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Thema: "Waldsterben"? gibt es das noch?

  1. #1
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    Standard "Waldsterben"? gibt es das noch?

    In den 70er Jahren kam ein Begriff auf: "Waldsterben". In den 80er und 90er wurde dieses deutsche Wort 1:1 in andere Sprachen übernommen. In Frankreich und französisch sprechenden Ländern hieß es "Le Waldsterben". In den englisch sprechenden Ländern "the waldsterben".

    Die Ursache wurde schnell gefunden: Luftverschmutzung! Das was man in den Anfängen der industriellen Revolution als "Rauchschäden" kannte, erfasste nun auch Gebiete, die tausende Kilometer vom Verursacher entfernt lagen. So wurde nachgewiesen, dass das Sterben der Wälder im Erzgebirge eine Folge der Luftverschmutzung in den Ballungszentren, wie zum Beispiel Ruhrgebiet, war. Seen versauerten, der PH-Wert fiel auf Werte wie bei verdünnter Zitronensäure, Bodenflora und -fauna wurden durch chemische Prozesse, ausgelöst durch die SToffe, die sich im Boden ablagerten, vernichtet.
    Ständig konnte man neue Hiobsbotschaften lesen, der "Stern" brachte "Waldkarten" in seinen Ausgaben, und jedes Jahr fiel die Waldschadensbilanz schlimmer aus.
    Gebäude wiesen Schäden auf deren Restaurierung in die Millionen ging, der Köllner Dom bröckelte und man fragte sich ernsthaft, ob der Dom VOR seiner entgültigen Fertigstellung zusammenbrechen würde.
    Das war in den 70er bis 90er Jahren.
    Nun ist ein seit einigen Jahren ein neues Jahrtausend angebrochen und scheinbar gibt es kein "Waldsterben" mehr.
    Wirklich?

    Wie seht ihr die Gefahr der Luftverschmutzung?

  2. #2
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    Das Waldsterben hat 2003 wieder zugenommen.
    ..und leise stirbt der Wald ...


    Unter der Sommerhitze und dem ausbleibenden Regen hat der deutsche Wald in diesem Jahr merklich gelitten. Nach der vorläufigen Waldschadensbilanz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für 2003 liegt Baden-Württemberg mit einer Zunahme des "deutlich geschädigten" Baumbestandes von 24 auf 29 Prozent an der Spitze. Den zweitgrößten Anstieg um drei auf 21 Prozent hatten die Wälder Sachsen-Anhalts zu verkraften.[Links nur für registrierte Nutzer]

    Während noch 1999 zu lesen war:

    >>Waldschadensbericht 1999

    Gute Bilanz für Hamburgs Wälder

    Den Fichten und Buchen geht´s gut, den Eichen weniger, und die Kiefern weisen das niedrigste Schadensniveau seit Beginn der regelmäßigen Waldschadenserhebungen im Jahre 1983 auf - so die primäre Botschaft der diesjährigen Waldschadensbilanz für die Hamburger Forstreviere. Selbst der heiße Sommer des Jahres mit wochenlangen Trockenperioden lässt bis zur herbstlichen Begutachtung der 4658 Probebäume in den neun, auf Hamburger Stadtgebiet liegenden, Forstrevieren keine Schadenseinflüsse erkennen. Damit fällt die Hamburger Bilanz 1999 deutlich besser aus als in den anderen Bundesländern. Allerdings lassen sich Entwicklungstendenzen des biologisch hochkomplizierten Ökosystems Wald nur längerfristig als von Jahr zu Jahr beurteilen. Denn für die Jahresbilanzen werden nicht nur äußere Stressoren wie Luftemissionen oder Bodenveränderungen durch Wasserhaushalt oder Nährstoffeinträge z.B. aus der Landwirtschaft gewertet. In die Beurteilung des Gesamtzustandes eines Baumes fließen auch die natürlichen Vorgänge wie reiche Blüte und Fruchtbildung oder Schädlingsfraß ein.<<[Links nur für registrierte Nutzer]


    Wie es im Saarland von 1999 bis 2003 aussieht kann man hier lesen:[Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von Benny (13.09.2004 um 10:19 Uhr)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Benny
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    Das Waldsterben hat 2003 wieder zugenommen.
    ..und leise stirbt der Wald ...
    Verdammt leise.


