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Thema: Ist Faschismus wirklich schlecht?

  1. #1
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard Ist Faschismus wirklich schlecht?

    Hallo Foren-Freunde

    Ich stelle mir seit geraumer Zeit die Frage, was denn so schlimm am Faschismus ist, dass man ihn verteufelt und für schlimm erachtet?

    Hat nicht auch der Faschismus das Zeug zu einer humaneren Auslegung, und zur Anwendung in der heutigen Zeit? Wäre ein humaner Faschismus eigentlich vorstellbar, wenn ja, wie sähe dieser aus?

  2. #2
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Hallo,

    wenn ich mir mal die Kennzeichen des Faschismus überlege
    - extrem nationalistisch
    - nach dem Führerprinzip organisiert
    - antiliberal
    - antimarxistisch

    komme ich schnell zu dem Schluß, daß die Kombination insbesondere der mittleren beiden Eigenschaften nicht mit einer freien Gesellschaft vereinbaren lassen. Auch wenn ich dieses Land überaus schätze, mich als Patriot sehe und meine, daß mehr Patriotismus diesem Land gut zu Gesicht stünde, ist extremer Nationalismus gar nicht "mein Ding". Und eine antimarxistische Grundhaltung sollte auch nicht - wie im Faschismus üblich - dazu führen, die Anhänger dieser Lehre physisch auszurotten.
    Wie Du dem Ganzen ein menschelndes Gesicht verpassen möchtest, ist mir völlig schleierhaft.

    Grüße
    John

  3. #3
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von John Donne
    Hallo,

    wenn ich mir mal die Kennzeichen des Faschismus überlege
    - extrem nationalistisch
    - nach dem Führerprinzip organisiert
    - antiliberal
    - antimarxistisch

    komme ich schnell zu dem Schluß, daß die Kombination insbesondere der mittleren beiden Eigenschaften nicht mit einer freien Gesellschaft vereinbaren lassen. Auch wenn ich dieses Land überaus schätze, mich als Patriot sehe und meine, daß mehr Patriotismus diesem Land gut zu Gesicht stünde, ist extremer Nationalismus gar nicht "mein Ding". Und eine antimarxistische Grundhaltung sollte auch nicht - wie im Faschismus üblich - dazu führen, die Anhänger dieser Lehre physisch auszurotten.
    Wie Du dem Ganzen ein menschelndes Gesicht verpassen möchtest, ist mir völlig schleierhaft.

    Grüße
    John
    Zu Punkt 1 und 4 sehe ich keine Probleme!

    Punkt 2) Was ist so schlimm daran sich an einen "Führer" zu binden - wenn gewährleistet ist das dieser nicht in seinem Handlungsspiel beeinträchtig wird wie der d. kanzler z.B. von der Opposition?

    Warum geht man immer davon aus das Macht in den Händen eines einzelnen immer negative Auswirkungen hätte?

    Zu Punkt 3) Daran ließe sich arbeiten - was bedeutet denn in der heutigen Zeit "liberal"? Unter einem System liberale Grundwerte vertreten wie in dem jetzigen System in Deutschland ist auch seit ein paar Jahren ein Spießrutenlauf - also wo läge das Problem unter einem humanem Faschismus?

  4. #4
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von sunbeam
    wo läge das Problem unter einem humanem Faschismus?
    Faschismus und Humanit sind zwei einander ausschließende Größen. Und die Begrifflichkeit in puncto Faschismus kannst du auch nicht mit ein paar Wortspielen humanisieren, die verschiedenen historischen Beispiele faschistischer Systeme sind an erster Stelle als Bezug anzusehen:


    Die freie Meinungsäußerung ist nicht mehr gewährleistet, da die mit dem Führerprinzip Hand in Hand gehende Ideologie als erstes die Debatte abschafft und dies notfalls mit Gewalt durchsetzt.

    Das Prinzip der Gewaltenteilung existiert ebenfalls nicht mehr. Damit sind Willkür, Mißbrauch und Korruption Tür und Tor geöffnet.

    Der faschistische Staat leugnet das Private, er versucht, die Bürger möglichst "total" zu erfassen und zu organisieren.

    Der Mensch wird nicht mehr als Individuum wahrgenommen, sondern nur noch als (Verfügungs)masse. Logischerweise sind dem F. Begriff und Bedeutung von "Menschenrechten" unbekannt.

    Ein zumeist recht vulgärer Sozialdarwinismus adelt das Recht des Stärkeren."Sozial" sind f. Systeme nur insoweit für den Einzelnen, solange er sich bedingungslos in das System einordnet, das ja gerade auf ihn keine Rücksicht nimmt.

    ~~~

    Ich halte daher die Fragestellung des Eingangsbeitrages für blanken Unsinn.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  5. #5
    Toxisch Benutzerbild von John Donne
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Zu Punkt 1 und 4 sehe ich keine Probleme!

