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Thema: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

  1. #311
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Falsch herum gefragt. Die Frage müsste lauten: Was sollte dem zwingend widersprechen?
    Ob ihm etwas zwingend widerspricht, weiss ich nicht.

    Sieh dir einfach die Basisvoraussetzungen an. Was sollte den Anspruch irgendeines Menschen begründen, etwas für sich allein zu eignen, das er nicht selbst geschaffen hat?
    Das ist so nicht einfach zu beantworten, weil man erstmal klären müsst, was "eignen" heisst und "schaffen" usw.

    Wenn ich mir im Wald 'ne Hütte auf 'ner Lichtung bau, was hab ich dann "geschaffen"?
    'ne Hütte?
    'ne Lichtung mit Hütte?
    'n Wald mit Hütte auf Lichtung?
    Gehört mir also die Hütte, die Lichtung oder der Wald?
    Das ist das Problem mit "schaffen".

    Und bei "eignen" müssen wir uns fragen, was ich alles mit meiner Hütte, Lichtung, meinem Wald machen dürft.

    Komplizierte Geschichte dies.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  2. #312
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Schroecklich, wenn Du nun jeden Tag fuenf Schachteln Quark essen wuerdest, waere die Gesamtbelastung ca. EUR15 im Monat ...
    Ich esse pro Woche 10 Packungen Quark.

    D.h pro Woche 1€uro Mehrkosten.Umgerechnet 4€uro mehr pro Monat.
    Hinzu kommen dann auch noch die Steigerungen bei Käse und ggf.nochmals Milch??!!!
    Mehr Staat wagen-Für eine massive Ausweitung des öffentlichen Dienstes kämpfen um damit kaufkräftige Marktteilnehmer zu bezwecken.

  3. #313
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Ob ihm etwas zwingend widerspricht, weiss ich nicht.
    Prima, dann hätten wir das ja geklärt.

    Das ist so nicht einfach zu beantworten, weil man erstmal klären müsst, was "eignen" heisst und "schaffen" usw.

    Wenn ich mir im Wald 'ne Hütte auf 'ner Lichtung bau, was hab ich dann "geschaffen"?
    'ne Hütte?
    'ne Lichtung mit Hütte?
    'n Wald mit Hütte auf Lichtung?
    Gehört mir also die Hütte, die Lichtung oder der Wald?
    Das ist das Problem mit "schaffen".

    Und bei "eignen" müssen wir uns fragen, was ich alles mit meiner Hütte, Lichtung, meinem Wald machen dürft.

    Komplizierte Geschichte dies.
    Eigentlich ist das gar nicht so kompliziert. Es sei denn, man interagiert mit kleinen Kindern. Die verstehen das noch nicht, dass sie nicht alles Mögliche, was sie möchten, für sich alleine haben können.

    eignen:
    bedeutet, dass man einen Alleinverfügungsanspruch auf ein Objekt erhebt, das außerhalb des eigenen Körpers liegt. Genauso erhebt man einen Alleinverfügungsanspruch auf dessen Verwendung und auf mögliche Produkte aus dessen Verwendung.
    Gleichzeitig werden andere Menschen aus der Verfügung über dieses Objekt ausgeschlossen. Es sei denn, man gibt seine ausdrückliche Zustimmung dazu.

    schaffen:
    in diesem Sinne bedeutet, dass ein Objekt oder vielmehr ein Stoff in seiner Rohstruktur (=Rohstoff) von der Nicht-Existenz in die Existenz überführt wurde. Es wird schnell deutlich, dass ein Mensch nichts schaffen (erschaffen) kann.

    Davon zu unterscheiden ist umformen:
    Menschen können zwar keine Rohstoffe schaffen, aber sie können Rohstoffe umformen oder aber mit anderen Rohstoffen verbinden.
    Genau das ist z.B. auch im Fall deiner Hütte auf der Lichtung passiert. Du hast da nichts geschaffen, sondern lediglich Rohstoffe (z.B. Holz) umgeformt oder mit anderen Rohstoffen verbunden. Das mag zwar die Umwelt in diesem Ausschnitt verändert haben, das zählt auch für das Erscheinungsbild des Waldes und der Lichtung. Das heißt aber nicht, dass du durch diesen Umformungsprozess einen Alleinverfügungsanspruch erheben kannst, weder auf den Wald, noch auf die Lichtung, noch auf die Hütte.
    Umformen allein kann diesen Alleinverfügungsanspruch nicht rechtfertigen. Das wird aus folgendem Beispiel gut deutlich. Könnte ich allein durch Umformung diesen Alleinverfügungsanspruch rechtfertigen, so würde ich durch die Stadt gehen und in jedes mir genehme Auto meine Initialen einritzen. Damit hätte ich eine Umformung vorgenommen und das Objekt würde mir ab sofort zur alleinigen Verfügung sein.

