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Thema: Weiss gegen Volksabstimmung über Rechtschreibreform

  1. #1
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Standard Weiss gegen Volksabstimmung über Rechtschreibreform

    Weiss gegen Volksabstimmung über Rechtschreibreform

    Berlin (dpa) - Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat eine Volksabstimmung über die Rechtschreibreform als "populistische Forderung" abgelehnt. Es gebe Fragestellungen, die nicht für Volksentscheide taugen, sagte Weiss der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie reagierte auf eine Forderung von FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper. Zugleich erneuerte Weiss ihre Kritik an der Rechtschreibreform. Bis zum Ablauf der Übergangsfrist am 31. Juli 2005 sei noch Gelegenheit zum Überdenken der neuen Regeln.

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    Warum bitte kann man nicht über die Gültigkeit einer Rechtschreibreform abstimmen lassen?
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  2. #2
    W. Kovacs Benutzerbild von Rorschach
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    Zitat Zitat von Siran
    Warum bitte kann man nicht über die Gültigkeit einer Rechtschreibreform abstimmen lassen?
    Gute Frage.
    In dem Fall hätte ich vor Jahren gerne eine Abstimmung gesehen, mehr vielleicht noch als bei der kommenden EU-Verfassung.

    Der einzige Grund, der imo jetzt gegen eine Volksabstimmung spricht (allerdings ein Gewichtiger), ist der, daß die Reform de facto ja schon durch ist und Bücher danach gedruckt wurden.
    Die nochmaligen Neukosten bei der Anschaffung, gerade von Schulbüchern, sind es nicht wert, nur daß ein paar Leute jetzt doch wieder nach alter Regelung schreiben können.
    Im alltäglichen Leben ist die Frage 'alt'/'neu' sowieso ziemlich egal, die jetzigen Schulkinder können nur noch die neue Schreibweise und daher kommt die Forderung diesmal zu spät.

  3. #3
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Meiner Meinung nach war es sowieso idiotisch eine Rechtschreibreform durchzuboxen, hinter der die Mehrheit der Bevölkerung nie stand.

    Die "Vereinfachung" hat zumindest bei mir zu einer radikalen Verschlechterung meiner Rechtschreibkenntnisse geführt und in meinem Bekanntenkreis berichten mehr oder weniger das Gleiche.
    Mal abgesehen davon, Rorschach, die "paar Leute", die die alte Rechtschreibung besser beherrschen dürften 90% der Bevölkerung ausmachen...
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  4. #4
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
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    Naja, die Bevölkerung Schleswig-Holsteins hat schon bei der Einführung der neuen Rechtschreibung mit großer Mehrheit dagegen gestimmt. Damals gab es Argumente wie schon gedruckte Bücher und eine Schülergeneration, die die richtige Rechtschreibung nicht mehr kennt, noch nicht, trotzdem wurde das Ergebnis dieser Abstimmung ignoriert. Deshalb könnte man ruhig eine Volksabstimmung durchführen, nur hätte sie eben keinen Einfluß auf die Politik und wäre sowieso irrelevant. Schade, daß wir nicht in einer Demokratie leben.
    "Ich bin bekannt für meine Ironie. Doch in Amerika eine Freiheitsstatue zu errichten wäre selbst mir nicht eingefallen."
    George Bernhard Shaw

    "Lieber tot als Sklave"
    Schlacht von Warns 1345


    Wir werden nichts beanspruchen. Wir werden um nichts bitten. Wir werden nehmen. Wir werden besetzen.

    Welche Niedrigkeit begingest du nicht, um die Niedrigkeit auszutilgen?
    Könntest du die Welt endlich verändern, wofür wärest du dir zu gut?

  5. #5
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    Standard Ein bisschen off topic aber...

    ... warum wird "populistische" als negativ belegtes Adjektiv verwendet?
    Ein Herr Haider ist auf einmal ein "Rechtspopulist", die Forderung nach einer Volksabstimmung ist "populistisch".

    Wundere nur ich mich über diesen Sprachgebrauch (man könnte auch fragen:" bin ich der einzige der zu blöd ist den sinn zu verstehen)?

