Nach der Explosion einer Nagelbombe mit 22 Verletzten in Köln fehlt von den Tätern bislang jede Spur.
In der Nacht liefen die Ermittlungen nach Angaben der Polizei weiterhin auf Hochtouren. Auch am Ort der Explosion im Kölner Stadtteil Mülheim seien noch immer zahlreiche Einsatzkräfte, sagte ein Polizeisprecher am frühen Donnerstagmorgen. „Es wird nach wie vor in alle Richtungen ermittelt.“ Bei der Detonation waren am Mittwoch vier Menschen schwer verletzt worden.

Justizkreise in Nordrhein-Westfalen gehen davon aus, dass die Generalbundesanwaltschaft in Kürze die weiteren Ermittlungen übernehmen könnte. Die Kölner Polizei bestätigte dies nicht. Ein Bekennerschreiben liegt laut Polizei bislang nicht vor.

„Der Hintergrund der Tat liegt weiter im Unklaren. Es kann im Moment alles sein, es könnte auch ein Streit unter rivalisierende Türken sein", sagte ein Polizeisprecher. Die Nagelbombe war möglicherweise auf einem Fahrrad deponiert. Das erfuhr die dpa in Düsseldorf aus zuverlässiger Quelle. Das Rad lag völlig zerstört vor einem Geschäft. Die Bombe war in einem Wohn- und Geschäftsviertel explodiert, in dem viele türkische Läden sind. Betroffen waren vor allem ein Friseursalon im Erdgeschoss eines Hauses sowie ein daneben liegendes Geschäft. Auf der Straße lagen viele lange Nägel.