    Du siehst, es ist gar nicht so schwer.

    Da das Zusammenleben von Menschen irgendwie geregelt werden muss, um das Ausbrechen eines Chaos zu verhindern, haben Menschen sich im Laufe ihrer Entwicklung implizit auf gewisse Regeln verständigt.
    In der Vorzeit gab es noch kaum Regelungen dieser Art, d.h. jeder konnte dem anderen jederzeit alles wegnehmen. Um über etwas allein verfügen zu können musste man es schon essen, d.h. mit seinem eigenen Körper verbinden.
    Im Laufe der Entwicklung hat man sich in bestimmten Kulturen auf bestimmte Regelungen mehr oder weniger implizit geeinigt. So wird man dir diese Hütte im Wald in der Regel zur alleinigen Verfügung lassen, quasi als Tribut für deinen Umformungsaufwand. Genauso geht man implizit davon aus, dass auch du anderen ihre Hütten zur alleinigen Verfügung lassen wirst. Hier hat man sich also darauf verständigt, dass die Umformung eine Eignung zur Folge hat. Aber es gibt auch Sonderfälle, z.B. die Hausbesetzer-Szene in der 70ern.
    Anders ist es im Fall des Autos geregelt. Hier wurde sich darauf verständigt, dass eine Umformung keine Eignung zur Folge hat.
    Es sollte aber klar sein, dass es sich bei alldem lediglich um vorläufige und willkürliche Vereinbarungen handelt, die aus nichts als sich selbst heraus begründbar sind, keinen universellen oder überdauernden Anspruch haben können und jederzeit modifizierbar sind.

    Zusatz für die liberalen Mitstreiter, die so gerne von "Enteignung" faseln:
    Eine "Enteignung" ist gar nicht möglich, da es grundsätzlich keinen universellen und überdauernden Anspruch auf Eignung geben kann. Veränderbar sind lediglich die Vereinbarungen, unter welchen Umständen einem Menschen von der Gemeinschaft etwas zur Eignung überlassen wird.
    Geändert von Skorpion968 (08.09.2007 um 23:05 Uhr)
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  4. #314
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Ich schau mir die Sache morgen mal genauer an, bis dahin die Frage, wie die Sache aussähe, setzten wir voraus, dass es sich bei "die Gesellschaft", "die Gemeinschaft", "den Menschen" nicht um wollende oder handelne Gegenstände handelte;
    und dass nur Einzelpersonen Wollen und Handeln können.

    Wir müssten die Sache dann nämlich dahingehend modifizieren, dass sowohl Vereinbarungen als auch Änderungen jeweils nur zwischen Einzelpersonen stattfänden.

    Ich glaub, dann wären einige Modifikationen nötig an der Theorie.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
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  5. #315
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Ich schau mir die Sache morgen mal genauer an, bis dahin die Frage, wie die Sache aussähe, setzten wir voraus, dass es sich bei "die Gesellschaft", "die Gemeinschaft", "den Menschen" nicht um wollende oder handelne Gegenstände handelte;
    und dass nur Einzelpersonen Wollen und Handeln können.

    Wir müssten die Sache dann nämlich dahingehend modifizieren, dass sowohl Vereinbarungen als auch Änderungen jeweils nur zwischen Einzelpersonen stattfänden.

    Ich glaub, dann wären einige Modifikationen nötig an der Theorie.
    Dass die Gemeinschaft als wollender und handelnder Gegenstand existiert, erkennst du doch allein schon daran, dass diese Regelungen vereinbart wurden. Sie wurden nicht nur vereinbart, Zuwiderhandlungen werden sogar verfolgt und sanktioniert. Das allein zeigt doch schon, dass die Menschheit nicht nur aus 6 Milliarden Einzelindividuen besteht, sondern dass die Gemeinschaft bzw. einzelne Untergemeinschaften etwas qualitativ Eigenständiges darstellt, das nicht allein aus der Summe der Einzelindividuen besteht, sondern aus sich heraus ein wollendes und handelndes Gebilde darstellt.

    Das hat auch seine Legitimation. Für Anhänger der Evolutionstheorie, die die Kernaussage dieser Theorie ums Verrecken nicht begreifen wollen, habe ich das schon mehrfach erläutert: Die Spezies Mensch ist nur durch die Gemeinschaft überlebensfähig. Im Gegensatz zu anderen Arten sind wir als Einzelkämpfer gnadenlos unterlegen, weil jeder Mensch zur Ausbildung seiner einzig wirkungsvollen Waffe, seinem Gehirn, viel zu lange braucht. Daher ist die Gemeinschaft für den Menschen überlebenswichtig. Und daher hat die Gemeinschaft auch eine übergeordnete Handlungs- und Entscheidungs-Legitimation.

