Kannst als Threaderöffnung das nächstemal ein Buch reinkopieren:cool2:
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Für Sozialismus, gegen Militarismus in der SPD...
Mitglied der Linksfraktion
Guido: "I like very german Brätsausages !"
Der Eingangstext ist wirklich etwas sehr lang. Vielleicht magst Du den Inhalt ja mal in kurz zusammenfassen?
Der Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine Geisteshaltung sowie die darauf aufbauende politisch-philosophische Lehre und politische Ausrichtung, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.
Geht eigentlich nicht da der Eingangsbeitrag die Zusammenfassung eines 500 Seiten Buchs ist (Der Reichstagsbrand, Hrsg. A. Bahar, eine Neuausgabe der Studien von Walther Hofer et. al.)
Aber in einem Satz:
Die Nazis haben den Reichstag als bewusste Provokation angezündet und die in den 60er Jahren aufgebrachte Alleintäterthese ist haltlos, sie diente zur Reinwaschung des westintegrierten NS-Personals.
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
Södele.
Nachdem ich dem Text eine Chance gegeben habe, kann ich dir schonmal insofern ein Kompliment machen, weil er gut zu lesen ist und man ihn auch angenehm bis zum Ende folgen kann, obwohl man sich zuerst natürlich fragt, ob diese Textmasse in einem Internetforum überhaupt die Mühe wert ist.
Zwischendurch habe ich mich allerdings gefragt, worauf du eigentlich hinauswillst und ob das geschichtswissenschaftliche Fundament, das du hier legst, nicht zu ausführlich beschrieben ist, wenn man die Größe des zeitgenössischen Dachgeschosses bedenkt, von dem aus man "das Wesen des Faschismus" dann erkennen und beobachten könnte.
Offensichtlich (lese ich dich da richtig?) sind es zwei Punkte, auf die du hinauswillst: Erstens sei die mehr oder minder subtile Geschichtskittung vergangener Faschismusformen ein Symptom für gegenwärtige Faschismusformen, und die Ausführlichkeit, mit der du den Reichstagsbrand beschreibst, hat ihr Ziel nicht, oder nicht nur, in dem Aufzeigen der Beweislast, die erdrückend gegen den braunen Mephisto im Hintergrund spricht, sondern sie dient eigentlich und vorallem als Lanze gegen zeitgenössische Medien. Das wäre dann der zweite Punkt, so wie Adorno geschrieben hat, dass er sich vor der Rückkehr der Faschisten nicht im Mantel der Faschismus fürchten würde, sondern im Mantel der Demokraten. Also das ist für dich schon eingetreten?
Dafür könnte vielleicht auch der jedenfalls schönste Satz in dem Text sprechen:
Das Verständnis des Faschismus wird einem unwissenden Erschaudern geopfert.
Vielleicht mal ein paar Dinge, zu denen ich jetzt spontan was sagen will:
Dieser Gedanke, der sich in letzter Zeit wieder größerer Beliebtheit zu erfreuen scheint, stört mich auch. Vor zwei Jahren z.B. besuchte der Papst Auschwitz und beschrieb das Dritte Reich als eine "Schar(!) von Verbrechern", die mit allerlei Mitteln "Macht über uns Volk" gewonnen hätten, das sich von Gott abgewendet habe, dessen Wurzeln folglich auch ganz ausgerissen werden sollten.Die Stoßrichtung ist klar. Der „Führer“ war ein unerklärlicher Betriebsunfall.
Das macht auch eine zweite Argumentationslinie deutlich, die erschreckend oft gebraucht wird und nach der es ja nur eine Schar von echten Nazis gegeben hätte, ein Dutzend vereinzelnte Personen, die sich halt Macht verschafft hätten.
Eine Systematik, ein langsamer Prozess wird hier gar nicht mehr erwähnt und an dem Ende dieser Gedanken fällt es auch leicht, jemanden wie Filbinger als eigentlichen Gegner des NS-Regimes auszuweisen.
Das wiederum finde ich nicht ganz unverständlich. (Haben wir eigentlich einen Thread über den Historikerstreit?) Aber ... ich meine, es ist halt so, dass erstens die Kommunisten zu dem Zeitpunkt des Reichstagsbrandes schon ein paar Millionen Opfer auf dem Gewissen hatten und die Nazis gerade erst angefangen haben - und nach dem Zweiten Weltkrieg machten die Kommunisten ja auch munter weiter mit ihrem mörderischen, "rot lackierten Faschismus".
In diese Richtung würde auch meine Kritik an Linksaußen gehen, die auf dem linken Auge eben oft blind sind.
Ja, ich glaube dazu habe ich auch schon mehrmals was geschrieben - also dass die NSDAP kein sozialistisches Wirtschaftsprogramm hatte, sondern wenn man eine Definition suchen würde, vielleicht rechte Keynesianer sagen müsste.Nachdem Hitler eine Werbetour durch die Vorstandsetagen der deutschen Wirtschaft hinter sich gebracht hatte und sich nachdrücklich von den scheinsozialistischen Elementen seines Parteiprogramms distanziert hatte („Ich stehe zum Privateigentum“)
Die heutige NPD ist im Grunde wesentlich sozialistischer als die damalige NSDAP.
Der Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine Geisteshaltung sowie die darauf aufbauende politisch-philosophische Lehre und politische Ausrichtung, die die individuelle Freiheit als normative Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.
Besten Dank fürs Lesen, war ja scheinbar nicht umsonst den Text einzustellen. Auch wenn er etwas sperrig fürs Forum war, er lag herum, warum also nicht solange der Speicherplatz umsonst ist.
Bezüglich der Millionen Toten des Kommunismus widerspreche ich mit der gebotenen Vorsicht. 1933 war der Kommunismus noch nicht völlig diskreditiert (und als Idee auch noch nicht völlig durch unwürdige Vertreter zerstört). Stalins Position war noch nicht gefestigt, die Schauprozesse begannen später. Und die Millionen Toten waren nun einmal zum großen Teil Opfer eines sicherlich widerwärtigen Bürgerkrieges, aber keine spezifischen Opfer des Kommunismus, die Jagdstrecke der Weißen Garden war erheblich. Und auch der berühmte Holodomor kann zu einem größeren Teil aus den bürgerkriegsbedingten Zerstörungen erklärt werden. Und die 1933 bereits existierenden faschistischen Staaten bewiesen dass "lieber tot als rot" nur bedingt eine Option war.
Geändert von cajadeahorros (23.10.2008 um 17:18 Uhr)
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
Habs gelesen, gut geschrieben.
Du solltest unbedingt deine Erkentnisse, natürlich ohne den Sarkasmus, im Wikipedia-Artikel einarbeiten. (am besten mit Belegen durch Fußnoten)
Damit kannst du wirklich viele erreichen.
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
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