Mein Problem mit den Gewerkschaften ist ihr Anspruch, für alle Arbeiter zu sprechen, obwohl nur noch eine Minderheit Gewerkschaftsmitglied ist.
Auf den Gedanken mitschuld an manch einem der Probleme zu sein, an denen der deutsche Arbeitsmarkt zu knabbern hat, kommen die Oberen der Gewerkschaften auch nicht.
Wenn ich in diesem Artikel dann so etwas lese:
Was soll denn dieses Verhalten? Einem Betrieb geht es schlecht, er muß daher mehr arbeiten lassen oder anderswo Abstriche machen (möglicherweise nur übergangsweise). Eigentlich sollte die Gewerkschaft mit einer Jobgarantie zufrieden sein, zur Sklavenarbeit wird es schließlich nicht kommen. Stattdessen wird die Zustimmung von Geschenken an die Mitglieder abhängig gemacht, der Betrieb also erpresst, während die anderen Arbeiter erstmal sauer auf die Gewerkschaftler sind, weil diese einer raschen Einigung im Wege stehen, und bei Durchsetzung der Gewerkschaftsforderungen auch nicht glücklich sein werden, da andere Arbeiter bevorteilt werden (was womöglich an anderer Stelle eingespart werden muß).
Am Ende will man damit die eigene Machtposition stärken, die darin besteht, im Notfall alles zu verhindern und zu streiken. Was unglaubwürdig ist, wenn man nur einen Bruchteil der Arbeiter vertritt.
Keine Widerrede.
Oder die Meisterbrief-Regelung.
"Typisch Deutsch", will man da fast sagen.