    Wie würde es aussehen, wenn Vereinbarungen und Änderungen dieser Vereinbarungen nur zwischen Einzelindividuen stattfänden?
    In diesem Fall könntest du erst recht keinen Eignungsanspruch ableiten. Denn dieser Eignungsanspruch entsteht erst durch die Vereinbarungen innerhalb der Gemeinschaft.
    Nehmen wir das Beispiel deiner Hütte:
    Du zimmerst dir das Ding zusammen. Dann kommt der Erste vorbei. Dem erklärst du, dass dieses Ding aus verbundenen Rohstoffen deins ist und dass du das alleinige Verfügungsrecht darüber hast. Wenn du Glück hast, ist der gutmütig genug das zu akzeptieren. Dann kommt der zweite Waldschrat des Weges. Dem sagst du, was du mit seinem Vorgänger gerade vereinbart hast. Den kümmert das aber einen Scheißdreck. Warum sollte es auch? Der fragt dich: "Warum sollte ich dir dieses Ding aus verbundenen Rohstoffen zur alleinigen Verfügung überlassen? Die Grundsubstanzen, aus denen dieses Produkt hervorgegangen ist, gehören dir nicht allein. Die gehören ebenso mir." Sprachs und verschwand mit ner Dachlatte. USW.

    Kurze Rede, langer Sinn:
    Jedwede Form von Eignung kann nur durch die Gemeinschaft entstehen und begründet werden. Wenn du die Gemeinschaft als eigenständig wollendes und handelndes Gebilde in Frage stellst, dann gibts logischerweise auch keine Eignung. Dann gehört tatsächlich alles allen.
    Wenn du so willst, ist genau das das große Paradoxon der liberalen Ideologie. Einerseits wird jeder Einfluss der Gemeinschaft auf Fragen der Eignung etc. abgelehnt. Andererseits kann jegliche Form der Eignung erst und ausschließlich über Entscheidungsprozesse der Gemeinschaft entstehen. Ohne Gemeinschaft - keine Eignung.
    Teilen ist das neue Haben.

  6. #316
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Dass die Gemeinschaft als wollender und handelnder Gegenstand existiert, erkennst du doch allein schon daran, dass diese Regelungen vereinbart wurden.
    Nö, das scheint mir daraus keineswegs ableitbar.
    Eher im Gegenteil:
    Wenn etwas vereinbart worden sein soll, dann braucht man ja wen, zwischen dem und einem anderen diese Vereinbarung getroffen wurde.
    Mit wem solle die Person "Gemeinschaft" denn etwas vereinbart haben?

    Nee, nee, solcherlei Vereinbarungen können nur getroffen werden von Einzelnen in ihrem oder anderer Einzelner Namen oder in dem von Gruppen;
    nicht von einem Ding "Gemeinschaft".

    Sie wurden nicht nur vereinbart, Zuwiderhandlungen werden sogar verfolgt und sanktioniert.
    Wiederum von Einzelnen dies.

    Das allein zeigt doch schon, dass die Menschheit nicht nur aus 6 Milliarden Einzelindividuen besteht, sondern dass die Gemeinschaft bzw. einzelne Untergemeinschaften etwas qualitativ Eigenständiges darstellt, das nicht allein aus der Summe der Einzelindividuen besteht, sondern aus sich heraus ein wollendes und handelndes Gebilde darstellt.
    Die Menschheit besteht nicht nur aus xyz Einzelnen, das ist richtig;
    sie besteht auch aus deren Beziehungen untereinander und ist somit klarerweise mehr als die Summe ihrer Bestandteile;
    sie ist die Summe ihre Bestandteile und der Beziehungen dieser Bestandteile untereinander.

    Jedoch Wollen und Denken und Handeln tut sie nicht, weil da garnix ist, womit sie Wollen und Denken und Handeln könnt.

    Die Spezies Mensch ist nur durch die Gemeinschaft überlebensfähig. Im Gegensatz zu anderen Arten sind wir als Einzelkämpfer gnadenlos unterlegen, weil jeder Mensch zur Ausbildung seiner einzig wirkungsvollen Waffe, seinem Gehirn, viel zu lange braucht. Daher ist die Gemeinschaft für den Menschen überlebenswichtig. Und daher hat die Gemeinschaft auch eine übergeordnete Handlungs- und Entscheidungs-Legitimation.
    Die Spezies Mensch schon, klar, keine Frage.
    Und man mag sicher versuchen, Gründe zu finden, warum im Falle des Falles der Arterhaltung alles andere untergeordnet werden müsse.
    Für den Menschen gilt dies allerdings nicht;
    er ist allein überlebensfähig, sobald er ausgewachsen ist.
    Und bis dahin braucht er nur seine Familie - wenn schon, dann wäre bei der das Primat zu suchen.

