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Thema: Weg mit den Ethik-Kommissionen?

  1. #1
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Standard Weg mit den Ethik-Kommissionen?

    Die spektakuläre Trennung der Siamesischen Zwillinge Lea und Tabea, die heute mit dem Tode von Tabea ihr Ende fand, läßt mich die Frage aufwerfen, ob es sinnvoll ist Ethik-Kommissionen einzusetzen, wenn es darum geht
    Richtungen in der Forschung zu bestimmen.
    Auch wenn der Zusammenhang von Klassiker (Gentechnik) der
    Ethik-Kommissions-Kompetenz zu den Siamesischen Zwillingen nur ein indirekter ist, er ist vorhanden.
    Grundlagenforschung jeglicher Art, kann in irgendeiner Form später für Anwedungen relevant werden. Offensichtlich war man in Europa und auch insbesondere in Deutschland überhaupt nicht in der Lage, den riskanten Eingriff an den Zwillingen überhaupt anzugehen.
    Die Amerikaner habens versucht, sicher ihr bestes gegeben, aber nur teilweise Erfolg gehabt.
    Meine These: jedes Land, das sich der aktiven Forschung auf Hi-Tec Ebene verweigert (obwohl es das Potiential dazu hat) und sich stattdessen scheinheilig faselnd hinter Ehtik-Kommissionen versteckt, macht sich des humanitären Verbrechens der unterlassenen Hilfeleistung auf höchster Ebene schuldig.

    Ich spreche mich hiermit dafür aus, um mit den internationalen Spitzenstandorten gleichziehen zu können, auch den deutschen Ethik Weg aufzugeben und es so zu halten wie z.B. die USA oder England.
    Nicht nur wegen des Wissensschaftsstandortes Deutschland, sondern auch aus humanitären Erwägungen.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von kangal
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    Zitat Zitat von Manfred_q
    Meine These: jedes Land, das sich der aktiven Forschung auf Hi-Tec Ebene verweigert (obwohl es das Potiential dazu hat) und sich stattdessen scheinheilig faselnd hinter Ehtik-Kommissionen versteckt, macht sich des humanitären Verbrechens der unterlassenen Hilfeleistung auf höchster Ebene schuldig.

    Ich spreche mich hiermit dafür aus, um mit den internationalen Spitzenstandorten gleichziehen zu können, auch den deutschen Ethik Weg aufzugeben und es so zu halten wie z.B. die USA oder England.
    Nicht nur wegen des Wissensschaftsstandortes Deutschland, sondern auch aus humanitären Erwägungen.
    "aktive forschung auf high tec ebene", was für ein weites feld.
    was genau haben die zwillinge z.b. mit dem ethischen hintergrund des therapeutischen klonens (ich denke darauf willst du im endeffekt hinaus) zu tun? ich bin der meinung, der mensch darf noch lange nicht alles was er kann (könnte). und das therapeutische klonen gehört für mich ganz klar dazu.
    Daß wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, daß die Kinder so werden wie wir.
    (Erich Kästner)

    Kaum haben wir gelernt zu sprechen, sagt man uns auch schon, dass wir den Mund halten sollen.

    Gibt es ein Land auf der Erde - wo der Traum wirklichkeit ist? Ich weiss es wirklich nicht. Ich weiss nur eins und da bin ich sicher - dieses Land ist es nicht.
    (TSS-Der Traum ist aus)

  3. #3
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    ich stimme dem threatersteller zu!

    es ist absolut entwicklungshemmend solche kommisionen einzusetzen..

  4. #4
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von kangal
    "aktive forschung auf high tec ebene", was für ein weites feld.
    was genau haben die zwillinge z.b. mit dem ethischen hintergrund des therapeutischen klonens (ich denke darauf willst du im endeffekt hinaus) zu tun? ich bin der meinung, der mensch darf noch lange nicht alles was er kann (könnte). und das therapeutische klonen gehört für mich ganz klar dazu.
    Richtig, aber was wäre wohl kein weites Feld?

