphysische Komponente einzubauen, die sich Willen nennt, und die direkten Einfluss auf die Quantenmechanik nimmt...

    Irratio, in Agape und Feierlaune.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  4. #14
    Lachrymologist Benutzerbild von Schwind
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    Zitat Zitat von Rorschach
    Der Artikel ist sehr amüsant geschrieben und der Gedanke an eine 'Vorbestimmtheit' unseres Tuns ist faszinierend, aber zumindest für mich nicht wirklich überzeugend (bin zum Glück kein Wissenschaftler). Wie erklärt sich ein Anhänger dieser These, daß ich aus freien Stücken (imo) mal auf den Tisch klopfen kann? Oder spontan eine auf der Straße liegende Dose wegkicke?
    Solche Kleinigkeiten verwirren mich, wenn ich über diese Theorie nachdenke.
    Derlei Kleinigkeiten stellen sich meiner Meinung nach dieser Theorie nicht einmal in den Weg. Du siehst z.B. die Dose, es macht Klick und du willst diese Dose wegkicken. Vielleicht Ergebnis von Beobachtungen oder eine Art Gewohnheit. Ebenso das Tischklopfen. Warum klopfst du denn spontan auf den Tisch? Mir würde nur der Grund einfallen: Weil du eben gerade gedacht hast, du wölltest mal eben spontan auf den Tisch klopfen um dich von deiner angeblich freien Spontanität zu überzeugen. Paff, die Spontanität ist eben dadurch dahin. Oder eben es ärgerte dich eben etwas, oder oder oder.

    Vom Prinzip her teile ich die Ansicht, dass der Mensch keinen wirklich freien Willen hat, er wird geprägt und gesteuert, dies von äußeren und inneren Einflüssen.

    Äußerst interessant zu diesem Thema: Arthur Schopenhauer. Dürfte vielleicht vielen bekannt sein. Bei Interesse mal bei Google suchen oder so. Ich kann mich gut dran erinnern, wie wir seine Thesen über die Willenlosigkeit des Menschen in einer Gruppe widerlegen wollten und wir uns ständig in eigene Widersprüche verrannten. Wenn man so darüber nachdenkt, findet man eigentlich gar keine Argumente für den freien Willen. Selbst bei simplen Begebenheiten wie der Wahl zwischen Nudelsuppe und Gulasch. Ich werde das essen, was mir besser schmeckt, und vermutlich schmeckt es mir besser, weil es andere Stoffe in meinem Körper freisetzt als eben das andere Gericht. Ein Stück Erfahrungswert vielleicht, aber kein freier Wille. Sicher könnte ich auch das jeweils andere essen, aber tue ich es? Es geht nicht um "könnte", sondern um das, was wir wirklich tun; und das haben wir meiner Meinung nach im Endeffekt nicht in der Hand.

    MfG
    Eneb
    "...Sie haben eben die Illusion einer psychischen Freiheit in sich und mögen auf sie nicht verzichten. Es tut mir leid, daß ich mich hierin in schärfstem Widerspruch zu Ihnen befinde."

  5. #15
    Isolani Benutzerbild von Irratio
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    @Schwind: Du hast in deiner Analyse recht. Unsere Kausalbestimmung nehmen wir, sofern sie existiert, auf grund unsereres inneren Zustands nicht als solche wahr, und glauben, wir wären spontan gewesen, hätte eine Entscheidung getroffen...
    Auf physikalischer Ebene ist es allerdings unmöglich, da wir als Mensch den physikalischen Gesetzen unterworfen sind... alles ist Reaktion.

    Irratio, noch etwas müde.
    Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort...

  6. #16
    GESPERRT
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    Ähnlich verhält es sich vielleicht mit den Trieben. Einigen Leuten fällt es sicherlich schwer, sich nicht dadurch steuern zu lassen.
    Also wenn das Blut sich im Unterleib sammelt ist nicht mehr viel mit freier Entscheidungsfähigkeit, also 100 %ige Zustimmung.