    Ausserdem wieder der Punkt von oben:
    Da "die Gemeinschaft" weder handelt noch entscheidet, kann sie dererlei Legitimation auch nicht beanspruchen.

    Wie würde es aussehen, wenn Vereinbarungen und Änderungen dieser Vereinbarungen nur zwischen Einzelindividuen stattfänden?
    In diesem Fall könntest du erst recht keinen Eignungsanspruch ableiten.[...]
    Hängt davon ab, was Du unter "Anspruch" verstehst.

    Im Falle des Waldschrates gilt analog:
    Wer er meint, die Sachen gehörten auch ihm, dann kann ich auch meinen, sie gehörten auch mir - und nehm ich die Dachlatte wieder weg.

    Denn wenn die Ressourcen allen gehören, woher sein Vorrecht auf die Dachlatte?
    Eher schon hätte ich ein Vorrecht, weil zu meinem (angeblich ja) ohnehin vorhandenen Mitanspruch auf die Ressourcen ich sie auch noch nutzbringend eingesetzt habe.

    Wenn er nicht bereit ist, dies anzuerkennen, dann bin ich auch nicht verpflichtet, von ihm erhobene Ansprüche auf etwas anzuerkennen.
    Wer Eigentum nicht anerkennt, der kann halt selber auch keins haben.
    Dann wird's halt ausgekämpft: Krieg aller gegen alle.
    Na toll...

    Kurze Rede, langer Sinn:
    Jedwede Form von Eignung kann nur durch die Gemeinschaft entstehen und begründet werden. Wenn du die Gemeinschaft als eigenständig wollendes und handelndes Gebilde in Frage stellst, dann gibts logischerweise auch keine Eignung. Dann gehört tatsächlich alles allen.
    Dann gehört jedem das, was er im Rahmen abstrakter, rationaler, friedliches Nebeneinander ermöglichender Regeln anderen auch zuzgestehen bereit ist.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  7. #317
    Vater der Drachen Benutzerbild von Skorpion968
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Nö, das scheint mir daraus keineswegs ableitbar.
    Eher im Gegenteil:
    Wenn etwas vereinbart worden sein soll, dann braucht man ja wen, zwischen dem und einem anderen diese Vereinbarung getroffen wurde.
    Mit wem solle die Person "Gemeinschaft" denn etwas vereinbart haben?

    Nee, nee, solcherlei Vereinbarungen können nur getroffen werden von Einzelnen in ihrem oder anderer Einzelner Namen oder in dem von Gruppen;
    nicht von einem Ding "Gemeinschaft".
    Schon mal drüber nachgedacht, was z.B. bei Wahlen passiert? Was ist denn eine Wahl? Eine Konsensbildung der Gemeinschaft auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Nichts anderes als eine Vereinbarung, zu der jeder Einzelne seine Präferenzen bekunden kann. Im Ergebnis entsteht eine Vereinbarungsgrundlage innerhalb der gesamten Gemeinschaft. Die ist natürlich nicht so feinkörnig, als würde jeder mit jedem anderen alles ausdiskutieren. Das ist real nicht möglich. Aber es entstehen Richtungen, die von Mehrheiten getragen werden. Sollte zumindest so sein. Mit der praktischen Umsetzung dessen in realiter bin ich alles andere als einverstanden. Aber das nur am Rande. Grundsätzlich entstehen dadurch Richtungen, die von der Gemeinschaft über die Wahl vereinbart werden. Daran hat sich dann folglich auch jeder zu halten.

    Wiederum von Einzelnen dies.
    Wer sollen denn diese Einzelnen sein? Der Sheriff und sein Deputy?
    Dir ist hoffentlich bekannt, dass es eine gemeinschaftliche Rechtsprechung gibt. Ebenso eine gemeinschaftlich legitimierte Exekutive. Daran hat sich jeder zu halten. Jeder Polizeibeamte, jeder Richter, jeder Bürger. Da ist allenfalls ein gewisser Spielraum, den Einzelne aushandeln können. An das Raster, durch die Gemeinschaft vorgegeben, bleibt aber jeder Einzelne gebunden.

    Die Menschheit besteht nicht nur aus xyz Einzelnen, das ist richtig;
    sie besteht auch aus deren Beziehungen untereinander und ist somit klarerweise mehr als die Summe ihrer Bestandteile;
    sie ist die Summe ihre Bestandteile und der Beziehungen dieser Bestandteile untereinander.

