Afghanischer Student wegen Beleidung des Islams zum Tode verurteilt.

[cego]

Ein afghanischer Journalistik-Student aus Mazar-i-Sharif im Norden des Landes ist in einem Schnellverfahren ohne juristischen Beistand nach dem Scharia-"Recht" wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilt worden.
Sayed Pervez Kambaksh verteilte einen Text aus dem Internet, der die angegeblich durch den Koran gedeckte Unterdrückung der Frauen als eine falsche Deutung der Sichtweise Mohameds bezeichnete.
Trotz eines Appells der UN, von Menschenrechtsgruppen und Journalisten-Verbänden wurde das Urteil durch die Regierung Karzei bestätigt !!!
In Mazar-i-Sharif fanden Demonstrationen statt, die gegen den ausländischen Einfluß in Afghanistan protestierten. "People should realise that as we are representatives of an Islamic country therefore we can never tolerate insults to reverences of Islamic religion."

Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

Der Fall des Studenten wird im "Independent" als weiterer Beleg gesehen, dass die Fundamentalisten zunehmend an Boden gewinnen. Selbst der vom Westen gestützte (und bezahlte) Karzei selbst warf den Briten vor, die Situation in Helmand im Süden zu verschlimmern, er wies bereits einen britischen und irischen Diplomaten aus und verweigerte die Anerkennung eines UN-Gesandten.

Und in dieses Land werden unsere Soldaten geschickt, die dort ihre Haut für solche Betonköpfe zu Markte tragen sollen, von den Milliarden, die dort versenkt werden, ganz zu schweigen ! Milliarden, die hier im eigenen Land für Terrorbekämpfung, Modernisierung der Bundeswehr, Polizeiausstattung dringend benötigt würden und für unsere Sicherheit auch besser angelegt wären.
Wie lange will uns unsere Regierung eigentlich noch vorlügen, dass "Deutschland am Hindukusch" verteidigt wird ?

[Aldebaran]

Dass der islamische Fundamentalismus in Afghanistan immer noch eine starke Stellung hat, bestreitet niemand. In den Gerichten sitzen noch massenhaft bärtige alte Herren mit primitiven Rechtsauffassungen. Das ist kein Wunder, denn woher sollten anderweitig ausgebildete Juristen nach Jahrzehnten des Bürgerkrieges auch kommen?

Wie damals in dem Fall des zum Christentum Konvertierten wird man wahrscheinlich wieder eine "salomonische" Lösung finden.

"Demonstrationen" sollte man in Afghanistan grundsätzlich nicht allzu ernst nehmen. "Demonstranten" sind dort sehr billig zu haben. Die Taliban wissen sehr wohl, wie man einen Propagandakrieg betreibt und werden von den Reaktionen linker und rechter Hohlköpfe im Westen ja nur weiter motiviert. Militärisch haben sie keine Chance, aber sie kennen die Schwächen des Westens. Die größte ist mangelnde Ausdauer.

Die beiden Diplomaten sind ausgewiesen worden, weil sie ohne Rücksprache mit der afghanischen Regierung Kontakt zu den Taliban aufgenommen haben (sollen).