    "was genau haben die zwillinge z.b. mit dem ethischen hintergrund des therapeutischen klonens zu tun"

    Nein darauf will ich nicht "genau" hinaus, weil das niemand "genau" sagen kann. Könnten wir es, bräuchten wir die Forschung vermutlich nicht mehr.

    Es hat vermutlich soviel damit zu tun, wie die Integralrechnung mit einem Verkehrsflugzeug oder die Keplerschen Gesetze mit einem funktionierenden Handy. Je nachdem wie man es betrachtet, nichts oder alles.
    Man darf aber annehmen, daß es jeweils ohne das eine nicht bis zum anderen gekommen wäre.

    Etwas mehr Genauigkeit halte ich aber für sinnvoll, wenn es um die Betrachtung geht, inwiefern der Mensch etwas nicht darf, obwohl er könnte.
    Ich sehe die Gründe für ein therapeuthisches Klonverbot nicht als ausreichend an.
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  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von kangal
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    Zitat Zitat von Manfred_q
    Es hat vermutlich soviel damit zu tun, wie die Integralrechnung mit einem Verkehrsflugzeug oder die Keplerschen Gesetze mit einem funktionierenden Handy. Je nachdem wie man es betrachtet, nichts oder alles.
    Man darf aber annehmen, daß es jeweils ohne das eine nicht bis zum anderen gekommen wäre.
    das mag sein, nur hat man dafür nicht an menschlichem leben geforscht und dieses leben bewusst aufs spiel gesetzt.
    Zitat Zitat von Manfred_q
    Etwas mehr Genauigkeit halte ich aber für sinnvoll, wenn es um die Betrachtung geht, inwiefern der Mensch etwas nicht darf, obwohl er könnte.
    Ich sehe die Gründe für ein therapeuthisches Klonverbot nicht als ausreichend an.
    nun gut, etwas genauer: der mensch wird bald in der lage sein, menschen zu züchten/produzieren. er wird dafür sehr viele versuche und tests benötigen und bei jedem dieser versuche wird menschliches leben vernichtet. mir ist ehrlich gesagt kein forschungsbereich bekannt, in dem das in der vergangenheit so gewesen wäre. wobei wieder einmal die alte frage im raum steht, wann menschliches leben beginnt. nach der geburt (wie es z.b. die israelis sehen) oder doch schon etwas früher? ab wann ist der mensch denn mensch und wie lange ist er ein ding zu forschungszwecken?
    Daß wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, daß die Kinder so werden wie wir.
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  6. #6
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Zitat Zitat von kangal
    nun gut, etwas genauer: der mensch wird bald in der lage sein, menschen zu züchten/produzieren. er wird dafür sehr viele versuche und tests benötigen und bei jedem dieser versuche wird menschliches leben vernichtet. mir ist ehrlich gesagt kein forschungsbereich bekannt, in dem das in der vergangenheit so gewesen wäre. wobei wieder einmal die alte frage im raum steht, wann menschliches leben beginnt. nach der geburt (wie es z.b. die israelis sehen) oder doch schon etwas früher? ab wann ist der mensch denn mensch und wie lange ist er ein ding zu forschungszwecken?
    Ok. Das ist wirklich eine schwierige Frage. Nun überlege ich mir -rational und Bewußt wachsweiche Begriffe wie "Würde" vermeidend- mal was am sterben so "unangenehm" ist. Ich will das keineswegs lächerlich machen!
    Es scheint mir so, als sähe man den Wald (die realen Gründe) vor lauter Bäumen (Würde, Menschlichkeit etc.) nicht mehr.

    Sterben und der Tod sind vor allem deswegen so unangenehme Dinge, weil sie mit folgendem einhergehen:

    1) mit körperlichem Schmerz
    2) dem Bewußtsein weltliche Freuden für immer zu verlieren
    3) dem Paradoxon das Unmögliche wahr machen zu wollen, nämlich sich den Tod vorzustellen
    4) für Bezugspersonen des Betroffenen mit Abschied, Mitleid. Sie alleine tragen eigentlich den langfristigen Schmerz

    und jetzt stellt sich eben die Frage, ob wir nicht wesentlich weiter kämen, wenn wir uns um diese erfassbaren Dinge kümmern würden.