    Jedoch Wollen und Denken und Handeln tut sie nicht, weil da garnix ist, womit sie Wollen und Denken und Handeln könnt.
    Siehe oben.

    Die Spezies Mensch schon, klar, keine Frage.
    Und man mag sicher versuchen, Gründe zu finden, warum im Falle des Falles der Arterhaltung alles andere untergeordnet werden müsse.
    Für den Menschen gilt dies allerdings nicht;
    er ist allein überlebensfähig, sobald er ausgewachsen ist.
    Und bis dahin braucht er nur seine Familie - wenn schon, dann wäre bei der das Primat zu suchen.
    Ziemlich kurz gedacht mein Guter. Die Familie existiert gar nicht, wenn die Spezies nicht mehr existiert. Das Zweite ist die notwendige Bedingung für das Erste.

    Die Gemeinschaft bezieht natürlich die Familie als Untereinheit mit ein. Aber eine Familie Mensch allein kann nicht dauerhaft überleben. Wie stellst du dir das vor?

    Im Falle des Waldschrates gilt analog:
    Wer er meint, die Sachen gehörten auch ihm, dann kann ich auch meinen, sie gehörten auch mir - und nehm ich die Dachlatte wieder weg.

    Denn wenn die Ressourcen allen gehören, woher sein Vorrecht auf die Dachlatte?
    Eher schon hätte ich ein Vorrecht, weil zu meinem (angeblich ja) ohnehin vorhandenen Mitanspruch auf die Ressourcen ich sie auch noch nutzbringend eingesetzt habe.

    Wenn er nicht bereit ist, dies anzuerkennen, dann bin ich auch nicht verpflichtet, von ihm erhobene Ansprüche auf etwas anzuerkennen.
    Wer Eigentum nicht anerkennt, der kann halt selber auch keins haben.
    Dann wird's halt ausgekämpft: Krieg aller gegen alle.
    Na toll...
    Na toll, dann bist du in einer anarchistischen Bürgerkriegs-Gesellschaft. Ist das deine Zielstellung? Willst du dir mit jedem anderen über jede Dachlatte die Köpfe einschlagen?

    btw: Wie du zuvor die Dachlatte genutzt hast, muss niemand anderen irgendwie auch nur einen feuchten Dreck interessieren. Du hast sie für deine individuellen Bedürfnisse eingesetzt. Was sollte das irgendeinen Waldschrat kümmern? Das gibt dir weder einen Anspruch auf diese Latte, noch schließt es andere Ansprüche aus.
    Mach es dir klar: Du hast daran kein Eigentum, nur weil du es für deine Zwecke verwendet hast.

    Noch eine interessante Frage: Was passiert mit der Dachlatte, wenn du den Löffel abgegeben hast? Steht sie dann wieder jedem anderen zur Verfügung, nachdem du sie so lange durch dein angeblich alleiniges Nutzungsrecht blockiert hast? Oder wird sie vererbt?
    Stell dir vor, du hast die Hütte gebaut und danach eine Familie gegründet. Deine Familie hat also zu dieser speziellen Verwendung dieser Latte nichts beigetragen. Demnach müsste sie ja dann nach deinem Tod wieder frei werden. Oder geht das, wodurch du dir dieses Nutzungsrecht an der Latte erwirkt hast, nach deinem Tod automatisch auf deine Familie über? Oder sollen die das dann wiederum mit jedem anderen Individuum einzeln aushandeln?

    Dann gehört jedem das, was er im Rahmen abstrakter, rationaler, friedliches Nebeneinander ermöglichender Regeln anderen auch zuzgestehen bereit ist.
    Da würde mich jetzt doch mal brennend interessieren, wie du DAS praktisch umsetzen möchtest.
    Soll es da eine unabhängige Bewertungskommission geben, die jeweils feststellt, in welchem Ausmaß sich jeder Einzelne an abstrakten, rationalen und friedlichen Regeln orientiert hat - und was ihm demgemäß gehört?
    Oder entscheidest du das auch schon wieder alleine? Oder nach deinem Gutdünken gemäß der Verwendung nach deinen Bedürfnissen? Oder soll da ein großer Diskussionskreis eingerichtet werden, wo jeder einzeln mit jedem anderen aushandeln kann, wie mit der jeweiligen Dachlatte gemäß des jeweils früheren Verhaltens verfahren werden soll?

    Was sind überhaupt diese abstrakten, rationalen, friedlichen Regeln? Wer stellt die auf? Wer bewertet die gegeneinander?
    Dein Denkansatz mag in einer Welt funktionieren, in der es massenhaft Ressourcen für alle gibt, so dass sich niemand in die Quere kommen muss. Sobald aber Ressourcenknappheit und Interessenskonflikte vorliegen, kann das nur in einem chaotischen Hauen und Stechen enden.
    Teilen ist das neue Haben.

