Ich habe heute soeben an mir eine sekundäre Verbitterung und sekundären Hass auf die Gesellschaft und die Welt festgestellt!
Ich habe diesen Neologismus meinerseits angelehnt an den Begriff ,,sekundärer Antisemitismus":
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Hier ist auch ein recht interessanter Artikel zum Antisemitismus, wo auch der sekundäre Antisemitismus beschrieben wird:
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Es geht mir jetzt hierbei aber wohlgemerkt nicht darum, jeden Israel-Kritiker als Antisemiten zu bezeichnen, und vor Allem finde ich sollte auch ein großer Unterschied gemacht werden zwischen Antisemitismus und Judenhass. Über den Antiamerikanismus regt man sich ja auch nicht so auf, man sollte nicht mit zweierlei Maß messen.
Aber nun zur sekundären Verbitterung / sekundärer Hass:
Hardstyler suggerierte mir in einem anderen Thread mal, dass ich verbittert sei, was ich dementierte. Als ich aber darüber nachdachte, musste ich feststellen, dass ich ja durchaus Frust besitze, aber dass ich ,,frustriert" bin, wäre wiederum auch nicht ganz exakt, insofern habe ich mich schon richtig ausgedrückt. Denn ich bin recht zufrieden mit mir und meinem Leben. Nur: Fragt man mich, wie ich denn zur Menschheit oder zur Welt oder zu dieser oder jenen Sache stehe, dann ist meine Meinung dazu durchaus etwas, was man als ,,Verbitterung" bezeichnen kann. Ich aktiviere diese Verbitterung aber nicht ständig mutwillig, weil ich der Meinung bin: Sie wissen ja nicht, was sie tun. Sie können ja nichts dafür, dass sie nunmal solche Arschlöcher sind, und solange sie mich in Ruhe lassen, sollte mir der Rest egal sein, sollen sie doch glücklich sein als Arschlöcher. Das ist halt eine ziemlich christliche Ansicht, denn Jesus liebte ja auch alle Lebewesen, selbst Mörder und sonstige Verbrecher (was nicht heißt, dass man deswegen für lasche Strafen bei Verbrechern plädieren muss).
Deswegen habe ich dieses Phänomen an den Begriff ,,sekundärer Antisemitismus" angelehnt, weil es mir als sehr ähnlich erscheint: Da sind Vorbehalte gegen eine Gruppe von Menschen oder gegen ein Teil der Welt, diese werden aber verdrängt, um sich nicht damit zu schaden, werden aber auf der Gehirn-Festplatte abgespeichert, jedoch nicht abgerufen. Erst, wenn es einen ,,Auslöser" gibt (also eine massive physische oder psychische Notlage), dann werden diese Daten aktiv und der sekundäre Hass wird in primären Hass umgesetzt und es kommt zur Gewaltbereitschaft. Solange dem allerdings nicht so ist, werden Projektionsventile benutzt (wie Kommunisten, Verbrecher, Nazis), bei Denen eine gesellschaftliche Akzeptanz der Ablehnung dieser Gruppen vorhanden ist, sodass man sich nicht anrüchig macht, wenn man sich in dieses Meckern gegen diese Gruppen einreiht.
Durch Umerziehung und Obermoral in der Gesellschaft, wird dieser Effekt der Umwandlung von primärer Verbitterung in sekundäre Verbitterung verstärkt.
Ich habe mich übrigens auch vom primären Anti-Lehrer zum sekundären Anti-Lehrer gewandelt, das kann mir im Forum nachvollziehen.
Gleichermaßen wie eine sekundäre Verbitterung / Hass, scheint es also auch eine sekundäre Anti-Lehrer-Einstellung zu geben, sowie - wozu ich ebenfalls zähle - sekundären Pessimismus (auch hier habe ich mich sozusagen vom primären Pessimisten zum sekundären Pessimisten gewandelt), und so gibt es wohl auch noch einige andere Beispiele, bei denen das Gefühl auf einer ,,sekundären Ebene" vorhanden ist. Der Hass wird wieder besseres Wissen verdrängt, insofern scheint der Hass das Rationale zu sein, zumal ja die Lehre der Nächstenliebe von Jesus zu einer Religion gehört, und den Religionen (als Vertreter von Ansichten, welche eher kritisch dem Rationalismus gegenüberstehen) sagt man ja den Optimismus nach, somit scheint der Optimismus der Nächstenliebe zugehörig zu sein (Äußerung von Volker Kauder über den Nationalsozialismus: ,,Wo Gott verdrängt wird, fängt die Unmenschlichkeit an."). So wollte ja auch beispielsweise Hitler sich mit seinen Äußerungen von den von ihm sogenannten ,,Gefühls-Antisemiten" abgrenzen. Er legte großen Wert darauf, dass sein Antisemitismus nicht einem irrationalem Wahn entsprang, sondern seiner Ansicht nach berechtigten logischen Thesen und Schlussfolgerungen. Vielleicht sollte man daher also Hitler auch als ,,sekundären Antisemiten" bezeichnen.
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