BMW-Chefdesigner Chris Bangle bekommt die Macht der Blogger zu spüren: In einem Unternehmensvideo hatte er die Fahrzeuge aus München als "Achse der weißen Kraft" gelobt und als "wirklich starke weiße Autos" bezeichnet. Jetzt wird ihm im Internet mangelnde Sensibilität vorgeworfen.[Links nur für registrierte Nutzer]Christopher Edward Bangle ist ein Kosmopolit im besten Sinne: Der 50-jährige US-Amerikaner hat in Pasadena Design studiert, in Rüsselsheim Inneneinrichtungen für Opel entworfen und in Turin Fiats berühmtes Centro Stile geleitet. Seit 1992 steht er der BMW-Designabteilung vor, in der mehr als 300 Spezialisten zahlreicher Nationalitäten beschäftigt sind. Bangle pendelt zwischen Bayern und Kalifornien, auch seine Diktion ist mitunter multikulti. "This is not a question of Handschrift, es geht um ... die Marke BMW", ist ein typischer Denglisch-Satz Bangles.
Eine andere Bangle-Äußerung erregt derzeit die Internetgemeinde. Der Designer hatte auf dem Genfer Automobilsalon im März 2006 in einem Beitrag für das konzerneigene Web-TV seine Einschätzung zur Präsentation der BMW-Sportvariante M abgegeben: "Die ganze Idee von M, von Sport, wird deutlich. Und ich ... es ist eine Art Achse der weißen Kraft hier, diese wirklich starken weißen Autos."
Im englischen Original spricht Bangle von einer "axis of white power". Vor allem für angelsächsische Ohren klingt das nicht nach weißlackierten Sportwagen. Sondern eher nach marschierenden Neonazis. "White Power" ist bei Rechtsradikalen ein gängiger Oberbegriff für den Wahn von der angeblichen Überlegenheit hellhäutiger Menschen gegenüber Farbigen oder Asiaten.