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mike
Asylbewerber in der Schweiz: Ab in den Bunker
Abgelehnte Asylbewerber sind in der Schweiz unerwünscht und sollen das Land verlassen. Damit die Asylanten von sich aus das Weite suchen, wählte die Berner Kantonsregierung eine besonders unattraktive Unterkunft für sie - einen Bergstollen auf dem Jaunpass.
Von Jochen Nuhn, ARD- Korrespondent, Genf
Der 1509 Meter hohe Jaunpass im Berner Oberland, acht Kilometer vom nächsten Dorf entfernt: Was reizvoll für Touristen ist, soll jetzt abschreckend für abgelehnte Asylbewerber sein. Ein Militärbunker auf der Passhöhe ist für sie hergerichtet als Notunterkunft. In dem kalten, fensterlosen Betonunterstand können etwa 100 Menschen untergebracht werden.
Diese Anlage soll keine Gemütlichkeit entstehen lassen. Im Gegenteil: Die Menschen würden mit der Absicht in den Bunker geschickt, erklärt die Polizei- und Militärdirektorin Dora Andres, "dass sie wissen, wir sind wirklich nicht mehr willkommen, wir müssen den Entscheid, dass wir illegal sind, akzeptieren und die Schweiz verlassen". Und sie fügt hinzu: "Wenn in Bern 1000 Leute am Schalter haben und keiner kommt hier an, dann ist das ein Erfolg." Dann stimme die Strategie, dann habe man keinen Anreiz mehr geschaffen, dass die Flüchtlinge länger dablieben.