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Thema: Kampf der Systeme

  1. #1
    Vorstand der Stammchatter Benutzerbild von Mark Mallokent
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    Standard Kampf der Systeme

    Um 400 nach Christus hatten wir auf der einen Seite einen Superstaat, ein riesiges Imperium, das fast ganz Europa und noch mehr umfaßte, auf der anderen Seite einige primitive Volksstämme. Eine riesige wohlorganisierte, gutbewaffnete Armee stand einigen verlotterten disziplinlosen Heerhaufen gegenüber.
    Hundert Jahre später war das Imperium zusammengebrochen, hatten die „Barbaren“ gesiegt. Warum? Ganz einfach: Es lag am Kapitalismus. Das spätantike römische Reich war eine „Staatswirtschaft“. Jede wirtschaftliche Tätigkeit war vom Staat gelenkt. Eine riesige Bürokratie saugte die Bevölkerung aus. Die Steuerbelastung wurde immer höher. Die Menschen immer ärmer. Willen- und hilflos warfen sie sich einer obskuren östlichen Heilslehre in die Arme, die wenigstens nach dem Tod Freiheit vom Finanzamt verhieß.
    Es waren unsere Vorfahren, die Germanen, die Europa von Joch der Bürokratie befreiten, die Freiheit und Unternehmungsgeist wiederherstellten, denen es selbst gelang, das Christentum mit dem Geist des Waagemuts und des freien Unternehmertum zu erfüllen. Während das östliche Christentum zu einer Staatsreligion wurde, und darum eine leichte Beute des Islams, erfüllte es im Westen die Menschen mit Mut und Zuversicht.
    Wird es uns gelingen, uns unseren Vorfahren würdig zu erweisen? Das ist die Frage. :]
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
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  2. #2
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Das ist jetzt aber eine dezent ahistorische Argumentation. Subsistenzwirtschaft ist definitiv nicht Kapitalismus.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  3. #3
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Das ist jetzt aber eine dezent ahistorische Argumentation. Subsistenzwirtschaft ist definitiv nicht Kapitalismus.
    Natürlich war das Frühmittelalter noch kein Kapitalismus. Aber in dieser Zeit wurde gleichsam der Same gelegt. Du kennst vielleicht noch aus dem ML-Studium die Kategorie des "Noch-Nicht-Seienden". :]
    Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!
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  4. #4
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    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Natürlich war das Frühmittelalter noch kein Kapitalismus. Aber in dieser Zeit wurde gleichsam der Same gelegt. Du kennst vielleicht noch aus dem ML-Studium die Kategorie des "Noch-Nicht-Seienden". :]
    Habe kein ML-Studium hinter mir. Aber wenn du zum Kapitalismus kommen willst, dann brauchst du erst mal die Herauslösung aus der reinen Subsistenzwirtschaft, insofern wäre dein Same im Merkantilismus gelegt, jedoch nicht früher.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Habe kein ML-Studium hinter mir. Aber wenn du zum Kapitalismus kommen willst, dann brauchst du erst mal die Herauslösung aus der reinen Subsistenzwirtschaft, insofern wäre dein Same im Merkantilismus gelegt, jedoch nicht früher.
    Ich schreibe gerade einen Aufsatz, wo ich nachweise, daß die Franken im achten Jahrhundert schon Schwerter nach Bagdad und Skandinavien exportiert haben. Hat sich was mit Merkantilismus. germane
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  6. #6
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    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Ich schreibe gerade einen Aufsatz, wo ich nachweise, daß die Franken im achten Jahrhundert schon Schwerter nach Bagdad und Skandinavien exportiert haben. Hat sich was mit Merkantilismus. germane
    Schon ins Ägypten der Pharaonen gelangte Bernstein von der Ostsee, der Handel dürfte so alt sein wie die Menschheit, das ist also kein Argument. Ach ja, die Römer betrieben natürlich auch schon Außenhandel.

