Dieses Gefühl welches ihr beschreibt ist für unser Gemeinwesen, für unsere Konsumgesellschaft ein normales Produkt, ein normaler Auswuchs, welches man aber bekämpfen kann.
Es ist das Gefühl der Einsamkeit obwohl man sich in einer unüberschaubaren Herde von Menschen befindet.
Alles findet Anonym statt, sogar deine Verbindlichkeiten werden von deinem Konto abgezogen. Das einzige was du bekommst ist ein maschinell gefertigter Kontoauszug. Von den Behörden bekommst du Post, auf der dann steht, daß dieses Schreiben maschinell erstellt wurde und keiner Unterschrift bedarf.
Dieses Gefühl braucht es aber nicht zu geben. Voraussetzung ist, daß du selbst bereit bist auf die Menschen zuzugehen und einzugehen. Das kann z.B. der Eintritt in einem Verein oder eine Interessengemeinschaft sein. Es kann eine Organistion sein, in der du anderen Menschen helfen kannst und dafür als Belohnung ein Dankeschön erhältst.
Heute haben die meisten Menschen fast alles oder können sich fast alles leisten und brauchen nicht mehr Danke zu sagen. Das Gefühl etwas Wert zu sein, oder vor allen Dingen jemanden etwas Wert zu sein ist das was das Leben lebenswert macht.
In der heutigen Zeit bist du noch nicht mal mehr als Arbeitnehmer etwas wert.
Im übrigen ist solch ein Computer auch nur bedingt dazu geeignet Beziehungen aufzubauen. Wichtig ist das Sehen und Fühlen.
Heute wird man von allen Seiten nur mit Vorschriften und Verboten konfrontiert. Es entsteht dadurch Frust, weil man selbst auch gern einmal belohnt werden will.
Ich frage mich z.B. auch oftmals ob das so gerecht ist. Du hast deine Parkzeit überschritten und bekommst ein Ticket. Der dicke Frust macht sich breit. Wie oft hast du aber angehalten, damit der oder die über die Straße gehen kann oder hast dem die Vorfahrt eingeräumt, obwohl du hättest fahren können usw. und so fort.
Ich habe nach der Wende ganz deutlich den Unterschied zwischen einen jugendlichen "Wessi" und einem jugendlichen "Ossi" feststellen können.
Die sog. "Ossis" waren bereiter auf einen Menschen zuzugehen. Sie wirkten unverbrauchter und viel natürlicher. Wahrscheinlich hatte sie der Konsum noch nicht in den Griff gekriegt. Es wurde sicherlich auch mehr organisiert und wenn es von staatlicher Seite war. In jedem Fall hatten die Menschen mehr Kontakt zu einander. Heute sieht das anders aus und es sind keine Unterschiede mehr zu merken. Viele sitzen nur noch zu Hause vor dem PC oder Gameboy oder sehen sich heiße Video-Filme an und die Kontaktbereitschaft nach außen verarmt. Kontaktbereitschaft ist ein Lern und Entwicklungsprozeß. Wenn dieser nicht ständig geübt wird, verkümmert er.
Die Jugend ist dermaßen abgehoben, meint der Mittelpunkt der Welt zu sein. Alles ist nur noch gekünstelt und das wenigste ist heute noch natürlich und echt.
Man sieht die kleinen jungen "Damen" wie sie mit einem Heftchen gelassen zur Schule schreiten und dabei ihr Zigarettchen rauchen und so tun als gingen sie ins Büro und die Boy machen einen auf supercool und laufen hinterher, wenn sie nicht gerade am Knutschen sind, weil sie es ja so aus den Fernsehsendungen kennen.
Es fehlt vielen und gerade denen aus dem anderen Kulturkreis an Respekt, wobei sie großen Wert darauf legen, daß man sie respektiert.
Die Veränderung muß von selbst kommen, die innere Einstellung muß sich ändern und man darf nicht erwarten, daß der andere sich zuerst ändert.
Nur wenn man sich selbst ändern will, und das würde ja in dem Fall dann jeder wollen, wird sich etwas ändern.