    Ist es bei einem Zellhaufen von z.B. 32 Zellen wirklich wichtig, ob er "menschlich" ist, wenn wir z.B. gewährleisten könnten, daß die obigen Punkte nicht zutreffen?
    Punkt 2)-3) kann man wohl schon a priori mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen, weil sie ein Bewußtsein erfordern. Punkt 1) vermutlich auch, weil er Empfindung erfordert und damit wohl ein Nervensystem nebst Gehirn etc.

    Nur mal so in den Raum gestellt...
    Die Ethik-Kommissionen scheinen mir eben nach dem Prinzip vorzugehen: wer nichts macht (bzw. erlaubt) der macht auch nichts verkehrt.
    Und ich will verdeutlichen, daß Feigheit zur Übernahme von Verantwortung genauso verwerflich und unmoralisch ist, wie Frankenstein-Forschung, denn auch in ersterem Fall macht man sich (indirekt) der Tötung schuldig.
    So leicht können wir uns nicht rausreden. Grade die Deutschen neigen jedoch dazu mit ihrem "Fehler in der Vergangenheit" das zu meinen.
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  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von kangal
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    Zitat Zitat von manfred_q
    Ist es bei einem Zellhaufen von z.B. 32 Zellen wirklich wichtig, ob er "menschlich" ist, wenn wir z.B. gewährleisten könnten, daß die obigen Punkte nicht zutreffen?
    sorry manfred, bei diesem thema kann ich nicht wirklich objektiv bleiben, weil ich gerade mitbekomme, was aus einem "zellhaufen" wie du es nennst, innerhalb kürzester zeit entstehen kann. hast du kinder?
    vor einigen jahren hätte ich vielleicht noch ähnlich gedacht und ich kann sehr gut verstehen, dass menschen, die an z.z. unheilbaren krankheiten leiden, all ihre hoffnungen aus dem medizinischen fortschritt schöpfen.
    ich habe auch im grunde nichts gegen medizinische forschung, allerdings darf der mensch gewisse ethische grundsätze dabei nicht aufgeben, gerade, wenn der erfolg dieser forschungen eher zweifelhaft ist.
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    edit: man kann ja mal untersuchen, in wie weit diese punkte auf schwerst geistig und körperlich behinderte menschen zu treffen - da gibts ja auch noch ne menge forschungsbedarf
    Geändert von kangal (17.09.2004 um 10:43 Uhr)
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  8. #8
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    Zitat Zitat von kangal
    sorry manfred, bei diesem thema kann ich nicht wirklich objektiv bleiben, weil ich gerade mitbekomme, was aus einem "zellhaufen" wie du es nennst, innerhalb kürzester zeit entstehen kann. hast du kinder?
    Das was dich nun nicht schlafen lässt war nie ein Zellhaufen in eine Petrischale.
    Womit Wissenschaftler sich beschäftigen hat mit "Mensch" nicht im geringsten zu tun. Um Mensch zu werden braucht man einiges, so auch ein Mutterleib.
    Die Zellen die dort manipuliert werden, haben genausoviel Bezug zu den Menschen wie ein entnommenes Organ.

    Klar, früher im Mittelalter musste man abgetrennte Körperteile und abgegangene Föten genauso beerdigen wie Menschen. Man sollte aber weiter sein inzwischen.


    Ethik-Komissionen heute sind nichts anderes als anno die heilige Inquisition.
    In völligen Unkenntniss der Tatsachen aber mit viel Doppelmoral wird Verhinderung betrieben. Lieber nichts wissen, statt mitgestalten.
    Es wird neben jedwede Komission fertig zurückkommen und zwar nach fremden Geschmack, ohne eine Gestaltungsmöglichkeit und damit wesentlich "unmoralischer" als wenn man sich die Moralapostel gespart hätte,

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