Beneidenswert. Unter Linken ist es verpönt, sich als Wagnerfreund zu offenbaren. Die Gründe sollten bekannt sein. Nur vergessen diese Edellinken, daß Wagner ein glühender Befürworter der 1848er Revolution war.
Im DDR-Musikbuch der Klasse 10 ist über Wagner zu lesen: "So zeichnete sich in diesen Leipziger Jahren immer deutlicher die Richtung ab, die der Dichter und Komponist Wagner in der Folgezeit einschlug. Hier formten sich auch seine politischen Ansichten. Als es 1830 in Leipzig zu Kundgebungen für die Pariser Julirevolution und in Verbindung damit zu einem Aufstand von Bürgern und Studenten gegen die Willkür der Polizei kam, war der junge Wagner dabei. Wie er später schrieb, wurde er ´mit einem Schlage´Revolutionär...Er schloß sich fortschrittlichen Demokraten an, hielt revolutionäre Reden, schrieb Artikel in den ´Volksblättern´und beteiligte sich schließlich am Maiaufstand 1849...Trotzdem hat auch der ältere Wagner an mancher seiner demokratischen Ideen festgehalten. So war es ursprünglich sein Wunsch, daß zu den Aufführungen in den dank seiner zähen Bemühungen zustande gekommenen Festspielhaus in Bayreuth alle Menschen freien Eintritt haben sollten."
Schauen wir uns das Balzgehabe des bürgerlichen Mobs heute auf den alljährlich stattfindenen "Wagnerfestspielen" an, dann erkennt man unschwer, daß der alte Wagner wohl heute in seinem Grab rotieren wird im Angesicht der Schickimickimonster des blutsaugenden Liberalismus.
Wie verhallt müssen da Wagners Worte aus den Meistersingern von Nürnberg klingen:
Verachtet mir den Meister nicht,
und ehrt mir ihre Kunst!
Was ihnen hoch zum Lobe spricht,
fiel reichlich euch zur Gunst.
"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
sondern um unsere Pflicht zu tun."
Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
@ NITUP:
Einfach Klasse und ein großes Dankeschön für Deine Richtigstellung in Sachen Richard Wagner.
Wagner war ein mit polizeilichem Steckbrief gesuchtes "politisch gefährliches Individuum".
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Am Maiaufstand von 1849 nahmen wie viele andere Dresdner Intellektuelle und Künstler auch der Baumeister und Professor für Baukunst an der Kunstakademie Gottfried Semper und der Komponist und Hofkapellmeister Richard Wagner teil.
Die zwischen dem 3. und dem 9. Mai 1849 in der Wilsdruffer Gasse gebaute uneinnehmbare Hauptbarrikade war unter Sempers Leitung errichtet worden. Der Baumeister selbst befehligte die Barrikade Nr. 13 in der Waisenhausstraße unweit seiner Wohnung.
Richard Wagner saß in der Nacht vom 5. zum 6. Mai auf dem Turm der Kreuzkirche und meldet den Aufständischen die Truppenbewegungen vor der Stadt. Wegen ihrer Teilnahme am Aufstand, der von sächsischem und preußischem Militär niedergeschlagen wurde, wobei 75 Opfer zu beklagen waren, mussten Gottfried Semper und Richard Wagner wie viele andere Teilnehmer aus Sachsen fliehen.
Geändert von Brutus (19.07.2007 um 18:18 Uhr)
Nein, obwohl ich deutlich mehr nationale Musik als antinationale höre. Ich muss aber gestehen, dass mir einige Lieder von den anarchistischen Ärzten musikalisch doch recht gut gefallen. Vor zwei bis drei Jahren hatte ich auch mal eine Nirvana-Phase, obwohl ich diese Gruppe vorher überhaupt nicht leiden konnte. Musikalisch sind sie aber schon in Ordnung.
Größtenteils höre ich aber unpolitisches Liedgut.
Geändert von Tralala (19.07.2007 um 18:21 Uhr)
Du sollst dich nicht nach einer vollkommenen Lehre sehnen, sondern nach Vervollkommnung deiner selbst.
Radikal Liberale Partei - Die Vernuenftigen
Unser Konzept zur Krankenversorgung und zur
Rentenreform
Nein, eigentlich nicht.
ich durfte in den späten achtzigern den großen Vladimir Horowitz einmal in einem grandiosen Konzert live erleben. Noch heute kommen mir manchmal die Tränen wenn ich ihn Liszt oder Scriabin spielen höre.
Obwohl Klassik sonst nicht wirklich mein Dingen ist.
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti
„Einige Heilmittel sind gefährlicher als das Übel.“ Marcus Lucius Annaeus Seneca
Ich verstehe Musik nur "ganzheitlich", das heißt, es muß einfach alles passen. Ein guter Text kann ein Lied tragen, und eine gute Melodie einen Text, ist aber der Text furchtbar, nützt die beste Melodie nichts und umgekehrt.
Meine politische Meinung ist dabei sekundär; vor allem, da ich unideologisch bin und mich daher weder extrem rechte noch extrem linke noch extrem politisch korrekte Inhalte sonderlich in Richtung Pro oder Contra beeinflussen.
Generell bin ich jedweder Musik abgeneigt, die keinerlei künstlerischen Wert oder emotionalen Tiefgang hat. In erster Linie meine ich damit alles Gedudel, das im Radio läuft, ferner Rap, Hip-Hop, Techno, Schrammel-, Death-, Speed- und sonstigen Schwachsinnsmetal, Punk, und alles weitere, was man üblicherweise im Ohrstöpsel eines 15-jährigen Pubertierenden vermuten kann - unabhängig von politischen Inhalten.
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