Kein Aprilscherz. Die Schleckerfiliale der Bischofsstadt Fulda darf keine Kondome verkaufen, weil das Verkaufsgebäude der katholischen Kirche gehört.
Laut einer Sittenklausel im Mietvertrag darf die Firma Anton Schlecker in dem Laden keine Artikel verkaufen, die dem Ansehen der Kirche schaden könnten.
Filialleiterin Michel : „Durch diese Vorschrift geht Umsatz verloren. Wir müssen Kunden, die Kondome kaufen wollen, zur Konkurrenz schicken.“ Aber es gehe ihr nicht nur um Einnahmen, sondern auch um Sexualhygiene. „Ich habe deswegen schon beim Bischof vorgesprochen.“ Doch der Oberhirte habe sie abblitzen lassen. Sie hat die leidige Diskussion mittlerweile desillusioniert aufgegeben: „Irgendwann wird man müde und fügt sich.“
Die Kirchengemeinde St. Blasius, der das Haus gehört, spricht nicht gern über das Thema und verweist zum übergeordneten Bischöflichen Generalvikariat. Dort kann man die Erregung nicht verstehen: „Ich weiß nicht, was daran kurios sein soll“, sagt Bistumssprecher Christof Ohnesorge und argumentiert, „die Kirche kann nicht einerseits mechanische Verhütungsmittel ablehnen, aber andererseits dulden, dass in einem Haus der Kirche mit Kondomen Geschäfte gemacht werden.“
[Links nur für registrierte Nutzer]
Und da wundert sich Kirche über immer weiter steigende Kirchenaustritte und dem Hohn der nicht-kathotalibanen Bevölkerung