  8. #318
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Ich schau mir die Sache morgen mal genauer an, bis dahin die Frage, wie die Sache aussähe, setzten wir voraus, dass es sich bei "die Gesellschaft", "die Gemeinschaft", "den Menschen" nicht um wollende oder handelne Gegenstände handelte;
    und dass nur Einzelpersonen Wollen und Handeln können.
    Wir koennen unsere Gesellschaft nur bis zu einem bestimmten Masse auszusuchen. Z. B. alle die in z. B. London wohnen haben gemeinsame Interessen, wie die Aufrechterhaltung des oeffentlcihen Friedens und der oeffentlichen Ordnung. Eine grosse Mehrheit der Londoner hat noch weitgehende gemeinsame Interessen, wie die Aufrechterhaltung oeffentlicher Dienste, Wasserversorgung, oeffentlicher Transport, Schulen etc.

    Wenn es also keine londoner Stadtverwaltung gaebe, als formale Organisation dieser Stadt und ihrer Gesellschaft, muesste man dringenst eine solche einfuehren, da nur eine solche Organisation in der Lage ist dies dem Londoner bereitzustellen.

  9. #319
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von Skorpion968 Beitrag anzeigen
    Schon mal drüber nachgedacht, was z.B. bei Wahlen passiert?
    Nein.
    Ich bin der einzige Politikstudent in der BRD, der sich nie mit Wahlen beschäftigt hast, weisst Du?

    Was ist denn eine Wahl? Eine Konsensbildung der Gemeinschaft auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Nichts anderes als eine Vereinbarung, zu der jeder Einzelne seine Präferenzen bekunden kann.
    Es ist keine "Konsensbildung der Gemeinschaft", weil die "Gemeinschaft" sich ja garnicht dran beteiligt.
    Es beteiligen sich einige aus einer "Gemeinschaft" oder besser: der Gesellschaft respektive aus dem Haufen von Leuten, der mehr oder weniger zufällig zwischen den roten Linien lebt, die in meinem Diercke eingezeichnet sind.

    Und es ist auch nicht so, als könne man sagen, man könne seine Präferenzen bekunden.
    Man kann einige Präferenzen bekunden, die nämlich, die zugelassen werden zur Bekundung.
    Diese Zulassung setzt aber das rechtmässige Vorhandensein des die Zulassung vornehmenden oder vorgebenden Rahmen bereits voraus - was wir hier nicht tun können, denn das ist ja gerade das bzw. ein Thema des Gesprächs.

    Wie heisst es doch?
    Nur die dümmsten Kälber suchten sich ihre Schlächter aus.
    Ganz falsch!
    Nur dumme Kälber verzichten darauf, sich den Schlachter auszusuchen, wenn sie ohnehin geschlachtet werden sollen.
    Aus der Auswahl jedoch kann man keinesfalls sinnvoll eine Zustimmung zur Schlachtung an sich ableiten.

    Dass die geäusserten Präferenzen im Nachhinein, wie wir alle wissen, vielfach garkeine Rolle spielen, kommt noch hinzu und ist eine Bestätigung meiner Aussage, dass der Rahmen den Präferenzäusserung entzogen ist (Das ist nicht nur schlecht. Ich halte es für 'ne prima Sache, dass die BRD BRD bliebe auch dann, hätte die NPD zig Millionen Anhänger. Im Falle des Falles wär's mir lieber, die Bundesregierung hielte mit Hilfe von NATo-Truppen die FDGO aufrecht gegen den Widerstand von 90 Prozent der Bevölkerung, als dass manche Kreise ihre Wahnideen nochmal umsetzen könnten.), da ja erst dieser Rahmen es ermöglicht, die geäusserten Präferenzen zu missachten.

    Damit will ich keineswegs behaupten, dass wir nicht eine breite wohlwollende Hinnahme der BRD hätten.
    Die ist ohne Zweifel da und man könnte sehr viel schlechter fahren ohne sie.

    Wer sollen denn diese Einzelnen sein? Der Sheriff und sein Deputy?
    Dir ist hoffentlich bekannt, dass es eine gemeinschaftliche Rechtsprechung gibt. Ebenso eine gemeinschaftlich legitimierte Exekutive. Daran hat sich jeder zu halten. Jeder Polizeibeamte, jeder Richter, jeder Bürger. Da ist allenfalls ein gewisser Spielraum, den Einzelne aushandeln können. An das Raster, durch die Gemeinschaft vorgegeben, bleibt aber jeder Einzelne gebunden.
    Sicher, sicher.
    Garkeine Frage.
    Trotzdem sind es eben diese Einzelnen, die etwas durchsetzen, nicht eine ominöse "Gemeinschaft", die ihren angeblichen "Willen" Zuwiderhandelnden aufzwänge.

