Umfrageergebnis anzeigen: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz von Gott oder Göttern?

Teilnehmer
24. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Die Gläubigen müssen beweisen, dass es ihre(n) Gott(er) gibt.

    17 70,83%
  • Die Nichtgläubigen müssen beweisen, dass es sie nicht gibt.

    7 29,17%
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Thema: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

  1. #1
    marc
    Gast

    Standard Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Eigentlich wollte ich direkt in dem "Ist Gott tot?"-Thread antworten, aber dann dachte ich mir, dass man vielleicht eine separate Diskussion darüber führen könnte, bei wem die Beweislast für die Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes liegt.

    Zur Orientierung zwei Zitate:

    Monsignore Walter Brandmüller, Chefhistoriker des Vatikans

    DER SPIEGEL: Bei wem liegt die Beweislast für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes?

    Brandmüller: Die liegt nun in der Tat beim Atheisten. Sie staunen? Ich meine, aber, doch! Denn: Wenn ich die Existenz eines unendlichen Geistes aus dessen Gedanken und Willen die gesamte Wirklichkeit hervorgegangen ist, leugne, dann muss ich doch wohl erklären können, wieso dann Welt und Mensch überhaupt existieren. Damit kommen Sie in erhebliche Erklärungsnöte, denn Urknall, Evolution, Selbstorganisation einer (nicht vorhandenen!) Materie - im Übrigen ziemlich leere Worthülsen - anzunehmen, erfordert weit größere (und dazu noch blinde) Gläubigkeit als die Kirche für ihre Dogmen verlangt. Wie sollte das Nichts auf einmal knallen? Insbesondere aber müssten Sie erklären, wie es denn kommt, dass menschliche Vernunft und Makro- wie Mikrokosmos so aufeinander beziehungsweise ineinander passen wie Schloss und Schlüssel. Das heißt, wie es möglich ist, dass Astronauten zu einem präzisen Zeitpunkt auf einem genau bestimmten Planquadrat des Mondes landen können.

    (...)

    "Glaube" kann doppelt verstanden werden. Einmal kann der Akt des Glaubens gemeint sein, sodann kann man den Inhalt des Glaubens, die Glaubenslehre darunter verstehen. Je nachdem ist Ihre Frage zu beantworten. In der Tat gibt es keinen Vernunftbeweis für die Existenz eines Gottes in drei Personen, oder für die wirkliche Gegenwart Jesu Christi in der konsekrierten Hostie. Auch kann man die Existenz des Bösen rational nicht erklären. All das ist nur auf Grund göttlicher Offenbarung erkenn- beziehungsweise verstehbar. Was ich aber sehr wohl zu zeigen vermag, ist, dass ich den Glaubensakt intellektuell verantwortbar vollziehen kann, weil Gott sich tatsächlich, nachweisbar, den Menschen mitgeteilt hat.

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    Michael Schmidt-Salomon, Giordano-Bruno-Stiftung

    Auch wenn viele Indizien gegen die Richtigkeit [des] Glaubens sprechen, so können [sich echte Gläubige] in der Not doch noch hinter einem letzten Einwand verschanzen, nämlich dem Argument, dass der Kritiker die Nichtexistenz des von ihnen geglaubten Gottes nicht stringent beweisen kann.
    Aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit muss man sogar zugeben, dass dieser Hinweis durchaus berechtigt ist. Aber: Wie sollte es auch anders sein? Es ist prinzipiell so, dass Nicht-Existenzen nicht bewiesen werden können! Man könnte behaupten, unser Universum sei in Wahrheit der Verdauungstrakt eines gigantischen, blaugestreiften und doch unsichtbaren Kobolds namens "Gaga Gugelfurz" - und niemand könnte die Nicht-Existenz dieses imaginären Wesens beweisen. Allerdings: Ein solcher Beweis wäre auch nicht notwendig! Warum? Weil nicht derjenige, der die Existenz des Gugelhurz oder des christlichen Gottes bestreitet, Beweise anbringen muss, sondern derjenige, der solch gewagte Thesen vertritt.
    Dieses Argument entspricht dem Sparsamkeitsprinzip des wissenschaftlichen Denkens (auch bekannt als "Ockhams Rasiermesser"), das besagt, dass man zur Erklärung eines Phänomens nicht mehr unbewiesene Annahmen einführen sollte, als unbedingt erforderlich sind. Da dieses Prinzip zum Verständnis der Wissenschaft und auch zur Abgrenzung von Wissenschaft und Religion von fundamentaler Bedeutung ist, sei an diesem kleinen Beispiel demonstriert:

    Vorausgesetzt sind zwei Fakten:
    1. Es gab einen Wirbelsturm.
    2. Ein Baum wurde entwurzelt.
    Wissenschaftlich sinnvoll wäre es, die Entwurzelung des Baumes auf einen natürlich entstandenen Wirbelsturm zurückzuführen.
    Prinzipiell denkbar wäre es aber auch, zu behaupten, Außerirdische hätten die Erde inspiziert, dabei sei ein technischer Defekt an einem UFO aufgetreten, die plötzlich versagende Antriebskraft habe einen Wirbelsturm ausgelöst und beim Herabfallen des Ufos sei der Baum beschädigt worden. Um das Fehlen für Indizien für den Ufoabsturz zu erklären, könnte man weiterhin behaupten, seien Spezialagenten der CIA gekommen und hätten alle Spuren des Ufos beseitigt, um das Geheimnis außerirdischen Lebens vor der Öffentlichkeit zu verbergen und weiter ungestört mit extraterrestrischer Technik experimentieren zu können.