    Gruß
    Roberto

  7. #17
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Interessanter Artikel: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Was denkt Ihr, ist der Mensch in seinen Entscheidungen frei oder ist er "Sklave" neurobiologischer Prozesse, die in seinem Gehirn ablaufen und die festen, vorbestimmten Regeln unterworfen sind?

    Gaukelt uns unser Bewußtsein unsere freien Entscheidungen nur vor?
    Ich halte das für eine Glaubensfrage.
    In einem deterministischen Kosmos ist die Zukunft vollstädnig festgelegt. Gibt es dagegen echten Zufall und freien Willen, ist sie es nicht.
    Beide Varianten sind m.E. schlichtweg nicht beweisbar. Deshalb spielen praktische Gesichtspunkte eine hervorgehobene Rolle. Und unter praktischen Gesichtspunkten muß das Urteil zugunsten der Existenz des freien Willens ausfallen: Jede Form von sozialer Organisation beruht darauf.

    Grüße
    John

  8. #18
    Lachrymologist Benutzerbild von Schwind
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    Fragezeichen

    Zitat Zitat von John Donne
    Und unter praktischen Gesichtspunkten muß das Urteil zugunsten der Existenz des freien Willens ausfallen: Jede Form von sozialer Organisation beruht darauf.
    Inwiefern sollen soziale Organisationen auf freiem Willen beruhen? Das alles sind schlichte Zweckverhältnisse, betrieben aus Angst und anerzogenem Anstand und Moral.

    Wer kann sich selbst gegen ein schlechtes Gewissen oder den Wunsch nach Bestätigung wehren, wenn solches eben aufkommt?

    MfG
    Eneb
    "...Sie haben eben die Illusion einer psychischen Freiheit in sich und mögen auf sie nicht verzichten. Es tut mir leid, daß ich mich hierin in schärfstem Widerspruch zu Ihnen befinde."

  9. #19
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Zitat Zitat von Schwind
    Inwiefern sollen soziale Organisationen auf freiem Willen beruhen? Das alles sind schlichte Zweckverhältnisse, betrieben aus Angst und anerzogenem Anstand und Moral.

    Wer kann sich selbst gegen ein schlechtes Gewissen oder den Wunsch nach Bestätigung wehren, wenn solches eben aufkommt?

    MfG
    Eneb
    Ich meinte beispielweise die Existenz eines Rechtssystems: Warum sollte ich einen Mörder verurteilen, wenn er aufgrund ein vollständigen Determinismus ja gar nicht anders konnte, als sein Opfer zu ermorden? Also, warum dann überhaupt noch Regeln aufstellen?

    Grüße
    John

  10. #20
    Lachrymologist Benutzerbild von Schwind
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    Zitat Zitat von John Donne
    Ich meinte beispielweise die Existenz eines Rechtssystems: Warum sollte ich einen Mörder verurteilen, wenn er aufgrund ein vollständigen Determinismus ja gar nicht anders konnte, als sein Opfer zu ermorden? Also, warum dann überhaupt noch Regeln aufstellen?

    Grüße
    John
    Man nutzt hier wohl ein wenig die Willenlosigkeit aus, dies aus Angst. Sind Gesetze geschaffen, auf deren Nichteinhaltung Strafe folgt, so sehen sich Leute, die normalerweise illegal handeln würden, gezwungen diese Handlungen zu unterlassen. Wir alle tun dies aus mehr oder minder anerzogenem Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein sowie der Furcht davor, dass andere Leute sich auch nicht daran halten würden, wenn die Gesetze nicht bestehen würden.

    MfG
    Eneb
    "...Sie haben eben die Illusion einer psychischen Freiheit in sich und mögen auf sie nicht verzichten. Es tut mir leid, daß ich mich hierin in schärfstem Widerspruch zu Ihnen befinde."

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