    Falls nicht, fordere ich die Abschaffung der Pop-Musik

  6. #6
    W. Kovacs Benutzerbild von Rorschach
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    Die Frage ist aber, inwieweit diese 90% die korrekte (neue) Rechtschreibung überhaupt brauchen. Selber habe ich die neue Schreibweise auch nie wirklich gelernt, mit der Zeit übernimmt man einfach manche Neuschöpfungen, die man öfters in Zeitungen oder anderen Schriften aufschnappt.

    Über den ursprünglichen Sinn, eher Unsinn, der Reform sind wir uns einig, wegen mir hätte man Geld sparen können.

    Ob eine Re-Reform durchführbar wäre, ist imo aber fraglich.

  7. #7
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Das Problem ist meiner Meinung nach, dass die meisten Leute, wenn sie nicht gerade eine Rechtschreibprüfung da haben, frei Nase schreiben. Da so gut wie keiner die Regeln wirklich beherrscht, wird dann mit "wird wohl neue Rechtschreibung sein" über alles weggekuckt, was dafür sorgt, dass man weder die eine noch die andere Rechtschreibung richtig kann.

    Man ist das, IMHO, auch falsch angegangen. Statt Schreibweisen, die sich eingeschliffen haben, aufzunehmen und anzugleichen, hat man sich hingesetzt und irgendwelche theoretischen Überlegungen angestellt, was woher kommen soll. Dass aufwänden jetzt von Aufwand kommen soll und nicht Aufwand sich irgendwann mal aus aufwenden entwickelt hat, bleibt aber selbst für Leute, die sich da Gedanken machen, eher unbegreiflich. Dazu kommt, dass die meisten Leute sich doch keine Gedanken machen, woher das Wort jetzt kommt. Rechtschreibung ist eigentlich reine Auswendiglernerei. Nachdem man es einmal drin hat, schreibt man das Wort halt so, wie man es immer geschrieben hat. Im Zweifelsfall hat man dann das Wort in drei verschiedenen Arten hingeschrieben und überlegt, welches am besten aussieht...
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  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Fars
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    Hallo, Siran und Rorschach!

    Eine Abstimmung macht keinen Sinn und kostet nur unnötig Geld.
    Die Rechtschreibreform bringt fast gar nichts, sie erleichtert lediglich denjenigen, die diese als ABC-Schützen oder als Fremdsprachler lernen, das Erlernen der deutschen Sprache, aber nur hinsichtlich der Groß- und Kleinschreibung sowie "ss" und "ß" sowie einiger Trennungsregeln.
    Aber sie wird nicht dazu beitragen, dass weniger Rechtschreibfehler gemacht werden.

    Im Grunde brauchen sich die meisten auch nicht verrückt zu machen: Der Duden gilt verbindlich nur für die Schulen und den amtlichen Briefverkehr. Selbst unser GG und Gerichtsurteile könnten mit haarsträubenden Verstößen gegen die deutsche Rechtschreibung gespickt sein, ohne dass jemand dagegen Rechtsmittel einlegen könnte. :]

    Gruß Fars
    Spende Blut !

  9. #9
    Commandante Benutzerbild von Amida Temudschin
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    Gerade, was die Herkunft der Wörter angeht, zeigt, daß die Änderungen wohl von einem unheimlich qualifizierten Parlamentsausschuß verbrochen wurden. Jeder Linguist hätte mit so einem Schwachsinn seinen Ruf als ernsthafter Wissenschaftler riskiert. Mein Lieblingsbeispiel bleibt Alptraum, außerhalb Schleswig-Holsteins inkorrekterweise Albtraum geschrieben. Ein Alb ist ein Elb/Elf, ein Alp dagegen ein Geist, der sich auf die Brust von Schlafenden setzt. Ich gehe mal davon aus, daß die Mehrheit der Bevölkerung beide Wesen nicht kennt, weshalb es eigentlich egal wäre, wie man es schreibt, nur eben nicht für die Sprachwissenschaften. Irgendwann sind wir dann wohl das Land der Dichder und Denger.
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  10. #10
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Die ss und ß Regelung ist auch kaum das Problem, aber die Groß- und Kleinschreibung und die Trennungsregeln, darüber wissen die meisten überhaupt nicht Bescheid und wann genau was gilt, wissen noch wesentlich weniger Leute.

    Möglich, dass es, außer einem schlechten Eindruck, nix macht, wenn man einen Haufen Rechtschreibfehler in die eigenen Brief setzt. Gut finden tue ich es trotzdem nicht.
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