    (...)

    Wenn wir "Ockhams Rasiermesser" auf religiöse Phänomene anwenden, erhalten wir für diese weit plausiblere Erklärungen als jene intellektuellen Zumutungen, die uns von religiöser Seite abverlangt werden. So ist beispielsweise die kirchlich beglaubigte Legende, dass 1917 in Fatima angeblich Zehntausende die Sonne "tanzen" sahen, plausibler auf eine sozialpsychologisch zu interpretierende Massenhysterie zurückzuführen als auf ein wirkliches Eingreifen der vermeintlichen "Mutter Gottes".

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  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Monsignore Walter Brandmüller, den Chefhistoriker des Vatikans

  3. #3
    marc
    Gast

    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Zitat Zitat von HackePeter Beitrag anzeigen
    Monsignore Walter Brandmüller, den Chefhistoriker des Vatikans
    hm, in gewisser weise ist der lach-smilie ja berechtigt <g> hab seinen titel direkt aus dem spiegel-link übernommen ... nunja

  4. #4
    GESPERRT
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    737

    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    hm, in gewisser weise ist der lach-smilie ja berechtigt <g> hab seinen titel direkt aus dem spiegel-link übernommen ... nunja
    .. das Lachen kam mir bei
    Die liegt nun in der Tat beim Atheisten. Sie staunen? Ich meine, aber, doch! Denn:..
    Welch maßlose Dreistigkeit etwas zu behaupten und dann den anderen die Beweislast aufzubürden nur weil sie selber keinen einzigen Beweis erbringen können. Ja so sind sie ..

  5. #5
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Ganz einfach: Bei demjenigen der aus der Existenz Gottes Forderungen ableitet die auch für Menschen gelten, die nicht an die Existenz dieses Gottes glauben.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  6. #6
    Stimme der Vernunft
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    1.108

    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    "Beweislast" ist da ein ungeeigneter Begriff, zumal es keine Möglichkeit gibt, die Existenz oder Nichtexistenz Gottes überhaupt zu beweisen.
    Lässt man dies außer Acht, müsste man von den Religionen zudem einen Beweis einfordern, dass ihre Gottesvorstellung richtig ist, z.B. im Vergleich zu den Gottesvorstellungen anderer Religionen.

  7. #7
    meh
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    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Zitat Zitat von Miles Beitrag anzeigen
    Gott gibt es nicht und PUNKT! Die Bibel ist durch die Evolutionsforscher hinlänglich widerlegt worden!
    So ein Unsinn. Allerdings ist es richtig, dass widerlegt wurde, dass es nur einen Gott gebe. Es gibt selbstverständlich zahlreiche. Wer soll denn sonst die ganzen Naturwunder wie Regen, Hagel oder Feuer erfunden haben? Darwin? Wohl kaum!

  8. #8
    GESPERRT
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    1.667

    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Brandmüller: "Die liegt nun in der Tat beim Atheisten. Sie staunen? Ich meine, aber, doch! Denn: Wenn ich die Existenz eines unendlichen Geistes aus dessen Gedanken und Willen die gesamte Wirklichkeit hervorgegangen ist, leugne, dann muss ich doch wohl erklären können, wieso dann Welt und Mensch überhaupt existieren."

    Da hat der liebe Vatikanideologe wohl zu tief in die Bibel geschaut und sich wenig in der realen Welt, die um ihn herum auch noch existieren dürfte, umgesehen. In der realen Welt gibt es nämlich ein Phänomen, dass Vernunft genannt wird. Es soll nämlich allen Ernstes Menschen geben, die den Phänomenen der Natur wissenschaftlich auf den Grund gehen. Das sind solche, die Begründung realer Phänomene kümmern. Dass die Welt existiert, wird intensiv untersucht und auch ein Katholik dürfte schon einmal etwas von Darwinismus oder auch vom Urknall gehört haben. Die eine Theorie erklärt wie die Arten und somit auch der Mensch entstanden ist und die andere beschreibt die Entstehung der Materie und somit des Universums.

    Man glaubt gar nicht, dass es Menschen gibt, die des Lesens und der Schrift kundig sind und dennoch nur ein Buch lesen und von den anderen erwarten, dass sie ebenso ignorant sein sollen wie sie selbst!

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Es gibt keine Beweislast. Jeder sollte dem anderen seinen Glauben lassen.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    17.06.2004
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    Standard AW: Wer hat die Beweislast für die (Nicht-)Existenz "Gottes"?

    Zitat Zitat von Miles Beitrag anzeigen
    Gott gibt es nicht und PUNKT! Die Bibel ist durch die Evolutionsforscher hinlänglich widerlegt worden!
    Ein Fanatiker. Mit großem Punkt!

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