    Punkt 2) Was ist so schlimm daran sich an einen "Führer" zu binden - wenn gewährleistet ist das dieser nicht in seinem Handlungsspiel beeinträchtig wird wie der d. kanzler z.B. von der Opposition?

    Warum geht man immer davon aus das Macht in den Händen eines einzelnen immer negative Auswirkungen hätte?

    Zu Punkt 3) Daran ließe sich arbeiten - was bedeutet denn in der heutigen Zeit "liberal"? Unter einem System liberale Grundwerte vertreten wie in dem jetzigen System in Deutschland ist auch seit ein paar Jahren ein Spießrutenlauf - also wo läge das Problem unter einem humanem Faschismus?
    Nun, vermutlich sind es geschichtliche Erfahrungen, die dazu führen, daß zu große Machtkonzentrationen in den Händen einzelner negativ bewertet werden. Ob ein Alleinherrscher gut oder schlecht ist, hängt eben zu sehr nur von diesem ab. Die Haupterrungenschaft der Demokratie ist ja gerade, die Gefahr einer solcher schlechten Alleinherrschaft (Diktatur) zu verhindern. Und das ist gut so.

    Liberal bedeutet freiheitlich. Liberale Grundwerte sind Grundwerte, die es dem Einzelnen erlauben, sich selbst zu entfalten. Und zwar weitgehend nach eigenen Vorstellungen. Das läßt sich mit Faschismus nicht verbinden.

    Grüße
    John

  6. #6
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Bisherige Erfahrungswerte lassen kein gutes Haar am faschistischen System - gebe ich zu, in Ordnung!

    Aber angesichts der Anforderungen in der heutigen Zeit halte ich das Festhalten am puren Liberalismus für obsolet und überholt! Auch die Demokratie scheint mir keine Antworten auf die drängenden Probleme zu haben - und was macht die westliche Welt zur Zeit, um den Problemen "Herr" zu werden? Steigende Überwachung, sinkende Bürgerrechte (USA/"Patriot Act"), Abbau von sozialen Netzen, etc. pp.!

    Sind wir denn nicht längst auf einem Weg in eine sanfte faschistoide Welt und merken es nicht?

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Sind wir denn nicht längst auf einem Weg in eine sanfte faschistoide Welt und merken es nicht?
    Das wiederum ist etwas ganz anderes!

    Aber zwischen der Zurkenntnisnahme einer negativen Entwicklung und ihrer Heiligsprechung liegen doch ziemliche Welten.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Das wiederum ist etwas ganz anderes!

    Aber zwischen der Zurkenntnisnahme einer negativen Entwicklung und ihrer Heiligsprechung liegen doch ziemliche Welten.
    Was ist schlimmer? Das Festhalten an überkommenen Systemen auf Teufel komm raus oder flexiblere Handhabung auch "geächteter" und mit negativem Image behafteten Systemen?

    Ich hätte nichts gegen einen "Führer"? Wo läge das Problem einen Mann an die Spitze des Staates zu wählen, der lediglich seiner Regierungskoalition verantwortlich ist und nicht wie in D. evtl. Bundesratsmehrheiten?

    Warum das föderale System in D. auflösen?

  9. #9
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von sunbeam
    Was ist schlimmer? Das Festhalten an überkommenen Systemen auf Teufel komm raus oder flexiblere Handhabung auch "geächteter" und mit negativem Image behafteten Systemen?
    Weil das nur bedeutet (wenn man deine Einschätzung der derzeitigen Lage teilt), den Teufel mit Beelzebub auszutreiben.

    Faschistische Staaten sind naturgemäß von Autarkiebestrebungen geprägt, und das ist angesichts unserer vielfältig verflochtenen Wirtschaft reine Phantasterei, die uns schnell in den Ruin triebe.

    Ich hätte nichts gegen einen "Führer"? Wo läge das Problem einen Mann an die Spitze des Staates zu wählen, der lediglich seiner Regierungskoalition verantwortlich ist und nicht wie in D. evtl. Bundesratsmehrheiten?

    Warum das föderale System in D. auflösen?
    Weil ein föderales System der checks and balances und das Führerprinzip einander ausschließen.

    Der Ruf nach dem "starken Mann" ertönt in Krisenzeiten häufig, allerdings sind die bisherigen Erfahrungen, was die Weisheit der Entscheidungen solch Einzelner anbetrifft, nicht sehr ermutigend.

    Abgesehen davon sehe ich weit und breit niemanden, der eine solche Position ausfüllen könnte (und ganz bestimmt nicht ein Dr. Voigt oder der Herr Apfel ).
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  10. #10
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Abgesehen davon sehe ich weit und breit niemanden, der eine solche Position ausfüllen könnte (und ganz bestimmt nicht ein Dr. Voigt oder der Herr Apfel ).
    keine Bange, Dr. phil. Sunbeam eilt und "wirrd die Parrteien aus dem Rrreichstag hinausfegen"!

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