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Thema: "Ein Drogendealer redet Klartext"

  1. #31
    GESPERRT
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    Zitat Zitat von Fars
    Ähem. Deutscher Tabak kommt vorwiegend aus der Südpfalz und aus Baden. In Hessen wird er nur an der Bergstraße angebaut. Werfe einen Blick auf die Karte und staune noch mehr
    Auch wenn ich wußte, daß es deutschen Tabak gibt, hätte ich nicht gedacht, daß es sich lohnt, das Zeug an doch so vielen Stellen in Deutschland anzubauen.

    Zitat Zitat von nüchtern und sachlich
    Ach ja, ich vergaß. Alkohol ist ja keine Droge. :rolleyes:
    Das wurde, wenigstens von mir, so nicht behauptet. Ich bezog mich auf einen anderen Umgang damit.

    Zitat Zitat von nüchtern und sachlich
    "Grober Mißbrauch" scheint in Dtl. keineswegs nur bedauernswerte Einzelfälle zu betreffen
    Hier machst Du einen groben Fehler. Alkohol ist legal, Nikotin auch. Und doch sind sie bei Jugendlichen beliebt, gelten gerade bei Jüngeren und ganz Jungen als "cool". Gerne wird behauptet, durch eine Legalisierung von "weichen Drogen" würde der Reiz des Verbotenen wegfallen. Ist dies bei Alkohol und Zigaretten der Fall? Nein.

    Bezüglich des groben Mißbrauches von Alkohol - es gibt Leute, die Alkohol verkaufen und damit ihr Geld machen wollen. Da dies völlig legal ist, hindert sie niemand daran, dafür zu werben oder an jeder Bar auszuschenken. Ganz ungefährlich, ganz ohne eine im Nacken sitzende Staatsgewalt. Die jetzt illigalen Drogen, von denen man behauptet, der Konsum stiege nicht an, wenn man sie legalisiere, können keine öffentliche Werbung machen, man kann dieses Zeug nicht in jedem Laden bekommen. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf Mund-zu-Mund-Propaganda und den unter-der-Hand-Handel. Wer dieses Zeug haben möchte, muß ein größeres Interesse dafür aufbringen, um es zu bekommen, als der Alkoholiker, der in den nächsten Supermarkt rennt. Ganz davon abgesehen, daß es eben einige Leute doch abschreckt, etwas Illegales zu tun, da sie Angst vor den Konsequenzen haben. Und auch die aus Pro-Kiffer-Kreisen vielbeschworene "Aufklärung"... Wie sehr soetwas zieht, läßt sich heute an Rauchern sehen. Sie wissen praktisch alle, was sie sich antun. Und? Es ändert nichts. Kommt noch von Seiten der Beführworterfraktion dazu, daß maßlos in unpassenden Vergleichen verharmlost wird.

    DAS ist die andere Seite der Wahrheit, die man im Legalisierungswahn unserer liberalistischen Gesellschaft gerne völlig vernachläßigt.

    Zitat Zitat von nüchtern und sachlich
    Nachbemerkung:
    Die große Zahl derer, die sich für die Todesstrafe begeistern weist darauf hin, daß wir das Mittelalter noch lange nicht hinter uns gelassen haben.
    Ergänzung: Die Zahl der Menschen, die auf "moderne" Art und Weise auf extremste Gewalt in Form von Splatter-Videos und welche Ausdrucksformen dessen es heute noch alles gibt, die Zahl derer, die sich an Kindern vergreifen - sie alle weisen darauf hin, daß wir im Mittelalter noch gar nicht angekommen sind. Die Menschheit hat in über 2000 Jahren nichts dazugelernt und wird noch immer von den selben primitiven Trieben geleitet. Angesichts solcher sich selbst versklavter Menschen kann man nur an die "Spiele" in den Arenen Roms denken, in denen dem Pöbel gegeben wurde, wonach er verlangte: Entwürdigendste Gewalt. Tödliche Kämpfe zwischen Gladiatoren; mittels glühender Stäbe zum weiterkämpfen "ermutigte" Halbtote - die Menge jubelt. Kämpfe völlig unzureichend bewaffneter Menschen gegen wilde Raubtiere. Das Blut spritzt in den Sand und die Schreie menschlicher Todesqualen hallen durch die Arena, während Körperteile abgerissen und abgebissen werden - die Menge applaudiert. Es finden Massenvergewaltigungen kleiner Mädchen und Jungen statt - die Menge tobt. Wir sind heute Zeuge der "modernen" Form all dieser Dinge, die sich langsam aber sicher wieder in die Gesellschaft einfressen, wenn Schüler Foltervideos drehen, in denen sie ihre Mitschüler auf verabscheuenswürdigste Art und Weise erniedrigen - und ihre "Heldentaten" dann noch ins Weltnetz stellen um damit zu prahlen oder gar es zu verkaufen. Sind wir schon im Mittelalter? Wahrlich: Wir sind es nicht. Und angesichts solcher Wirklichkeit gibt es tatsächlich noch Menschen, die sich dafür einsetzen, sich betäuben zu dürfen, wo jede Hand gebraucht würde um zu helfen. Solch widerwärtiger Egoismus an der Stelle, an welcher eine Gemeinschaft von höchsten Nöten wäre, ist die größte Abartigkeit, die die Menschheit hervorgebracht hat.