    Siehe oben.
    Ontologische Fragen sind über's Netz schwierig zu besprechen...

    Ziemlich kurz gedacht mein Guter. Die Familie existiert gar nicht, wenn die Spezies nicht mehr existiert. Das Zweite ist die notwendige Bedingung für das Erste.

    Die Gemeinschaft bezieht natürlich die Familie als Untereinheit mit ein. Aber eine Familie Mensch allein kann nicht dauerhaft überleben. Wie stellst du dir das vor?
    Du darfst das jetzt nicht auf die Familie verengen;
    die stand nur beispielhaft für die kleinen Einheiten, die allein überlebensfähig sind.

    Der Punkt sollte der sein, dass zwischen dem "Einzelkämpfer", wie Du es nanntest, und der Spezies Mensch eine ganze Reihe von, na... "Zwischenebenen" existiert, bei denen wir für jede Gründe fänden könnten, warum gerade sie die wichtigste sei.
    Nationalisten z.B. sprechen häufig von "Menschheit" als bloss zoologischem Begriff und sehen im "Volk" das Primäre;
    andere als Nationalisten dann wieder im Staatsvolk;
    dritte in irgendwelchen Schichten oder anderen Einheiten.

    Zu sagen, "die Gemeinschaft" hätte Vorrang, nötigt zur Beantwortung der Frage, welche Gemeinschaft denn gemeint sei und was dafür und dagegen spräche.

    Platt ausgedrückt:
    Warum sollte im Zuge Deiner obigen Überlegungen für einen Pygmäen zwingend gelten, sich den Gesetzen des Staates (der "Gemeinschaft") Republik Kongo unterwerfen zu müssen, wo er mit seinem Stamme doch auf den Rest der Welt garnicht angewiesen ist?

    Na toll, dann bist du in einer anarchistischen Bürgerkriegs-Gesellschaft. Ist das deine Zielstellung? Willst du dir mit jedem anderen über jede Dachlatte die Köpfe einschlagen?
    Nö.
    Erstens ist der Begriff "anarchistische Bürgerkriegs-Gesellschaft" ein Oxymoron, weil "Krieg" eine Summe von Personenrechtsverletzungen beinhaltet und somit garnicht an-anarchisch ist;
    und zwotens käme es dazu garnicht, weil wir alle wissen, dass Koppeinhauen uns nicht weiterbringt. Entsprechend würden sich institutionelle Mechanismen herausbilden zur Vermeidung des Koppeinhauens.
    (Und, nein, damit ist nicht eine Monopolisierung des Koppeinhauens gemeint.)

    btw: Wie du zuvor die Dachlatte genutzt hast, muss niemand anderen irgendwie auch nur einen feuchten Dreck interessieren. Du hast sie für deine individuellen Bedürfnisse eingesetzt. Was sollte das irgendeinen Waldschrat kümmern? Das gibt dir weder einen Anspruch auf diese Latte, noch schließt es andere Ansprüche aus.
    Mach es dir klar: Du hast daran kein Eigentum, nur weil du es für deine Zwecke verwendet hast.
    Mein Eigentum ergibt sich nicht aus der reinen Verwendung, sondern daraus, dass meine Verwendung von anderen als eigentumsstiftend anerkannt wird.
    Zwischen diesen und mir besteht dann ein Rechtsverhältnis.
    Zwischen mir und denen, die das nicht anerkennen, besteht so ein Rechtsverhältnis nicht und also sind sie aus meiner Sicht eigentumslos und können sich auf ihr "Eigentum" nicht berufen.

    Was übrigens das "einen Dreck interessieren" angeht:
    Klar, vorausgesetzt, jemand wär mächtig genug, könnt er mir die Dachlatte 'türlich wegnehmen.
    Diese Tatsache ist aber zweitrangig, denn würden wir nur nach technischen Möglichkeiten fragen und nicht nach guten Gründen, müssten wir uns garnicht unterhalten darüber.
    (Hört man da den Habermas raus? )

    (Nun mag der Einwand kommen, der wete Herr Waldschrat würde durchaus "Eigentum" anerkennen, nur halt nicht solches, das auf einem Wege zustandegekommen ist wie meines.
    Das wäre durchaus eine Möglichkeit, würde jedoch die Sache nur auf eine andere Ebene verlagern, auf der wir statt Regeln entsprechende Meta-Regeln suchen müssten wie denn zu verfahren sei mit verschiedenen Eigentumstheorien.
    Dazu bei passender Gelegenheit mehr.
    )

    Noch eine interessante Frage: Was passiert mit der Dachlatte, wenn du den Löffel abgegeben hast? Steht sie dann wieder jedem anderen zur Verfügung, nachdem du sie so lange durch dein angeblich alleiniges Nutzungsrecht blockiert hast? Oder wird sie vererbt?
    Beim Tode verfällt mein Anspruch auf die Dachlatte selbstverständlich.
    Sie wird herrenlos und steht zur Wiederaneignung frei.

