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Im darauffolgenden zweiseitigen Bericht mangelt es leider an einer sinnvoll vorgetragenen Untermauerung dieser These. Weder werden Zahlen genannt, noch Situationen in Verhältnisse gesetzt.
Es wird lediglich die zweifelhafte und unempirische migrantische Sozialstrukturanalyse eines Forschungsinstituts dargestellt. Weil diese unter den verschiedenen Milieus - tatsächlich! - analytisch auch eine "Elite" verorteten, schlussfolgert SpiegelOnline wohl: Es gibt diese Elite nicht nur, sie "beflügelt" Deutschland auch.
Lapidar heißt es dazu:
Unnötig zu erwähnen dass sich hier keine Belege zu dieser aus der Luft gegriffen erscheinenden Behauptung finden. Offiziellen Zahlen zufolge haben 60% der Migrantenkinder maximal den Hauptschulabschluss, verglichen mit 30% der deutschen (nicht-Migranten).Insgesamt nämlich liegt die Leistungs- und Einsatzbereitschaft in Migrationgruppen deutlich höher als in der "autochthonen deutschen Bevölkerung".
Entweder will man hier weismachen, dies wäre vollständig auf die Diskriminierung durch die Lehrer zurückzuführen, und die Zahlen müssten eigentlich genau andersrum aussehen, oder man will die bewährte Strategie fahren: Wir behaupten einfach so lange, es wäre so, bis uns das jeder Depp wohlwollend glaubt.
Auch hier der einleuchtende Mechanismus: Was in der Studie nicht vorkommt, kommt in der Realität nicht vor, und verschwindet daher als Problem. Weder in den Spiegel-Verlagshäusern, noch in den Heidelberger Forschungsgebäuden gibt es demnach politische oder religiöse Hassattitüden von Migranten. Daher gibt es sie auch sonst nirgendwo. Danke für die Aufklärung.Besorgte Gemüter, die den Bericht lesen, dürften danach weniger ängstlich gestimmt sein, was die Folgeprobleme von Einwanderung angeht. Auch sonst: Politik kommt in der Studie nicht vor, Islamismus ebenfalls nicht; selbst religiöse Fundamentalitäten bleiben auf archaische, im Grunde absehbar auslaufende Milieus beschränkt.
Zum Schluss nochmal für alle Zweifler: Wenn es Probleme geben SOLLTE, was nur in einem von 8 Milieus der Fall sein könnte, dann liegt das daran, dass diesen Menschen allerhand versprochen (von wem eigentlich?) und das nicht eingehalten wurde.Indes rührt der vermeintliche "Narzissmus" aus realen Demütigungserfahrungen. Die Zugehörigen dieser Kultur sind die einzigen aus dem Migrationskontext, die durchweg in Deutschland geboren wurden, dort mit dem demokratischen Versprechen einer offenen und fairen Chancengesellschaft groß geworden sind. Doch sind etliche Erwartungen enttäuscht und Zugangsmöglichkeiten versperrt worden.
Alles klar?