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Thema: Auch 2005 Widerstand gegen Hartz IV

  1. #91

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    Zitat Zitat von Beverly
    Die Kritik muss an vier Aspekten ansetzen:

    1. Der Repression in den realsozialistischen Einparteiensystemen. Da jede Kritik letztendlich unterdrückt wurde, kam es zumindest vor Gorbatschow auch nicht zu Reformen im Systen. Das führt zu den drei folgenden Punkten:

    2. Der Staatswirtschaft. Die "zentrale Planwirtschaft" wurde von den einfachen Menschen wohl nicht selten als Oligarchie empfunden; wer Beziehungen hatte, konnte sich etwas leisten, wer keine hatte, nichts. Wobei m. E. das System mehr an der Verstaatlichung der Würstchenbuden als an der der Großbetriebe gescheitert ist.

    3. Warum hat der real existierende Sozialismus die Konkurrenz gegen ein System verloren, das abseits des schönen Scheins und zu Schaufenstern ausstaffierter Besatzungszonen auch recht schlimm sein konnte? Wer die Hinternhöfe in den USA vor der Bürgerrechtsbewegung der 1960er gesehen hatte, brauchte wohl kein Sibirien mehr :rolleyes:

    4. Warum sind Teile des Staatsapparates so flink in die neue, kapitalistische Zeit übergegangen? Siehe z. B. Putin und seine Truppe: Leute, deren Karrieren schon im realsozialistischem Staatsapparat begonnen haben. Bei seinem Vorgänger Jelzin ebenfalls.
    Hm, da muss ich was sagen:

    1. Konstruktive Kritik am "realsozialistischem" System war auch nach Stalins Tod eine riskante Sache, wenn auch die Repressalien etwas schwächer wurden. Das System, dass während der 20er bis 50er deformierte, war so dogmatisch und betonköpfig erhalten, dass jede Reformbestrebung, die auf eine Entkrustung und Weiterbildung des System richteten und nicht konterrevolutionäre Bestrebungen beinhaltete, wurden unterdrückt.
    Man hätte nach Stalins Tod 1953 die steckengebliebene sozialistische Demokratie wieder kräftig entfalten sollen, in Politik und Wirtschaft (die Planwirtschaft dezentralisieren!).

    2. Die Zentralverwaltungswirtschaft der "realsozialistischen" Staaten hatten anfangs grosse Erfolge erwiesen, später erwies sich diese Planwirtschaftsform als total verknöchert und unflexibel, weil sie nicht die Anforderungen der wissenschaftlich-technischen Revolution meisterte.
    Hinzu kam das Aufstellen von illusionären und realitätsfernen Jahresplänen.

    3.Wie gesagt: Anfangs konnten die Sowjetunion und co. ökonomische Erfolge erweisen, doch wegen der Erstarrung der gesellschaftlichen Verhältnisse in System, Staatapparat und Partei sowie das heimliche Eindringen (klein)-bürgerlichen Gedankenguts und Ideolgien in Staat/Partei brach das Ganze dann schliesslich 1989/1991 zusammen.
    In kapitalistischen Staaten, wie die USA als Beispiel, ist Armut und Elend system-"normal".

    4. Das erwähnte Eindringen bürgerlichen Gedankengut in Partei/Staat, entstand dadurch, besonders nach 1945, dass viele Menschen (die keine sozialistische Gedanken vertraten!!) die in die KPdSU beitraten, die hatten meist die eigene Karriere oder zersetzten mit nicht-sozialistischen Gedankengut das revolutionäre Profil der Partei. Chruschtschow und Gorbatschow können als Beispiele genommen werden. Schliesslich kamen auch noch Jelzin, Jakolew und Putin dabei...der Rest der geschichte ist bekannt.
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  2. #92
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    05.11.2004
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    Standard

    Heute Vormittag erhielt ich eine Mail von montagsdemos.info, die zeigt, wie lebendig der Widerstand gegen Hartz IV und co. ist und dass er im kommenden Jahr weiter wachsen wird.
    So sind für den gesamten Dezember neue Demonstrationen geplant.