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  7. #7
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    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Schon ins Ägypten der Pharaonen gelangte Bernstein von der Ostsee, der Handel dürfte so alt sein wie die Menschheit, das ist also kein Argument. Ach ja, die Römer betrieben natürlich auch schon Außenhandel.
    Na ja. Das Problem ist, daß wir das nicht quantifizieren können. Immerhin kann Handel seine potentiell kapitalistische Wirkung erst entfalten, wenn er grenzüberschreitend ist. Dann kann er nämlich nicht mehr staatlich kontrolliert werden. Und daß ist eben doch ein Unterschied zwischen der Antike, wo sich Handel weitgehend innerhalb der Reichsgrenzen abspielte, und dem Mittelalter. :]
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Na ja. Das Problem ist, daß wir das nicht quantifizieren können. Immerhin kann Handel seine potentiell kapitalistische Wirkung erst entfalten, wenn er grenzüberschreitend ist. Dann kann er nämlich nicht mehr staatlich kontrolliert werden. Und daß ist eben doch ein Unterschied zwischen der Antike, wo sich Handel weitgehend innerhalb der Reichsgrenzen abspielte, und dem Mittelalter. :]
    Das ist im Mittelalter nicht anders als in der Antike, schon gar nicht kann man das sagen, wenn man die Prämisse nicht quantifizierbar voranstellt.
    Kapitalismus ist quasi Investment. Du müsstest also nicht nach Zeichen für Handel suchen, sondern nach Zeichen für Investitionen der Franken z.B. in Bagdad. Oder andersrum.

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  9. #9
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    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Das ist im Mittelalter nicht anders als in der Antike, schon gar nicht kann man das sagen, wenn man die Prämisse nicht quantifizierbar voranstellt.
    Vergleichbar wäre das Mittelalter mit der frühen Antike. Aber spätestens seit Caesar ist Schluß damit und wir haben dieses riesige römische Reich.

    Zitat Zitat von Biskra Beitrag anzeigen
    Kapitalismus ist quasi Investment. Du müsstest also nicht nach Zeichen für Handel suchen, sondern nach Zeichen für Investitionen der Franken z.B. in Bagdad. Oder andersrum.
    Da sieht es natürlich schlecht aus. Da muß man bis zum späten Mittelalter warten.
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  10. #10
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    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Um 400 nach Christus hatten wir auf der einen Seite einen Superstaat, ein riesiges Imperium, das fast ganz Europa und noch mehr umfaßte, auf der anderen Seite einige primitive Volksstämme. Eine riesige wohlorganisierte, gutbewaffnete Armee stand einigen verlotterten disziplinlosen Heerhaufen gegenüber.
    Hundert Jahre später war das Imperium zusammengebrochen, hatten die „Barbaren“ gesiegt. Warum? Ganz einfach: Es lag am Kapitalismus. Das spätantike römische Reich war eine „Staatswirtschaft“. Jede wirtschaftliche Tätigkeit war vom Staat gelenkt. Eine riesige Bürokratie saugte die Bevölkerung aus. Die Steuerbelastung wurde immer höher. Die Menschen immer ärmer. Willen- und hilflos warfen sie sich einer obskuren östlichen Heilslehre in die Arme, die wenigstens nach dem Tod Freiheit vom Finanzamt verhieß.
    Es waren unsere Vorfahren, die Germanen, die Europa von Joch der Bürokratie befreiten, die Freiheit und Unternehmungsgeist wiederherstellten, denen es selbst gelang, das Christentum mit dem Geist des Waagemuts und des freien Unternehmertum zu erfüllen. Während das östliche Christentum zu einer Staatsreligion wurde, und darum eine leichte Beute des Islams, erfüllte es im Westen die Menschen mit Mut und Zuversicht.
    Wird es uns gelingen, uns unseren Vorfahren würdig zu erweisen? Das ist die Frage. :]
    Nein. Meinst du das überhaupt ernst?

    Die römische Bürokratie war zum Zeitpunkt des Zusammenbruches viel schwächer als etwa zur Zeit des Aufstieges. Eben die grandiose Verwaltung (sehr viel mehr gilt das übrigens dann noch für China) ermöglichten neben einem leistungsfähigen Militärapparat den Aufstieg Roms.
    Von Staatswirtschaft kann man da nur sehr eingeschränkt sprechen.

    Und das freie Unternehmertum unserer Germanenvorfahren äußerte sich in Plünderzügen und haben uns um ein paar hundert Jahre auf Subsistenzwirtschaft zurückgeworfen.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

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