    Mehr Wald in Deutschland
    18.03.03

    Jahr für Jahr wächst der Wald in Deutschland. Von 1993 bis 2001 habe die Waldfläche im Schnitt um jeweils 100 Quadratkilometer - das entspricht der Fläche der Stadt Mainz - zugenommen, berichtete das Statistische Bundesamt.
    Im Jahr 2001 waren fast 30 Prozent der Fläche Deutschlands oder gut 105.000 Quadratkilometer mit Wald bedeckt. Den höchsten Waldanteil hat nach der Statistik Rheinland-Pfalz mit 40,8 %, dicht gefolgt von Hessen mit 39,9 %.
    Den niedrigsten Waldanteil hat Schleswig-Holstein mit 9,5 % der Landesfläche.

  4. #4
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    Zitat Zitat von AndyH
    Verdammt leise.


    Mehr Wald in Deutschland
    18.03.03

    Jahr für Jahr wächst der Wald in Deutschland. Von 1993 bis 2001 habe die Waldfläche im Schnitt um jeweils 100 Quadratkilometer - das entspricht der Fläche der Stadt Mainz - zugenommen, berichtete das Statistische Bundesamt.
    Im Jahr 2001 waren fast 30 Prozent der Fläche Deutschlands oder gut 105.000 Quadratkilometer mit Wald bedeckt. Den höchsten Waldanteil hat nach der Statistik Rheinland-Pfalz mit 40,8 %, dicht gefolgt von Hessen mit 39,9 %.
    Den niedrigsten Waldanteil hat Schleswig-Holstein mit 9,5 % der Landesfläche.
    Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
    Quelle?

  5. #5
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    Also die Entwicklung des Baumbestandes und das "Waldsterben" arbeitet sich ja nicht wirklich entgegen. Unter Waldsterben versteht man ja im Normalfall auch die leichtere bis schwere Schädigung des einzelnen Baumes, auch wenn der Baum weiterlebt und damit zur Baumfläche dazugezählt werden würde.

    Interessant in dem Zusammenhang ist eher, wieviel Prozent des Baumbestandes geschädigt sind:

    Im Jahr 2003 stieg der Anteil deutlicher Schäden (Schadstufen 2 -4) um 2 Prozentpunkte auf 23 %. Der Anteil der Warnstufe (schwache Schäden) stieg ebenfalls um 2 Prozentpunkte und liegt nun bei 46 % der Waldfläche. Der Anteil ungeschädigter Waldfläche ging um 4 Prozentpunkte zurück und liegt mit 31 % nahe am Tiefststand von 1992 (Abbildung 1). Die mittlere Kronenverlichtung für alle Baumarten liegt 2003 bei 19,9 % (2002: 19,1 %). Vergilbungen von Nadeln oder Blättern werden kaum noch beobachtet: Sie sind seit 1997 nur noch auf ca. 3 % aller Stichprobenbäume anzutreffen.
    Im langfristigen Vergleich hat der Anteil deutlicher Schäden damit erstmalig seit 2000 wieder zugenom men, ohne allerdings die Höchststände der Jahre 1991 und 1992 (Anteil deutlicher Schäden: 30 bzw. 29 %) zu erreichen. Das vergleichsweise stabile Schadniveau der letzten Jahre wird nicht verlassen: Zum neunten Mal in ununterbrochener Folge liegt der Anteil der Schadstufen 2 – 4 zwischen 21 und 23%


    Schäden in den Ausmaßen, wie teilweise in den ehemaligen Ostblockstaaten haben wir aber nicht.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Siran
    Also die Entwicklung des Baumbestandes und das "Waldsterben" arbeitet sich ja nicht wirklich entgegen. Unter Waldsterben versteht man ja im Normalfall auch die leichtere bis schwere Schädigung des einzelnen Baumes, auch wenn der Baum weiterlebt und damit zur Baumfläche dazugezählt werden würde.