    Der Aufwärtstrend bei den Demos setzt sich weiter fort. Einige initiativen
    z.B. Frankfurt haben bereits Demos
    bis in den März des kommenden Jahres angemeldet.Auch im Ruhrpott lässt man
    sich nicht die Butter vom Brot nehmen.
    Wir haben auch wieder einige gute Ideen gesehen, u.a. Präsentkorb mit
    Armenverpflegung für die satten "Volksvertreter",
    Brot und Salz für die armen Schwerstarbeiter im Sozialamt, Armutstribunale
    in Erfurt, Übergabe des (aus Silberpapier selbstgebastelten)
    Amtstyrannen an Arbeitsamtsleiter und verschiedene Nikolausüberraschungen
    für jene die als Amtsknechte Hartz IV durchsetzen.
    Dies soll euch als Anregung dienen, schliesslich hängen wir alle an einem
    Strick, nur hängt er bei uns um den Hals ;-)

    Zugleich machen wir auf den Aufruf zum Sozialem Ungehorsam am 10.12.2004
    aufmerksam, dem weltweiten Tag der Menschenrechte, denn Hartz IV verletzt Menschenrechte indem es Armut fördert.

    Aktuelle Zahl der Arbeitslosen im November: 4,25 Mio und sicher sind auch
    diese Zahlen wieder "schön gerechnet".
    Aktuelle Vermittlungen im November laut Aamt 50 000, komisch nur das kaum
    einer ein Angebot erhalten hat.
    Neue Entlassungswellen sind bei Zigarettenherstellern, Siemens und in der
    Autozulieferindustrie im Gespräch und das geht in die hunderte.
    z.b. in Bayern wo Phönix komplett zerschlagen wird weil Unternehmer das Werk gekauft haben um die Konkurrenz auszuschalten.
    Das Ende der Talfahrt ist also noch lange nicht erreicht.

    Die Termin-Liste wie immer unter
    [Links nur für registrierte Nutzer]
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    (...)

    10.12.2004 - 13.00 Uhr - Tag der Menschenrechte - bundesweiter Aufruf
    zum »zivilen Ungehorsam«
    Wir rufen die Bevölkerung, die Schüler und Studenten, die Doktoren und
    Professoren, die Elite unseres Landes, die Arbeiter in den Betrieben wie
    Opel und VW, Vodaphone und anderen, die Angestellten in den Büros und
    Kaufhäusern wie Karstadt, Quelle, Neckarmann, der Post, der Telekom, die
    Kraftfahrer der Verkehrsbetriebe und der Bahn, die Angestellten der Energie-
    und Wasserwirtschaft, insbesondere aber die ausführenden Staatsbeamten und
    Angestellten in den öffentlichen Behörden, Sozialämtern, Arbeitsagenturen
    und Geschäftsstellen sowie die Kontroll- und Ordnungskräfte in diesem
    unserem Land zum friedlichen zivilen Ungehorsam gegenüber den Regierenden
    und Mächtigen auf. Dies ist ein Aufruf an alle demokratischen Kräfte in
    unserem Land und an jeden der dies lesen kann.

    »Wir Arbeiter und Angestellte dieses Landes, wir Kleinunternehmer denen die
    Liquidität wie ein Damoklesschwert über die Firma hängt, wir
    Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen, wir die Väter und Mütter, wir die
    Rentner und Kinder sind nicht das eigentliche Problem in diesem Lande.
    Schluss mit der Bescheidenheit, unsere Geduld ist erschöpft !«

    Mit dem Absenken unserer Kaufkraft, der Arbeitszeitverlängerung, den
    wachsenden Kosten und dem ständigem Sozialabbau ist Niemandem in unserem
    Lande gedient. Es ist daher an der Zeit die Mächtigen daran zu erinnern, wer
    die Mehrheit des Landes ist und wem seine Gesetze dienen sollten.

    »Wir fordern eine Gesetzgebung und Reformierung die sich an den Werten
    unserer Verfassung orientiert. Wir fordern die Demokratie des Volkes zurück
    um den Menschen unseres Landes ein lebenswertes Dasein ohne Existenzangst
    ermöglicht.
    Es kann nicht sein, das wir ständig mehr zahlen aber immer weniger dafür
    bekommen.«

    Ziviler Ungehorsam kann überall geleistet werden, durch Inaktivität,
    Bummeln, Verschleppung oder Arbeitsniederlegung. Auch das Verlegen von Akten bietet Möglichkeiten für seine Überzeugung Widerstand zu leisten ohne
    auffällig und damit zur Zielscheibe des Arbeitgebers zu werden.

  3. #93
    City on a hill Benutzerbild von moxx
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    huch....

    am 10.12. der war doch schon....
    mir ist nichts aufgefallen...

  4. #94
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    Zitat Zitat von moxx
    mir ist nichts aufgefallen...
    wann fällt dir schon mal was auf :rolleyes:

  5. #95
    City on a hill Benutzerbild von moxx
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    ;( ;( ;(

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