    Wegweiser

  2. #32

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    Zitat Zitat von Wegweiser
    Hier machst Du einen groben Fehler. Alkohol ist legal, Nikotin auch. Und doch sind sie bei Jugendlichen beliebt, gelten gerade bei Jüngeren und ganz Jungen als "cool". Gerne wird behauptet, durch eine Legalisierung von "weichen Drogen" würde der Reiz des Verbotenen wegfallen. Ist dies bei Alkohol und Zigaretten der Fall? Nein.

    Bezüglich des groben Mißbrauches von Alkohol - es gibt Leute, die Alkohol verkaufen und damit ihr Geld machen wollen. Da dies völlig legal ist, hindert sie niemand daran, dafür zu werben oder an jeder Bar auszuschenken. Ganz ungefährlich, ganz ohne eine im Nacken sitzende Staatsgewalt. Die jetzt illigalen Drogen, von denen man behauptet, der Konsum stiege nicht an, wenn man sie legalisiere, können keine öffentliche Werbung machen, man kann dieses Zeug nicht in jedem Laden bekommen. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf Mund-zu-Mund-Propaganda und den unter-der-Hand-Handel. Wer dieses Zeug haben möchte, muß ein größeres Interesse dafür aufbringen, um es zu bekommen, als der Alkoholiker, der in den nächsten Supermarkt rennt. Ganz davon abgesehen, daß es eben einige Leute doch abschreckt, etwas Illegales zu tun, da sie Angst vor den Konsequenzen haben. Und auch die aus Pro-Kiffer-Kreisen vielbeschworene "Aufklärung"... Wie sehr soetwas zieht, läßt sich heute an Rauchern sehen. Sie wissen praktisch alle, was sie sich antun. Und? Es ändert nichts. Kommt noch von Seiten der Beführworterfraktion dazu, daß maßlos in unpassenden Vergleichen verharmlost wird.

    DAS ist die andere Seite der Wahrheit, die man im Legalisierungswahn unserer liberalistischen Gesellschaft gerne völlig vernachläßigt.
    Ich denke das Optimum liegt zwischen den Extremen:
    Einerseits haben wir Verbote, die mehr schaden wie nützen (illegale Drogen), andererseits haben wir Drogen, die praktisch unkontrolliert freigegeben sind (Alkohol, Tabak).
    Beides halte ich für absolut falsch!
    Eine unkontrollierte Freigabe führt eben zu den von Dir geschilderten Verhältnissen.

    Zu Cannabis:
    Es fordert niemand, daß Cannabis im TV beworben werden darf, daß Plakate vor der Schule aufgehängt werden mit Sprüchen wie "Ich kiffe gern", "Come to Kiffers Country" oder "Bitte ein Spliff", oder daß Cannabis im Edeka an 16jährige verkauft wird, oder daß der Anbau staatl. subventioniert wird, oder daß Haschischautomaten aufgestellt werden etc. wie bei Alk/Tabak üblich.
    Daß würds sowieso nicht geben schon wg. UN-Konventionen und US-Einfluß.
    Ein legaler, aber stark reglementierter Markt (Werbeverbot, Verkauf ab 18 in Fachgeschäften, Ausweiskontrolle Pflicht, Warnhinweise, Besteuerung) wär meiner Einschätzung nach das geringste Übel, natürlich auch für Alkohol und Tabak.


    Solch widerwärtiger Egoismus an der Stelle, an welcher eine Gemeinschaft von höchsten Nöten wäre, ist die größte Abartigkeit, die die Menschheit hervorgebracht hat.
    Dann müssen wir konsequenterweise auch Alkohol verbieten. Ausnahmeregelungen unterminieren die Glaubwürdigkeit und provozieren Protesthaltungen.
    Schönes Beispiel dieser verlogenen Doppelmoral: Die Drogenbeauftragte Fr. Caspers-Merk setzt sich für die bestehende Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten ein, präsentiert sich dann aber volksnah bei der Weinprobe und bezeichnet Alkohol als "Kulturgut". ([Links nur für registrierte Nutzer])
    Anderes Beispiel: Die CSU wettert gegen Cannabisentkriminalisierer läßt aber jedes Jahr auf dem Oktoberfest die Schwarte krachen.