    Interessant in dem Zusammenhang ist eher, wieviel Prozent des Baumbestandes geschädigt sind:

    Im Jahr 2003 stieg der Anteil deutlicher Schäden (Schadstufen 2 -4) um 2 Prozentpunkte auf 23 %. Der Anteil der Warnstufe (schwache Schäden) stieg ebenfalls um 2 Prozentpunkte und liegt nun bei 46 % der Waldfläche. Der Anteil ungeschädigter Waldfläche ging um 4 Prozentpunkte zurück und liegt mit 31 % nahe am Tiefststand von 1992 (Abbildung 1). Die mittlere Kronenverlichtung für alle Baumarten liegt 2003 bei 19,9 % (2002: 19,1 %). Vergilbungen von Nadeln oder Blättern werden kaum noch beobachtet: Sie sind seit 1997 nur noch auf ca. 3 % aller Stichprobenbäume anzutreffen.
    Im langfristigen Vergleich hat der Anteil deutlicher Schäden damit erstmalig seit 2000 wieder zugenom men, ohne allerdings die Höchststände der Jahre 1991 und 1992 (Anteil deutlicher Schäden: 30 bzw. 29 %) zu erreichen. Das vergleichsweise stabile Schadniveau der letzten Jahre wird nicht verlassen: Zum neunten Mal in ununterbrochener Folge liegt der Anteil der Schadstufen 2 – 4 zwischen 21 und 23%


    Schäden in den Ausmaßen, wie teilweise in den ehemaligen Ostblockstaaten haben wir aber nicht.
    Danke für die Info. Es stimmt. "Waldsterben" ist natürlich nicht nur der tote Wald, sondern der geschädigte. Für viele Laien, die durch den Wald gehen, ist es erstmal wie ein Märchen: "Waldsterben?? Ist doch alles schön grün!"

    In den neuen B.Ländern soll ja, seit dem viele Firmen geschlossen wurden, und dort jetzt ja "unsere" Emissions- und Imissionsgesetze gelten, Luft und Wasser sauberer geworden sein.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Benny
    Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
    soweit ich weiss, ist es ja auch gesetzlich festgelegt, dass die forstwirtschaft entsprechenden ersatz für rodungen anpflanzen muss.
    weiss jemand seit wann das so ist? war das schon vor dem bekanntwerden des waldsterbens so, oder erst hinterher?
    Daß wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, daß die Kinder so werden wie wir.
    (Erich Kästner)

    Kaum haben wir gelernt zu sprechen, sagt man uns auch schon, dass wir den Mund halten sollen.

    Gibt es ein Land auf der Erde - wo der Traum wirklichkeit ist? Ich weiss es wirklich nicht. Ich weiss nur eins und da bin ich sicher - dieses Land ist es nicht.
    (TSS-Der Traum ist aus)

  8. #8
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Das Bundeswaldgesetz ist von 1975, allerdings wurde das wohl schon vorher auf Landesebene geregelt, denn das Gesetz bezieht sich auch auf die jeweiligen Landesverordnungen.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

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  9. #9
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    siran - da warst du schneller. stimmt es gab schon vorher solche verordnungen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Benny
    Solange mehr, weil nachgepflanzt, nachwächst, als wegstirbt ist das doch OK.
    Quelle?
    Steht doch da : Statistisches Bundesamt.
    Gleiche Text erschien auf vielen Seiten:
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    Dem Wald geht garnicht so übel.
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    Daten und Fakten zur deutschen Forst- & Holzwirtschaft

    Forstwirtschaft:

    Waldfläche in Deutschland: 10,7 Mio. Hektar
    Beschäftigte: ca. 75.000
    Waldeigentum: private Eigentümer (46 %)
    Bund & Länder (34 %)
    Körperschaften (20 %)
    Holzvorrat: 2,8 Milliarden Kubikmeter
    Jährlicher Holzeinschlag: ca. 40 Millionen Kubikmeter
    Jährlicher Holzzuwachs: ca. 60 Millionen Kubikmeter
    Erlös aus Holzverkauf: Euro 1,8 Milliarden pro Jahr

    Holzwirtschaft:
    Beschäftigte: 560.000
    Unternehmen: 60.500
    Branchen nach Umsatz: Möbelindustrie 23,93 %
    Holzgroßhandel 17,96 %
    Zellstoff- und
    Papiererzeugung 17,65 %
    Holznahes Bauhandwerk 12,56 %
    Holzbearbeitung 10,39 %
    Holzverarbeitung 9,45 %
    Holzhandwerk 5,22 %
    Möbelerzeugendes
    Handwerk 2,83 %
    Umsatz 2002: Euro 80,9 Milliarden

    Klar gibt es einzelne kranke Bäume oder gar Flächen. Meist falsch gepflanzte.

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