Es war ja nicht nur das, wie man in diesem Buch auch nachlesen kann. Also wenn die Judaisten damals nur Nein zum Evangelium gesagt haetten, waere er wohl immer noch duldsam geblieben.
Religion spielt da nur in sofern eine Rolle, da es die soziale Institution einer Gruppe ist. Damit werden ja auch Herrschaftsansprueche hergeleitet. Im Christentum war die weltlich/politische Herrschaft beim Koenig/Adel und den freien Staedten. Die religioese Herrschaft bei Paptst/Kirche. Die weltliche Herrschaft war da territorial begrenzt. Im Judaismus gibt es auch einen Herrschaftsanspruch, den Rechnen sich Juden da naemlich selbst zu und der ist global ueber alle Gojim ausgerichtet. Das wird mit einige prophetischen Stellen gerechtfertigt. Wo die Herrschaft von Jerusalem ausgeuebt werden soll. Nah ja. Wenn man das weltlich versteht kann man sich das sicherlich zuschustern. Im Neuen Testament wird es so erklaert, dass es ein "Neues Jerusalem" geben wird. Allerdings wird sich der "Sohn des Verderbens" (Antichrist) vor der Rueckkehr Christi erst mal in den 'Tempel Gottes' reinsetzen und sagen er sei Gott. Und auch von dort aus Herrschaft ausueben. Das ist ziemlich eindeutig der Messias auf den die Juden warten. Zumindest die Orthodoxen tun das. Im Reformjudaismus gibts da eine andere Sicht zu... Da sind die Juden dann selbst der Messias und Retter der Welt. Sie sehen sich da durchaus als Wohltaeter und es gibt viele Juden die auch charikativ taetig sind. Erst fuer die eigene Gruppe versteht sich. Aber auch fuer andere... was sie auch gerne hervorheben. Parallel zu Orthodoxen und Reformjudaismus gibt es ja auch im Christentum Stroemungen wie den Pietismus oder das 'soziale Evangelium' (an sich progressive 'Christen'). Im Judentum wurden da wohl erst die Christen nachgemacht und danach ging es dann auch andersrum (das laesst sich wohl besser an Schaubildern verdeutlichen). Solange die Juden ausserhalb der buergerlichen Gesellschaft standen waren die Konflikte wohl unter Kontrolle. Dass aenderte sich aber mit der "Emanzipation" im 19ten Jahrhundert, als es Anzeichen fuer vermehrten Konflikt gab. Dabei wollten die Autoren wohl durchaus dem Problem gerecht werden:
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In der Ausdrucksweise war man allerdings nicht so verklemmt wie heute. Von daher stoesst das nun vielen Lesern auf, die zusehr an die gouvernantenhafte 'politische Korrektheit' gewohnt sind.
Andererseits gab es da auch Annaeherung auf vielen Gebieten. Juden wurden Christen (breiter Sinn) nicht nur aus Opportunismus, wie haeufig unterstellt wird. Wobei der Protestantismus fuer Juden attraktiver war. Auch stammt die meiste antijudaistische/antisemitische Literatur aus den katholischen Gegenden. Die Protestanten waren da wohl etwas toleranter/liberaler. Die Katholiken sahen sich da anscheinend mehr bedroht.
Die Initiative zum Zionismus ging wohl auch erst von Deutschen Protestanten (Pietisten) aus, um die Mitte des 19ten Jahrhunderst herum. Die bauten in Haifa eine Siedlung auf. Muss mir das aber durchaus noch mal genauer anschauen. Der Eichmann soll ja auch mal da gewesen sein (vor dem zweiten Weltkrieg). Herzl und andere ergriffen da erst spaeter die Initiative, wobei dann besonders gruendlich. Gab da ja sogar Parteien wie die JSDAP oder Poale Zion. Vielleicht mal fuer ein naechstes Buch?