    Ich werde mir selbstverständlich auch nicht von den Berliner Bier- und Weintrinkern sagen lassen, was ich in meine Pfeife stopfen darf und was nicht. Moralapostel, die Wasser predigen, aber Wein saufen, können mir gestohlen bleiben.

    mfg

  3. #33
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    Ich finde diesen Text einfach nur genial.
    Besser hätte man es nicht hinbekommen können - hoffen wir, dass er nicht unbeachtet bleibt
    Mecca
    Kleiner Rebell & wandelndes Lexikon

  4. #34
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    Zitat Zitat von nüchtern und sachlich
    Ich denke das Optimum liegt zwischen den Extremen: Einerseits haben wir Verbote, die mehr schaden wie nützen (illegale Drogen), andererseits haben wir Drogen, die praktisch unkontrolliert freigegeben sind (Alkohol, Tabak).
    Beides halte ich für absolut falsch! Eine unkontrollierte Freigabe führt eben zu den von Dir geschilderten Verhältnissen.
    Ich darf die Extreme noch in eine Richtung erweitern. Die jetzigen Verbote zielen auf Eindämmung ab. Es ist - nicht ohne Weiteres, aber eben doch - möglich, auf Ausrottung abzuzielen. Die Methoden dafür wären zugegebenermaßen... unschön, aber prinzipiell möglich wäre es.

    Zwar befürworte ich prinzipiell einen harten Weg - aber das ginge mir dann auch zu weit. Aus meiner Sicht müßen wir das menschliche Wesen miteinbeziehen, wenn wir diese Dinge bekämpfen wollen. Wir müßen eine Abstufung schaffen, so daß jeweils eine Stufe die Nächste verdeckt. Und der Alkohol könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem er die halblegale Variante darstellt. In der Öffentlichkeit massivst eingeschränkt und praktisch auf das private Umfeld zurückgedrängt werden die Leute damit natürlich nicht aufhören. Aber sie werden damit viel eher zufrieden sein und nicht nach weiteren Drogen suchen. Die Frage ist nur: Wie bekommen wir die Existenz dieses Zeugs ersteinmal aus dem öffentlichen Bewußtseins heraus? Auch hier empfielt sich ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen. Doch setzt dies den bereits eingesetzten Vorgang der Gesundung der Völker voraus. In einer kranken Welt ohne Ideale wird es immer wieder Leute geben, die solchen Dingen verfallen.

    Es fordert niemand, daß Cannabis im TV beworben werden darf, daß Plakate vor der Schule aufgehängt werden mit Sprüchen wie "Ich kiffe gern", "Come to Kiffers Country" oder "Bitte ein Spliff", oder daß Cannabis im Edeka an 16jährige verkauft wird, oder daß der Anbau staatl. subventioniert wird, oder daß Haschischautomaten aufgestellt werden etc. wie bei Alk/Tabak üblich.
    Bei einer auflagenfreien Freigabe würde es aber genau dazu kommen. Brauchen wir wirklich Rechtsexperten etwas ausformulieren zu lassen, daß dann diese "Nebenwirkungen" wieder einschränken soll, nur um das Zeug freizugeben?

    Daß würds sowieso nicht geben schon wg. UN-Konventionen und US-Einfluß.
    Die werden ohnehin enden müßen.

    Ein legaler, aber stark reglementierter Markt (Werbeverbot, Verkauf ab 18 in Fachgeschäften, Ausweiskontrolle Pflicht, Warnhinweise, Besteuerung) wär meiner Einschätzung nach das geringste Übel, natürlich auch für Alkohol und Tabak.
    Das dauernde Gerede vom "Markt"... Entschuldige, da kannst jetzt Du wirklich überhaupt nichts dafür; aber ich kann's nicht mehr hören. Denkt eigentlich jeder nur nach an Geldgeschäfte respektive "Vermarktung"?

    Dann müssen wir konsequenterweise auch Alkohol verbieten.
    Hätte jetzt ich persönlich weniger ein Problem damit. Allerdings halte ich es für äußerst unsinnvoll... Gib der Masse ein Übel und verdränge damit die Nachfrage nach hundert Weiteren.

    Ausnahmeregelungen unterminieren die Glaubwürdigkeit und provozieren Protesthaltungen.
    Alkohol steht sicherlich an der Grenze zu den Drogen. Die Frage ist nur: Auf welcher Seite? Über diese Frage wird man allerdings kaum auf eine eindeutige Antwort kommen.

    Schönes Beispiel dieser verlogenen Doppelmoral: Die Drogenbeauftragte Fr. Caspers-Merk setzt sich für die bestehende Kriminalisierung von Cannabiskonsumenten ein, präsentiert sich dann aber volksnah bei der Weinprobe und bezeichnet Alkohol als "Kulturgut".
    Alkohol stellt tatsächlich ein Kulturgut dar. Wo ist hier die Verlogenheit? In unserer Kultur selbst? Darüber wirst Du mir jemadem anderen als mir streiten müßen, wenn Du es wirklich vorhast. :2faces:

    Ich werde mir selbstverständlich auch nicht von den Berliner Bier- und Weintrinkern sagen lassen, was ich in meine Pfeife stopfen darf und was nicht. Moralapostel, die Wasser predigen, aber Wein saufen, können mir gestohlen bleiben.
    Sieh's mal so: Sie predigen saubere Luft und trinken Wein. Das ist kein Widerspruch.


    Wegweiser

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