    Wir müssen hier jedoch die konkreten Umständen betrachten:

    Nehmen wir an, meine Familie lebe mit mir in dieser Hütte.
    Im Falle meines Todes und dem Ende meines Eigentums an der Dachlatte würden sie dann sofort zu den neuen Eigentümern, da sie sich ja bereits in einem Nutzungsprozess befänden.

    Desweiteren besteht die bekannte Möglichkeit des Testamentes:
    Dieses können wir rechtlich deuten als Schenkung, die beim Aufsetzen des Testamentes Geltung bekommt, jedoch endgültig erst in Kraft tritt zum Zeitpunkte des Todes und unter den Bedingungen, die gelten für die Elastizität des Verhältnisses von Nutzung und Eigentum (, die gesondert zu besprechen wären. Der Begriff "Nutzung" ist nicht eindeutig, muss definiert werden. Was der eine schon als eigentumsstiftende Nutzung ansieht, sieht der andere nicht so und ist raumzeitlich verschieden. Die Theorie kann damit umgehen, doch muss es halt auch erörtert werden.).

    Da würde mich jetzt doch mal brennend interessieren, wie du DAS praktisch umsetzen möchtest.
    [...]
    Was sind überhaupt diese abstrakten, rationalen, friedlichen Regeln? Wer stellt die auf? Wer bewertet die gegeneinander?
    Alles berechtigte Fragen, die aber in der Diskussion um die abendländische Politische Philosophie schon so häufig gefragt wurden, dass ich nur auf die Antworten verweisen möchte, die Gesellschaftsvertragstheoretiker, Natur- und Vernunftrechtler und so andere Leute, allesamt sehr viel klüger als ich, darauf in den letzten Jahrhunderten gegeben haben.

    Daher nur kurz:
    Da wir auf "Gott" nicht mehr zurückgreifen können als Gesetzgeber und "Stärke" als kontingenter Tatbestand zur Regelbestimmung ausscheidet, bleibt uns nur unsere Vernunft, um Regeln zu finden.

    Dein Denkansatz mag in einer Welt funktionieren, in der es massenhaft Ressourcen für alle gibt, so dass sich niemand in die Quere kommen muss. Sobald aber Ressourcenknappheit und Interessenskonflikte vorliegen, kann das nur in einem chaotischen Hauen und Stechen enden.
    Interessenkonflikte lägen selbst im Schlaraffenlande vor, da auch dort eine konkrete fliegende Bratente nur von einer Person allein gegessen werden und auch dort nur eine Personen ein Flecken Erde besetzen kann.

    Mit Knappheit kommt die Theorie wunderbar längs, muss sie auch, sie ist ja nicht für Utopia.
    Und noch mehr: Da wir Eigentum zur Grundlage machen der ganzen Sache, sind wir sogar fundamental Knappheitsanerkenner:
    Alles dreht sich nur darum, wie wir mit der gegebenen Knappheit umgehen können. :]
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  10. #320
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Lebensmittelpreise steigen bis zu 50 % - Hartz4 nicht! Deutsche hungern weiter.

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Wir koennen unsere Gesellschaft nur bis zu einem bestimmten Masse auszusuchen. Z. B. alle die in z. B. London wohnen haben gemeinsame Interessen, wie die Aufrechterhaltung des oeffentlcihen Friedens und der oeffentlichen Ordnung. Eine grosse Mehrheit der Londoner hat noch weitgehende gemeinsame Interessen, wie die Aufrechterhaltung oeffentlicher Dienste, Wasserversorgung, oeffentlicher Transport, Schulen etc.

    Wenn es also keine londoner Stadtverwaltung gaebe, als formale Organisation dieser Stadt und ihrer Gesellschaft, muesste man dringenst eine solche einfuehren, da nur eine solche Organisation in der Lage ist dies dem Londoner bereitzustellen.
    Nur eine Stadtverwaltung ist in der Lage, dies als verbindliches Gesamtpaket bereitzustellen, ganz richtig.
    Nur hilft uns diese Erkenntnis nicht weiter, denn dass ein Staat ein Zwangsapparat ist, wissen wir schon.

    Es stellen sich dabei die Fragen, warum es verbindlich und warum es ein Gesamtpaket sein muss.


    Nachtrag: Es ist keine Gesamtorganisation "dieser Stadt" oder "ihrer Gesellschaft", nur eine von Teilen selbiger.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

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