"Eigentlich", sagt Schwester Christine, "ist jetzt vor den Weihnachtsfeiertagen Hochsaison in der Hostienbäckerei." Doch ihr Jahresabsatz liegt nur noch bei einer Million Hostien. Seit 1866 werden die schneeweißen Premium-Hostien handgefertigt, heute kann man für 500 Stück gerade noch 20 Euro verlangen. Das ist weit unter den tatsächlichen Herstellungskosten.
Die Konkurrenz produziert den Leib Christi oft billiger, der Wettbewerb hat selbst diese kirchliche Nische erreicht. Während die Kundenzahl kontinuierlich schrumpft, drängen Billiganbieter auf den Markt. Vor allem die schmucklosen bräunlichen Brothostien überschwemmen den Markt, hergestellt in hocheffizienten Hostienbackautomaten, an denen nur eine Arbeitskraft erforderlich ist.
1000 Oblaten kosten hier nur acht Euro - pro Stück weniger als ein Cent.