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Thema: Kampf der Systeme

  1. #41
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Zitat Zitat von Mark Mallokent Beitrag anzeigen
    Der entscheidende Unterschied ist, daß diese römischen Beamten kein Gehalt bekamen. Sie waren ehrenamtlich tätig.
    Also da würd ich an deiner Stelle noch mal nachschlagen.
    Das römische Steuersystem war viel, aber keine ehrenamtliche Benefizaktion.
    In der Tat wurden Steuerdistrikte an den meistbietenden versteigert, der dann auf diesem Gebiet die Steuern für seine Privatkasse einheben konnte und selbstverständlich auf Profit aus war. Das ganze erinnert vage an das mittelalterlich-frühneuzeitliche Pfründesystem, war aber sehr viel ausgetüftelter udn komplexer.
    In jedem Fall nichts ehrenamtliches, auch wenn die obersten Beamten nur ein sehr bescheidenes Entgelt erhielten (was sie übrigens durch Korruption oft wieder ausgleichen konnten).

    Da war es mit der Republik auch bald vorbei.
    Ja. Stimmt.

    In der frühen Kaiserzeit noch nicht. Aber das verschärfte sich immer mehr bis zur Spätantike. Und dann kollabierte das System.
    In jedem Fall ging es der Wirtschaft aber auch in der Spätantike um welten besser als zur Zeit der "kapitalistischen" Germanen. Rom bot bereits Versicherungsdienstleistungen und ein dichtes Handelsnetz an und waren wohl in jeder Hinsicht der germanischen Wirtschaft und Kultur überlegen.

    DAs sagt aber nichts über die Versorgung der breiten Massen.
    Schon klar, dass das nur für eine schmale Oberschicht verfügbar war, aber die Lebenserwartung eines römischen Bürgers war dennoch um die 50. Bei den Germanen dürfte die sehr viel niedriger gewesen sein.

    Das ist aber kein Massenware gewesen. Das durchschnittliche römische Schwert war von mäßiger Qualität.
    Das durchschnittliche germanische aber eben auch. Meist war das verstärkter Rost. Die damaszierten Schwerter waren ja auch nur für eine kleine Elite.
    Also wenn es um "Spitzentechnologie" geht, waren die Römer wohl in den meisten Kategorien vor den Germanen, es sei den diese haben es sich von den Römern abgesehen (Mühlen)

    Man sollte Leibeigene nicht mit Sklaven verwechseln.
    Ich seh da qualitativ recht wenig Unterschied. Sklaven konnten sich zumindest freikaufen, das würde also sogar fast für Sklaverei sprechen.

    Die keltischen Schwerter waren grottenschlecht. Und das Damaszieren ist nicht in Damaskus erfunden worden.
    "Erfinden" kann man sowas auch nur schwer, weil es in der Natur bereits vereinzelt vorkommt. Insofern wars vielleicht zu salopp von mir formuliert. Damaskus hatte da eine sehr frühe Vorreiterrolle in der Technik. Das man sie nach dieser Stadt benannt hat, spricht da Bände.
    In jedem Fall war es nichts, was die Germanen echt für sich reklamieren können. Sie haben ein bereits bekanntes Prinzip verbessert. Bezeichnenderweise hatten sie keine Schrift, um uns mit eigenen Worten davon zu erzählen.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  2. #42
    Deutschland! Benutzerbild von Reichsadler
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Die Bürokratie in Republikszeiten war weitaus höher als die in der Kaiserzeit. Der Untergang Roms ging einher mit der Christianisierung, der damit verbundenen Änderung der Lebensweise und der Schwäche. Desweiteren wäre Rom wahrscheinlich auch schon davor untergegangen, hätten die Germanen die Motivation gehabt.

  3. #43
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Das Römische Reich war immer von Imperialismus, Bürokratismus und Kapitalismus geprägt. Von daher kann es nicht daran liegen, dass Rom letztendlich von Barbaren überrannt wurde.

  4. #44
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Zitat Zitat von Reichsadler
    Der Untergang Roms ging einher mit der Christianisierung, der damit verbundenen Änderung der Lebensweise und der Schwäche.
    So sah das auch der GröFaz. Der Denkfehler hieran ist, dass es gerade die Kirche war, die als einzige Institution des römischen Reiches a). dauerhaft überlebte, b.) flächendeckend überlebte, c.) sogar schon rasch wieder expandierte und d). von den germanischen Nachfolgereichen postwendend und ohne größere Streitigkeiten akzeptiert wurde.

    Meiner Meinung nach war es die Stagnation des politischen Systems und der Niedergang der römischen Armee als wichtigsten Stütze des Reiches, was schlussendlich zum Untergang führte.


    @ Mark: hast du keine Lust mehr auf diesen Strang? Ich fand dieses Thema sehr schön, mal was anderes als die ewige NPD- und Muselkacke und der andere Prollshit.

  5. #45
    Entarthet Benutzerbild von EinDachs
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    So sah das auch der GröFaz. Der Denkfehler hieran ist, dass es gerade die Kirche war, die als einzige Institution des römischen Reiches a). dauerhaft überlebte, b.) flächendeckend überlebte, c.) sogar schon rasch wieder expandierte und d). von den germanischen Nachfolgereichen postwendend und ohne größere Streitigkeiten akzeptiert wurde.

    Meiner Meinung nach war es die Stagnation des politischen Systems und der Niedergang der römischen Armee als wichtigsten Stütze des Reiches, was schlussendlich zum Untergang führte.
    Ich seh in der Reichsteilung den Schlüssel im Untergang Westroms. Dadurch dass die wirtschaftlich entwickelteren Gebiete im Osten die Armee bezahlten, die zum Großteil im Westen standen, schwächte man die innerrömische Verständigung.
    Christentum mag wohl mit eine Rolle spielen, aber eher eine Untergeordnete.

    @ Mark: hast du keine Lust mehr auf diesen Strang? Ich fand dieses Thema sehr schön, mal was anderes als die ewige NPD- und Muselkacke und der andere Prollshit.
    Dem schließe ich mich an.
    Ich bin zwar ganz anderer Meinung was die Eingangsthese angeht, aber es ist erfrischend eine andere Diskussion zu führen, noch dazu eine, in der niemand den anderen beschimpft und denunziert.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  6. #46
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Kampf der Systeme

    Zitat Zitat von Ein Dachs
    Ich seh in der Reichsteilung den Schlüssel im Untergang Westroms. Dadurch dass die wirtschaftlich entwickelteren Gebiete im Osten die Armee bezahlten, die zum Großteil im Westen standen, schwächte man die innerrömische Verständigung.
    Da ist auf jeden Fall was dran; allerdings bezweifeln viele Historiker, dass Theoderich 395 schon endgültig eine Reichsteilung intendierte. Zunächst einmal vererbte er die Reichshälften einfach an seine Söhne Arcadius und Honorius; dieser Fall trat in den Jahrzehnten zuvor ja gleich mehrfach auf, ohne dass es zu einer endgültigen Reichsteilung kam.
    Ich denke, es waren die kurz darauf folgenden heftigen Germaneneinfälle, die zum Auseinanderdriften des Reiches führten. Davon blieb der Ostteil nämlich weitgehend verschont, während die Barbarenvölker bei ihren Wanderungen nahezu allesamt eine West-Süd-Richtung einschlugen.

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