In Görlitz und in Wurzen räumt in diesen Tagen die landesweit agierende Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt
"Amal" ihre Büros. Bis Februar lief noch eine Übergangsfinanzierung, nun wird das Projekt abgewickelt.
... Bekannt ist, dass die fünf Amal-Mitarbeiter der Antifa nahe standen.
“Das stimmt so nicht”, stellt Ute Seckendorf richtig,
“Wir wollen nur
nicht, dass Opferberatungen parallel und konkurrierend arbeiten”,
Bislang gab es zumindest eine territoriale Aufteilung der Zuständigkeiten, nach der Amal vor allem in den für Nazi-Einflüsse besonders empfänglichen ländlichen Regionen agierte. Beide Organisationen legten auch stets eine gemeinsame Jahresstatistik vor.
Weitergehende Kooperationen wurden jedoch abgelehnt. Und eine Fusion, bei der Amal-Mitarbeiter hätten übernommen werden können, wird von beiden Vereinen als “nicht realisierbar” angesehen. So sei es zu der von allen Seiten bedauerten Situation gekommen, dass das Sozialministerium zwischen zwei Förderanträgen entscheiden musste, sagt Seckendorf.
Hagen Kreisel befürchtet nun angesichts der steigenden Fallzahlen eine
Ausdünnung der Opferbetreuung. Man habe bislang mit einem Jahresetat
von
190.000 Euro (für fünf Antifanten*) schon am Limit gearbeitet. “Mit mehr Leuten wären auch mehr Fälle zu recherchieren”, sagt Kreisel.